Soo... Da der Vote nun offensichtlich rum ist, werde ich mich mal zu meinem Werk bekennen, auch wenn dies bedeutet dass ich einen Doppelpost machen muss.
Ja, die Story ist von mir. Danke an alle Kommentatoren (also nicht an MamoChan
Scherz...), an Voter und an die harte Konkurrenz!
Jetzt möchte ich mal ein wenig kommentieren.
Zunächstmal möcht ich mich für die doofen RS-Fehler entschuldigen. Normalerweise habe ich immer mindestens einen Beta-Leser der solche Sachen auf eine Meile Entfernung sieht, doch diesmal stand mir kein einziger davon zur Verfügung.
Ich glaube für die ersten Absätze bin ich heute zu langsam, zumindest hat mich der Perspektivwechsel irritiert.
Welcher Perspektiven
wechsel? *grins* Er beschreibt eben zuerst die Situation bevor er zu sich selbst kommt.
Okay, sicherlich hätte ein Verfassen des Textes in der dritten Person ein paar der Schwachstellen ausgemerzt, aber als ich merkte dass der Ich-Erzähler hier nicht so funktioniert wie gewünscht, war es bereits zu spät um das Ding nochmal komplett zu ändern. Allerdings hatte ich einen trifftigen Grund für diese Perspektive, nämlich dass der Leser denken sollte er durchschaue den Hauptcharakter. Schließlich arbeitet die Geschichte ja quasi darauf hin, dass der White Savior auf die Gesellschaft scheißt, die ihn nur ausnutzt und im Grunde genommen (auch sprichwörtlich) Krank macht. Ich selbst halte den Twist am Ende gerade deswegen für gelungen, weil er die Hinweise auf das vermeintliche Ende, die der Leser bis dahin glaubt zu haben nicht wegwischt oder ignoriert, sondern für das Tragische an der Situation weiter nutzt. Der WS ist ein gebrochener Mann, der sich, trotz seiner Misanthropie, als Werkzeug einer gleichgültigen Gesellschaft benutzen lässt. Nicht aus Resignation, sondern aus zielloser Selbsterhaltung. Er feilscht um jede Minute seiner Existenz, bloß um weiter zu existieren. Das war wiederum so ein bisschen als Brückenschlag zur erzkonservativ-deutschen Arbeitsmentalität zu sehen, "ich lebe um zu arbeiten" (darum auch der Verweis auf Deutschland mit der Nennung Frankfurts als grober Handlungsort). Da passt dann auch die Instrumentalisierung des Menschen als nächster Schritt der Instrumentalisierung des Körpers, welche wir im Selbstbild der in unserer Gesellschaft lebenden Menschen heut zu Tage verankert finden. Der Mensch verlangt von seinem Körper zu funktionieren und geht bei jeder Fehlfunktion zum Mechaniker (Arzt), ohne sich bewusst zu sein dass der eigene Körper eine faszinierende Naturkonstruktion ist, für die man dankbar sein und mit der man sorgsam umgehen sollte.
Den Geistlichen zu Beginn McCarthy zu nennen ist ja mal meeega subtil!
ob du's glaubst oder nicht, das war völlig unbewusst. Aber im Nachhinein irgendwie witzig, wo du das so sagst.
"White Savior" allerdings war in der Tat eine bewusst zynisch und käsige Namenswahl. Quasi eine Parodie und Ad Absurdum-Führung der strahlend hellen und/oder bunten und mehrheitlich kaukasisch aussehenden Comichelden. Der Name sollte, ebenso wie der des inszenierten Antagonisten "Black Out" (schwarz gegen weiß... hell gegen dunkel... vermeintlich gesund gegen vermeintlich krank...) prägnant und medienwirksam rüberkommen. Generell war die Story als ein Beispiel für Übermedialisierung (selbst der Himmel ist nicht echt) und Manipulation durch Medien gedacht, was ja, glaube ich recht klar ersichtlich sein sollte.
Hab mich da ziemlich stark vom Cyberpunk-Genre inspirieren lassen und hätte gern noch mehr davon reingenommen, aber ich denke so ist's auch ganz stimmig.
Das mit der Währung sehe ich ein. Dachte zunächst den Dollar zu verwenden wäre deswegen Sinnvoll, weil die Amerikanisierung und Anglikalisierung (?) immer mehr voran schreitet und daher auch die Übernahme des Währungssystems eine logische Konsequenz sei. Sicher stellt sich dann die Frage, "wie viel ist ein 300-Dollar-Anzug eigentlich in Relation zu heute wert?" (wenn man die Inflation bedenkt, wahrscheinlich nicht viel), aber ich wollte erstens keinen austauschbaren und abgedroschenen Währungsterminus wie z.B. "Credits", zweitens wollte ich nicht so viele Adjektive verwenden (wie z.B. in "ein teurer Anzug") und drittens mag ich den Ausdruck einfach.
Joah... ansonsten, wenn noch was offen ist fragt...
Ich persönlich fand die Story, obwohl ich den Ausdruck in meinem Alibi-Kommentar verwendete nicht überladen. Der Ausdruck "Dicht" ist mir da schon viel lieber.