Heute gesehen und ich bin leider nicht so begeistert, wenn auch nicht verärgert aber nach den vielen guten kritiken habe ich da schon etwas mehr erwartet.
Wir haben hier 3 junge Frauen im Keller eingespert, einen Psychisch kranken mit etlichen Persönlichkeiten der von McAvoy auch noch grandios gespielt wird und einen Shyamalan der ja nach einigen ausrutschern, wieder zu alter Form gefunden haben soll, auf dem Regiestuhl, das sind doch reichlich gute Zutaten für einen Psychothriller der extra Klasse.
Shyamalan ist ja bekannt für seine Twists, die am Ende vieler seiner Filme kommen, hier überrascht er schon etwas eher, nähmlich damit das sich die Spannung trotzt des großen Potentials bis zum Finale sehr in Grentzen hält. Auch wenn es nie so richtig dämlich oder langweilig wird, mehr als durchschnittliche Thrillerkost ist das leider nicht.
Solche Filme sind oft zum scheitern verurteilt wenn einem die Opfer völlig kallt lassen und da man den 3 Frauen kaum Hintergrund oder Profil gibt, könnten sie einem kaum mehr egal sein. Eine der Entführten bekommt ein paar Rückblenden spendiert, die aber nicht wirklich viel bewirken. Die 3 Frauen sind einfach nur 3 entführte Frauen, wie sie aus jedem 08/15 Thriller sein könnten und kein bisschen mehr. Ein weiterer Spannungskiller für solche Thriller sind Szenen in denen sich die Protagonisten unrealistisch oder dumm verhalten, wie schon erwähnt so richtig dumme Szenen gibt es hier nicht aber es gibt schon Momente wo man davon ausgehen könnte das ein echtes Entführungsopfer vielleicht doch etwas anders handeln würde, wenn man von einem Irren z.b. in einen Raum eingesperrt wird, würden die meisten wahrscheinlich doch den Raum richtig untersuchen, könnte ja sein das man etwas hilfreiches findet, was einem sehr behilflich sein könnte um aus der Notlage herraus zu kommen.
In einer Szene besteht auch für eine der Fauen die Möglichkeit nach einem Baseballschläger zugreifen, sogar in einem Moment, in dem der Identitäts gestörte Entführer gerade eine seiner harmlosen Persönlichkeiten hat, sie macht aber etwas anderes...na ja...
Überdurschnittlich ist eigentlich nur McAvoy der die vielen Persönlichkeiten wirklich sehr gut darstellt und immer mal wieder glaubhaft hin und her springt, das ist interssant anzusehen und trägt den Film zum Finale in dem dann entlich "Die Bestie" entfesselt wird. Das Finale funktioniert und bietet die Spannung die vorher etwas vermisst wurde, allerdings schrappt man nur ganz knapp daran vorbei zu dick auf zu tragen, es kippt etwas in den Fantasy Bereich, trotzdem kann der Film wohl auch nach dem Finale noch als Psychothriller und nicht als Fantasy-Psychothriller durchgehen, so gerade noch.
Insgesamt ein durchschnittlicher Thriller mit leichtem Fantasy touch, einem guten Finale und einem McAvoy der eine bachtliche, wenn auch nicht unbeding Oscarwürdige Leistung zeigt.
Shyamalans Neuer ist kein Reinfall aber bei weitem nicht so gut wie er in manchen Kritiken gemacht wurde. Split ist nicht sein bester Film seit The Sixt Sense und Identity, Dressed to kill oder Psycho (der Sowieso) spielen in einer gaaanz anderen Liga.
6/10