Moon ~ Sam Rockwell [Kritik]

Edward Nygma

ehemals Eric Draven
fand den film sehr sehr gut, hat eigendlich immer die spannung gehalten, die geschichte mal anders was mir auch gefallen hat. unglaublich gute schauspieler leistung.

9/10 Gertys
 

Presko

Don Quijote des Forums
Wirklich grossartig der Film und eigentlich schon verdammt traurig. Von mir gibts erst mal 9/10 Punkte. Die Sache mit der Schizophrenie wäre aber ein ganz anderer Film gewesen, Blorps, ich meine, dann wäre ja einerseits die Moral der Geschichte Futsch gewesen, als auch der Tragische Aspekt, der ja gerade aus der jetzigen Geschichte erwächst, würde so wegfallen.


Dann habe ich aber auch noch ein paar Storydetailunklarheiten:

1.
Wieso mussten sie die "Antennen" zerstören, um nach unten zu funken. Sie hätten ja auch einfach Gerty fragen zu können, denn sie hatten ja beobachtet, wie er eine Liveschaltung hatte?

2.
Was sollte das mit der Vision am Anfang des Mädchens mit den schwarzen langen Haaren? War das komplett sinnlos und hatte nichts zu bedeuten? Wieso dann gerade dieses Mädchen?

3.
Etwas unklar ist mir die Sache noch mit den Klonen, und dem Übergang vom Alten zum Neuen. Als der neuere Sam aufwachte schien es ja so, als habe er genau dieselben Erinnerungen wie der ältere Sam. Das würde heissen, er ging auch davon aus, in zwei Wochen nach Hause zu gehen oder ist das falsch? Überhaupt durchblickte er in meinen Augen die Sache sehr schnell. Auf eine Frage, vom alten Sam, wie lange er schon hier sei, sagte er "eine Woche", das fand ich auch komisch.

was meint Ihr dazu?
 

Envincar

der mecKercheF
erinner mich ned mehr so stark ich versuchs mal

zu 1.

Soweit ich mich erinner waren das keine Antennen, sondern Störsender die einen Kontakt zur Erde verhindern.

zu 2.

hatte glaub ich keine große Bedeutung...sollte wohl auf die Erinnerungsimplementierung bei den Klonen hinweisen

zu 3.

habe das so Verstanden, dass die Typen aufgewacht sind im Glauben sie wären schon wat weiß ich wie lange da und könnten bald nach Hause. Dementsprechend wacht jeder Klon auf und denkt er würde demnächst nach Hause können.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Zu 1:
Sie gingen ja davon aus, dass Gerty es nicht machen würde. Er wurde ja so programmiert, dass er keine Liveschaltung zwischen den Klonen und der Erde ermöglicht. Am Ende konnte er nur deshalb Sam "helfen", weil die Programmierer nicht an die Möglichkeit gedacht haben, dass es so kommen würde, wie es gekommen ist. Außerdem: selbst wenn sie so eine Liveschaltung über die "offozielle" Verbindung gehabt hätten, würden die Bosse ja wissen, dass die Klone "durchdrehen". Dann würden sie ein Team hochschicken, um sie zu entsorgen.

Zu 2:
Die Vision ist eine Erinnerung des echten Sams, der auf der Erde lebt und der seinen Körper damals freiwillig (wahrscheinlich gegen eine stattliche Geldsumme) dem Konzern zur Verfügung gestellt hat, damit sie ihn (samt seinen Erinnerungen) als Vorlage für die Klone nehmen. Sie haben ihn wohl "eingescannt".

Zu 3:
Ich habe es so verstanden, dass ein Klon ungefähr 3 Jahre lang hält und danach entsorgt wird (man sieht ja an dem "alten" Sam, wie er am Ende zerfällt). Der alte wird entsorgt, der neue aktiviert. Ja, sie wachen alle mit dem gleichen Wissens- und Erinnerungsstand auf. Sie müssen ja zum einen über bestimmte Kenntnisse für ihren Job verfügen, und zum anderen halt die Erinnerungen des echten Sams. Die Hoffnug auf eine baldige Rückkehr zu "ihrer" Familie war wohl als Antrieb für die Klone gedacht.

