Supernatural S08E19 - Taxi Driver

Clive77

Serial Watcher
In der Episode „Taxi Driver“ der US-Serie Supernatural stellt sich Sam der zweiten Prüfung. Die Zuschauer dürfen sich auf ein Wiedersehen mit einem beliebten Gastdarsteller freuen, den es in dieser Staffel noch nicht zu sehen gab.

Was ist passiert?
Kevin (Osric Chau) ist mit den Nerven am Ende. Er alarmiert Sam (Jared Padalecki) und Dean (Jensen Ackles), da er der Meinung ist, Crowley (Mark Sheppard) hätte trotz aller Dämonensiegel einen Weg in seinen Kopf gefunden. Außerdem hat er der Schrifttafel die zweite Prüfung entlockt: Es gilt, eine Seele aus der Hölle zu befreien und in den Himmel zu schicken.
Aber wie gelangt man in die Hölle und zurück? Die Winchesters fangen sich einen Crossroad-Dämon (Doron Bell) ein und nehmen ihn in die Mangel. Auf die Art gelangen sie zum Taxifahrer und Reaper Ajay (Assaf Cohen), der gelegentlich eigene Geschäfte betreibt und einen Umweg in Crowleys „Mutterschiff“ und wieder hinaus kennt. Er bringt Sam bis ins Fegefeuer und beschreibt den Weg zu einem Höllenportal. Er gibt Sam 24 Stunden (und keine Minute länger), um Bobby Singer (Jim Beaver) aus der Hölle zu befreien und zurück zum Treffpunkt im Fegefeuer zu bringen. Bobby wurde von Crowley daran gehindert, in den Himmel aufzusteigen und ist somit seit mehr als einem Jahr Einwohner in der Hölle.
Dean versucht derweil, Kevin zu beruhigen, hat dabei aber nicht viel Erfolg. Naomi (Amanda Tapping) taucht plötzlich in Kevins Versteck auf und versucht, Dean von ihren guten Absichten zu überzeugen. Dean bleibt aber skeptisch und sieht bald wieder nach Ajay, den er tot in seinem Taxi auffindet.
Eine Alternative muss her, um Sam samt Bobby einen Rückweg aus dem Fegefeuer zu bereiten. Dean ruft bei Benny (Ty Olsson) an und bittet den Vampir um einen sehr großen Gefallen: Er will Benny töten, damit der erneut ins Fegefeuer geht und Sam den Weg zum Erdportal zeigen kann, durch das Dean und Benny schon einmal entkommen sind. Benny willigt ein und der Plan scheint zu gelingen. Doch am Portal angekommen, bleibt Benny von sich aus zurück und hält Sam den Weg frei.
Dean empfängt Sam, der Bobbys Seele in sich trägt und frei lässt. Da taucht Crowley plötzlich auf, um Bobbys Seele wieder zurück in die Hölle zu holen. Als Retterin in der Not weist Naomi den King of Hell in seine Schranken und Sam hat damit die zweite Prüfung absolviert. Zurück in Kevins Versteck müssen die Winchesters feststellen, dass sich der Prophet aus dem Staub gemacht hat - alle Unterlagen und Kevins Teil der Schrifttafel sind ebenfalls verschwunden.

