Clive77
Serial Watcher
In der Folge „Angel Heart“ der US-Serie Supernatural sucht Claire Novak nach ihrer Mutter Amelia. Zusammen mit Castiel, Sam und Dean führt die Spur zu einem neuen, ausgestorben geglaubten Gegner.
Claire
Wir wurden im Verlauf der aktuellen Staffel bereits mit der Tochter von Jimmy Novak (Misha Collins) bekannt gemacht und während wir wissen, dass Jimmy bereits tot ist und Castiel bloß noch wie Claires (Kathryn Newton) Vater aussieht, wurde das Schicksal von Amelia (Leisha Hailey) noch nicht geklärt.
Es ist gut, dass man die gesamte Story um die Novaks nicht in diese eine Episode gequetscht hat, denn in dem Fall hätte sie sicher weniger Gewicht und wäre schnell wieder als Randnotiz vergessen worden. Dadurch, dass wir Claire und ihr Verhältnis zu Castiel und den Winchesters bereits kennen, wird der Fall um einiges interessanter. Denn sie steht nicht auf gutem Fuß mit unserem Trio - vor allem mit Dean (Jensen Ackles) will sie nichts zu tun haben und gerade der wird im Folgenverlauf als Babysitter auserkoren, während Castiel und Sam (Jared Padalecki) auf der Suche nach Amelia sind.
Newton gibt dabei als Claire eine gute Darbietung, vor allem im Zusammenspiel mit Ackles (der Rezensent hätte auch eine ganze Episode schauen können, in der Dean den Babysitter spielt). Wir können mit ihr mitfühlen, weil wir wissen, was sie in ihrem Leben bereits alles durchmachen musste. Wir würden es ihr gönnen, ihre Mutter zu finden und somit wenigstens einen Teil ihrer Familie zurück zu erhalten. Gleichzeitig hoffen wir, dass sich ihr Verhältnis zu Castiel und Dean wieder etwas verbessert.
Während Letzteres auch der Fall ist und Claire nach dem Abenteuer schon so gut wie zur „Familie“ gehört, gibt es aber kein Happy End mit Mutti. Ein tragisches Ende für die Episode und ein weiterer schwerer Schlag für Claire. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass Jimmy und Amelia im Himmel wieder zusammen sind (denn das bekommen nur wir als Zuschauer zu sehen).
Was Claire betrifft, wird sie jetzt bei Jodie Mills (Kim Rhodes) unterkommen und wie es aussieht, wohl dem Pfad eines Jägers folgen. Eine Rückkehr wird somit nicht ausgeschlossen und die Reihe der Nebenfiguren, die dem „family business“ nachgehen, erneut vergrößert.
Grigori
Ein neuer Gegner wird diese Woche eingeführt. Die „Grigori“ waren die ersten Engel, die auf die Erde geschickt wurden, um auf die Menschen aufzupassen und sie zu beschützen. Klingt eigentlich nicht schlecht, aber die sogenannten „watcher angels“ haben einen bösen Pfad eingeschlagen und wurden angeblich ausgelöscht. Angeblich.
Anhand von Tamiel (Treva Etienne) wird uns gezeigt, was die Grigori mit den Menschen anstellen: Er hat Amelia und andere gefangen und hält sie unter anderem mit Träumen fest, während er sich sehr langsam von ihren Seelen ernährt, die er quasi Stück für Stück aus den Körpern „schneidet“. Zwei Jahre hat Amelia diese Tortur bereits durchgemacht, bevor Sam und Castiel auftauchen und sie befreien wollen.
Uns wird vor allem beim Endkampf gezeigt, dass die Grigori nicht zu unterschätzen sind. Ihre Opfer können auch durch Castiel nicht geheilt werden - der „Seelenschaden“ erweist sich als permanent - und Tamiels Stärke wird deutlich, als selbst Dean im Berserker-Modus (durch das Kainsmal verstärkt) ziemlich chancenlos aussieht. Es gelingt Claire durch eine bloße Unachtsamkeit von Tamiel, dem Grigori sein eigenes Schwert in den Rücken zu stoßen und den Kampf damit zu beenden. Doch für die bereits vom Schwert getroffene Amelia kommt jede Hilfe zu spät.
