Fight Club 2 - Palahniuk schreibt's

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Yep, einer der kultigsten Filme der 90er erhält eine Fortsetzung: Fight Club. Allerdings vorerst nur in Comic-Form, denn Chuck Palahniuk hat sich dazu entschieden, seinem Roman, der damals Vorlage für den Film war, eine Fortsetzung in gezeichneter Form folgen zu lassen.

Die Handlung: Zehn Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils leben Marla und Jack zusammen und haben einen Sohn. Schleichend in einem langweiligen Spießerleben versumpfend, kehrt Jacks zweite Persönlichkeit Tyler wieder zurück und stellt wieder alles auf den Kopf. Doch nicht nur das - er entführt Jacks Sohn und versucht alles, um dieses Mal am Steuer zu bleiben. Verzweifelt versucht Jack ihm (wieder) Herr zu werden und seinen Sohn wieder zurückzuholen.

Was meint ihr, gute Idee? Was haltet ihr generell von späten schriftlichen Sequels wie das Shining Sequel "Doctor Sleep", oder Bret Easton Ellis Ideen für einen zweiten American Psycho? Und wichtiger: könntet ihr euch auch einen zweiten Fight Club Film vorstellen?

q: Chuck Palahniuk auf der Comic-Con, Chuckpalahniuk.net
 
M

McFlamel

Guest
NEIN! NEIN! NEIN! NEIN! NEIN!
Weder als Film, noch als Comik, noch als Buch!
Lasst Fight Club in ruhe, selbst wenn es von Palahniuk persönlich kommt.
NEIN!
 

soserious

Well-Known Member
Schockiert und entsetzt treffen es glaube ich bei mir gerade am besten.
:blink:
Für sekundenbruchteile hielt ich es für einen Scherz. Ich mein... comic....?! Comic??
Die Story ist so klischeebelastet, das ist ja fürchterlich.
Zudem mag ich dieses offene Ende, welches ich mir ungern kaputt machen lassen möchte. :headbash:
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Jay schrieb:
Was meint ihr, gute Idee? Was haltet ihr generell von späten schriftlichen Sequels wie das Shining Sequel "Doctor Sleep", oder Bret Easton Ellis Ideen für einen zweiten American Psycho? Und wichtiger: könntet ihr euch auch einen zweiten Fight Club Film vorstellen?
Ich bin nicht generell gegen solche Sequels. Kommt immer drauf an, wie sie gemacht sind. Doctor Sleep will ich erstmal lesen, bevor ich dazu was sage.
Ein Sequel zu American Psycho könnte - wenn ich jetzt mal vom Film ausgehen; das Buch hab ich noch nicht gelesen - einerseits wieder gut werden. Andererseits
weiß Bateman doch jetzt, dass die Morde alle gar nicht passiert sind. Wiederum andererseits muss man ja sagen, dass bei einer psychischen Krankheit, die betroffenen alles mögliche glauben. Selbst wenn es keinen Sinn ergibt.

Bei Fightclub wäre der Aha-Effekt weg.
Man wüsste ja schon, dass alle Handlungen Tylers im Grund seine eigenen sind.
Nicht dass deswegen der Film gleich uninteressant werden muss, aber so recht Vorfreude aufkommen, will bei mir da nicht.
 

Joel.Barish

dank AF
Das ist nun wirklich eine hirnrissige Idee. Nicht nur klingt der Plot wie die simpelste Klischee-Brühe, es macht auch wenig Sinn. Mal ganz von der Frage abgesehen, ob der Comic als Fortsetzung zum Film oder zum Buch fungiert. Obwohl im Ansatz bzw. bis zehn Minuten vor Schluss sehr, sehr ähnlich, gibt es da doch einige Unterschiede, gerade beim Ende. Und das Film-Ende ist besser. Durch so eine Fortsetzung, egal in welchem Medium, macht man sich diese wunderbar "nihilistische Romantik" (wenn's so was gibt) kaputt. "Du hast mich in einer merkwürdigen Phase meines Lebens kennenn gelernt." wirkt nun total banal, wie der klischeehaft positive Aufruf zum ersten Tag vom Rest von "Jacks" Leben.

Na ja, aber Comics kann man besser ignorieren, als einen neuen Film oder ein neues Buch. Ich konnte ja bisher auch diesen "Before Watchmen" Mist gut ignorieren, obwohl es da dasselbe Medium wie das Original ist und ich ein, zwei Ausgabe davon in Bücherläden schon mal kurz durchgeblättert habe.
 

Remix

Well-Known Member
Sogern ich Palahniuk und seine Werke auch mag, das ist wirklich keine gute Idee.
Wenn er wirklich Interesse daran hat, Fight Club weiterzuführen, dann soll er das als Hobby-Projekt bei sich im Keller machen, aber nicht als Comic auf die Welt loslassen. :blink:
Der von Manny angesprochene Twist im Film macht doch einen gewissen Teil von Fight Club erst aus.
 

Wesley

New Member
Finde ich nicht so gut. :thumbdown: Es gibt Filme die sind (alleine) sehr geil, aber durch eine Fortsetzung werden sie dann kaputt gemacht. Ich denke das eine Fortsetzung, mit dem ersten Film niemals mithalten kann!
 