Von verrückten Propheten und hilfreichen Engeln
Kevin hat es sicher nicht leicht und die große Frage hinter der Folge lautet: War das alles nur in seinem Kopf oder hat Crowley ihn am Ende doch erwischt?
Die Antwort darauf dürfte interessant werden. Doch fangen wir vorne an: Dass ihm sein Dasein als Prophet zusetzt, hat Kevin schon öfter durchblicken lassen. Da ist es nicht verwunderlich, dass er sich einbildet, Crowley würde in seinem Kopf rumspuken und allmählich zu ihm gelangen. Dabei steht für die Winchesters fest: Kevins Versteck ist gegen Dämonen geschützt. Außerdem bekommt der Zuschauer zu sehen, dass Crowley und seine Untergebenen nach wie vor nach Kevin suchen und keine Ahnung haben, wo sich der Übersetzer der Schrifttafeln verborgen hält. Woher kommen also die Halluzinationen vom King of Hell in Kevins Kopf?
Eine mögliche Antwort liefert Naomi als sie plötzlich im Versteck auftaucht, das nicht gegen Engel geschützt ist. Sie gibt vor, dass die Sache mit Castiel (Misha Collins) ein Missverständnis gewesen sei und sie nur helfen wolle. Sie weiß aber mit Sicherheit um den Aufenthaltsort von Kevin bescheid und anhand von Castiel weiß der Zuschauer bereits, dass sie in Sachen Gedankenkontrolle nicht gerade unbegabt ist. Es liegt die Vermutung nahe, dass sie hinter Kevins Geisteszustand steckt und ihn entführt hat. Sollte sie die Engelstafel in die Finger bekommen, ist sie schließlich genau wie Crowley auf den Übersetzer angewiesen. Und Kevins Hälfte der Dämonentafel dürfte ebenfalls eine begehrenswerte Trophäe im Kampf gegen die Hölle sein, mit deren Einwohnern sie bekanntlich auf Kriegsfuß steht.
Alternativ wäre denkbar, dass Crowley tatsächlich bei Kevin eingebrochen ist (sollte Naomi vielleicht einen Tipp gegeben haben, wo er den Propheten findet? Möglich wäre es). Aber weshalb sind die Fenster dann wieder ganz als die Winchesters zurück zum Versteck gelangen? Oder ist Kevin einfach nur durchgedreht und hat sich alleine davon gemacht?
Es bieten sich mehrere Möglichkeiten für Kevins neuen Aufenthaltsort und es bleibt spannend, wie die Geschichte um Crowley, Naomi und den Propheten weiter geht.

Einmal Hölle und zurück, bitte
Die zweite Prüfung bietet für Sam einige Überraschungen. Der freiberuflich arbeitende Reaper, der nebenbei auch Taxifahrer ist, ist eine davon. Es roch schon danach, dass sein Arbeitgeber, der Tod, vielleicht einen weiteren Auftritt in dieser Episode haben würde - denn gutheißen wird der Sensenmann diese Tätigkeiten sicher nicht. Für ihn gilt es schließlich, das Gleichgewicht zu wahren. Aber soweit kommt es dann doch nicht. Probleme bekommt Ajay dafür mit Crowley, der einen Beobachter (Emile Bertrand) in seiner Nähe postiert hat und so Wind vom Deal der Winchesters mit dem Reaper bekommt. Ajay bezahlt das mit seinem Reaper-Leben.
Die zweite Überraschung: Bobby sitzt in der Hölle. Während sich die Winchesters fragen, weshalb er nicht ein Zimmer im Himmel bezogen hat, stellt sich dem Zuschauer die Frage, weshalb er nicht im Fegefeuer gelandet ist. Er wurde schließlich zum Rachegeist und sollte damit in die Monster-Kategorie fallen, ähnlich wie unsere vampirischen Freunde. Aber gut, damit liefern die Autoren wenigstens eine Erklärung dafür, dass Dean ihm nicht schon zuvor im Fegefeuer begegnet ist.
Womit wir zur unangenehmen dritten Überraschung kommen: Der Weg in die Hölle führt für Sam durchs Fegefeuer und er kann sich damit einen Eindruck davon verschaffen, was Dean ein Jahr lang sein Zuhause nennen musste. Sams Reise fällt dabei bemerkenswert ruhig und kurz aus. Das Höllenportal ist schnell entdeckt, Widerstand stellt sich ihm in Form eines einzigen Vampirs entgegen. Auch der Trip durch die Hölle ist schnell absolviert. Die anderen Gäste ignorierend findet Sam Bobbys Zelle, überzeugt ihn davon, dass er wirklich Sam Winchester und kein Dämon ist, und bei der Flucht läuft den beiden auch nur ein Dämon über den Weg. Das wirkte insgesamt doch ein bisschen zu einfach.
Am Ende der erfolgreichen Flucht wartet dann eine weitere Überraschung auf Sam und Bobby: Ajay taucht nicht auf, stattdessen werden die beiden von Vampiren angegriffen und Benny eilt zur Hilfe. Bobby hätte es sich sicher nicht träumen lassen, dass er einmal von einem Blutsauger gerettet wird und der sich auch noch für die beiden opfert und im Fegefeuer zurück bleibt.
Alles in allem war es ein schönes Abenteuer, was Sam in der Episode erfolgreich beschreiten durfte. Etwas kurz, aber alleine schon Bobbys Auftritt war die Reise wert. Gespannt sein darf der Zuschauer jetzt, ob sich die absolvierte Prüfung erneut gesundheitlich niederschlägt und was in der dritten Prüfung auf Deans Bruder wartet.

