Technik
Ridley Scott´s neuester Streifen zeigt sich im 2.40:1 Format und weiß ab der ersten Sekunde an zu begeistern. Schon der Überflug über die kahlen Landstriche, zu Beginn des Films, zeigen einen hervorragend durchzeichneten Transfer. Hierbei zeigt schon einmal das grandiose Schärfeniveau sein ganzes Können. Dieses hohe Niveau zieht sich so problemlos durch den ganzen Film und zeigt weder unscharfe, noch falsch fokussierte Szenen. Hinzu kommt eine ausgewogene Kontrastbalance, die sowohl die Szenen in dunklen Gängen/Tunneln, wie auch die Szenen im Inneren der Prometheus jederzeit im richtigen Licht erscheinen lässt.
Die Farbpalette zeigt sich ein wenig reduziert, bzw. in unterkühlten Tönen. Eine gewisse Farbvielfalt zeigt sich bsw. auf der Brücke der Prometheus, bei all den kleinen farblichen Knöpfen und Einblendungen auf diversen Schirmen.
Prometheus wurde in 3D gedreht und sieht in der vorliegenden Version einfach überwältigend aus. Das Bild zeigt sich mit einer enormen Tiefendarstellung, von der vor allem die Szenen im Inneren der Prometheus positiv profitieren. Sowohl die Brücke, wie auch C. Theron´s "Rückzugsbereich", sieht in 3D überwältigend aus. Aber auch alle weiteren Szenen sehen fantastisch in der stereoskopischen Variante aus. Trotzdem kommen ein paar wenige Szenen vor, bei denen der Mehrwert an Dimensionalität nicht auffällig erscheint. Gemessen an der Laufzeit, bezieht sich das aber nur auf eine geringe Anzahl. Der Film bindet keine Pop Out Effekte in seine Geschichte ein. Dazu fehlen einfach die richtigen Szenen, wobei solche Effekte gepaßt hätten. Somt ist das Fehlen solcher Spielereien zu verschmerzen. Schön ist auch, daß der Transfer komplett ohne Geisterbilder auskommt. Zumindest war über mein Equipment kein Ghosting auszumachen.
Fox typisch verfügt die dt. Tonspur über einen DTS Mix, was gegenüber dem engl. Pendant (DTS HD 7.1) aber nicht als Negativ zu bewerten ist. Schon der Filmbeginn offenbart ein breites Soundfeld, was am Wasserfall mit einer super Unterstützung des Subwoofers gipfelt. Im weiteren Filmverlauf, beteiligt sich der Subwoofer immer wieder äußerst druckreich am Geschehen. Auch die Surroundwiedergabe wird nicht vernachlässigt. Der Mix legt sich permanent auf alle Kanäle und sorgt jederzeit für ein hervorragendes 360° Soundpanorama. Die Dialogwiedergabe kommt klar und sauber aus dem Center, wobei die Dialoge immer verständlich bleiben. Dazu sind die Dialoge nicht nur an den Center gebunden, sondern "gleiten" bestens gemixt auch auf die hinteren Lautsprecher - Beispiele dafür zeigen sich hierfür im Inneren der Struktur.
Bild - 100%
3D Effekt - 96%
Ton - 100%
Film
HINWEIS: FOX war wieder einmal so nett und stellte mir ein Testexemplar vor der Veröffentlichung zur Verfügung.
Anmerkung: Prometheus hat ein "negatives Verleihfenster". Dies bedeutet, daß der Film am 7.12.2012 in den Verkauf geht und erst am 4.1.2013 in den Verleih !
33 Jahre nach Alien, bringt Ridley Scott den quasi Vorgänger zu seiner Alienhatz ins heimische Kino. Bei der Besetzung zum Film, geht der Regisseur den gleichen Weg, wie damals bei Alien. Denn nur wenig bekannte Gesichter tauchen im Film auf. Diese wären bsw. C. Theron und M. Fassbender, wobei vielleicht noch Noomi Rapace, einem breiteren Publikum der Millennium Reihe, bekannt sein dürfte.
