Btt: @CPL386 auch wenn du es weit hergeholt findest, nein, ich finde es nicht weit hergeholt. Man kann hier in Deutschland mit wenig viel erreichen und mit ordentlich Hirnschmalz und Fleiß gutes oder viel Geld machen. Ich kenne inzwischen aus meiner Realschulzeit viele die aus den unterschiedlichsten Schichten kommen und heute von Ingenieur über Arzt und Programmierer alles mögliche sind und im Vergleich zu mir sehr viel Geld verdienen. Nein, man muss niemanden ausnutzen um knete zu machen. Man muss clever sein, mutig sein, Glück haben, fleißig sein und den richtigen Beruf ergreifen. So ist zumindest meine bisherige Erfahrung.
Also ich habe meines Wissens nirgends behauptet, dass es nicht möglich ist.
Nur, dass unsere Gesellschaft durch den Kapitalismus eigentlich die andere Richtung präferiert.
Eben
Ökonomisches Prinzip --> vereinfacht Gewinn Maximierung, Verlust Minimierung.
Je mehr ich meinen Angestellten zahle, desto weniger bleibt für mich hängen. Du hast ja auch z.B. Fixkosten usw...
Also rein mathematisch gesprochen. Das kann bis zur Ausbeutung führen.
Man kann aber auch natürlich den anderen Weg gehen und z.B. seine Angestellten gut bezahlen und immer wieder auf Weiterbildungen, usw. schicken. Die Mitarbeiter könnten ggf. für die Konkurrenz auch wieder interessant werden und abgeworben werden. Aber mal ganz doof nach Umfragen und Statistik ist es den meisten Leuten wichtiger anerkannt zu werden und ein gutes Arbeitsklima zu haben.
Jedoch steigert sich damit das Wissen und können in deiner Firma und Du wächst dadurch. --> "Human Capital"
Das wären aber Langzeitinvestitionen!
Daher sprach ich auch das "schnelle Geld" an. Viele Investoren wollen eher innerhalb von max. 3 Jahren mit gewinn rauskommen.
"Weit hergeholt" finde ich es nicht und habe schon mehrere Personen getroffen die es geschafft haben und erfolgreich ihr Familienunternehmen führen. Zum Glück ist unsere Wirtschaft noch nicht so weit pervertiert, dass man nur noch Erben oder Ausnutzen / Betrug anderer "zu Geld" kommen kann. Ab da wird wieder alles schwammig, da wir nicht geklärt haben was / wer reich ist.
Zudem kann es auch Reiche geben, ohne das es zwangsweise Arme geben muss. Genug wäre da, die menschliche Gier verhindert nur sinngemäße Verteilung. Da kann man am Kapitalismus, Kommunismus so viel rumschrauben wie man will, so lange die Gier nicht mitbedacht wird, scheitert alles. Man müsste ein System entwickeln indem man profitiert, wenn niemand ausgebeutet wird, alles andere wäre mehr vom Gleichen. Aber das wird schwer.
Also als Gedankenexperiment kann ich dir folgen.
Wäre dann aber geistig beim marxistischen Kommunismus.
Nur haut das in mir bekannten Modellen irgendwie nicht hin.
Und "soziale Marktwirtschaft" ist ja auch so ein Luftschloss wie der "Kommunismus" den manche Länder angeblich wir auf der Erde haben...
Ich glaube, das wird mehr als schwer und wir haben da noch einen sehr langen Weg vor uns.
Skrupellos zu sein hilft natürlich aber ist glaub nicht zwingend notwendig. Aber wenn du über konventionelle harte Arbeit in deinem Tagesjob reich werden willst, wirst du nicht weit kommen. Wohlhabend vielleicht aber du wirst dafür mit Zeit bezahlen.
Ich habe mal gehört, reich wird man indem ein Problem löst. Je nachdem wie groß das Problem war, wird man entsprechend entlohnt.
Bewege dich so gut es geht außerhalb des Systems aber, und daher kommen die skrupellosen Reichen aus den Medien, heißt das nicht, dass du dich außerhalb des Gesetzes bewegen sollst.
Aber gebt nichts auf das was ich sage, ich bin nicht reich.
Zwingend notwendig im Sinne von "Ausnutzen", "Ausbeuten" natürlich nicht.
Aber wie du richtig sagtest, dafür bezahlt man mit Zeit.
Meiner Meinung / Erfahrung nach wird jedoch die Welt immer schnelllebiger.
Banken usw. machen mit Mikrotransaktionen mehr als mit den üblichen Zins- / Konto / usw. -Geschäften weit mehr und das geht im Millisekundentakt! Hier wird eigentlich auch kaum jemand wirklich ausgenutzt, aber die wenigsten bekommen darauf zugriff.
Das andere sind Aktiengeschäfte bei dem ggf. einige Belogen / "über den Tisch gezogen" werden.
Dazu kann ich mal Lektüre zu unserer letzten Finanzkrise und den Film "The Big Short" empfehlen.
--> Versicherungen eines Aktienpaketes, usw.
Daher zieht wohl immer mehr auch das besagte "schnelle Geld"!
