Fans und was man darunter versteht (Diskussion aus dem Mandalorian-Thread)

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Gibt doch nicht nur Teenies die so etwas sagen und selbst unter denen gibt es doch nicht nur völlig aufgelöst kreischende Fans. Wenn ich dir sage, ich bin UFC-Fan. Denkst du dann auch, dass ich ins Stadion gehe und dann unter Tränen die Kämpfe gucke? Ich kann McKenzies Argumentation ein stückweit folgen, aber tue mich schwer damit, dass so stark zu generalisieren.
 
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Revolvermann

Well-Known Member
Keine Ahnung, ich verspüre nun auch nicht den Drang, Begriffe wie "Fans" oder "Liebe" in irgendeine Ecke zu schieben.
Es gibt doch einfach beides. Fanatische Anhänger, hysterische Teenager, Leute die echte Gefühle auf fremde "Stars" projizieren.
Und genauso wirkliche Begeisterung für jemandes Kunst, Entdeckungen, sportliche Leistungen. Nachvollziehbare Leidenschaft, gesunder Ansporn.
Wobei ich gerade so übertriebenes Teenager Fandom für Boy-Bands ect., obwohl es in Einzelfällen sicher auch eskalieren kann, insgesamt eher gelassen sehe. Gehört es doch in gewissem Maße auch zum Erwachsen-werden und birgt einen Lerneffekt.
 

Clive77

Serial Watcher
Ich bin Fan von Sachen, die mich begeistern, mit denen ich mich in meiner Freizeit beschäftige. Sehe da nichts negatives dran.
Sehe ich auch so. Würden mich Filme beispielsweise nicht interessieren, wäre ich nicht hier.

Und tatsächlich ist der Begriff "Fan" für mich nicht negativ konnotiert. Mag sein, dass der ursprünglich mal von Fanatismus abgeleitet wurde und es gibt sicher jede Menge (nicht nur junge) Leute, die tatsächlich fanatisch irgendwelchen Personen, Filmreihen, Bands, etc. folgen und jedesmal aufspringen, wenn irgendwas nicht dem sog. "Fanservice" gerecht wird. Aber für mich steht der Begriff "Fan" ganz so wie @Cimmerier es ausdrückt für etwas, was mich zu begeistern weiß und womit ich mich in meiner Freizeit beschäftige. Das heißt eben nicht, dass ich mir ohne Ende Merch zu etwas kaufe, meine Wohnung mit Postern zupflastere und kreischend auf die nächste Ankündigung von *hier mal den Lieblingsfilm/serie reinsetzen* reagiere. Vielleicht freue ich mich darüber, vielleicht kaufe ich mir auch mal ein bisschen Merch, vielleicht aber weder das eine noch das andere.

Was mir im Serienbereich aber als positives Beispiel einfallen würde, wären die Verlängerungen gewisser Serien, die aufgrund von Fan-Einsätzen stattgefunden haben. Dazu gehört als aktuell laufende Serie zum Beispiel "The Expanse" oder (nicht aktuell laufend, aber ebenfalls nach Absetzung beim Ursprungssender gerettet) "Lucifer". Ohne die sog. "Fans" hätte das wohl nicht stattgefunden. Man könnte sogar noch weiter gehen und sagen, dass ohne Fans von irgendwas gar nichts laufen könnte.

Oder mal noch etwas anders ausgedrückt: Jedes Produkt (ob künstlerisch oder nicht) benötigt eine Fanbase oder vielmehr einen (mehrere) Abnehmer, dem es gefällt und der bereit ist, darin zu investieren (muss nicht monetär sein).
 

Måbruk

Dungeon Crawler
Ich denke wir sind uns alle einige darüber, was mit dem Begriff Fan gemeint ist und dass es nicht automatsch "fanatisch" bedeutet.

Für mich hat halt eine gewisse pubertäre Zeitspanne in unserem Leben, und nicht nur in unserem, diesen Begriff eher etwas negativ eingefärbt. Von daher ist es völlig in Ordnung, wenn man ihn als erwachsener verwendet, ich denke mir dabei auch nichts schlimmes, weiß wie es gemeint ist, würde ihn selbst aber eher meiden. Einfach weil ich den Begriff aufgrund bestimmter Assoziationen, nicht besonders mag. Keine große Sache.
 
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McKenzie

Unchained
Also ich sehe weder „liebe“ noch „Fan“ irgendwie fanatisch an. Bald darf man ja gar nichts mehr schreiben. „Ich find den Film sehr ok. Aber nicht fanatisch ok.“ 😅

Habe auch noch niemanden „Love it“ hören sagen, aber seit einem Jahr habe ich auch kaum Kontakt mit anderen Menschen, außer meinem engsten Kreis und da sagt nicht einmal wer „awesome“.
:squint: Meinte auch nicht dass man es hierzulande englisch sagt, sondern dass es gefühlt mehr "ich liebe diese Schuhe / diesen Film usw. gibt, seit die jüngeren Generationen mehr englischsprachige Medien regelmäßig konsumieren. Zumindest ist das mein Eindruck.

Wobei wer weiß was die Jugend wieder macht :hae:
Ich kann McKenzies Argumentation ein stückweit folgen, aber tue mich schwer damit, dass so stark zu generalisieren.
Möchte nochmal zur Sicherheit drauf hinweisen, dass ich nur von meinem persönlichen Gefühl gegenüber dem Wort Fan sprach und meine Sichtweise keineswegs als allgemein gültig sehe :squint:
Ich hab auch null Problem damit wenn wer sagt er sei Fan von etwas und verstehe wie er oder sie es meint, nur ich persönlich verwende das Wort halt tendenziell weniger für mich.

Generell sind wir uns ja auch einig dass es "die Fans(TM)" so gar nicht gibt. Sind die Leute die The Expanse zum weitermachen bringen wirklich vergleichbar mit jenen, die Last of Us 2 boykottierten? Finde nicht. Trotzdem werden die Medien hüben wie drüben schnell mal schreiben, dass "die Fans" irgendwas forderten. Was dem Begriff Fan gegenüber halt oft mal unfair ist.
 
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Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Der Unterschied zwischen Fan-Liebe und Fanatismus würde vielleicht einen eigenen Thread verdienen?
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Für mich sind Fans vor allem positiv. Die lieben die Figuren und Welten und Serien und Bücher und Filme und reden gern ellenlang drüber, auch wenn ihnen was gar nicht so gefällt. Zum Beispiel kann ich weiterhin Fan sein, auch wenn ich Eps 8 und 9 jetzt nicht so begrüße.

Fanatiker hingegen konzentrieren sich auf das Negative und lästern in erster Linie, starten Petition, beleidigen die Macher oder Darsteller auf Twitter und identifizieren sich zu sehr mit dem Franchise oder Elementen daraus, fühlen sich persönlich angegriffen, dass Ihr Ding entehrt, entweiht, missbraucht wurde. Ein gutes Beispiel war zum Beispiel das kontroverse TLOU 2. Da konnte man gut differenzieren zwischen Fans, denen es halt nicht so gefiel, und Hatern.
 
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