Story XXXVI - In den Katakomben

Clive77

Serial Watcher
Aus dem Tagebuch von Alexandre Cantuel:

Erster Eintrag
Die Vorräte sind gepackt, die Ausrüstung ist verstaut. Mein Kollege André und ich werden uns gleich aufmachen und erneut in die Katakomben von Paris hinabsteigen. Wie lange unsere kleine Expedition dauern wird, lässt sich noch nicht absehen. Der Bereich der Pariser Katakomben, den wir zu erforschen gedenken, ist bislang noch nicht erschlossen und befindet sich weit abseits der touristischen Route, die sich am Place Denfert-Rochereau betreten lässt. Viele Ecken der kilometerlangen unterirdischen Wege und Höhlen sind noch unentdeckt und wir hoffen, dass niemand unseren kleinen Seitengang bemerkt hat, den wir bei unserer letzten Expedition freigelegt haben. Ein völlig unbekanntes Höhlensystem verbarg sich dahinter und wir konnten bereits Ähnlichkeiten zu Andrés alter Karte ausmachen, was uns in dem Glauben bestärkt, dass wir dem Schatz ein gutes Stück näher gekommen sind.
Ja, wir sind auf Schatzsuche und dieses Journal soll genau dokumentieren, wie wir unser Ziel (hoffentlich) erreichen. Dazu muss ich ein wenig ausholen: André bekam vor ein paar Wochen einen größeren Nachlass vererbt, der auch Dokumente seines lange verstorbenen Urgroßvaters enthielt. Dieser war Deutscher und zur Zeit des zweiten Weltkriegs und der Besatzung von Paris hier stationiert und führte gewissenhaft Tagebuch über sein Soldatenleben. Das Tagebuch selbst ist schon ein seltener Fund und könnte uns möglicherweise viel Geld bei interessierten Historikern einbringen. Als wir die Authentizität bestätigt haben wollten, lechzte der Gutachter bereits danach, dass Buch zu studieren. Aber worauf ich (ich bin bilingual aufgewachsen, mein Vater ist Franzose, meine Mutter Deutsche) bei der Lesung gestoßen bin, nachdem André mir das Tagebuch zeigte, machte uns beide neugierig:
Wenige Wochen vor Abzug der deutschen Truppen aus Paris, gehörte Andrés Urgroßvater Hans zu einer Gruppe von Soldaten, die im Auftrag ihres kommandierenden Offiziers mehrere schwere und gut versiegelte Kisten in einem Seitenzweig der Katakomben verstauen sollten. Was sich darin befand, wussten die Soldaten nicht. Die Spekulationen, die Hans niedergeschrieben hat, gingen von Gold über geklaute französische Kunstschätze bis hin zu sehr obskuren Ideen von Geheimwaffen und Labormaterial. Für uns spielt es keine große Rolle, was sich genau in den Kisten befand und hoffentlich noch befindet. Wir hoffen, sie unversehrt aufzufinden und dabei einen großen Fund zu machen, der sich auszahlt. Aus Hans’ Beschreibungen und einer groben Skizze wussten wir, wo wir uns umsehen mussten und stießen auf einen vor langer Zeit versiegelten Seitengang, den wir bei unserer letzten Expedition öffneten. Das Höhlensystem dahinter glich einem Teil der Skizze, so dass wir keine großen Probleme haben sollten, die Kisten zu finden, die sich am anderen Ende mehrerer Gänge und kleinerer Höhlen in einer ebenfalls zugemauerten Nische befinden sollten.
In unserer Ausrüstung befinden sich Lebensmittel und Wasser für etwa drei Tage. Sollte es länger dauern dem Plan zu folgen, könnten wir auch rationieren und ein bis zwei Tage mehr Zeit heraus holen. Wir haben uns warm angezogen, damit die Kälte in den Katakomben erträglich wird und genug Batterien und Werkzeug dabei, um unsere Kopfleuchten zu versorgen und die versiegelte Nische zu öffnen. Gleich geht es los und ich bin schon aufgeregt - wann bekommt man schon die Chance auf eine solche Schatzsuche?

