Kritikenreihen Treasure Tuesday & Treasure Monday (diese Woche: "Belladonna of Sadness")

[Joel.Barish]

Danke, Leute, dass ihr das nochmal betont. War auch ein gutes Timing, wenn ich das mal so sagen darf.

Ich bin mir natürlich bewusst, dass es eine Vielzahl der Filme nicht in jedem Müller/Media Markt usw. als Blu-ray dutzendfach im Regal liegt, dass häufig sogar Amazon nur bedingt eine Hilfe ist. Aber wenn ich aufmerksam machen konnte, ist schon mal was erreicht. Und bei einigen Filmen tut es auch die Import DVD aus dem UK. Aber das muss und darf jeder für sich entscheiden. Wir müssen uns die Angst vor alten, fremdsprachigen oder augenscheinlich als "unbesonders" besprochenen Filmen nehmen. Ich hoffe mal, wenn ihr einen hier besprochenen Film seht, hinterlasst ihr hier auch einen kleinen Kommentar zu. Würde mich nämlich interessieren.
Und ich schiebe immer noch einen der Hauptgründe vor mir her, warum ich diese Reihe angefangen habe. Ein Film, der vor zwei (?) Jahren oder so im TV lief und mich umgehauen hat. Ein Film mit ordentlicher deutschen Synchro, der meiner Internetrecherche entsprechend einzig im Entstehungsland Frankreich und in Italien auf DVD erschien, aber scheinbar Out of Print ist.

 

[Jay]

Ich finde deine Vorstellungsreihe irre interessant. Die meisten genannten Filme wird kaum einer kennen und du greifst ja wirklich durch jedes Genre, jede Dekade, jedes Szenario. Ich würde mal behaupten viel zu kennen, aber was du hier teilweise ausgräbst findet man höchstens auf Flomärkten neben Condorman Toys und Hitlers Tagebüchern.

Und das ist wichtig. Niemand muss einem hier THOR oder Pulp Fiction empfehlen, die kennen alle bis Asbach.

Out of Sight könnte wirklich Jennifer Lopez' qualitativ bester Film bisher sein. Nicht unterhaltsamster, du weißt welcher das ist, aber qualitativster sicher.

 

[Clive77]

Ich schließe mich mal den Vorrednern an: Der "Treasure Monday" gefällt mir wirklich sehr gut!
Und meine Watchlist wird immer länger... - aber das kann nie schaden. Und wenn ich mir einen der Filme zu Gemüte führe, hinterlasse ich auch garantiert einen Kommentar. "Die Teuflischen" habe ich mir z.B. extra wegen diesem Thread zugelegt und bereue den Kauf nicht. Gut, Speed Racer oder auch Out of Sight wird wohl nicht den Weg in meine Sammlung finden, auch wenn ich halbwegs nachvollziehen kann (dank der Kritiken), weshalb die beiden Filme Dich bewegt haben - aber die beiden würde ich eher Richtung Mainstream einordnen.
Bin schon gespannt auf die weiteren Schätze und hoffe, dass diese Kritik-Reihe noch lange bestehen bleibt.

 

[brawl 56]

@Treasure Monday
Jup, ich schau auch immer gerne in den Thread, auch wenn ich zu kaum einen der Filme was sagen kann.
(Aber immerhin zu Speed Racer! Guter Film!!)
Aber die Sache fruchtet! We Are What We Are habe ich mir wegen Joels Kritik schnellstens zugelegt und war nicht enttäuscht! So muss das :3

 

[Tyler Durden]

Ich hoffe mal, wenn ihr einen hier besprochenen Film seht, hinterlasst ihr hier auch einen kleinen Kommentar zu. Würde mich nämlich interessieren.

Zu "We are what we are" habe ich ja etwas in diesem Thread geschrieben. Hast du es gesehen?

 

[<Rorschach>]

Schließe mich an, finde den Treasure Monday super

Es sind einige dabei die ich noch nicht kenne (diese sich jetzt aber auf meiner Watchlist befinden) aber so solls ja auch sein

Tierisch gefreut hab ich mich über Der talentierte Mr. Ripley da dies einer meiner All Time Favorites ist und bleibt. Ich kann auch nicht genau sagen was an dem Film so überragend ist aber der hat in kürzester Zeit mein Herz erobert

 

[Joel.Barish]

Zunächst mal eine aufrichtige Entschuldigung, dass es letzte Woche keinen Treasure Monday gab. Das tut mir wirklich leid. Es sind "nur" Kritiken, aber ihr könnt mir glauben, so was lässt mich langwierige Dispute mit mir selbst haben. Da ich zurzeit keine Kritiken mehr auf Vorrat habe und das letzte Wochenende weniger Zeit bot, als zuvor geplant, geriet ich in ein Hintertreffen und habe es letzten Montag schlicht versäumt. Man möge es mir verzeihen.