So sehe ich es zumindest.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Zu 1:
@Evincar:Genau das sind Störsender. Aber sie kommen ja nur drauf, weil der neue Sam sieht, wie Gerty ne Liveschaltung hat. Also ist so eine ja trotz den Störsendern möglich, wieso also überhaupt zerstören?
@Tylerdas Team war ja eh schon unterwegs.

Zu 2
@Tyler:
aber was für eine Erinnerung denn? Einfach irgendeine, die eigentlich gar keine Rolle spielt. Das ist etwas doof, so im nachhinein gedacht, finde ich.

Zu 3:
@Evincar: Aber das wäre ja ein Riesenverschleiss. Ich meine, macht das Sinn? Und zudem scheint Sam1 ja wirklich schon sehr lange dort gewesen zu sein. Er hat sich ja all die Sachen antrainiert, ist so sehr vereinsamt, hat seine Stimmungsschwankungen in den Griff gekriegt. Entwicklungen, die erst über sehr lange Zeit ablaufen.
@Tyler: Aber meint der Klon denn auch, dass er in zwei Wochen abgeholt wird und wenn ja, wie motiviert man ihn weiter. Ist da nicht irgendwie ne Logiklücke vorhanden?

:gruebel:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Das Team war unterwegs, aber nicht mit dem Vorhaben, die außer Kontrolle geratenen Klone zu beseitigen.

Ich denke doch, dass er noch viel mehr Erinnerungen sieht, nur kann und muss man sie natürlich nicht alle zeigen. Wahrscheinlich hatte er sogar alle Erinnerungen des echten Sams aus seinem früheren Leben (bis zu dem Punkt, als er wusste, dass man ihn einscannen und für die Klone verwenden wird - diese Erinnerung dürfen die Klone natürlich nicht haben). Und wenn der echte Sam ein ganz normales Leben führte, dann werden natürlich auch ganz normale Erinnerungen dabei sein und keine Abenteuer auf dem Mount Everest oder in der Antarktis :wink:

Und was die zwei Wochen betrifft: so wie ich das verstanden habe, hat nur der alte Sam-Klon davon gesprochen, dass er in zwei Wochen nach Hause fliegt. Er hatte halt schon fast drei Jahre durch und die Rückkehr (oder besser gesagt seine Abschaltung) rückte immer näher. Wenn ein neuer Sam-Klon aktiviert wird, denkt er nicht, dass er in zwei Wochen weg kann, sondern nur, dass er einen Drei-Jahre-Vertrag mit dem Konzern hat und erst dann nach Hause zu seiner Familie kann.
Wenn wir noch weiter darüber diskutieren wollen, sollten wir besser einen Spoiler-Thread dazu eröffnen, bevor es hier Überhand nimmt :wink:
 

Joel.Barish

dank AF
Zur Tränen Prävention auf besonderen Wunsch von Punisher, meine 0,02€ zum Film:

