Es gibt keine Jury. Die Emmys funktionieren, meine ich, wie die Oscars. Da sitzen ein paar hundert, vielleicht tausend Leute zusammen und über ein verwirrendes Wahlsystem wird demokratisch per Mehrheitsentscheid der Sieger ermittelt. Und die Frage, wie viele Kandidaten die Voter wirklich gesehen haben, sollte man sich immer stellen, wenn es um Preise geht. Da sich die Emmys aber nur auf TV-Zeug beziehen, kann man zumindest davon ausgehen, dass die Verantwortlichen mehr gesehen haben, als der Durchschnittszuschauer.
Ich stelle mir das so vor, dass ein durchschnittlich engagierter Voter im Emmy-Gremium die neuen Serien und Shows komplett verfolgt, während er die Sachen, die zum wiederholten Male dabei sind, nur sporadisch verfolgt, um zu testen, wie sehr sie sich verändert haben. Das ist Bequemlichkeit und eine nachvollziehbare Zeitökonomie. Und auch ein solcher Voter hat natürlich persönliche Vorlieben und Abneigungen.
Solche Sachen muss man sich als Zuschauer, wie auch als Nominierter bewusst machen. Ist ja dieselbe Diskussion, die auch bei den Oscars in ähnlicher Weise Jahr für Jahr wieder aufkommt. Wenn man davon ausgeht, dass da das super objektive Gerechtigkeits Kommitee an den Hebeln sitzt, machen Preisverleihungen keinen Spaß.
Da jetzt den großen, erfolgreichen und häufig auch guten Serien Steine in den Weg zu legen, bringt doch nichts. Damit ändert man an der Haltung der Voter nichts. Das macht es nicht spannender oder interessanter, sondern sorgt für ein Regeldurcheinander, der die letztendlichen Gewinner noch mehr wie "Best of the Rest" oder so aussehen lässt.
Edit: Hugh Laurie hat übrigens keinen einzigen Emmy.