Sabotage ~ Arnold Schwarzenegger [Kritik]

McKenzie

Unchained
Jap. Überraschenderweise ist der tatsächlich längst nicht so bekannt wie manch anderer FIlm von ihm, dabei ist der für mich die Essenz eines stumpfen, grandios unterhaltsamen Arnie-Films mit One-Linern im Minutentakt.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Vielleicht wollte Schwarzenegger damit Rambo 4 folgen, der ja auch alles andere als selbstironisch ist und auf Gore ohne Ende setzt?

Das Lowbudget Zombiedrama "Maggie" wird ihm da auch nicht mehr helfen, aber nach T5 sollte er unbedingt Terminator 6 und 7 machen. Und was völlig selbstironisches. So etwas wie Die etwas anderen Cop mit Will Ferrell.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
McKenzie schrieb:
ich bin eher für Commando 2 :ugly: John Matrix rettet seine Enkelin.

Wobei Commando-, wie so ziemlich jeder andere Arnie-Actioner, auch alles andere als zahm und zurückhaltend in Sachen Gewaltgrad ist...zum Glück! :biggrin:

Meiner Meinung nach hat es relativ wenig mit der dargestellten Gewalt in den Filmen zu tun, sondern vielmehr mit den Sehgewohnheiten des modernen Kinopublikums. die wollen nunmal großes Spektakel und TamTam und das bietet ein 'The Last Stand', 'Bullet To The Head', 'Escape Plan' und Co. nunmal nicht.

Die Hardcore-Fans wie mich freut's, wenn man back 2 the roots geht, doch am Rest des Publikums gehen diese Filme zwischen den großen Blockbustern und etablierten Franchises leider unter, siehe Einspiel.

Ich bin da eher bei Diego:

Mit Terminator 5, einem Predator-, Conan- oder True Lies - Sequel von Cameron (<--- Wunschdenken!), vielleicht auch eine Rolle in einem Tarantino-Streifen, welcher ja so einigen abgeschriebenen Stars zurück ins Rampenlicht und zum Erfolg verholfen hat, könnte Arnie durchaus wieder zurück in die Spur finden aber ansonsten sieht es eher düster aus. Leider sind seine schauspielerischen Fähigkeiten so extrem limitiert und auch einen Posten hinter der Kamera traue ich ihm bis auf auf die Rolle des Produzenten nicht zu, sodass er sich auch nicht mal eben auf die schnelle neu erfinden kann wie z.B. ein Clint Eastwood, dem um ein Haar das gleiche Schicksal drohte, nämlich mangels Erfolg an den Kassen in der Versenkung zu verschwinden.

Im Gegensatz zu Eastwood hat Arnold nunmal nicht mit einer eigenen Produktionsfirma und Regie-Skills vorgesorgt und ich denke seine lange Abstinenz vom Buisiness in Kombination mit seinem umstrittenen Gouverneursposten haben ihr übriges dazu getan. Er hat schlicht und ergreifend den Anschluss verpasst/verloren.
 

McKenzie

Unchained
Dr.WalterJenning schrieb:
McKenzie schrieb:
ich bin eher für Commando 2 :ugly: John Matrix rettet seine Enkelin.

Wobei Commando-, wie so ziemlich jeder andere Arnie-Actioner, auch alles andere als zahm und zurückhaltend in Sachen Gewaltgrad ist...zum Glück! :biggrin:
Richtig, und das ist auch gut so, aber es war halt mit mehr Augenzwinkern versehen. Und genau das vermisse ich - Wäre Escape Plan bei seinem Gewaltpegel geblieben, hätte aber mehr One-Liner rausgeschmissen, die Action etwas over-the-top-iger (das Finale ging eher in die Richtung, aber irgendwie passte es mir nicht...kann grad aus dem Stehgreif aber nicht sagen was genau :whistling: ) und nicht alles so ernst präsentiert (von ein paar halbwegs lustigen Sätzen abgesehen), hätten ich und andere, die Arnold eher wegen seiner Limitierungen lieben, uns einfach mehr "zuhause" gefühlt. Aber ich seh's wie du. Irgendwie findet der keinen Anschluss, und der Versuch eben ernsthaftere Filme zu bringen macht jetzt nicht mal die Hardcore-Fans so richtig glücklich, denn die mögen ihren Arnie gern corny :biggrin: Zweiter Eastwood ist einfach nicht drin, und der ursprüngliche Expendables-Schwung/Überraschungseffekt schwindet nach dem 3. Gastauftritt auch so langsam.