Zweiter Eintrag
Wir sind durch den ehemals versiegelten Seitengang durch. Unheimliche Vorstellung, dass wir seit gut 70 Jahren die ersten sind, die diese Gänge betreten. Wenn man dann noch im Hinterkopf hat, dass die Katakomben nicht nur ehemalige Steinbrüche sondern auch Beinhäuser sind, wird einem ganz anders. Die eher feuchtkalte Luft auf der anderen Seite des Seitengangs ist hier trockener und staubiger. Die Temperatur scheint zudem zu fallen, je weiter wir in Hans’ Höhlensystem vordringen. Ich habe auch das Gefühl, wir bewegen uns bergab je näher wir unserem Ziel kommen.
Da wir dieses Mal mehr Gepäck mitgenommen haben, kommen wir auch nur langsam voran. Es hat länger gedauert bis wir überhaupt das neue Höhlensystem erreicht hatten. Aber die alte Karte lässt sich gut verfolgen. Momentan pausieren wir gerade und nehmen eine kleine Mahlzeit ein, weshalb ich die Gelegenheit habe unseren bisherigen Fortschritt kurz niederzuschreiben.

Dritter Eintrag
Draußen ist es bestimmt schon dunkel. Wir haben uns entschieden für heute Schluss zu machen und bereiten gerade das Nachtlager vor. Ob ich allerdings in der Lage sein werde zu schlafen, möchte ich bezweifeln. Die Luft ist mittlerweile sehr stickig und trägt einen moderigen Geruch. Dieser Teil der Katakomben schien für mehrere Jahre luftdicht versiegelt gewesen zu sein und Frischluft kommt lediglich von dem Seitengang ins Höhlensystem geströmt, von dem wir hier hergekommen sind.
Außerdem hat sich herausgestellt, dass der Maßstab der Skizze nicht konsistent ist. Die Gänge am Beginn des neuen Höhlensystems sind deutlicher skizziert und auch größer in der Darstellung. Je weiter wir zu unserem Schatz vordringen, desto weniger passt der Maßstab. Vermutlich hatte Hans Probleme, alles auf einer Seite zu verzeichnen und hat die Größe beim Zeichnen entsprechend angepasst. Leider ließ sich das vor unserem Aufbruch nicht erkennen. Aber wo wir schon einmal hier sind, werden wir jetzt auch nicht umdrehen. Etwa die Hälfte des Weges zu den Kisten sollten wir heute geschafft haben.

Vierter Eintrag
Was für ein Reinfall! Nachdem wir etwas Schlaf bekommen haben, sind wir am Morgen des zweiten Tages weiter gegangen und prompt falsch abgebogen. Die Orientierung anhand der Karte gestaltet sich schwerer als angenommen. Zu spät haben wir bemerkt, dass wir nicht der ersten sondern der zweiten Abzweigung nach rechts hätten folgen müssen. Zum Glück haben wir unseren bisherigen Weg mit Kreide markiert und konnten mit Leichtigkeit wieder zurückfinden. Die erste Abzweigung war aber auch kaum leserlich auf der Karte vermerkt. Unseren Fehler sahen wir erst, als auch nach längerer Zeit keine neue Höhle in Sicht kam, obwohl sie auf der Karte markiert ist. Zum Glück sind wir dem falschen Weg nicht zu weit gefolgt, aber wir haben jetzt einiges an Zeit verloren und werden unsere Vorräte fortan etwas strenger rationieren.