Der Film beginnt in heimischen Gefilden, wobei man einem menschenähnlichen Wesen zu sieht, wie es etwas zu sich nimmt und daraufhin langsam zersetzt wird, wobei seine Überreste in einen Fluß gelangen und so wahrscheinlich den Grundstein allen Lebens erschaffen. Jahre später findet das Archäologenpaar Shaw und Holloway (die später zur Prometheus Crew gehören werden) Höhlenmalereien auf der Insel Skye. Diese weißen den Weg zu einem Mond im realen Sonnensystem Zeta Reticuli - rund 40 Lichtjahre von der Erde entfernt. Interessant dabei ist, daß dieses Sonnensystem erstmals Erwähnung, durch die (angebliche) Entführung von Betty und Barney Hill im Jahre 1961 durch Außerirdische, fand. Dabei erfuhren die Eheleute von ihren Entführern von diesem Sonnensystem, was bis dahin von keinem Astronomen entdeckt worden war - woher wußten also dann diese beiden Leute von dessen Existenz ?
Aber zurück zum Film. Die Crew der Prometheus steuert schließlich auf den Mond zu und überfliegt diesen. Nach kurzer Suche, entdecken sie ein Konstrukt auf der rauhen Oberfläche und entscheiden zu landen, um dieses näher zu untersuchen. Wer aber jetzt damit gerechnet hat, eine eben so packende Atmosphäre wie beim ersten Alien Film erleben zu dürfen, wird wahrscheinlich ein wenig enttäuscht werden. Denn das piepsende Ortungsgerät, daß in der Dunkelheit Aliens aufgespürt hat und so für eine fesselnde Atmosphäre gesorgt hat, kommt hierbei nämlich nicht zum Einsatz. Die Crew durchstreift zwar auch dunkle Tunnel, die aber keinerlei Gefahren darstellen. Schon hier wird klar, daß Prometheus einen anderen Weg einschlagen wird. So kommt der Film komplett ohne Horror- oder Schockmomente aus. Vielmehr wird hierbei der Fokus auf die Frage gelegt: woher kommen wir Menschen ? Antworten auf diese Frage erhofft sich die Crew, von den großen menschenähnlichen Wesen, auf die sie im Laufe der Handlung stoßen.
Die Handlung findet nur im Inneren der Prometheus oder im Konstrukt statt, wobei ein wenig die Abwechslung leidet, denn man bekommt immer wieder die gleichen Örtlichkeiten zu Gesicht. Dafür punktet der Film aber an anderer Stelle - bei der Bildsprache. R. Scott schafft es, ein paar beeindruckende Bilderwelten voller Kraft und Dynamik auf den Zuschauer loszulassen, die in ihrer Intensität bestens zur Geltung kommen. Leider schafft dies die Handlung nicht an jeder Stelle. Wie bsw. beim ersten Angriff der Kreaturen: da hat die Crew der Prometheus die größte Entdeckung der Menschheitsgeschichte gemacht und anstatt pausenlos die Brücke des Schiffes zu besetzen, um alles zu verfolgen (denn immerhin befinden sich noch zwei Crewmitglieder in der Struktur, die per Kamera mit dem Schiff verbunden sind) macht jeder im Schiff sein eigenes Ding - dämlich ! Des Weiteren gleicht der Film an manchen Stellen der Serie Lost. Genau wie dort werden neue Figuren/Kreaturen eingeführt, über die man einfach zu wenig erfährt. Anderseits ist dies vielleicht auch richtig so, denn genau wie der Zuschauer zu Hause, stößt die Crew ja zum ersten Mal auf diese Lebewesen. Dafür führt der Film Fragen ein, die am Ende unbeantwortet bleiben und auf einen weiteren Film hindeuten - was ja nichts schlechtes ist.
Gefallen hat mir aber, daß nun die große Apparatur (inkl. großer Kreatur) aus dem ersten Alien Film eine nähere Beleuchtung findet und gänzlich erklärt wird - und das in einem spektualärem Ausmaß, zumindest, wenn man die 3D Version gesehen hat.
Ich hatte große Erwartungen an Prometheus, die nicht alle erfüllt wurden. Ein wenig vermisse ich die dramatische und erdrückende Atmosphäre aus den bekannten Alien Filmen. Auch größere Kampfszenen verteilen sich nur vereinzelt über die Laufzeit. Schußwechsel kommen gar nicht vor. Daran sieht man, daß R. Scott vom reinen Actionfilm weg wollte und seine Geschichte in zwar spannenden, aber eben in etwas ruhigeren Tönen erzählen wollte. Dies ist ihm, mit der passenden Bildsprache, durchaus gelungen. Leider lässt das Ende zu vieles offen, was dann hoffentlich im einem Nachfolger beantwortet wird.
Film - 84%