Supernatural S09E22 - Stairway to Heaven

Clive77

Serial Watcher
Mit der Folge „Stairway to Heaven” ebnet die US-Serie Supernatural den Weg zum neunten Staffelfinale. Ein gewisser Gegenspieler darf dabei unter Beweis stellen, dass er durchaus in der Lage ist, strategisch und vor allem hinterhältig zu denken. Dass einer der Winchesters ihm dabei unbewusst in die Hände spielt, macht die Sache nicht einfacher.

Metatron
Letzte Woche haben wir erfahren, dass Metatron (Curtis Armstrong) sein Gefolge in zwei Gruppen einteilt: Bodentruppen und eine auserwählte Elite. Die Frage nach der Elite und deren Einsatz wird in „Stairway to Heaven“ aufgelöst: Sie haben Castiels (Misha Collins) Armee - die inzwischen größer ist als die von Metatron - unterwandert und verüben in Castiels Namen Selbstmordattentate auf die gegnerischen Engel. Kollateralschäden an Menschen sind ihnen dabei egal.
Es ließ sich in „King of the Damned“ bereits vermuten, dass Metatron Spione in Castiels Lager hat. In dieser Episode wird das gegen Ende bestätigt und hat fatale Folgen für den „Commander“ - er verliert sein Gefolge. Dabei bedient sich die Folge einer gut durchdachten Handlung, denn sie beleuchtet die Motive der Selbstmordattentäter von zwei Seiten und driftet somit nicht zu tief in gängige Klischees ab. Wenn Tessa (Lindsey McKeon) im Verhör mit Dean (Jensen Ackles) ihre Treue zu Castiel bekundet und bereit ist, dafür zum Äußersten zu gehen, ist man versucht, ihr zu glauben. Ein weiterer Punkt, der die These unterstützt, sind die unterschiedlichen Einstellungen der Engel im Lager des „Commanders“, der sein Gefolge zunächst einen musste, damit sie überhaupt miteinander auskommen. Von daher war es schon eine kleine Überraschung, dass Tessa & Co. zu Metatrons Elite gehörten.
Der große Clou, den der Möchtegern-Gott schließlich einsetzen kann, ist aber das Attentat auf sich selbst. Wer würde schon vermuten, dass er sich in Gefahr bringt, um die Gunst der Engel für sich zu verbuchen? Gadreel (Tahmoh Penikett) jedenfalls nicht. Der ist genau so schockiert wie wir Zuschauer als Metatron seinen erfolgreichen Plan am Ende erläutert.
Somit gelingt es dem ehemaligen Schreiberling Gottes, sich maximale Rückendeckung zu besorgen und gleichzeitig Castiel seiner Unterstützung (abgesehen von Sam (Jared Padalecki) und Dean) zu berauben. Wenn es anfangs noch den Anschein hatte, dass die Guten im Vorteil sind, hat sich das Blatt nun schmerzhaft gewendet. Deans Angriff auf Gadreel, der offensichtlich überlaufen wollte, dürfte ebenfalls wenig hilfreich für Castiel gewesen sein.

First Blade
Apropos Dean: Bereits öfter konnten wir verfolgen, wie er zunehmend rücksichtsloser und gewalttätiger wurde - offensichtlich Auswirkungen des Kainsmals und des „First Blade“. Diese Woche wird der Eindruck weiter verstärkt. Angefangen damit, dass er das Messer heimlich doch mitbringt und Tessa dadurch ungewollt eine Möglichkeit zum Selbstmord gibt bis hin zur Attacke auf Gadreel. Sein Zustand spitzt sich immer weiter zu, was ihn auf Dauer unkontrollierbar macht.
Hätte er das Messer doch nur im Bunker gelassen... Aber dafür ist es nun zu spät. Schlimmer noch: Gadreel wollte überlaufen, nachdem er davon überzeugt wurde, dass Metatron nicht der freundliche kleine Kerl ist, der für jeden nur das Beste möchte. Ob er seine Dienste trotzdem noch Castiel anbieten wird, scheint nun sehr unwahrscheinlich.
Erwähnenswert ist auch, dass selbst Castiel die Veränderungen bei Dean bemerkt und beim gemeinsamen Ausflug mit Sam zur Sprache bringt. Eine Lösung scheint er aber nicht parat zu haben, geschweige denn um den genauen Preis des Kainsmal Bescheid zu wissen. Da liegt die Vermutung nahe, dass dieses Problem uns noch länger begleiten und in der nächsten Staffel weiter thematisiert wird. Ein entsprechender Cliffhanger in der nächsten Folge lässt sich bereits riechen.

