Story XX: Kiss of Death

Bukowski

New Member
Eine Außerordentlich lange Geschichte für meinen Geschmack. Mir gefällt, dass du auch die persönlichen hintergründe der Sportler beleuchtest und den Konkurrenzkampf aufzeigst. Das Ende hingegen nicht nach meinem Geschmack. Weiss auch nicht warum.
 

MamoChan

Well-Known Member
Die Geschichte ist war sehr lang, aber dennoch habe ich das Gefühl, dass hier der Platz letztendlich doch nicht ausgereicht hat. Vieles wird meiner Meinung nach viel zu schnell abgehandelt und verliert dadurch an gewichtung. Dadurch wirkt es auf mich allerdings auch rechts emotionslos. Die Rivalität zwischen Brian und Larry lässt einen recht kalt, und wie der Sport für Brian dann immer wichtiger wird, bis er anfängt sein Leben zu zerstören hätte hätte einfach mehr Zeit gebraucht. So wird mir alles einfach zu kurz angerissen und wird zur Nebensächlichkeit.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Die Masse tobt, als der Vorhang aufgeht und ich mit meiner Y2K zur Rampe rase. Ich spüre die mächtige Maschine unter mir vor Power nahezu zerbersten und rase irre lachend weiter, wohl wissend, dass nur ein Schwachsinniger so eine Maschine für Motocross nehmen würde. Aber es ist ja nicht irgendeine Rampe und nicht irgendein Tag, denn ich springe gleich über 200 Hubschrauber, glaube ich zumindest. Bevor ich abhebe und nach dem dritten in Metall, Benzinkanister, Reibung und Flammen aufgehe, denke ich "Verdammt seist du, Nic Cage. Wo ist Eva Mendes, nicht die Bienen!"

Ich zieh meinen Hut vor Leuten wie Travis Pastrana, denen irgendwas im Gencode fehlen muss, irgendeine naturgegebende Hemmung, derartigen Stuss nicht zu machen. Aber es ist toll, dass es solche Daredevils gibt. Ich finde, du hast diese Szene sehr schön rübergebracht und ein Feeling dafür geschaffen, was diese Leute darin finden. Da passen Fanatismus und Irrsinn natürlich perfekt rein und ich fand es spannend, diese beiden Freaks bei ihrer gegenseitigen Demontage zu verfolgen, die ja nur schlecht ausgehen konnte. Gut, wenn auch ein bisschen sehr lang für eine Kurzgeschichte (nochmal als allgemeinen Tipp: ich wette, dass diese Teile öfter gelesen würden, wären sie insgesamt kürzer. Länger als die Boxstory, aber kürzer als diese). Ich persönlich hätte mir aber ein anderes Ende gewünscht, ein finsteres, in dem der querschnittsgelähmte als einzigen Gedanken fasst, dass sein Gegner ihn nun nicht mehr toppen kann und all dass der Sache dienlich war. Aber ist auch okay so. :super:
 

Joel.Barish

dank AF
Mit den merkwürdigen Nummern- und Buchstabenkürzeln kann ich noch weniger anfangen, als mit Segler-Fachbegriffen, aber auch das hier wirkt authentisch genug. Die Geschichte mit den beiden Freunden, die zu Konkurrenten werden, ist ein alter Hut, aber sie funktioniert immer wieder. Auch hier. Die Sache mit dem Vater ist zwar ein nettes Detail, aber irgendwie auch zu knapp für den Rest der Geschichte. Der Vater taucht ja nicht wieder auf.

So ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen. Ich persönlich sehe z.B. in der Nachricht, die Brian im Krankenhaus erhält, nicht unbedingt Sarkasmus. Allerdings, wenn man eh nicht mehr so gut auf den Absender zu sprechen ist, interpretiert man da schon mal zu viel rein. Trotz ein paar Banalität, z.B. mit der Freundin, kommt Brians Leidenschaft für sein Motorrad sehr gut durch. Das war nötig für die Geschichte und ist gelungen. Vielleicht wäre es aber besser gewesen, Brian und Larry nicht die Entwicklung von Freunden zu Erzfeinden durchmachen zu lassen. Gerade der Wandel wirkt etwas forciert und nimmt dann recht schnell recht extreme Auswüchse an. Insgesamt geht das aber ebenfalls in Ordnung. Das mit den Sabotage- und Racheaktionen ist ja letztendlich nur Spielerei, bis es am Ende ziemlich extrem negativ endet. Ist mir ein bisschen zu plump.
Schreiberisch größtenteils gelungen. Straight und gut strukturiert. Das passt.
 