Fünfter Eintrag
Wir haben ein Skelett gefunden. Von der Kleidung sind zwar nur noch Fetzen vorhanden, aber wir sind uns ziemlich sicher, dass es sich bei der Leiche um einen ehemaligen deutschen Soldaten handeln muss. Komischerweise hat Hans davon nichts in seinem Tagebuch vermerkt. Der Schädel weist eine Schusswunde am Kopf auf und neben dem Skelett fanden wir eine alte Pistole. André meint, es wäre eine Walther P38 - die Standard-Pistole der damaligen Wehrmacht. Die Waffe haben wir mitgenommen - sollten wir nicht an unseren Schatz kommen, haben wir somit wenigstens etwas, was wir von unserer Expedition an die Oberfläche bringen können.
Bis zu der versiegelten Nische mit den Kisten sollte es jetzt nicht mehr weit sein. In der übernächsten Höhle müssten wir fündig werden.

Sechster Eintrag
Angekommen! Die Höhle ist verdammt groß, hat viele Abzweigungen in andere Bereiche der Katakomben. Die Nische, in der sich hoffentlich unser Schatz verbirgt, ließ sich leicht ausmachen. Das Mauerwerk davor sieht allerdings sehr stabil aus. Da durchzubrechen könnte länger dauern, zumal die Luft nichts von ihrer Stickigkeit verloren hat und neben dem Modergeruch noch ein etwas anderes, wirklich übelriechendes Aroma mit sich trägt. Ein anderer Faktor ist die Temperatur, die hier nahe dem Nullpunkt ist. Sobald wir still stehen oder uns zum Pausieren niederlassen, schleicht die Kälte sich durch unsere dicke Kleidung. Aber wir sind am Ziel und fangen jetzt damit an, die Mauer mit Spitzhacken zu zerlegen, die wir für diesen Zweck mitgenommen haben.

Siebter Eintrag
Katastrophe! Unsere Arbeiten an der Mauer haben dazu geführt, dass ein Teil der offensichtlich instabilen Decke weggebrochen ist. Hoffentlich kommt da nicht noch mehr runter. Zum Glück blieben wir unversehrt, aber jetzt heißt es, neben der Mauer noch den heruntergefallenen Schutt aus dem Weg zu räumen. André hat dabei eine größere Staubwolke abbekommen und hatte einen schweren Hustenanfall. Er sieht erschöpft aus und ich fühle mich auch nicht wirklich fit. Wir haben beschlossen, vorerst eine Pause einzulegen. Der Tag nähert sich derweil dem Ende. Vielleicht sollten wir für heute Schluss machen. Sofern wir noch zu den Kisten durchstoßen können, müssen wir ohnehin noch einmal wiederkommen. Alleine werden wir die Dinger hier nicht heraus bekommen. Aber zunächst einmal müssen wir schauen, ob sie überhaupt dort sind.

Achter Eintrag
Dritter Tag. Einen Großteil des Gerölls haben wir gestern doch noch beiseite geschafft. André hat soeben den ersten Stein im Mauerwerk gelöst und wir konnten einen Blick in die Nische werfen. Dort liegen tatsächlich mehrere Kisten! Wir sind dem Schatz so nahe...
 

Clive77

Serial Watcher
Neunter Eintrag
Die Kisten sind doppelt versiegelt. Wir haben das Loch in der Mauer erweitert und eine Kiste aus der Nische heraus geholt. Sie war verdammt schwer. Auch nur eine Kiste aus den Katakomben zu schleppen, werden wir zu zweit nicht schaffen. Nachdem wir den oberen Holzdeckel gelöst bekommen haben (das waren verdammt viele Schrauben und Nägel), fanden wir darunter eine Steinplatte vor. Es sieht aus, als wenn was auch immer in den Kisten lagert, in Steintruhen deponiert wurde und diese anschließend noch mit Holz verkleidet wurden. Wer kommt nur auf solche Ideen?
Die Deckplatte ist jedenfalls festzementiert worden. André bearbeitet gerade die Zementschicht mit Hammer und Meißel. Wir wollen wenigstens einen Blick hinein werfen, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Und das müssen wir bald, denn unsere Vorräte neigen sich langsam dem Ende, obwohl wir mittlerweile streng rationieren. Wenigstens haben wir auf dem Rückweg weniger zu schleppen und wissen genau, wo wir langgehen müssen. Wir werden nur das Nötigste mit zurück nehmen.