Dabei will ich doch gern Conan 3 :crying:
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Natürlich machen auch die weniger käsigen, tonal ernsteren Arnie-Streifen die Hardcore-Fans glücklich, ein richter Fan macht diesbezüglich keine Unterschiede, beide haben ihren Reiz und es werden sogar Ausreisser wie Junior abgefeiert :tongue: :biggrin: Es kommt eben auf die Inszenierung an.

Der City Hai, Predator, The Terminator 1+2, End Of Days ect. sind gute Beispiele für Arnie-Vehikel, die diesbezüglich hervorragend exekutiert sind und sich zudem Arnies schauspielerische Limitierungen zu nutze machen und in seine Stärke verwandeln.
 

McKenzie

Unchained
Hm..Okay. Dann korrigier ich mich von Hardcore-Fans auf..."Leute die Arnold in erster Linie gern sehen wollen wie er viele Sachen und Leute kaputt macht und dabei (im O-Ton) markige Sachen und AaangaAAagraaAHh! von sich gibt" :ugly: :ugly:

Leider ist mir bewusst dass das auch nicht die Große Masse ist. Bzw. schon, die Große Masse mag Arnold vor allem deswegen, aber dafür gehen sie nicht mehr unbedingt ins Kino.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Kennste die Mad-TV Arnold-Parodie? Hammer! :thumbsup:

Selbstverständlich hat da jeder seine Favouriten und Vorlieben aber ich freue mich auf einen alles niedermähenden, toughen bad-ass Arnie genauso wie über einen alles niedermähenden, selbstironischen, toughen bad-ass Arnie und das geht mir so, seit ich das erste mal Terminator 2 im Kino gesehen hatte (vorher war ich zu jung für so'n Scheiss :crying:...zumindest, wenn es nach meinen Eltern geht ) :biggrin:

Und ich wage zu behaupten, dass es so den meisten Arnie-Fans geht...also die Sache mit der tonalen Ausrichtung 8) :biggrin:
 

serd

Well-Known Member
Ich glaube Arnolds Fehlstart hat vor allem mit zwei Entwicklungen zu tun, die jetzt zusammenfallen. Diese wären:

1. Starkino ist tot

Wenn man sich die Vermarktung von Filmen im Allgemeinen anschaut, passt es ziemlich gut mit einem Artikel überein, den ich vor ein paar Jahren mal lass. Und zwar ging es um die Entwicklung, dass Stars und bestimmte Schauspieler als Zugpferde für Filme ausgedient haben (mit Ausnahme von Will Smith und vllt. zwei anderen). Während man früher eben in den "neuen Stallone" oder den neuesten Film mit Tom Cruise ging, wird heute eher mit Konzepten oder Regisseuren geworben. Inception wurde beispielsweise mit Dark Knight/ Nolan als Zugpferd in der Werbung angepriesen und nicht als der neue Film mit DiCaprio. Daher kommt glaube ich die Tatsache, dass der nromale und durschnittliche Kinogänger nicht in jeden neuen Film mit den alten Stars geht, da es für sie eben kein Argument ist. Für sie ist zb Escape Plan nicht der neue Actionfilm mit Stallone UND Schwarzeneger. Es ist erstmal nur ein Actionfilm. Das wird dann von Punkt zwei verstärkt.

2. Man schaut nicht mehr alles im Kino

Spätestens mit schnell Erscheinenden DVDs und den hohen Kinopreisen hat sich der Trend etabliet, dass viele nur noch ausgewähltes im Kino anschauen. Und um in die Auswahl zu kommen muss man eben bewährtes liefern (Hobbit, Pirates, Bond zb.), allgemein beliebt sein (Spider-Man zb.), Bild- und Soundgewalt bieten (Transformers) oder etwas völlig unerwartetes, neues bieten oder zumendest den Anschein erwecken (Saw, Inception, Paranormal Activity, Hangover etc.).
Ist ein Film hingegen "nur" ein Actionfilm und scheint er nicht besonders spaßig oder spektakulär zu sein (wie zb. die Fast-Reihe) und zieht dann zusätzlich auch der StarBonus nicht, wandert der Film eben bei vielen eher in den Player als auf die Kinoliste.