Das Design der Engelsschwerter ist hübsch und hebt sich gut von den kleineren Versionen ab, die wir bereits von allen anderen Engeln kennen. Da fragt man sich, weshalb nicht zumindest die Erzengel mit einer ähnlich größeren und hübscheren Version ausgestattet wurden. Aber zurück zu den Grigori: Auch wenn Tamiel nun hinüber ist, kann es gut sein, dass noch weitere „watcher angels“ da draußen sind und wir zusammen mit den Winchesters in kommenden Fällen erneut auf sie treffen. Komisch nur, dass bei all den vergangenen Staffeln und der ohnehin schon umfangreichen Engels-Mythologie vorher noch nichts von den bösen Spießgesellen zu hören war (andererseits galten sie als ausgestorben, von daher lässt sich das verzeihen).
Castiel
Für den Mann im Trenchcoat sind die Interaktionen mit Claire wieder einmal nicht einfach. Dass er sich gleich Rückendeckung von Sam und Dean holt, bevor er das Krankenhaus überhaupt betritt, leuchtet ein. Castiel ist sich oftmals zu unsicher, wie er sich Claire gegenüber zu verhalten hat und was er tun soll, um so etwas wie eine gute menschliche Beziehung zu ihr herzustellen.
Diese Unsicherheit wird von Collins gut rübergebracht. Gerade in den Episoden, die menschliche Züge von Castiel verlangen, wird das immer wieder deutlich. Oft geht damit auch eine große Portion Humor (für den Zuschauer) einher, aber hier ist die Lage durchaus ernst und wird als solche an den Zuschauer weitergegeben. Wir bekommen die verletzliche Seite von Castiel zu sehen, ganz anderes als neulich in der Folge mit Metatron (Curtis Armstrong).
Amelias Tod ist dabei auch für unseren Engel ein herber Schlag. Wenigstens erreicht er aber, dass Amelia sich während der Episode immer mehr für ihn erwärmt, und die abschließende Umarmung ist in Bezug darauf schon ein kleines Happy End.
Winchesters
Obwohl wir es mit einem Fall der Woche zu tun haben - wenn auch mit einem, der gut durch Claires vorherige Auftritte eingeleitet wurde - schwingt zwischen den Brüdern natürlich das Kainsmal-Problem mit. Dass Dean bei der Befragung von Ronnie Cartwright (Russell Porter) gewalttätig wird, führt dazu, dass er quasi vom Fall abgezogen wird und auf der Babysitter-Ersatzbank landet. Castiel ist da der gleichen Meinung wie Sam und beide zeigen sich besorgt darüber, ob Dean die Kontrolle behält, sollte er mit ihnen kommen.
Die Reaktion auf die gewaltsame Befragung mag zwar plausibel sein, dennoch wirkte sie überzogen. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass ein Verhör ein gewisses Maß an „handgreiflicher Motivation“ erfordert, damit man die gewünschten Antworten bekommt. Und wenn wir mal darauf zurückblicken, was Castiel und Sam schon alles getan haben, um Antworten von diversen Befragten zu bekommen, lässt sich ein Stirnrunzeln nicht vermeiden.
Aber gut, immerhin erhalten wir dadurch die sehr gelungenen Szenen mit Dean und Claire. Und wer hätte schon gedacht, dass Minigolf zu Deans Hobbies gehört? An seinen erzieherischen Methoden sollte er allerdings noch etwas arbeiten. Alkohol verwehrt er seinem neu gewonnenen Schützling, aber eine Schusswaffe ist kein Problem? Tss.
Überhaupt war es interessant zu sehen, wie die beiden Brüder mit Claire umgehen. Eigentlich wollen sie sich aus ihrem Werdegang heraushalten, aber dennoch zeigen sie ihr den Winchester-Weg auf. Kreditkartenbetrug, Computer-Recherche (inklusive Daten-Hacking), etc. Kaum verwunderlich, dass sie am Ende das Schwert mitgehen lässt und wohl auch in dem Buch schmökern wird, welches Dean ihr (zusammen mit dem Film „Caddyshack“) überlässt. Nicht gerade die besten Methoden, wenn man einen Teenager davon abhalten will, am Jägerleben teilzunehmen.