Deathrider

The Dude
Joah, also viel zu mäkeln gibt es hier nicht. Die Schreibe ist unspektakulär aber angenehm zu lesen. Hin und wieder wirkt die Szenerie etwas forciert & konstruiert, aber im großen und ganzen stimmig. Die technischen und sportlichen Details sind noch gut erklärt worden. Wirkt weniger überladen als die Segel-Story.
Ein paar Dinge kommen ein wenig arg blauäugig rüber, aber man könnte da auch sagen, dass das an der subjektiven Perspektive liegt. Hier hätte sich vielleicht ein Ich-Erzähler gelohnt, um das Perspektivische und das Abgleiten in Wahnvorstellungen noch etwas genauer heraus zu arbeiten.
Zu lang fand ich die Story jetzt nicht. Erstens wurde der Platz nahezu optimal genutzt und zweitens sind meiner Ansicht nach eher die anderen Stories dieses Wettbewerbs ungewöhnlich kurz. Denke zu lang wäre sie, würde sie nicht in einen Post passen.

Fazit:
Gute Geschichte.

PS: Drei von vier Geschichten dieses Wettbewerbs haben einen englischen Titel, aber diese hier ist die einzige bei der es sogar Sinn macht. Gibt nen Bonuspunkt. :squint:
 

Joel.Barish

dank AF
Original von Deathrider
[...] und zweitens sind meiner Ansicht nach eher die anderen Stories dieses Wettbewerbs ungewöhnlich kurz. [...]
Hast du dich auch nicht verguckt? Würde eher sagen, die Verteilung an kurzen und langen Geschichten ist bei diesem Wettbewerg 50:50.
[...]PS: Drei von vier Geschichten dieses Wettbewerbs haben einen englischen Titel, aber diese hier ist die einzige bei der es sogar Sinn macht. Gibt nen Bonuspunkt. :squint:
Und warum bekommt dann nicht die eine Geschichte mit dem deutschen Titel einen Bonuspunkt? :biggrin: (Nur Spass!)
 

Deathrider

The Dude
Original von Joel.Barish
Original von Deathrider
[...] und zweitens sind meiner Ansicht nach eher die anderen Stories dieses Wettbewerbs ungewöhnlich kurz. [...]
Hast du dich auch nicht verguckt? Würde eher sagen, die Verteilung an kurzen und langen Geschichten ist bei diesem Wettbewerg 50:50.
Hmmm... stimmt. Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil! :biggrin:

Original von Joel.Barish
[...]PS: Drei von vier Geschichten dieses Wettbewerbs haben einen englischen Titel, aber diese hier ist die einzige bei der es sogar Sinn macht. Gibt nen Bonuspunkt. :squint:
Und warum bekommt dann nicht die eine Geschichte mit dem deutschen Titel einen Bonuspunkt? :biggrin: (Nur Spass!)
:ugly: Ich meinte eigentlich, dass man meinen könnte manche Autoren erhofften sich einen "Style"-bonus durch die Anglizisierung (?) des Titels, was dann hin und wieder reichlich gezwungen wirkt. Aber hier gibt es mehrere Bezugsebenen und das gefällt mir irgendwie. Wenn der Titel "Der Ball" nicht ein bisschen platt (hahaha) wäre, hätte ich auch den gelobt, keine Sorge. :squint:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Die Abstimmung ist eh zuende, oder? Deshalb möchte ich ein paar Worte zu meiner Geschichte sagen.

Original von Joel.Barish
So ein paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen. Ich persönlich sehe z.B. in der Nachricht, die Brian im Krankenhaus erhält, nicht unbedingt Sarkasmus. Allerdings, wenn man eh nicht mehr so gut auf den Absender zu sprechen ist, interpretiert man da schon mal zu viel rein.
Genau das wollte ich doch mit meiner kleinen Story aussagen - dass sich manchmal sogar die besten Freunde streiten können,nur weil sie sich gegenseitig mißverstehen. Zuerst sagt der eine, dass der andere seit seinem Gewinn zu eingebildet ist (reine Einbildung), und dann interpretiert jeder negative Einstellungen, selbst wenn der eine vielleicht wirklich mit seiner Genesungswunschkarte dem anderen wirklich nur die Gesundheit wünschen wollte.:wink:
Ist wohl nicht bei jedem so angekommen - okay (jetzt bitte nichts hineininterpretieren):wink:
Meine Aussage war also: Es zerbrechen zu viele gute Freundschaften wegen Mißverständisse und wegen Fanatismus.:wink:

EDIT: Ach ja, und eigentlich hätte ich die Geschichte gerne dreimal so lang gemacht, um die Entwicklung der einzelnen besser darzustellen (wollte eigentlich beide gleich behandeln).
 

Joel.Barish

dank AF
Ja ja. Der "Allerdings" Satz bei mir deutet doch darauf hin, dass ich das durchaus auch so gesehen habe. Ich war mir nur nicht sicher, ob es so geplant war oder ob es vielleicht unglücklich formuliert war.
 
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