L

LordTywin

Guest
Ich weiß nicht wirklich, in welche Richtung Palahniuk mit dieser Handlung gehen will. Es erscheint alles doch sehr seltsam... :check:

Generell finde ich solche Sequels eigentlich nicht so kategorisch schlecht, wie manch andere. Eigentlich gefällt mir die Idee einer Weiterführung von Stories, die ich vorher auch schon gut fand. Ich meine, sie nehmen nichts vom Original weg. Im besten Fall sorgen sie für eine coole Weiterführung und ansonsten sind es halt nur schlechte Filme / Bücher / usw.!
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich bin beruhigt, dass es erstmal nur als Comic erscheint. Wie Joel schon sagte, kann man sie besser ignorieren als eine Fortsetzung in Buch- oder Filmform.
Die Story finde ich merkwürdig, weil Jack das Kind vor sich selbst verstecken müsste. Dabei müsste er doch eigentlich alles wissen, was Tyler weiß. Oder erinnert er sich etwa nur in den Tyler-Phasen daran, wo sein Kind ist? :check:
Manny schrieb:
Ein Sequel zu American Psycho könnte - wenn ich jetzt mal vom Film ausgehen; das Buch hab ich noch nicht gelesen - einerseits wieder gut werden. Andererseits
weiß Bateman doch jetzt, dass die Morde alle gar nicht passiert sind. Wiederum andererseits muss man ja sagen, dass bei einer psychischen Krankheit, die betroffenen alles mögliche glauben. Selbst wenn es keinen Sinn ergibt.
Da Ellis vermutlich an das Ende des Buches anknüpfen will, sehe ich dieses Problem nicht.
Im Buch ist doch ziemlich klar, dass er die Morde (zumindest manche von ihnen) wirklich begangen hat. Das sieht man allein schon am Kapitel "Taxi Driver".

Generell habe ich nichts gegen späte Fortsetzungen, aber dazu muss das Original passend sein. Wenn es zu eigenständig und abgeschlossen war, ist eine Fortsetzung nicht so gut.
Auf Doctor Sleep bin ich schon gespannt.
 

Wendtslaw

Well-Known Member
Tyler Durden schrieb:
Ich bin beruhigt, dass es erstmal nur als Comic erscheint. Wie Joel schon sagte, kann man sie besser ignorieren als eine Fortsetzung in Buch- oder Filmform.
Die Story finde ich merkwürdig, weil Jack das Kind vor sich selbst verstecken müsste. Dabei müsste er doch eigentlich alles wissen, was Tyler weiß. Oder erinnert er sich etwa nur in den Tyler-Phasen daran, wo sein Kind ist? :check:
Aber es ist doch auch bei Fight Club schon so, dass es Phasen gibt, wo er wirklich nur als Tyler unterwegs ist und sich nicht errinern kann. Am Ende von Fight Club verfolgt er sich ja auch quasi selbst und kommt kurz nach Tyler überall an den Orten an, wo er die Fight Clubs eröffnet hat. Von dieser Seite aus gesehen würde das schon passen.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass Palahniuk auch hier eine Wendung einbauen wird (z.B. das Kind ist auch nur eine seiner Persönlichkeiten :plemplem: ).
Eigentlich halt ich eine Fortsetzung zwar für überflüssig, aber komplett abgeneigt wäre ich auch nicht. Notfalls muss man es komplett ignorieren, wenn es Mist wird. Sollte es jemals doch verfilmt werden, weil es überraschenderweise doch gut wird, hoffe ich, dass die Besetzung wieder aus Edward Norton, Brad Pitt und Helena Bonham Carter besteht. Alles andere wäre für eine Verfilmung Mist.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Da fällt mir ein, dass Psycho 2 damals auch unnötig war (und das Original hatte auch eine sehr ähnliche Auflösung), aber letztendlich ein guter Film wurde. Klar, nicht so stark wie Teil 1, aber trotzdem gut (und das obwohl wir dort von Anfang an wussten, dass seine Ma nicht mehr unter den Lebenden weilt).
Einen zweiten Fight Club Film wünsche ich mir zwar auch nicht, aber die Fortsetzung der Geschichte in Comicform muss nicht zwangsläufig schlecht werden, nur weil wir uns nach so einem Ende nichts Gescheites vorstellen können.
 
M

McFlamel

Guest
Tyler, wurde im Original Fight Club Buch eigentlich der Name des Hauptcharakters erwähnt?
Vielleicht erfahren wir den ja dann im Comic.
 

Joel.Barish

dank AF
Wie in so ziemlich jedem Palahniuk Buch ist die Hauptfigur auch bei "Fight Club" der Ich-Erzähler. Und seinen Namen erfahren wir nicht. "Jack" wird gerne verwendet, damit man ihn irgendwie benennen kann. Ist in Anlehnung an diese medizinischen Berichte, in der Organe einer Person namens Jack aus der Ich-Perspektive erzählen. Im Film wird das ja auch gezeigt und weiter geführt. "Ich bin Jacks Medulla Oblongata." "Ich bin Jacks... undsoweiter".
 
M

McFlamel

Guest
Genau so hatte ich das auch in Erinnerung, also zumindest im Film. Das Palaniuk nur in der Ich-Form schreibt wusste ich nicht.
Aber oben steht ja auch Jack, und dadrunter als Quelle Palaniuk, also hat er den Namen Offiziell freigegeben?
 

Joel.Barish

dank AF
Es hat sich so etabliert. Ob er das so freigegeben hat weiß ich nicht. Aber da es im Buch nicht vorkommt, ist es für mich nicht offiziell. Egal von wem die Info kommt.
 
M

McFlamel

Guest
Find das auch besser, dass man den Namen nicht weiß, zudem ja auch im Abspann nur "Erzähler" steht.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Joel hat recht, den Namen der Figur erfahren wir nicht. "Jack" ist nur "Jedermann" und eine Anspielung auf die Readers Digest Artikel über Körperfuntionen (Ich bin Jacks ...). Ersatzweise auch "Joe", und für die weiblichen Organe steht "Jill". Quasi John Doe und Jane Doe.
 
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