Als versuchte Entschädigung gibt es nun mal wieder zwei Kritiken auf einen Schlag. Zwei Animationsfilme, die zwar bekannt, aber nicht bekannt genug sind:

Der Gigant aus dem All
Brad Birds (Die Unglaublichen, Ratatouille) Debüt als Regisseur. Die Geschichte eines Jungen, der einen riesigen, außerirdischen Roboter vor der Armee beschützen will, die in dem Ding eine potentielle Gefahr (es sind die 1950er Jahre) sehen. Trailer (Spoiler Level 6/10)

Bolt: Ein Hund für alle Fälle
Disney CG-Animation ohne Pixar, dafür mit Chef John Lasseter erstmalig als Produzent hinter den Kulissen. Ein enorm unterschätzter Film um einen Schauspielhund, der erkennen muss, dass er in der Realität nicht der Laser schießende Superhund ist, den er in einer TV-Serie spielt. Dennoch will er für seine junge Besitzerin ein Held sein. Trailer (Spoiler Level 4/10)

 

[Diego de la Vega]

Zunächst mal eine aufrichtige Entschuldigung, dass es letzte Woche keinen Treasure Monday gab. Das tut mir wirklich leid. Es sind "nur" Kritiken, aber ihr könnt mir glauben, so was lässt mich langwierige Dispute mit mir selbst haben. Da ich zurzeit keine Kritiken mehr auf Vorrat habe und das letzte Wochenende weniger Zeit bot, als zuvor geplant, geriet ich in ein Hintertreffen und habe es letzten Montag schlicht versäumt. Man möge es mir verzeihen.

Ich behaupte jetzt einfach mal, eine solche Entschuldigung ist vollkommen unnötig. Denn allein die Mühe, Woche für Woche, Monat auf Monat... Filme mit zu wenig Beachtung, in Relation zu ihrer Qualität heraus zu suchen, auszuwählen, (erneut) zu sichten... Und dann noch eine Kritik die dem gerecht wird abzuliefern...
Joel, da kann schon mal sowas wie Leben, Freizeit, Job... dazwischen kommen. Wer dafür kein Verständnis hat, dem kann glaub niemand mehr helfen.

Diese Woche übrigens nichts für mich dabei, denn die kenne, besitze und schätze ich bereits.

 

[Joel.Barish]

Danke, Diego. Aber mein Ehrverständnis verlangt von mir, zumindest kurz anzuerkennen, dass - sorry - entgegen der Ankündigung ein Montag ausgelassen wurde. So mache ich das halt. Bisher halten sich die Lynchmob Fackelaufmärsche in meine Richtung aber auch sehr in Grenzen. Ein Glück.

Dass du diese beiden Filme schon kennst und besitzt und magst, finde ich natürlich

 

[Jay]

Zunächst mal eine aufrichtige Entschuldigung, dass es letzte Woche keinen Treasure Monday gab. Das tut mir wirklich leid.

Es sei dir - dieses eine Mal - noch so gerade verziehen.

Bolt hat bei mir nicht den besten Eindruck hinterlassen, aber Der Gigant aus dem All ist gigantisch. Einer der besten Animationsfilme, die kein Mensch kennt. Gerade jetzt im Wind der noch immer andauernden Superheldenphase kommt der fantastisch, weil der das Heldenthema beeindruckend bearbeitet. Nach Möglichkeit im O-Ton anschauen, weil Diesel.

 

[Schneebauer]

Bolt war eher mau als wow. Schon irgendwie nett gemacht, aber vielleicht etwas zu kindlich. Zmindest würde ich ihn nicht in die obere Riege der (Disney)Animationsfilme einreihen.

Den Giganten aus dem All hab ich vor Ewigkeiten - also als richtig kleiner Stöpsel - als VHS aus der Videothek geliehen bekommen. Erinnern kann ich mich aber kaum.

 

[TheGreatGonzo]

Einer der besten Animationsfilme, die kein Mensch kennt.

Zumindest in den USA hat er inzwischen wohl etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen, aber ja, nach wie vor ein zu Unrecht übersehener Film, der sich hinter Brad Birds Pixarfilmen nicht zu verstecken braucht (Auch wenn mir die noch einen Tick besser gefallen). Sehr emotional, aber auch sehr witzig und die 50er-Jahre Atmosphäre ist toll. Ebenfalls ein frühes und recht unbekanntes Werk von Bird: Die Folge "Family Dog" aus der Serie "Amazing Stories", bei der er mit Tim Burton und Danny Elfman zusammenarbeitete.

