Ganz toller, leiser Film mit einem grossartigem Cast. Übrigens ist auch Will Patton in einer sehr schrulligen und sympathischen Nebenrolle dabei.
Der Film wirft einen sehr ehrlichen und urteilsfreien Blick auf eine Familie, die durch den Traum des Ehemanns und Vaters, einen eigenen Landwirtschaftsbetrieb aufzubauen, ein wenig dazu gezwungen wird, ihr Leben unter widrigen Umständen in einem mobile Home auf einem Stück Land neu zu beginnen. Weder die Kinder, noch die Ehefrau sind mit diesen Umständen so richtig glücklich. Doch sie versuchen, sich anzupassen.
Unterstützung erhalten sie von der koreanischen Grossmutter, die zu ihnen zieht, um auf die Kinder aufzupassen, wenn die Eltern arbeiten. Die Grossmutter Soon-ja ist so eine Figur, die schnell zum Publikumsliebling avanciert. Auch sie hebt sich mit ihrer Schrulligkeit von den anderen Familienmitgliedern ab. Anfangs haben die Kinder, insbesondere der Sohn, der auch noch das Zimmer mit ihr teilen muss, gar keine Freude an der neuen Babysitterin, die nicht mal englisch kann und total fremd wirkt, auch weil sie keinerlei Bezug zur amerikanischen Kultur hat, in der die Kinder aufwachsen. Die Szenen, in denen sich die beiden annähern, sind besonders grossartig.
Überhaupt nimmt der Film grösstenteils den Blick der Kinder ein.
Der Film ist sehr leise, weder wahnsinnig dramatisch, noch ein Schenkelklopfer. Er lebt von der feinen Beobachtungen und dem liebevollen Blick auf seine Figuren, deren Zusammenhalt auf die Probe gestellt wird. Ein richtig schöner Film, der einerseits viele interessante Facetten aufweist, die einen zum Nachdenken anregen können, andererseits aber auch einfach durch seine Schönheit und Liebenswürdigkeit die Zuschauenden für sich einnimmt.
