McKenzie
Unchained
Nachdem ich den Film ja auch erst vor ein paar Tagen wieder gesehen hab, lass ich noch ein paar Gedanken dazu raus.
Die wichtigste Figur ist meiner Ansicht nach Tuco. Der Blonde ist einfach der "Gute" (ein sehr dehnbarer Begriff, wie uns Leone schon bei seiner Vorstellung klarmacht), Sentenca ein sadistischer Widerling. Tuco...ist irgendwo im Niemandsland dazwischen. Er wird scheinbar nicht mal für voll genommen, obwohl es ihm im Laufe des FIlms sogar zweimal gelingt, den Blonden zu überrumpeln. Eli Wallach selbst meinte mal über Tuco, dass er sich teilweise nur dämlich stelle damit ihn die Geger unterschätzen. Muss ihm da eigentlich recht geben, dennoch ist Tuco auch ein Chaot (wer checkt bitte vor einem Duell nicht, ob Kugeln im Magazin sind?
)
Eine Szene, die mir früher eher egal war, empfinde ich heute als eine der stärksten des Films - Das Wiedersehen von Tuco mit seinem Bruder. Hier wird dem Charakter eine Tiefe verliehen, wie sie vorher bei den Leone-Western nicht oder nur ansatzweise zu finden war. Auch die darauf folgende Szene auf dem Kutschbock, wo er dem Blonden (und sich selbst) eine verklärte Version seiner brüderlichen Beziehung auftischt, zeugt von seiner innere Zerissenheit und dem verborgenen Wunsch nach einem anderen Leben. Das entgeht auch Eastwoods Charakter nicht, da der ja das Streitgespräch vorher mitangehört hatte. Ich würde sogar behaupten dass das der Moment ist, wo der Blonde Tuco als Mensch eine Spur ernster nimmt (vielleicht sowas wie Mitleid empfindet) und ihn auch deshalb am Ende
Eastwoods Figur hingegen ist wie schon in den Vorgängern nur ein Beobachter. Er bekommt vieles mit, registriert interessiert Emotionen der anderen Figuren, ist selbst aber fast nie aus der Reserve zu locken. Ganz kalt ist er nicht, sonst würde er nicht die Familie in Für eine Handvoll Dollar retten, und am Ende von Für ein paar Dollar mehr hat er auch eindeutige Sympathien für Mortimer und seine familiären Rachegedanken; Trotzdem wird von ihm selbst nichts preisgegeben, er ist einfach ein Archetyp des coolen, schweigsamen Pistolero.
Weiters hebt den dritten Film ab, dass er durchaus auch als Antikriegsfilm funktioniert. Etliche Szenen von verwundeten Soldaten, Gefangenenlagern, die ganze Situation mit der Brücke usw. verleihen dem Film auch deutlich mehr Tiefe als den beiden Vorgängern und mehr gesellschaftliche Relevanz.
Für mich ein klarer 10/10er und definitiv in den Top 10 meiner absoluten Lieblingsfilme.
Die wichtigste Figur ist meiner Ansicht nach Tuco. Der Blonde ist einfach der "Gute" (ein sehr dehnbarer Begriff, wie uns Leone schon bei seiner Vorstellung klarmacht), Sentenca ein sadistischer Widerling. Tuco...ist irgendwo im Niemandsland dazwischen. Er wird scheinbar nicht mal für voll genommen, obwohl es ihm im Laufe des FIlms sogar zweimal gelingt, den Blonden zu überrumpeln. Eli Wallach selbst meinte mal über Tuco, dass er sich teilweise nur dämlich stelle damit ihn die Geger unterschätzen. Muss ihm da eigentlich recht geben, dennoch ist Tuco auch ein Chaot (wer checkt bitte vor einem Duell nicht, ob Kugeln im Magazin sind?

Eine Szene, die mir früher eher egal war, empfinde ich heute als eine der stärksten des Films - Das Wiedersehen von Tuco mit seinem Bruder. Hier wird dem Charakter eine Tiefe verliehen, wie sie vorher bei den Leone-Western nicht oder nur ansatzweise zu finden war. Auch die darauf folgende Szene auf dem Kutschbock, wo er dem Blonden (und sich selbst) eine verklärte Version seiner brüderlichen Beziehung auftischt, zeugt von seiner innere Zerissenheit und dem verborgenen Wunsch nach einem anderen Leben. Das entgeht auch Eastwoods Charakter nicht, da der ja das Streitgespräch vorher mitangehört hatte. Ich würde sogar behaupten dass das der Moment ist, wo der Blonde Tuco als Mensch eine Spur ernster nimmt (vielleicht sowas wie Mitleid empfindet) und ihn auch deshalb am Ende
am Leben lässt, sogar mit der Hälfte des Goldes - Damit könnte er sich theoretisch ein besseres Leben aufbauen, sollte er gewillt sein das durchzuziehen. Die Nummer mit dem Galgenstrick am Ende könnte dann so als eine Art Reminder gedacht sein, wie gefährlich das Leben als Halunke ist.
Eastwoods Figur hingegen ist wie schon in den Vorgängern nur ein Beobachter. Er bekommt vieles mit, registriert interessiert Emotionen der anderen Figuren, ist selbst aber fast nie aus der Reserve zu locken. Ganz kalt ist er nicht, sonst würde er nicht die Familie in Für eine Handvoll Dollar retten, und am Ende von Für ein paar Dollar mehr hat er auch eindeutige Sympathien für Mortimer und seine familiären Rachegedanken; Trotzdem wird von ihm selbst nichts preisgegeben, er ist einfach ein Archetyp des coolen, schweigsamen Pistolero.
Weiters hebt den dritten Film ab, dass er durchaus auch als Antikriegsfilm funktioniert. Etliche Szenen von verwundeten Soldaten, Gefangenenlagern, die ganze Situation mit der Brücke usw. verleihen dem Film auch deutlich mehr Tiefe als den beiden Vorgängern und mehr gesellschaftliche Relevanz.
Für mich ein klarer 10/10er und definitiv in den Top 10 meiner absoluten Lieblingsfilme.