Zehnter Eintrag
Das Schreiben fällt schwer. Bisswunde an Arm und Bein. André sieht schlimmer aus, obwohl unverletzt. Hat den Zombie mit Spitzhacke getötet. Von wegen Schatz. Versiegelte Untote. Sollte das eine Geheimwaffe sein?
Mir schwinden die Sinne. Zum Glück ist André da, kümmert sich um mich.

Elfter Eintrag
Hunger. Durst. Fieber. André schläft. Rückweg morgen. Hoffentlich.

Zwölfter Eintrag
Hunger. André? Essen. Mmmmmh...
 

MamoChan

Well-Known Member
Tolle Atmosphäre, spannend geschrieben und gut recherchiert. Absolut top! Bisher mein Favorit dieses Wettbewerbs und wird bestimmt mit entsprechend Punkten bewertet werden. :top:
Mit dem End ebin ich nicht ganz glücklich, es war mir einfach zu vorhersehbar und ich hatte gehofft, dass es nicht darauf hinausläuft. Aber spätestens als erwähnt wurde,
dass die Kisten mehrfach versiegelt wurden, war mir klar, wie der Hase läuft. ABer im Grunde ja keine schlechte Wednung und die Umsetzung finde ich trotz allen Meckerns sehr gelungen. :top:
Allerdings, hätte der Großvater nicht mal erwähnen können dass sie Zombies in den Kisten lagern? Mit einem dezenten Hinweis wie etwa "Rührt die scheiß Kisten nicht an! NIEMALS!" :biggrin:

Was mir gerade einfällt, was mir als Ende auch gut gefallen hätte:
Als sie mit den Spitzhacken einen Teil der Decke zum Einsturz bringen, hätte auch ihr Rückweg blockiert werden können. Der letzte EIntrag hätte damit enden können, dass ihre Vorräte oder Batterien zu Neige gehen. Ok, ist auch klischeehaft und schon mehrmals woanders gelesen. ^_^
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Fängt toll an und geht auch klasse weiter. Wur der Autor von dem Film Katakomben inspiriert? :smile:

Leider gefiel mir das Ende nicht so.

Auch wenn ich langsam verrückt werde, so würde ich doch nicht niederschreiben.
Zwölfter Eintrag
Hunger. André? Essen. Mmmmmh...

Ich hätte das anders gemacht.

Zwölfter Eintrag:
Andre ist bewußtlos. Mein Hunger wird größer, ich habe mich dabei erwischt seine Ration zu probieren und mein Gehirn spielt mir langsam merkwürdige Streiche. Wahrscheinlich aufgrund von dieser modrigen Luft und des Blutverlustes.

Dreizehnter Eintrag
Ich habe alles aufgegessen und ich habe noch immer Hunger. Andre schläft noch immer und atmet immer langsamer. Ich habe solchen Hunger. Manchmal denke ich darüber nach wie er schmecken würde. Wir brauchen Hilfe.

Vierzehnter Eintrag
Oh Gott, was habe ich getan. Andre hat kaum noch geatmet. Ich hatte keine Wahl... Ich hatte Hunger.

Fünfzehnter Eintrag
Ich habe Andre gegessen und habe noch immer Hunger. Ich werde testen ob die Waffe noch funktioniert.

Nur so als Gedanke.
 

