James Bond 24: Spectre [Kritik]

Howling

Well-Known Member
Also für mich hat alles gepasst bis auf den sehr schelchten Bondsong. Komisch das hier nun viele enttäuscht sind weil so einiges nicht logisch daher kommt bzw zu übertrieben. Vielleicht sollten sich diese Leute mal wieder einige der alten Bondfilme ansehen. Die haben es mit Logik auch nicht wirklich so.
Die Craig Ära hat den Realismus zwar wieder ein wenig in den Vordergrund geholt aber dennoch ist es "nur" ein Bondfilm und gerade Spectre fühlt sich extrem Old School an und genau das macht ihn so herrlich. Dieser Bondfilm hatte eigentlich alles was Bondfans an diesen Filmen lieben.
Und nen Bondfilm mit Mission Impossible zu vergleichen geht mal gar nicht.
Klar war Spectre auch nicht perfekt aber so gesehen ist keiner der Filme gänzlich perfekt und man findet in jedem Film diverse Übertriebenheit. Aus der Craig Ära hat sich jedenfalls keiner so schön old school angefühlt wie Spectre und neben Casino Royale und Skyfall der beste mit Craig.
 

jimbo

Administrator
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Bautista und Belucci waren eine der wenigen Lichtblick in dem Film.
Bautista > Bond
also 1 gegen 1 hätte/hat er verloren

Der Song ist ganz ok.
 

Batou9

Well-Known Member
Der derzeitige Bond lebt nicht vom Realismus, sondern von einem hochdepressiven Surrealismus. Es ist die selbe Masche, wie sie Kollege Nolan bei seinen Batman-Filmen schon nutzte. Realismus wird hier nur stilistisch simuliert, vor allem durch Minimalismus. Die Handlungen der Personen sind alles andere als real oder glaubwürdig. Das liegt an der erdrückenden Ernsthaftigkeit, die diese Reihe seit Casino Royal beansprucht. Mit Casino Royal hat diese frische Härte noch geschmeckt, zumal das Setting noch faszinierend war. Der Film fühlte sich nach alten Bonds an, nach Agenurlaub.

Es wird wirklich Zeit, dass die Reihe wieder Abstand von leeren Wohnungen, Alkoholkonsum und ewig langen Anstarrszenen nimmt. Bond sollte wieder aufwachen, statt blind getrieben durch eine Filmwelt zu hetzen, die nirgendwo wirkliche Spannungen bietet. Ich habe den Kopf geschüttelt, als er aus der Anlage von
Blofeld
geflüchtet ist. Das wirkt so albern, weil sich der Film so ernst nehmen will. Wenn man Bond endlich wieder als nicht ernst zu nehmendes Agentenkino insziniert, dann funktioniert die Action auch wieder. Der Film war gähnend langweilig und diese Informationskontrolle als Plot nichts von heute, sondern Jahre über genutzte Story für TV-Serien, Comics und was weiß ich.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Gleich gehts also in Nr 24. Erwartungen sind mittlerweile gepflegt gesenkt, ich freu mich drauf, dem SW Trailer ein weiteres mal zu entgehen (oft muss ich das ja zum Glück nimmer), ansonsten auf Bellucci, Seydoux, Bautista, Waltz, Craig, van Hoytema, Newman, Mendes, Fiennes. Aktuell vermute ich, dass er ungefähr genau so gut wie Skyfall ist (der meiner Meinung nach sehr unterhaltsam, aber etwas überbewertet war).

Judi Dench fehlt mir allerdings jetzt schon.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Das was Batou spoilert steht sogar nicht bei IMDB, was mich freut, weil IMDB gerne mal spoilert.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Meine kurze und knappe Meinung:

Batista gefiel mir als recht stummer Henchman ganz gut. Bei der Zugszene dachte ich mir, dass es das ja jetzt eigentlich gewesen sein muss, hatte aber dennoch gehofft, noch mehr von ihm zu sehen.
Craig gefiel mir als Bond wieder mal. Könnte meinetwegen noch etwas Bond bleiben. Ein guter neuer Darsteller wäre aber auch ok.
Waltz gefiel mir hier weniger gut. Schlecht war er nicht. Aber auch nicht so gut, wie in seinen Rollen als Hans Landa oder Dr. Schultz. Außerdem fand ich Bardem und Mikkelsen bedrohlicher. Dass er sich als
Blofeld
entpuppte, fand ich wiederum gut.

Gegen die Action und Kampfszenen gibt's nichts zu sagen. Besonders die Kampfszene im Zug hat mir sehr gefallen. Da wurde mal wieder so richtig oldschool mäßig die Einrichtung zerstört.

Insgesamt war Spectre ok, aber so richtig umgehauen, hat er mich nicht.
6/10 würde ich nach erster Sichtung sagen.
 

Constance

Well-Known Member
War solide und mit netten sachen gespickt.

Die Ernsthaftigkeit des Filmes litt bei mir so manches Mal auch stark. Gerade die in Batous Post verbliebene Situation war extrem störend.

