Ein ganzer Tag war vergangen. Während Graham am Höhleneingang ausharrte, schwächer und schwächer wurde, befiel die Gruppe am Strand Misstrauen und Panik. Kaum einer von ihnen konnte in der Nacht schlafen, kaum einer sich das Verschwinden der drei Anführer erklären.
Plötzlich schlief Marianne ein. Immer hatte sie ein Auge offen gehabt, ihre Kinder immer im Blick, immer an der Hand, immer umsorgt; jetzt forderte ihr Schutz seinen Tribut. Nicolas löste sich von ihrem Griff und stiefelte los, an den apathisch abwesenden Anderen vorbei, zu den Felsen, wo die Männer gestern verschwunden waren.
Grahams Atem ging hastig und unregelmäßig. Er schlief nicht tief, aber Nicolas kümmerte es gar nicht. Wie selbstverständlich kroch er in die Höhle, bis zu diesem eigenartig leuchtenden Wasser. Er hatte Durst. Seine Lippen waren trocken und rissig und ohne Nachzudenken beugte er sich herab und nahm einen kräftigen Schluck, ehe ihn etwas am Kragen packte, zurückzog und gegen den Felsen schleuderte. Wieder war Graham schäumend vor Wut und seine Faust sauste nieder auf das Kindergesicht, das nun starr und leblos wurde. Aus Nicolas Augen strahle das Blau des Wassers und Graham fing an zu weinen.
žIch wollte es nicht töten. Was habe ich getan?!, heulte es hinter den Felsen hervor.
žWas geht da vor sich?, brummte Thomas Stevenson. žWas haben die da? Warum halten die es zurück? Es steht auch mir zu. Ich will haben. Er nahm einen Schluck aus der Trinkflasche, in der Kokosnusswasser gesammelt wurde, und machte sich auf den Weg.
žIch liebe dich., säuselte Delia.
Stevenson ging. Die Anderen nahmen keine Notiz von ihm.
Der tote Skipper am Baum hatte ihn erschreckt und kurz darauf fand Stevenson Garland am Felsen. Graham war nicht an der Höhle. Hinter dem Vorsprung hockte er im Sand und schnitzte mit Garlands Messer herum. Er hatte sich Äste angespitzt, wie Speere und stach mit der Klinge in blutig-matschigem Fleisch herum, trennte es fein säuberlich von Knochen ab und leckte genüsslich Blut von Stahl und Händen. Stevenson bemerkte ihn kaum. Er kroch gezielt in die Höhle, blickte in das schimmernde Blau und öffnete die Trinkflasche, um sie vom Kokosnusswasser zu befreien. Kurz darauf würde Graham rennen.
Als er vom Speer getroffen wird, schleudert Stevenson die Trinkflasche reflexartig von sich. Im hohen Bogen wirbelt sie durch die Luft, das eigenartig leuchtende Wasser spritzt vereinzelt heraus und die Überlebenden erwachen aus ihrer Lethargie. Kraft durchströmt ihre Körper, sie haben nur noch Augen für die durch die Luft trudelnde Flasche.
Marianne wird aus ihrem Schlaf gerissen. Ein gezielter Blick, dann rennt sie los, lässt Celine neben sich zurück, am toten Stevenson vorbei und weiter auf die fliegende Flasche zu. Wuchtig stößt eine Hüfte Celine zur Seite. Veronica bahnt sich ihren Weg, bemerkt kaum den Zusammenprall mit Celine, die heftig umgestoßen und auf die Steine an der Feuerstelle geschleudert wird. Delia hält die Trinkflasche in der Hand. Mit kindlichem Glanz in den Augen starrt sie hinein, ehe ein Tritt, einem Dampfhammer gleich, auf ihren Kiefer trifft und ihr das Genick herum dreht. Gierig reißt Paul die Flasche an sich, bevor sich das Wasser im Sand verteilt. Marianne kommt an, wird mit den Schultern abgeblockt, ehe der ebenfalls nahende Graham auch ihr einen Speer verpasst. Veronica kommt dazu. Paul streckt sie mit einem Faustschlag nieder, stolpert fast, als die am Boden liegende Marianne sein Bein umfasst. Schließlich erreicht Graham den bizarren Knäuel aus Menschen, Garlands Messer in der Hand, einen bläulichen Glanz in den Augen.
Celine steht auf. Blut rinnt ihr von der Stirn. Apathisch irrt sie über den weißen Korallensand, einen Finger in den Mund gelegt. Salzige Tränen fallen ihr ins Gesicht, der leere Blick geht über die Palmen hinweg, über die Felsen, über das Meer hinweg, über die Menschen und das eigenartige Wasser hinweg. Allein steht sie dort, in ihrem kleinen Kleidchen. Allein am Strand, als die Brandung sie erreicht. Das Ende der Welt. Das Ende aller Hoffnung.