Member_2.0

New Member
Tolle Geschichte. Las sich super und flüssig. Und ja, Spannung kam auch auf :top:
Bin allerdings auch (wie meine Vorgänger) nicht so ganz zufrieden mit dem Ende.
Die Geschichte war wirklich super, der letzte Satz wirkt da irgendwie fehl am Platz.
Dennoch bisher mein Favorit!
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Woodstock schrieb:
Auch wenn ich langsam verrückt werde, so würde ich doch nicht niederschreiben.
Zwölfter Eintrag
Hunger. André? Essen. Mmmmmh...
Da hat wohl jemand Resident Evil nie gespielt (oder größtenteils vergessen).
Der Schreiber ist nicht verwirrt, sondern infiziert. :wink:
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Manny schrieb:
Woodstock schrieb:
Auch wenn ich langsam verrückt werde, so würde ich doch nicht niederschreiben.
Zwölfter Eintrag
Hunger. André? Essen. Mmmmmh...
Da hat wohl jemand Resident Evil nie gespielt (oder größtenteils vergessen).
Der Schreiber ist nicht verwirrt, sondern infiziert. :wink:
Muss sich nicht ausschließen.
 

Clive77

Serial Watcher
Die Geschichte hat mir gefallen. Nur das Ende nicht so wirklich. Wurde ja von einigen Kommentatoren schon angesprochen und ich hätte da wahrscheinlich auch was anderes genommen, gäbe ja einige Möglichkeiten.

Aber die Idee hat was, passt prima zum Thema und bei meinem nächsten Paris-Besuch muss ich mir jetzt wohl die Katakomben mal anschauen. Wo es reingeht, weiß ich ja jetzt. :biggrin:

Ob's Punkte gibt, weiß ich noch nicht genau. Wird diesmal wieder schwierig mit der Vergabe.
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Mir gefiel die Geschichte ebenfalls sehr gut, aber genau wie bei den anderen gefiel mir das Ende nicht so wirklich.
Allerdings nur wegen einem Satz:
Hat den Zombie mit Spitzhacke getötet.
Das hat mir die komplette Spannung ruiniert. Hätte man das nicht erwähnt und es nur bei Bisswunde belassen.... hui... Kopfkino! :biggrin:
 

Sittich

Well-Known Member
Ich schließe mich dem allgemeinen Tenor an. Die Geschichte hat mir gut gefallen. Der Schreibstil ist toll, die Atmospäre ebenso. Gut finde ich auch, wie immer wieder Details beschrieben werden, die die ganze Unternehmung authentisch machen. Zum Beispiel die mitgenommene Waffe des Soldaten, die zum Glück später keine Anwendung findet. :wink:

Das Ende kam unerwartet. Ich bin auch nicht so glücklich damit. Die Idee ist zwar okay, aber die abschließenden Tagebuch-Einträge ein bisschen platt und zu abgedroschen. Dennoch ein gutes Ding. Auf jeden Fall ein Punktekandidat.
 

Joker1986

0711er
Einer meiner zwei Favoriten.
Liest sich sehr flüssig und eine sehr schöne Geschichte.
Inhaltlich wurde das wichtigste ja schon gesagt, dass das Wort "Zombie" nicht hätte erwähnt werden müssen, da es sich eh schon jeder dachte und es so noch spannender geblieben wäre.
Das Ende gefällt mir sehr gut, da es schon irgendwie abgeschlossen ist, aber doch offen bleibt.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Wie schon bei Der letzte Augenblick erwähnt, will ich zwei der Geschichten nochmal lesen, bevor ich mich endgültig entscheide, aber diese hier war schon nach dem ersten Lesen mein Favourit und wird es denke ich auch bleiben.

Die Beschreibung der Expedition ist einfach schön flüssig zu lesen und auch recht spannend geschrieben.
Den Zombie muss man meiner Meinung nach aber sehr wohl erwähnen, da einfach jeder, dem so etwas widerfahren würde, es auch entsprechend niederschreiben würde. Alternativ wär's vielleicht möglich gewesen, einfach nur von einem Leichnam zu schreiben, "der plötzlich wieder zum Leben erwacht ist und mich gebissen hat", aber da das nicht weniger eindeutig wäre, kann da denke ich auch gleich Zombie stehen.