Aber ansonsten hat der Film unterhalten, einige denkwürdige Momente spendiert und interessante Bilder geboten, doch da ist man durch Skyfall ja auch scho(e)n verwöhnt. :smile:

Übrigens fand ich das Intro bildgewaltig, leider gefiel der Bond-Song dazu nicht wirklich. Adele hätte auch hier superb gepasst. :>

7/10 Gliedern
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Das was in Batous Spoiler steht macht den Film weder besser, noch schlechter oder spannender.
 

<Rorschach>

Well-Known Member
Gestern auch drin gwesen und kann mich einem meiner Vorredner (weiß leider nicht mehr wers von euch war, sry :crying: ) anschließen, der sagte das Skyfall zwar klar der bessere Film, aber Spectre der besser Bond sei.
Und so is es...
Ich muss jedoch ehrlich gestehen dass ich von Skyfall schon sehr begeistert war und ein bisschen mehr von Spectre erwartet hab was die Bildgewalt anging.
Es gibt einige Sachen die mich gestört haben, Waltz schon wieder als Waltz zu sehen, Belucci vollkommen verschenkt, Bautista
zu früh abgenippelt
, die Liebesstory keinesfalls nachvollziehbar gewesen und das Intro war auch nicht so toll (aber wahrscheinlich weil das Lied gegen die letzten einfach abstinkt).
Aber es war endlich wiedermal ein Bond der wirklich wieder wie aus der alten Schule der Geheimagenten kommt :thumbup:
Deshalb seien diese paar Minuspunkte verziehen und ich gebe ihm

7/10 Metalldaumennägel :ugly:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Noch ein paar weitere, spoilergefüllte Gedanken zum Film:

- ganz ehrlich, musste das mit Blofeld als Überraschung sein? Es war zwar nicht so stumpf und tonlos wie in Star Trek Into Darkness, aber das war ja wohl keine Sekunde eine wirklich Überraschung, oder? Ich mein, der Film ist nach Blofelds Syndikat benannt, das in ungefähr 8 Filmen entweder vorkommt oder benannt wird, und wenn man schon Christoph Waltz besetzt, der wohl markanteste Bösewichtdarsteller der letzten Jahre, in einer oh oh mysteriösen Rolle, wer mag das dann wohl sein? Na immerhin haben sie in den Trailern sein späteres Aussehen und die Katze noch zurückgehalten.

- Mr Hinx ist wirklich zu früh gestorben. Aber irre cooles Auftreten. Bautista hat sich echt gemacht. Und mal ehrlich? In der Romsequenz hätte er mehr machen müssen, er fährt Bond ja nur hinterher. Er rammt ihn glaub ich nicht ein einziges Mal und schießt auch nicht. In der Österreichsequenz schießt er immerhin mit seiner Doppeldeagle, aber auch da zeigt er sich nicht als awesomer als die übrigen Handlanger in den Jeeps. Den Sturz aus dem Zug hätte er ruhig überleben sollen, um Bond dann zum Schluss im MI6 Hauptgebäude auf die Pelle zu rücken. Nein, hey, ich hätte ihn sogar komplett überleben lassen. Solang er im nächsten Film keine Freundin mit blonden Zöpfen und Riesenglubschbrille kriegt.

- Bond hat sich zweimal völlig dämlich angestellt. Wieso betritt er das Geheimtreffen mit der Identität des Mannes, den er gerade erst umgebracht hat? Als wenn die das nicht mitbekommen hätten. Oder wieso genau besucht er Blofeld in der Wüste. Um zu sterben? Da hat Blofeld schon Recht, als er das ausspricht.

- Blofeld sah später sehr cool aus mit seinem Donald Pleasence Gedächtnismake-up

- dass Bond am Ende entscheidet, nicht zu töten, ist im Grunde ein netter Bogen zu Casino, der ja damit anfängt, dass Bond zum ersten Mal seine Lizenz zum Töten einsetzt. Ausgerechnet Blofeld am Leben zu lassen ist allerdings ein ungemein dummer Fehler, denn der wird im Nullkommanix wieder draußen sein. Abgesehen von Swans Zeugenaussage, Bonds zählt ja glaub nicht, haben sie doch eigentlich keine wirklichen Beweise. Wie treffend, dass Bond das Lager in Tangier komplett in die Luft gesprengt hat

- hat jemand verstanden, was für eine Art Folter das war? Im Leak war davon die Rede, dass man Bond das Trommelfell belastet, aber das war ja nicht im Film. Sollten das Nervenpunkte sein?