Ich glaube daher funktioniet Expendables eher als alle Soloausflüge, da es eben ein Konzept ist(alte Actionhelden räumen auf).

Auch glaube ich darf man einen Punkt nicht übersehen und dies ist die Tatsache, dass die alte Garde zwar treue Fans hat, aber vielen Publikumskreisen nichts bietet mit den Filmen und ihrer Art. Ich bin keineswegs gegen die alte Garde, eher Fan, aber ich würde es absolut verstehen wenn man zb. als junger Amerikaner, vllt. mit schwarzen oder latinischen Wurzeln, sich eher mit The Rock oder Vin Diesel vertreten sieht.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Man kann ja auch nicht, wie es gern gemacht wird, argumentieren, dass die Kinogänger Schuld sind und pauschal alle Nicht-Effekt/Nicht-Comicfilme achtlos außen vor lassen. Taken, Man on Fire, Safe House, Salt, Olympus Has Fallen, Jack Reacher, Todeszug nach Yuma haben alle Geld gemacht und hätten so auch alle Schwarzenegger Filme sein können.

Stattdessen hat er sich mit The Last Stand zurückgemeldet, einem typischen Statham Projekt (ordentliche, aber recht unspektakuläre Action, wenig bis gar nichts für Frauen, wenig Humor), das wie Safe, The Mechanic und Homefront um die 40 Mio eingespielt hat. Statham sieht man für seine Filme auch nicht als Blamage an, also wars irre, Arnold für Stand selbiges vorzuwerfen. Die Arnold Filme, die damals ne Menge Moos bewegt haben, waren ja auch nicht solche.

Escape hat weltweit 137 Mio eingespielt. Das hat Statham nicht mal mit Transporter 3 geschafft und ist ein großer Erfolg. So viele Actionfilme mit fast 70jährigen gibts nicht, die das hinkriegen.

Sabotage ist schwach gestartet, aber ehrlich gesagt auch nicht schwächer als Red Heat, Der City Hai und Konsorten. Da ist das genau das richtige Einspiel für, und mit DVD/BD/VOD und TV Rechten wird der nicht weniger Geld abwerfen als die alten Kollegen. Glaube sogar, dass das ein Film ist, den sich viele gern ansehen werden, aber halt nicht im Kino.

Meiner Meinung nach kann man nicht pauschalisieren, dass Arnold durch ist oder keine Chance mehr hat. Ja, zuletzt war er ein Politiker der wieder Filmstar sein will, ein Fremdgeher mit peinlicher Enthüllung und er ist ein über 60jähriger, den das Kinopublikum bis Alter 20 nicht aus dem Kino kennt, aber: man ist immer offen für Comebacks. Lass Terminator 5 awesome aussehen und der schmiedet dir ein 60 Mio+ Wochenende. Lass Arnie eine richtig lustige Familienkomödie machen und das wird nicht schlechter laufen als bei Billy Crystal http://www.boxofficemojo.com/movies/?id=parentalguidance.htm.

Conan sollte er aber auf gar keinen Fall mehr machen. Das kann nichts werden. Also, kein großer Erfolg.

Er sollte sich eine Komödie bereithalten die nicht Twins 2 ist, sich auf passende Nebenrollen wie Quaritch aus Avatar konzentrieren oder auch mal bei Leuten wie Tarantino anrufen.
 

McKenzie

Unchained
Seh ich wie Diego. Und wenn Conan floppt, ich will Arnie mit grauer Langhaarperücke, Bart und Schwert. R-Rated. :biggrin:
Neuer Terminator interessiert mich da deutlich weniger, es kann eigentlich nur mehr erzwungen und konstruiert wirken.

Persönliches Wunschdenken halt. ._.
 