Plötzlich schlief Marianne ein. Immer hatte sie ein Auge offen gehabt, ihre Kinder immer im Blick, immer an der Hand, immer umsorgt; jetzt forderte ihr Schutz seinen Tribut. Nicolas löste sich von ihrem Griff und stiefelte los, an den apathisch abwesenden Anderen vorbei, zu den Felsen, wo die Männer gestern verschwunden waren.
Grahams Atem ging hastig und unregelmäßig. Er schlief nicht tief, aber Nicolas kümmerte es gar nicht. Wie selbstverständlich kroch er in die Höhle, bis zu diesem eigenartig leuchtenden Wasser. Er hatte Durst. Seine Lippen waren trocken und rissig und ohne Nachzudenken beugte er sich herab und nahm einen kräftigen Schluck, ehe ihn etwas am Kragen packte, zurückzog und gegen den Felsen schleuderte. Wieder war Graham schäumend vor Wut und seine Faust sauste nieder auf das Kindergesicht, das nun starr und leblos wurde. Aus Nicolas Augen strahle das Blau des Wassers und Graham fing an zu weinen.
žIch wollte es nicht töten. Was habe ich getan?!, heulte es hinter den Felsen hervor.
žWas geht da vor sich?, brummte Thomas Stevenson. žWas haben die da? Warum halten die es zurück? Es steht auch mir zu. Ich will haben. Er nahm einen Schluck aus der Trinkflasche, in der Kokosnusswasser gesammelt wurde, und machte sich auf den Weg.
žIch liebe dich., säuselte Delia.
Stevenson ging. Die Anderen nahmen keine Notiz von ihm.
Der tote Skipper am Baum hatte ihn erschreckt und kurz darauf fand Stevenson Garland am Felsen. Graham war nicht an der Höhle. Hinter dem Vorsprung hockte er im Sand und schnitzte mit Garlands Messer herum. Er hatte sich Äste angespitzt, wie Speere und stach mit der Klinge in blutig-matschigem Fleisch herum, trennte es fein säuberlich von Knochen ab und leckte genüsslich Blut von Stahl und Händen. Stevenson bemerkte ihn kaum. Er kroch gezielt in die Höhle, blickte in das schimmernde Blau und öffnete die Trinkflasche, um sie vom Kokosnusswasser zu befreien. Kurz darauf würde Graham rennen.
Als er vom Speer getroffen wird, schleudert Stevenson die Trinkflasche reflexartig von sich. Im hohen Bogen wirbelt sie durch die Luft, das eigenartig leuchtende Wasser spritzt vereinzelt heraus und die Überlebenden erwachen aus ihrer Lethargie. Kraft durchströmt ihre Körper, sie haben nur noch Augen für die durch die Luft trudelnde Flasche.
Marianne wird aus ihrem Schlaf gerissen. Ein gezielter Blick, dann rennt sie los, lässt Celine neben sich zurück, am toten Stevenson vorbei und weiter auf die fliegende Flasche zu. Wuchtig stößt eine Hüfte Celine zur Seite. Veronica bahnt sich ihren Weg, bemerkt kaum den Zusammenprall mit Celine, die heftig umgestoßen und auf die Steine an der Feuerstelle geschleudert wird. Delia hält die Trinkflasche in der Hand. Mit kindlichem Glanz in den Augen starrt sie hinein, ehe ein Tritt, einem Dampfhammer gleich, auf ihren Kiefer trifft und ihr das Genick herum dreht. Gierig reißt Paul die Flasche an sich, bevor sich das Wasser im Sand verteilt. Marianne kommt an, wird mit den Schultern abgeblockt, ehe der ebenfalls nahende Graham auch ihr einen Speer verpasst. Veronica kommt dazu. Paul streckt sie mit einem Faustschlag nieder, stolpert fast, als die am Boden liegende Marianne sein Bein umfasst. Schließlich erreicht Graham den bizarren Knäuel aus Menschen, Garlands Messer in der Hand, einen bläulichen Glanz in den Augen.
Celine steht auf. Blut rinnt ihr von der Stirn. Apathisch irrt sie über den weißen Korallensand, einen Finger in den Mund gelegt. Salzige Tränen fallen ihr ins Gesicht, der leere Blick geht über die Palmen hinweg, über die Felsen, über das Meer hinweg, über die Menschen und das eigenartige Wasser hinweg. Allein steht sie dort, in ihrem kleinen Kleidchen. Allein am Strand, als die Brandung sie erreicht. Das Ende der Welt. Das Ende aller Hoffnung.