Castiel
Der sympathische Anführer des Engelslagers gegen Metatron muss dieses Mal herbe Rückschläge einstecken und darf sich im Großteil der Episode mit Sam auf Spurensuche begeben. Dabei kommt ihm zu Gute, dass er nun um popkulturelles Wissen verfügt - zur Verwunderung seines Begleiters. Diese Referenzen sorgen auch dafür, dass die sonst recht düstere und ernste Episode ein wenig aufgelockert wird. Man kann jedenfalls gut grinsen, wenn „Indiana Jones and the Last Crusade“ oder das Wortspiel „seven eight/ate nine“ eine kurze Erwähnung finden. Indirekt ist natürlich Metatron dafür verantwortlich, der selbst ebenfalls gerne auf solche Bemerkungen zurück greift und Castiel mit dem Wissen ausgestattet hat.
Aber eine fröhliche Stimmung kommt nicht auf. Neben dem Verlust seines Gefolges schwebt noch ein Burnout Syndrom wie ein Damokles-Schwert über dem Engel, der sein „Grace“ verloren und von einem anderen entwendet hat. Auch die Suche nach dem geheimen Portal in den Himmel entpuppt sich als Sackgasse.
Es ist schon deprimierend mit anzusehen, wie Castiel im Verlauf der Episode eine Talfahrt hinlegt und am Ende eigentlich nur noch Sam an seiner Seite hat. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt und es hat nicht den Anschein, dass der Mann im Trenchcoat bereit ist, aufzugeben.
Auch hier deutet sich an, dass die Sache mit der langsam „verbrennenden Gnade“ sich noch über das Staffelfinale hinaus ziehen wird. In erster Linie liegt der Fokus zwar darauf, Metatron zu besiegen, aber dieses zweite Problem wird sicher noch größere Bedeutung erlangen. Mit Blick darauf, dass Misha Collins - der abermals einen sehr guten Job mit seiner Darstellung von Castiel abliefert - erst kürzlich für die zehnte Staffel bestätigt wurde, kann man jedenfalls davon ausgehen.

Winchesters
Nach dem Sieg über Abaddon (Alaina Huffman) können sich die Brüder nun voll und ganz dem Kampf gegen Metatron widmen, der diese Woche einen gewitzteren Eindruck als noch bei seinem letzten Auftritt machte. Dean ist dabei der Überzeugung, dass Metatron mit dem „First Blade“ vernichtet werden kann - eine Annahme, die sich erst noch bestätigen muss (und es nächste Woche vielleicht sogar tut).
Der Hang zu dieser mächtigen Waffe ist auch der Grund, weshalb es zwischen den Brüdern alles andere als rund läuft. Es gelingt Sam immer weniger, zu seinem Bruder durchzudringen. Warnungen prallen an Dean ab und er macht zuletzt deutlich, dass er nun den Ton angibt bis die große Gefahr beseitigt ist.
Ackles verleiht seiner Figur dabei eine Entschlossenheit, die unter anderen Umständen (beispielsweise wenn es um die Rettung von Sam ging) durchaus positiv wirken könnte. Hier bekommt man jedoch ein flaues Gefühl im Magen, was nicht nur in extremen Situationen - wie bei der Attacke auf Gadreel - beim Zuschauer einschlägt, sondern auch in den kleineren Szenen vorhanden ist. Beispielsweise bei der Befragung von Tessa, wo eine sonst witzige Bemerkung seinerseits statt eines Lächelns einen kalten Schauer über den Rücken des Publikums laufen lässt.
Sam steht in Anbetracht der Lage relativ hilflos da. Er hat keine Ahnung, was er tun kann, um Dean wieder auf den rechten Pfad zu bringen. Zu Bobbys Zeiten hätte er Dean sicher in den Keller gesperrt und einer Entziehungskur unterzogen - so wie es mit ihm einst gemacht wurde als er vom Dämonenblut abhängig war. Aber diese Option gibt es hier erst gar nicht, da der Kampf gegen Metatron die höchste Priorität hat und nicht mal eben für ein paar Wochen unterbrochen werden kann, um eine Lösung für Deans Problem zu finden.

Fazit: Mit Metatron auf dem Weg zum Sieg, Dean als Problemkind in der Gruppe und zwei recht hilflos wirkenden Protagonisten im Lager der Guten sieht es nicht gut für das Finale aus. Man könnte sogar annehmen, dass die Autoren einen Cliffhanger abliefern werden, der Metatron als Sieger zeigt. Die Episode selbst liefert mit ihren Ereignissen die passende Aussichtslosigkeit, um Interesse an der Fortsetzung zu wecken: Werden unsere Figuren nächste Woche den Kampf doch noch für sich entscheiden können?

8,5/10 I made God laugh. Twice.
 

Woodstock

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Ich fand die Folge nicht mal so gut.

Ich wäre dafür, das sie die gesamte Metatron Storyline beenden und auch Dean das First Blade wegnehmen. Der Streit zwischen Dean und Sam nervt, auch das mit Cas begrenzter Batterie nervt, Metatron nervt, das sie ständig die Frauen töten nervt und das sie immer aufs neue eine neue Wunderwaffe herauszaubern nervt ebenfalls.

Warum haben sie the First Blade nicht schon gegen Luzifer eingesetzt? Gabriel hätte es kennen müssen, Castiel hätte es kennen müssen, Crowley hätte es kennen müssen.

Jetzt ist Tessa auch noch ein Engel? Das war sie vorher auch nicht, da war sie ein Reaper! Das ist etwas anderes und das hatten sie auch schon vorher klargestellt. Die fehlende Kontinuität macht mich gerade kirre!



Die Serie braucht ganz drigend einen neuen Start für die 10. Staffel. Die Idee mit dem Bunker war ein Anfang, jetzt wird es Zeit ihn auch zu füllen.
 

Clive77

Serial Watcher
Tessa ist/war kein Engel. So wie ich das verstanden habe, sind die Reaper mit den Engeln nur über sieben Ecken verwandt. Sie hat ja angegeben, das Gezeter der Seelen zu hören, die nicht in den Himmel können bzw. die sie nicht in den Himmel schicken kann, weil der eben verschlossen ist.
 

Sesqua

Lebt noch
Das war nicht das Finale. ... ok gut so. Ich dachte nur wie lahm in gegenzug zu den.anderen serien finales die grad laufen.
 
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