Ich fand den gut, aber wiederum auch nicht SO gut. Vielleicht war ich auch einfach nur zu spät, denn inzwischen hatte sich die halbe Welt schon darauf geeinigt, hier meisterhafte Sci-Fi in der Tradition von Kubrick und Tarkowski zu haben. Die Anleihen an "2001" und "Solaris" sind entsprechend auch mehr als offensichtlich, aber selten wirklich störend. Das gesamte Design der Basis und die Mond-Atmosphäre sind sehr gelungen, Kamera und Lichtsetzungen waren gelungen, und Clint Mansells Score ist auch mal wieder gut, wenn auch - mal wieder - eigentlich nur auf ein einziges Thema reduzierbar. Der Musikeinsatz gefiel mir aber auf Dauer nicht. Zu präsent, zu häufig und mit nicht immer vorteilhaftem Timing. Ansonsten begeistert Sam Rockwells Leistung. Allein dafür lohnt der Film, der auch ansonsten durchaus spannend und psychologisch faszinierend ist, mit ein paar klugen Gedanken.
Das Telefonat mit der Tochter ist eine absolute Highlight-Szene
Weiterhin leichte SPOILER: Problematisch wirds aber inhaltlich, wenn der doppelte Sam auftaucht. Scheinbar sollte daraus gar kein Mystery-Rätsel werden, denn Gerty platzt ja schon etwa zur Halbzeit relativ offen damit heraus und genau das ist es am Ende auch. Auch was mit den jeweiligen Sams passiert, ist so relativ vorhersehbar, wenn auch durchaus faszinierend. Dabei schleichen sich aber Brüche in der Perspektive ein, die auch zu Brüchen bei der emotionalen Involvierung führen. Das Ende unterstreicht, wie erzählerische Ambitionen durch inkonsequente Handhabung zunichte gemacht werden. Und schade auch, dass Gerty irgendwann annähernd keine Rolle mehr spielt.
Ich würde mal sagen: Ganz knapp 7/10
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Den Musikeinsatz fandest du zu überpräsent? Ich nicht. :noe:
Und ja, ich denke auch nicht, dass es ein Rätsel werden sollte, weil es doch relativ früh ersichtlich wird, wer oder was Sam eigentlich ist. Würde dem Film deshalb abe rnicht so viele Punkte abziehen.
Vielleicht hattest du nach dem ganzen Lobreigen einfach zu hohe Erwartungen und wurdest enttäuscht? :wink:
 

Deathrider

The Dude
Zur dritten von Preskos Fragen habe ich eine recht ausführliche Erklärung parat...
Dass der zweite Klon im Film mit der Info aufgeweckt wurde, dass er einen Unfall gehabt habe, beinhaltet mehrere Aspekte:
1.) Filmischer Kniff: Der Zuschauer denkt im ersten Moment der Mann in der Krankenstation sei der der eben noch den Unfall mit dem Mondfahrzeug hatte. Dass Sam 02 dann auf Sam 01 trifft ist eine Art früher Twist.
2.) Tarnung: Die Klone liegen alle bereit in ihren Kühlfächern und warten darauf aktiviert zu werden. Sie sind aber am Anfang noch sehr schwach und nicht arbeitsfähig, da sie ihre Muskeln noch nie benutzt haben. Daher wurde die Story mit dem Unfall ersponnen, damit die Klone zu wissen glauben, warum sie sich erst nochmal aufrappeln müssen um an die Arbeit zu können (tests usw.).
3.) 3 Jahre Arbeit: Die Klone arbeiten tatsächlich volle drei Jahre dort. Der Unfall von dem jedem neu aufgeweckten Klon berichtet wird, ist nicht der der Sam 01 widerfahren ist, sondern einer der angeblich kurz nach der "Ankunft des Astronauten" erfolgte. Das sagt doch Gerty gegen Ende auch zu Sam 01: "Erinnerst du dich an den Unfall der kurz nach deiner Ankunft statt gefunden hat? Sam, es gab nie einen Unfall. Du wurdest aufgeweckt". Warum der angebliche Unfall von Gerty aber auch nie ausführlicher beschrieben wird -> Siehe Punkt 1.
Finde die ganze Sache eigentlich ziemlich clever durchdacht.
Zur zweiten Frage...
...also die mit dem Mädchen... Da bin ich leider auch nicht 100%ig sicher. Man kann die Sache als Erinnerungs-Rest des Original-Sams interpretieren, oder aber auch als übernatürlichen Moment in der Geschichte (genau wie die seltsamen fehlerbehafteten Nachrichten, die die Klone auf den Monitoren kriegen. Kein Computer würde einfach so random irgendwelche Videofetzen von Com-Übertragungen abspielen). Ich meine genau diese mysteriösen Ereignisse sind es doch die die beiden Klone erst argwöhnisch machen, den Unfall mit dem Mondfahrzeug auslösen und und und... Diese Interpretation mag manchen Usern hier sicher nicht schmecken, weil sie Sci-Fi nicht für mit übernatürlichem vereinbar halten. Mir geht das aber nicht so, halte das sogar für ziemlich faszinierend und ganz nebenbei hat sich Sci-Fi-Guru Philipp K. Dick dieses Mittels auch schon oft bedient.