Für meinen Geschmack hätte in den Einträge am Schluss aber noch etwas mehr stehen können.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Hat mir gut gefallen, Flüssig und fast fehlerfrei geschrieben, schöne Atmosphäre und Setting. Nur ein paar Kleinigkeiten:
Der Schädel weist eine Schusswunde am Kopf auf
"am Kopf" muss man nicht extra erwähnen, weil der Schädel wohl kaum eine Schusswunde am Bein oder am Bauch aufweisen kann:wink:

Für uns spielt es keine große Rolle, was sich genau in den Kisten befand und hoffentlich noch befindet
Wieso spielt es für sie keine Rolle? Es wäre doch wirkungsvoller und (noch) spannender, wenn sie sehr neugierig wären, was sich in den Kisten befindet.

Der letzte Eintrag ist etwas unglücklich formuliert. Aber ich habe schon schlimmere (um nicht zu sagen albernere) Enden von Geschichten in Tagebuchform gelesen. Zum Beispiel endete eine damit, dass Ungeheuer auftauchen und "jetzt zerren sie mich fort". Als würde jemand noch weiter ins Tagebuch schreiben, während ihn Monster irgendwohin zerren. Wenn man sich das bildlich vorstellt, ist es unfreiwillig komisch:biggrin:
Aber hier ist es wie gesagt nicht so schlimm.

@MamoChan: Der Urgroßvater konnte das nicht in seinen Aufzeichnungen erwähnen, weil er es selbst nicht wusste. Siehe hier: "Was sich darin befand, wussten die Soldaten nicht. Die Spekulationen, die Hans niedergeschrieben hat, gingen von Gold über geklaute französische Kunstschätze bis hin zu sehr obskuren Ideen von Geheimwaffen und Labormaterial"
:wink:

Bisher mein Favorit.
 

MamoChan

Well-Known Member
Tyler Durden schrieb:
@MamoChan: Der Urgroßvater konnte das nicht in seinen Aufzeichnungen erwähnen, weil er es selbst nicht wusste. Siehe hier: "Was sich darin befand, wussten die Soldaten nicht. Die Spekulationen, die Hans niedergeschrieben hat, gingen von Gold über geklaute französische Kunstschätze bis hin zu sehr obskuren Ideen von Geheimwaffen und Labormaterial"
:wink:

Tatsächlich. :blink: Wie peinlich, jetzt wo ich es lese, erinnere ich mich sogar an die besagte Stelle. *rot-werd-smiley*
 

Clive77

Serial Watcher
Das war meine Geschichte. :smile:

Mit dem Ende bin ich selbst nicht so ganz glücklich, da wurde auch noch bis kurz vor Deadline dran gestrickt. Ich war mir ohnehin beim Schreiben noch nicht sicher, wie ich das Ganze enden lassen wollte. War aber auf jeden Fall nicht einfach mit der Zombie-Variante und der letzte Eintrag ist auch das, was mir überhaupt nicht gefällt.

@Tyler: Zum ersten Zitat: :facepalm: - das hätte ich eigentlich merken müssen. Das zweite ist etwas schwammig formuliert. Sie sollten schon hoffen, was Wertvolles zu finden (wird dann auch im nächsten Satz angemerkt). Es sollte ihnen bloß egal sein, was es am Ende ist - ob Gold, Antiquitäten oder anderer (wertvoller) Kram. Erwartet haben sie einen Schatz, der sich finanziell lohnt.

Die Recherche war übrigens relativ simpel. Die Katakomben wollte ich eigentlich auch schon längst mal besucht haben und vor nicht allzu langer Zeit lief da mal eine Doku, daher die Idee. Also schnell mal wikifiziert und gegoogelt, wie das mit den Katakomben in Paris bestellt ist. Und die Waffe bei der Leiche wurde auch schnell bei Wiki als Standard-Pistole der Wehrmacht gefunden.
 
Oben