Der verlorene Vampir
Benny und Dean verbindet eine Freundschaft, wie sie tiefer nicht gehen könnte. Auch nach der Flucht aus dem Fegefeuer blieben die beiden in Kontakt und halfen sich gegenseitig aus der Patsche. Bis Dean den Kontakt wegen Sam abbrach, der dem Vampir nicht über den Weg trauen wollte, obwohl Benny sich stets als einer der Guten bewiesen hat.
Dass Benny trotz allem auf Deans Bitte eingeht, ist daher umso bemerkenswerter und lässt die Figur in der Gunst des Zuschauers weiter ansteigen. Allerdings macht sich schon gleich ein flaues Gefühl im Magen bemerkbar als der Vampir verkündet, dass er auf der Erde weder mit seiner Sippe noch mit den Menschen zurecht kommt. Ein Abschied hat sich dort schon angekündigt und sollte sich später bewahrheiten. Wobei man durchaus die Frage stellen kann, ob es nicht auch anders gegangen wäre.
Nach Bennys Rettungsaktion sollte Sam jedenfalls keine Einwände mehr haben, den Vampir mit ins Team aufzunehmen. Leider kommt es nicht dazu und ob wir Benny jemals wiedersehen werden, bleibt fraglich. Andererseits: Wenn das schwer erreichbare Fegefeuer für Reaper so leicht zugänglich ist, sollte sich in Zukunft noch ein Weg finden lassen, um Benny da wieder heraus zu holen - das heißt natürlich, sofern er die Attacke der drei anderen Vampire überlebt hat.

Bobby
Der Auftritt von Jim Beaver war eine große Überraschung mit der schon fast nicht mehr zu rechnen war. Umso schöner ist es, Bobby wieder dabei zu haben, wenn auch vorerst nur kurz. Seine Rolle als Ersatzvater und Mentor der Winchesters bringt er jedenfalls nach wie vor im Gespräch mit Sam gut rüber. Da wird erstmal kritisiert, dass Sam nicht nach Dean Ausschau gehalten hat, obwohl es seine Pflicht gewesen wäre - Abmachung hin oder her.
Die Worte, die Bobby zum Abschied spricht - “I already said good-bye to you once, Sam. Didn’t seem to take. No reason to think I won’t see you again, somewhere down the road.” - machen Mut, dass wir mit ihm in Zukunft noch rechnen können. Mit Blick darauf, dass Naomi ein doppeltes Spiel mit den Winchesters spielt und bekanntlich im Himmel zu Hause ist, wäre das eine Option, der die Autoren in der neunten Staffel nachgehen könnten.

...to be continued...
 

Clive77

Serial Watcher
Fazit: “Taxi Driver” bringt die Staffelhandlung wieder voran und ist eine sehr gute Folge mit vielen bekannten Gesichtern, wobei das Wiedersehen mit Bobby Singer lange erwartet wurde. Zu kritisieren gibt es lediglich, dass die Folge etwas überladen wirkt. Mitunter, weil sich Sams Trip als vergleichsweise einfach darstellt - vereinzelte Gegner und kurze Entfernungen könnten da leicht angeführt werden. Vielleicht wäre ein Zweiteiler an der Stelle die bessere Variante gewesen. Spannend bleibt es weiterhin, vor allem in Bezug auf Kevins Schicksal und Naomis Absichten darf kräftig spekuliert werden.

9/10

P.S.: Supernatural geht nun in eine weitere dreiwöchige Pause und meldet sich in den Staaten am 24. April zurück. Eine Vorschau gibt es hier.
 

Sesqua

Lebt noch
Die Folge war schon sehr gut,,,

Die gefühlten Zeitsprünge in der Folge taten aber den Run einen abbruch.

Bobby zu sehen war toll aber er ging viel zu schnell ohne weitere Zweifel mit... nicht Booby like.

Das mit Kevin hätte man auch in eine andere Folge stecken können

7/10 yeay es ging storytechnisch weiter :squint:
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Tolle Folge! Hat mir auch sehr gefallen, da sie storytechnisch überall weiterging.

Allerdings sieht die nächste Episode ziemlich dumm aus.
 

Clive77

Serial Watcher
Sorry übrigens wegen des späten Posts - bin erst heute darauf gekommen, wie man wieder ins Forum gelangt. Hoffentlich funzt das bald wieder normal... :mellow:

Auf die nächste Folge freue ich mich schon, auch wenn es nur eine Einzelfolge wird. Ich mag Felicia Day... :smile:
 
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