Original von Joel.Barish
Das Ende unterstreicht, wie erzählerische Ambitionen durch inkonsequente Handhabung zunichte gemacht werden. Und schade auch, dass Gerty irgendwann annähernd keine Rolle mehr spielt.
Ich würde mal sagen: Ganz knapp 7/10
Erklär mal bitte näher was du meinst. Fand das Ende eigentlich ziemlich rund.
 

Joel.Barish

dank AF
@Deathrider
Ich fand einfach, dass wir beim ersten Sam hätten bleiben müssen. Da macht der Film ein riesen Fass auf, dass jeder Klon seine eigene Identität hat, dass er ein Recht auf Freiheit und auf Leben hat. Und dann suggeriert das Ende, dass der erste Sam (eigentlich ja #5 oder so) alleine verrotten darf und sich dem Klon-Kollektiv bzw. dem Klon-Kollegen opfert. Klar, der Erste hatte keine Chance mehr, aber das Ende lenkt die Perspektive plötzlich von ihm weg und suggeriert eine Art Semi-Happy-End mit einer gewissen Genugtuung. Dieser ganze Mini-Epilog mit der Erdenrückkehr versaut so ein wenig die Grundhandlung bzw. das vermeintliche Anliegen, Klone und ihre Persönlichkeit für voll zu nehmen. Und dem widerspricht das Ende. Und nein, ich glaube nicht, dass das doppeldeutig-hintersinnige Absicht war.
 

Deathrider

The Dude
@ Joel:
Naja, ich bin nicht der Ansicht, dass ein Film unbedingt mit der Person enden muss mit der er auch anfängt. Sowas hatten wir doch auch schon vorher in ganz anderen Filmen und es hat nicht gestört (im Gegenteil). Wieso soll es denn diesmal anders zu bewerten sein, nur weil die beiden Hauptpersonen Klone sind?

Außerdem ist das Ende ja auch ohne deinen Widerspruch kein richtiges Happy-End, sondern auch so, bei genauerer Betrachtung, ne ähnlich fiese Nummer wie in Source Code. Denn es ist ja so, dass der Klon der heim kommt ein sehr kurzes Leben haben wird, keine Familie hat, als Spielball von Interessengruppen benutzt wird und dem sogar öffentliche Feindseeligkeit entgegenschlägt (ist den Radiofunksprüchen zu entnehmen, wenn man genau hin hört). Ich persönlich weiß nicht was daran ein Happy-End sein soll. Da passt es doch relativ gut ins Bild dass Sam 01 die Sache nicht überlebt.
...meine Meinung.
 

Joel.Barish

dank AF
Aber...
Nicht jeder Film, der mit anderen Figuren endet, als er angefangen hat, kümmert sich den Großteil der Haupthandlung um die Psyche der vermeintlichen Hauptfiguren und entwirft bis kurz vor Schluss relativ geschickt das Bild vom Recht auf Freiheit, Eigenständigkeit und Selbstanspruch. Sam01 plötzlich in die zweite Reihe zu schieben, sein Dasein quasi mit einem "tja, shit happens" zu beenden und dann mit seinem geklonten Nachfolger weiter zu machen, steht für meinen Geschmack eben damit im Widerspruch. Das hat mich gestört. (Aber wie man an der Bewertung sieht, hats ja auch nicht SO stark gestört.)

Und das Ende. Ja, direkt Happy End ist es nicht, aber Sam02, dem wir eigentlich durch die Erzählweise deutlich weniger verbunden waren, macht dadurch ja schon eine Befreiung durch, zumindest vom Mond und vom Plan der Firma.
Und warum betonst du so das "meine Meinung". Ist doch klar. Klingt in der Form irgendwie... pampig. Na ja, nicht direkt pampig, aber so ein bisschen. :gruebel:
 