- nach dem Hubschrauberkampf im Intro hätte Bond zurück zu Stephanie Sigman gemusst, die hat ja sicher noch brav gewartet

- Bellucci hätte auch noch eine weitere Szene kriegen sollen. Beispielsweise hätte sie Bond ja später eventuell nochmal verraten können, um sich bei Blofeld wieder einzuschmeicheln

- dieser Denbhy war ja mal ein Charismavakuum

- ich hätts besser gefunden, wenn Bond die Existenzberechtigung des 00 Programms anders bewiesen hätte, als durch die Tatsache, dass Denbhy ein Verräter war und die Daten an Spectre gingen. Er hätte was machen müssen, wo invasive Überwachungstechnologie mal eben nicht hätte weiterhelfen können

- ich komm immer noch nicht über das Hentai Intro hinweg. Weiß gar nicht was schlimmer ist, die Tentakel zwischen den Beinen oder der stramme Sixpack Bond
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Ich versuche mir die Tage mal etwas deutlichere Gedanken zu machen, aber zur Zeit herrscht eher das Gefühl der Enttäuschung vor.

Es sind so Sachen wie...
...die Erklärung bezüglich Blofeld's Herkunft. Es ist beinahe lächerlich, wie sie den Hass auf den Vater als Grund für die Namensänderung anführen. Praktisch kopieren sie die Erklärung aus "Austin Powers: Goldständer" und kein Film, der sich von "Goldständer" inspirieren lässt, darf sich Sonderpunkte für Cleverness notieren.

Außerdem macht die Handlung rund im globale Überwachung nach "Winter Soldier" usw. auch nicht mehr wirklich Spaß. Gerade auch, weil Andrew Scott's Max so offensichtlich BÖSEWICHT schreit, dass man schon fast überrascht ist, dass sie die Enthüllung als Enthüllung präsentieren.

Insgesamt wäre ich froh, wenn Craig hiernach die Walter an den Nagel hängt und den Platz für einen anderen 007 frei macht. Es darf auch ruhig mal wieder locker und spaßig sein. Mit dem Craig-Run hatten wir jetzt genug Existenzialismus. Ich brauche keinen zweiten "Moonraker", aber es darf mal ruhig wieder um Satelliten und Killer-Laser gehen. :smile:
 

Revolvermann

Well-Known Member
Sehe ich anders. Die Craig Filme sind unkomischer und düsterer, wenn man das so nennen will. Aber existentialistisch ist meiner Meinung noch ein ganzes Stück von den Filmen entfernt.
Die Reihe hält sich nur so lange, weil sie sich ständig ändert. Ich brauch keinen käsigeren Bond. Da sollte "Spectre" ruhig erstmal der Gipfel bleiben.
Da sehe ich es wie Waltz, der jüngst sagte, einen neuen Bondfilm genau in der Art wie die alten zu drehen, (natürlich mit modernen Effekten ect.) sei reine Verschwendung.
Von mir aus kann Craig ruhig noch ein oder zwei Filme bleiben. Am liebsten in großen, eleganten Filmen.
Den humorvollen Actioncowboy kann gerne weiter Cruise mimen und für die harten, schnellen Schnipselbreikämpfe kommt ja bald wieder Bourne aus der Versenkung.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Doch, ich würde schon sagen, dass die Craig-Filme ins Existenzielle dippen. Die Hauptthemen seiner vier Einsätze sind alle von tief persönlicher Bedeutung für Bond: seine Beziehung zu Vesper, seine Mutter-Sohn-Beziehung zu M, seine Eignung für's 00-Programm, der Sinn seines Berufs und die Nützlichkeit eben dessen, in der heutigen Zeit.

Nichtsdestotrotz hat Daniel Craig's Bond mit "Spectre" seinen Pfad beendet, den er mit "Casion Royale" begonnen hat. Es wäre letztlich recht interessant zu sehen, wie sie mit einem neuen Bond weitermachen. Ein weitere Craig würde dafür sorgen, dass die Reihe auf der Stelle tritt. Ein Einzelabenteuer hätte keinen großartigen Mehrwert und würde sich, in meine Augen, einfach redundant anfühlen.

 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
TheReelGuy schrieb:
Doch, ich würde schon sagen, dass die Craig-Filme ins Existenzielle dippen. Die Hauptthemen seiner vier Einsätze sind alle von tief persönlicher Bedeutung für Bond: seine Beziehung zu Vesper, seine Mutter-Sohn-Beziehung zu M, seine Eignung für's 00-Programm, der Sinn seines Berufs und die Nützlichkeit eben dessen, in der heutigen Zeit.

Nichtsdestotrotz hat Daniel Craig's Bond mit "Spectre" seinen Pfad beendet, den er mit "Casion Royale" begonnen hat. Es wäre letztlich recht interessant zu sehen, wie sie mit einem neuen Bond weitermachen. Ein weitere Craig würde dafür sorgen, dass die Reihe auf der Stelle tritt. Ein Einzelabenteuer hätte keinen großartigen Mehrwert und würde sich, in meine Augen, einfach redundant anfühlen.


Etwas, was ich auch etwas befürchte. Denn wie bereits erwähnt, droht nun ja recht deutlich
erneute Rache. Nur diesmal für den Tod von Madeleine, anstatt Vesper. So bei dem Fahren in Richtung Im Geheimdienst Ihrer Majestät-Ende.
 
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