Fazit: Auch wenn es sich hier „nur“ um einen Fall der Woche handelt, war die Episode doch recht gelungen. Die Geschichte von Amelia und Jimmy Novak bekommt einen zufriedenstellenden Abschluss - einerseits tragisch, andererseits durch die Szene im Himmel doch irgendwie in Ordnung. Und die Winchester-Familie könnte um ein weiteres Mitglied angewachsen sein, was uns spätestens beim nächsten Gastauftritt von Kathryn Newton bestätigt werden wird. Es ist zwar etwas schade, dass die Story um Sam und Rowena dadurch eine Auszeit nimmt, aber es stehen jetzt noch drei Episoden aus und wir können uns sicher sein, dass nächste Woche der Endspurt zum Staffelfinale beginnt.
7/10 leckere Seelen
Claire
Wir wurden im Verlauf der aktuellen Staffel bereits mit der Tochter von Jimmy Novak (Misha Collins) bekannt gemacht und während wir wissen, dass Jimmy bereits tot ist und Castiel bloß noch wie Claires (Kathryn Newton) Vater aussieht, wurde das Schicksal von Amelia (Leisha Hailey) noch nicht geklärt.
Es ist gut, dass man die gesamte Story um die Novaks nicht in diese eine Episode gequetscht hat, denn in dem Fall hätte sie sicher weniger Gewicht und wäre schnell wieder als Randnotiz vergessen worden. Dadurch, dass wir Claire und ihr Verhältnis zu Castiel und den Winchesters bereits kennen, wird der Fall um einiges interessanter. Denn sie steht nicht auf gutem Fuß mit unserem Trio - vor allem mit Dean (Jensen Ackles) will sie nichts zu tun haben und gerade der wird im Folgenverlauf als Babysitter auserkoren, während Castiel und Sam (Jared Padalecki) auf der Suche nach Amelia sind.
Newton gibt dabei als Claire eine gute Darbietung, vor allem im Zusammenspiel mit Ackles (der Rezensent hätte auch eine ganze Episode schauen können, in der Dean den Babysitter spielt). Wir können mit ihr mitfühlen, weil wir wissen, was sie in ihrem Leben bereits alles durchmachen musste. Wir würden es ihr gönnen, ihre Mutter zu finden und somit wenigstens einen Teil ihrer Familie zurück zu erhalten. Gleichzeitig hoffen wir, dass sich ihr Verhältnis zu Castiel und Dean wieder etwas verbessert.
Während Letzteres auch der Fall ist und Claire nach dem Abenteuer schon so gut wie zur „Familie“ gehört, gibt es aber kein Happy End mit Mutti. Ein tragisches Ende für die Episode und ein weiterer schwerer Schlag für Claire. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass Jimmy und Amelia im Himmel wieder zusammen sind (denn das bekommen nur wir als Zuschauer zu sehen).
Was Claire betrifft, wird sie jetzt bei Jodie Mills (Kim Rhodes) unterkommen und wie es aussieht, wohl dem Pfad eines Jägers folgen. Eine Rückkehr wird somit nicht ausgeschlossen und die Reihe der Nebenfiguren, die dem „family business“ nachgehen, erneut vergrößert.
Grigori
Ein neuer Gegner wird diese Woche eingeführt. Die „Grigori“ waren die ersten Engel, die auf die Erde geschickt wurden, um auf die Menschen aufzupassen und sie zu beschützen. Klingt eigentlich nicht schlecht, aber die sogenannten „watcher angels“ haben einen bösen Pfad eingeschlagen und wurden angeblich ausgelöscht. Angeblich.
Anhand von Tamiel (Treva Etienne) wird uns gezeigt, was die Grigori mit den Menschen anstellen: Er hat Amelia und andere gefangen und hält sie unter anderem mit Träumen fest, während er sich sehr langsam von ihren Seelen ernährt, die er quasi Stück für Stück aus den Körpern „schneidet“. Zwei Jahre hat Amelia diese Tortur bereits durchgemacht, bevor Sam und Castiel auftauchen und sie befreien wollen.