Schneebauer

Targaryen
Na, wer begleitet Breacher, Monster und Sugar ab heute bei ihrer Mission? :biggrin:

Erste Kritiken fielen ja gemischt, vom totalen Veriss, bis hin zu großen Lob, aus.

Ich pers. schenks mir und warte auf die blaue Scheibe.
 

Ormau

Well-Known Member
war gestern im Kino... und fand ihn doch sehr ernüchternd.
Der Film wirkt wie eine TV Produktion, und das hat nicht mit einigen Found footage Aufnahmen zu tun, die bsp weise in "End of Watch" mega gelungen waren...Schon das Filmformat wurde falsch gewählt. Der Film ist definitiv kein Mainstream Hollywood, und ich glaube das ist so gewollt. Über Sinnlose gewallt kann man Streiten, der Film ist in meinen Augen der Brutalste Schwarzenegger. Gerade weil es so real wirkt. Kein Witz in der Action. Es folgt ein Kopfschuss am andern. Aber Gefühlsmäßig nimmt einem der Film leider kein Stück mit. Auf irgend einer weise dachte ich, ich sitz in einer Fortsetzung zu "Only Good Forgives".... der Name hätte übrigens auch gepasst. Die Endaction ist Ok... hätte mehr sein können... aber wie gesagt, es ist ein TV Film für mich.

Einigster Pluspunkt: Arni wirkt fit und präsent, und kann nach dem Finale nochmal auf die Kacke hauen.

4,9/10 Punkten
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Als würde ich mir einen Schwarzenegger im Kino entgehen lassen, soweit kommt's noch :nene: :biggrin:

Bin ebenfalls heute Abend drin und lasse mich überraschen, auf die Kritiker ist gepfiffen :smile:
 

Ormau

Well-Known Member
@Jenning, @Rorschach

und, und, und ???? sitz hier auf heißen kohlen und warte auf euer Fazit:squint:
bei mir hat sich übrigends nach einem Tag "Verdauung" nix an der Punktevergabe geändert.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Viel Rauch um Nichts würde ich sagen. Der Film ist längst nicht so schlecht, wie er vielerorts geredet wird aber auch beileibe nicht so gut, wie er hätte sein können.

Im Großen und Ganzen ist die Action zu spärlich gesäht und hat zu wenig Tempo und auch zu wenig Druck, um mitzureißen, obwohl gleich zu Beginn das Actionpedal voll durchgetreten wird. Leider wird der Mangel an Dauerfeuer, Explosionen, Fights und Stunts auch nicht durch konsequente Spannung wett gemacht, denn dafür ist das Szenario viel zu konstruiert und auch die Charaktere zu flach, um wirklich mit ihnen fühlen zu können.

Ein Schuldiger ist hier schnell ausgemacht: Skip Woods und seine Mitarbeit am Drehbuch, denn all die Schwächen, die den letzten 'Stirb Langsam' - Ableger auszeichneten, sind hier ebenfalls vertreten, allerdings, dank Ayer als Co-Autor, in abgeschwächter Form.

Die Brutalität als solche ist zudem auch längst nicht so heftig wie propagiert, denn trotz jeder Menge Blut und Gekröse verfehlen die Bilder größtenteils ihre Wirkung, sie kommen nicht an und schockieren nicht, wie sie es hätten tun sollen. Warum? Siehe "flache Charaktere" bzw. Empathie!

Am Ende des Abends bleibt ein mittelmäßiges Arnie-Vehikel übrig, dass-, wie immer in den letzten Jahren der Fall, strikt von seinem Hauptdarsteller und dessen immer noch vorhandenen Charisma getragen wird. Ironischerweise ist das Finale nach dem eigentlichen, ziemlich unspektakulären Showdown mit das Beste am ganzen Film und man wünscht sich heimlich, dass der Film hier erst begonnen- und man sich diverse Hänger im zweiten Akt gespart hätte.

Sei's drum, ein Arnie im Kino ist besser als kein Arnie im Kino und aus diesem Grund-, inklusive dem eigentlichen Finale und der Tatsache, dass man hier Mut zum Blut bewiesen hat, bekommt 'Sabotage' völlig blauäugige:

5,5/10 Fleischduschen​
 
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