Deathrider

The Dude
Original von Joel.Barish
Aber...
Nicht jeder Film, der mit anderen Figuren endet, als er angefangen hat, kümmert sich den Großteil der Haupthandlung um die Psyche der vermeintlichen Hauptfiguren und entwirft bis kurz vor Schluss relativ geschickt das Bild vom Recht auf Freiheit, Eigenständigkeit und Selbstanspruch. Sam01 plötzlich in die zweite Reihe zu schieben, sein Dasein quasi mit einem "tja, shit happens" zu beenden und dann mit seinem geklonten Nachfolger weiter zu machen, steht für meinen Geschmack eben damit im Widerspruch.
Joah gut, da muss ich aber zweierlei gegenhalten...
1.) Es war Sam01s Entscheidung zurück zu bleiben, weil er wusste dass er es nicht mehr lange macht. Ich würde auch lieber meine letzten Minuten damit verbringen mit meinem Klon in schönen Erinnerungen zu schwelgen, anstatt in einer Rakete durch die Stratosphäre geschossen zu werden. Selbstbestimmung heißt nicht um jeden Preis sein weiterleben hinauszuschieben, sondern auch sagen zu dürfen wann schluss sein soll.
2.) Was wäre denn die logische Alternative? Auf der Erde kommt ne Leiche in einem Blechsarg an (vermutlich bekommt es noch nichtmal jemand mit) und Sam02 wird auf dem Mond vom Rettungstrupp als Mitwisser erschossen. Hmmm... ganz ehrlich? Das wäre RICHTIG unbefriedigend.

Original von Joel.Barish
Und warum betonst du so das "meine Meinung". Ist doch klar. Klingt in der Form irgendwie... pampig. Na ja, nicht direkt pampig, aber so ein bisschen. :gruebel:
:biggrin: Nicht überinterpretieren. War nur auf den letzten Satz bezogen, dass ich halt finde dass es passt. Wollte nur ausdrücken dass ich durchaus verstehen kann wenns jemand nicht so sieht.
 

Joel.Barish

dank AF
Ich seh' das Board vor lauter Spoilern nicht mehr. :biggrin:
Es hätte schon einiges für mich verbessert, wenn man die Reise von Sam02 als Nebenhandlung abgehandelt hätte, seinen Flug durchs All usw., dann aber zu Sam01 zurückkehrt. Allein das Timing finde ich schon unglücklich. Sam01 ist quasi tot, aber hey, wir ja haben ja noch einen Sam. Der ist fast genau so, jetzt lasst uns für den interessiert. - Ums vielleicht konkreter (?) zu sagen: Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn die letzten Momente des Films die gewesen wären, in denen Sam01 langsam und allein verreckt. Mir gings nicht um "Leben hinauszögern" usw. Ja, von mir aus war diese Unterstützerrolle auch selbst gewählt. Finde ich in Sachen Perspektivierung immer noch unglücklich, komme ich aber mit klar. Aber Sam01s Ende wir fast beiläufig behandelt, er rückt, wie gesagt, in die zweite Reihe, weil wir ja mehr als qadäuaten Ersatz haben, wem unsere Empathie und unsere Aufmerksamkeit nun gelten soll. Nun ja. Das dazu. Auf Dauer wiederhole ich mich halt.:squint:
 

Deathrider

The Dude
Weißt du, ich glaube das Problem bei dieser Diskussion liegt darin dass ich mich auf die Handlungsebene des Films konzentriere und du die Inszenierung stark in den Vordergrund rückst. Die Sache ist halt, dass dieser Film schon so abseits des Mainstream und der gängigen Erzählungs- und Handlungsformalität ist, dass ich einfach darauf verzichte gängige Inszenierungskriterien darauf anzuwenden, oder sie zumindest anders gewichte. :wink:
 

Joel.Barish

dank AF
Ich wollte dir fast zustimmen, bis du mit "gängigen Erzählungs- und Handlungsformalität[en]" ankamst. :nene: Was heißt hier gängig? Der Film wird eben inszeniert und ob gängig oder nicht, der Film - und durch ihn der/die Filmemacher - manipuliert den Zuschauer, lenkt seine Sympathien und Stimmungen. Es hat nichts mit Erzähltradition oder klassischem Filmerzählen zu tun, dass ich das Ende so auffasse, sondern mit der Wirkung. Jones hat den Film so gedreht und er hat sich entschlossen, die Szenen am Ende so und so anzuordnen und zu gewichten und Das kam bei mir nach Sichtung dabei heraus. "Andere Gewichtung"... von mir aus.