Immer häufiger wird ein Geschäft gemacht, in dem man in kurzer Zeit möglichst viel Geld macht.
Dass man mit einer Langzeitinvestition viel mehr schaffen könnte und dadurch ein regelmäßiges einkommen bekommen könnte, sehen wohl die meisten nicht oder sehen das als höhere Risiko an. Dies, obwohl diese schnellen Geschäfte ggf. schon illegal daherkommen und ein viel größeres Risiko haben können.
@Revolvermann: Ich habe das Gefühl, wir reden aneinander vorbei.
Das denke ich mir bei euch beiden auch schon länger.
In einer perfekten Welt würde man die Verhältnisse so anpassen, dass alle näher zur Mitte rücken, damit die "arme" Schicht einfach wegfällt. Dass die Mittelschicht einfach größer wäre. Aber seien wir realistisch, die meisten Menschen möchten ihren Reichtum vergrößern. Wer reich ist, seinen Status behalten. Deswegen wird in einer kapitalistischen Welt, wie wir sie haben, immer eine Schere existieren. Und leider ist es seit vielen Jahren so, dass die Schere immer größer wird. Ja, die Welt sollte daran arbeiten, die Schere kleiner zu machen. Aber sie wird niemals vollkommen verschwinden.
Dies befürchte ich ebenfalls.
Bisher wurde meines Wissens noch kein Wirtschaftsmodell gefunden, das so wirklich Funktioniert.
Der Kommunismus hat irgendwann keine Ressourcen mehr / zu wenig und bleibt irgendwann einfach stehen.
Jeder hat dasselbe und wir haben den "totalen" ausgleich. Kein Arm / Reich.
--> Haben wir, soweit mir bekannt, noch nie auf der Erde gesehen!
Kapitalismus braucht immer wieder eine riesige Katastrophe, Blase und Zusammensturz, sodass man umverteilen muss.
Btw. ich komme mit deiner Definition von "Ausnutzen" einfach nicht klar...
Für mich sprichst du eigentlich immer nur von "Nutzen".
Und jeder "nutzt" jeden und ist auf andere angewiesen.
Eine Art glaobaler sozial regulierter Kapitalismus. Ich weiß, eine wilde Spinnerei aber witzig wäre es doch. Ich setz mich mal an ein woodsches Manifest.
Lesen will!
Aber ich kann halt auch den klaren Nachthimmel ausnutzen, um die Sterne zu beobachten. Das hat nichts mit bereichern zu tun, sondern ist einfach ein Beispiel für den Wortgebrauch.
Sorry, aber...
Bereicherst du dich da nicht an einem Zufall (klarer Nachthimmel), in dem du eben diese Sterne somit beobachten kannst, was ansonsten so nicht möglich / schwieriger wäre?
Aber Ja, ich verstehe was du meinst und halte diesbezüglich schon brav meine Klappe. Hat sich mir gerade nur so aufgedrängt.
Beispiel "geschlossenes System": Geschlossene Systeme gibt es (in unserer Welt) nicht wirklich, von daher passt das Beispiel auch nicht gut hier rein.
Hier sehe ich eigentlich einen Fehler.
Im Grunde sitzen wir in einem geschlossenen System, der Erde.
Unsere Ressourcen sind begrenzt.
Das mittlerweile "virtuelle Geld" oder "Buchungsgeld" wurde zwar von materiellen Gütern wie z.B. Gold weitgehend getrennt, hat aber zumindest noch Bezug zum BIP bzw. Wachstum / Ansehen / Erwartungen und manchmal auch einfach an Glück / Wetten die mittlerweile an Börsen usw. auch wieder virtuell ablaufen. Aber letztendlich landet früher oder später alles wieder bei den endlichen Ressourcen.
Solange wir uns nicht unendlich ausbreiten können --> wirtschaftlicher Wachstum ohne Ende, anstieg der Bevölkerung, ohne dass irgendwas knapp werden kann. Sitzen wir eigentlich in einem geschlossenen System.
Nur, dass dies keiner anerkennen will.
Jedes Land / Region versucht sich mehr oder weniger abzuschotten um z.B. über die Deflation / Inflation seiner Währung und Wirtschaft Einfluss zu haben. Auf der anderen Seite wollen sie aber den freien und einfachen Handel!
Ja klar, am besten wäre es immer, wenn man seine Waren endlos in andere Länder verkaufen kann, aber nie etwas importieren muss.
Nur haut das einfach nicht hin!
Irgendwann sind die Ressourcen in deinem Einzugsbereich aufgebraucht und man muss importieren.
Und wenn deine "Kunden" niemals gewinn machen (z.B. durch Verkauf), weil sie nur kauft, gehen die einfach pleite!
Darum gibt es ja Inflation und Deflation.
Um so "ärmer" ein Land eingeschätzt wird, oder um so mehr "Geld" oder vielleicht besser gesagt "Gutscheine" / "Schuldscheine" desto weniger ist deren Währung wert. Wenn sie aber als "reich" eingeschätzt werden, steigt der Wert ihrer Währung an!
Und beides hat so seine Vor- und Nachteile.