Bolt mochte ich, aber habe ihn schon zu lange nicht mehr gesehen um da mehr dazu zu sagen.

 

[Joel.Barish]

Also zieht es sich auch hier durch. "Bolt" wird unterschätzt. Klar, der ist vielleicht deutlicher für Kinder, nicht so altersflexibel wie einige Pixars, aber das darf doch kein Kritikpunkt sein. Wir sollten doch alle noch in der Lage sein, gute, unterhaltsame und moralisch funktionierende Kinderfilm zu erkennen und wertzuschätzen. Gerade wenn man sieht, was für Unsäglichkeiten bei Dreamworks lange durchgewunken wurden, ehe die sich mit Panda und Drachen ordentlich rehabilitieren konnten. Ich würde sogar sagen, "Bolt" ist besser als "Rapunzel".

 

[Schneebauer]

Öhm, warum unterschätzt? Ich hab ihn gesehen und eher als passabel in Erinnerung. Unterschätzen würde ich ihn, wenn ich ohne gesehen zu haben, die Qualitäten abspreche. Vielleicht müsste ich mir den nochmals anschauen, aber ich glaube nicht, dass ich dann plötzlich so gravierende Unterschiede merk, die Bolt für mich so viel besser machen.

 

[Joel.Barish]

Schneebauer, man kann Filme auch weiterhin unterschätzen, nachdem man sie gesehen hat. Indem man die wahren () Qualitäten nicht erkennt.

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Diese Woche auf Treasure Monday TV. Die Geschichte einer Prinzessin, die sich am Hof langweilt und diese Langeweile mit Mode, Schmuck und Kuchen bekämpft...

Marie Antoinette
Sofia Coppolas Film über die berühmte "Party Monarchin" mit Kirsten Dunst und Jason Schwartzman in den Hauptrollen. Ein missverstandener Film, wie so viele Filme Coppolas. Die Kritik liest sich vielleicht etwas anders, als wir das hier gewohnt sind, aber das hatte sich beim Schreiben einfach so ergeben. Trailer

Ganz ehrlich, wären alle Biopics, die Hollywood sich Jahr für Jahr herausquält, so ehrlich und intelligent an ihren zentralen Figuren interessiert wie dieser, wäre vieles besser mit der Filmwelt. Oder anders gesagt: "Marie Antoinette" stellt so ziemlich alles, was zwischen "Ray", "Walk the Line" und heute im Bereich des biographischen Films entstanden ist in den Schatten. Wobei das fast unfair ist, da "Marie Antoinette" kein explizit biographischer Film ist. Es ist ein Charakterdrama; so wie es auch bei anderen Biopics sein sollte.

 

[Jay]

Fun Fact: Kirsten Dunst ist viel zu selten aktiv.

So hoch wie du würde ich nicht gehen, werter Coppolist, aber mir hat Maries Hof auch ziemlich zugesagt. Eine sehr interessante gegenwärtige Interpretation bei Beibehaltung der Zeit und Gepflogenheiten.

Wer den noch nicht kennt: das ist mal ein etwas ungewöhnlicherer Kostümfilm, vielleicht sogar leichter verdaulich als andere, die man sonst meidet.

 

[brawl 56]

Mich überkommt jenes Gefühl, wie bei We Are What We Are damals.
Mag gucken!

 

[Revolvermann]

Das ließt sich mal wieder unerwartet gut. Kommt mal gleich mit auf die Liste. Vielleicht leih ich mir den, Joel sei dank, mal gleichzeitig mit "Girls Club" aus. Mit flascher Nase und Perücke.

 

[Tyler Durden]

Mit Marie Antoinette konnte ich nichts anfangen. War mir zu kitschig und bunt und zu sehr auf Kostüme etc. fokussiert. Aber vielleicht mochte ich es auch deshalb nicht, weil ich mal eine Biografie über Marie Antoinette gelesen habe und die Dame unsympatisch fand.

 

[Joel.Barish]

Oh, hätte ich nicht gedacht, dass "Marie Antoinette" verhältnismäßig viele Reaktionen auslöst. Sehr schön. Und ja, bitte gucken, falls das bisher noch nicht möglich war.

@Tyler
Aber kitschig ist der Film doch kein Stück und der Fokus auf Kostüme ist ein wichtiger Bestandteil des Charakters. Wirklich, wo ist da Kitsch? Die Ehe läuft nicht, sie hat eine Affäre, aber geschmachtet, gelitten und geherzschmerzt wird im Prinzip gar nicht.