Und sooooo mega abseits des Mainstreams ist "Moon" dann auch noch nicht. :wink:
 

Deathrider

The Dude
:knueppel:

Ich sag ja nicht dass Moon für mich der einzige Film ist bei dem ich das so sehe... :wink:

Zum Thema:
Lass es mich anders ausdrücken...
Die letzte Einstellung geht in das Radiowirrwar über, das noch ein bisschen epilogisch weiter erzählt. Es wäre in meinen Augen dramaturgisch einfach nicht möglich gewesen es sinnvoll und harmonisch so umzuschneiden, dass die letzte Einstellung Sam01 gewesen wäre, wenn er gerade abnippelt und vom Eliza-Trupp entdeckt wird. Denn wenn es dann doch wieder mit den Radioübertragungen endet (und die halte ich eben für essenziell wichtig für den Schluss), dann ist man ja doch wieder bei Sam02 und seinen Auswirkungen durch die Rückkehr. Es war daher auch logisch ihn als letzten zu zeigen. Warum? Weil er auch als Letzter lebt von den beiden. Es sind nämlich für mich zwei Hauptrollen. Nicht Sam01 hat die alleinige Hauptrolle, sondern beide haben sie. Das kann man interpretativ natürlich auch noch zerpflücken, wenn man will... :squint:
 

Lacrizera

New Member
endlich gesehen, war nicht mein erhofter nächster lieblingsfilm aber trotzdem ziemlich gut bis fantastisch, wusste vorher nicht welche story sich entwickelt und war wahnsinnig überrascht.duncan jones sollte man im auge behalten auch wenn source code ein leichter schritt zurück war

8 von 10 gertys
 

Presko

Don Quijote des Forums
Original von Joel.Barish
Ich seh' das Board vor lauter Spoilern nicht mehr. :biggrin:
Es hätte schon einiges für mich verbessert, wenn man die Reise von Sam02 als Nebenhandlung abgehandelt hätte, seinen Flug durchs All usw., dann aber zu Sam01 zurückkehrt. Allein das Timing finde ich schon unglücklich. Sam01 ist quasi tot, aber hey, wir ja haben ja noch einen Sam. Der ist fast genau so, jetzt lasst uns für den interessiert. - Ums vielleicht konkreter (?) zu sagen: Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn die letzten Momente des Films die gewesen wären, in denen Sam01 langsam und allein verreckt. Mir gings nicht um "Leben hinauszögern" usw. Ja, von mir aus war diese Unterstützerrolle auch selbst gewählt. Finde ich in Sachen Perspektivierung immer noch unglücklich, komme ich aber mit klar. Aber Sam01s Ende wir fast beiläufig behandelt, er rückt, wie gesagt, in die zweite Reihe, weil wir ja mehr als qadäuaten Ersatz haben, wem unsere Empathie und unsere Aufmerksamkeit nun gelten soll. Nun ja. Das dazu. Auf Dauer wiederhole ich mich halt.:squint:

Hab den Film erst letztens wieder gesehn und kann Deine Meinung über das Ende überhaupt gar nicht nachvollziehen.
Ich hatte in keinster Weise das Gefühl, dass Sam01 in den Hintergrund gerückt wird. Eher fast im Gegentail. Dass halt einer überlebt und der andere stirbt, ist halt so.
[/quote]
Die Endsequenz finde ich dennoch überflüssig und einige Logiklöcher unterstelle ich dem Film noch immer. Dennoch grossartiges, berührendes SciFi-Kino :super:
 

McKenzie

Unchained
Guter Film, aber was mich gewundert hat:

Wozu gibt es auf der Station denn eine Rettungskapsel, die Sam sicher auf die Erde bringt? Es war doch bestimmt nie im Sinne der Kooperation, dass einer der Klone auf die Erde kommen könnte, nohc dazu lebend. Ich hätte halb damit gerechnet, dass die nicht funktioniert oder ihn irgendwo in den Weltraum bläst.
 
Oben