Uns wird vor allem beim Endkampf gezeigt, dass die Grigori nicht zu unterschätzen sind. Ihre Opfer können auch durch Castiel nicht geheilt werden - der „Seelenschaden“ erweist sich als permanent - und Tamiels Stärke wird deutlich, als selbst Dean im Berserker-Modus (durch das Kainsmal verstärkt) ziemlich chancenlos aussieht. Es gelingt Claire durch eine bloße Unachtsamkeit von Tamiel, dem Grigori sein eigenes Schwert in den Rücken zu stoßen und den Kampf damit zu beenden. Doch für die bereits vom Schwert getroffene Amelia kommt jede Hilfe zu spät.
Das Design der Engelsschwerter ist hübsch und hebt sich gut von den kleineren Versionen ab, die wir bereits von allen anderen Engeln kennen. Da fragt man sich, weshalb nicht zumindest die Erzengel mit einer ähnlich größeren und hübscheren Version ausgestattet wurden. Aber zurück zu den Grigori: Auch wenn Tamiel nun hinüber ist, kann es gut sein, dass noch weitere „watcher angels“ da draußen sind und wir zusammen mit den Winchesters in kommenden Fällen erneut auf sie treffen. Komisch nur, dass bei all den vergangenen Staffeln und der ohnehin schon umfangreichen Engels-Mythologie vorher noch nichts von den bösen Spießgesellen zu hören war (andererseits galten sie als ausgestorben, von daher lässt sich das verzeihen).
Castiel
Für den Mann im Trenchcoat sind die Interaktionen mit Claire wieder einmal nicht einfach. Dass er sich gleich Rückendeckung von Sam und Dean holt, bevor er das Krankenhaus überhaupt betritt, leuchtet ein. Castiel ist sich oftmals zu unsicher, wie er sich Claire gegenüber zu verhalten hat und was er tun soll, um so etwas wie eine gute menschliche Beziehung zu ihr herzustellen.
Diese Unsicherheit wird von Collins gut rübergebracht. Gerade in den Episoden, die menschliche Züge von Castiel verlangen, wird das immer wieder deutlich. Oft geht damit auch eine große Portion Humor (für den Zuschauer) einher, aber hier ist die Lage durchaus ernst und wird als solche an den Zuschauer weitergegeben. Wir bekommen die verletzliche Seite von Castiel zu sehen, ganz anderes als neulich in der Folge mit Metatron (Curtis Armstrong).
Amelias Tod ist dabei auch für unseren Engel ein herber Schlag. Wenigstens erreicht er aber, dass Amelia sich während der Episode immer mehr für ihn erwärmt, und die abschließende Umarmung ist in Bezug darauf schon ein kleines Happy End.
Winchesters
Obwohl wir es mit einem Fall der Woche zu tun haben - wenn auch mit einem, der gut durch Claires vorherige Auftritte eingeleitet wurde - schwingt zwischen den Brüdern natürlich das Kainsmal-Problem mit. Dass Dean bei der Befragung von Ronnie Cartwright (Russell Porter) gewalttätig wird, führt dazu, dass er quasi vom Fall abgezogen wird und auf der Babysitter-Ersatzbank landet. Castiel ist da der gleichen Meinung wie Sam und beide zeigen sich besorgt darüber, ob Dean die Kontrolle behält, sollte er mit ihnen kommen.
Die Reaktion auf die gewaltsame Befragung mag zwar plausibel sein, dennoch wirkte sie überzogen. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass ein Verhör ein gewisses Maß an „handgreiflicher Motivation“ erfordert, damit man die gewünschten Antworten bekommt. Und wenn wir mal darauf zurückblicken, was Castiel und Sam schon alles getan haben, um Antworten von diversen Befragten zu bekommen, lässt sich ein Stirnrunzeln nicht vermeiden.
Aber gut, immerhin erhalten wir dadurch die sehr gelungenen Szenen mit Dean und Claire. Und wer hätte schon gedacht, dass Minigolf zu Deans Hobbies gehört? An seinen erzieherischen Methoden sollte er allerdings noch etwas arbeiten. Alkohol verwehrt er seinem neu gewonnenen Schützling, aber eine Schusswaffe ist kein Problem? Tss.
Überhaupt war es interessant zu sehen, wie die beiden Brüder mit Claire umgehen. Eigentlich wollen sie sich aus ihrem Werdegang heraushalten, aber dennoch zeigen sie ihr den Winchester-Weg auf. Kreditkartenbetrug, Computer-Recherche (inklusive Daten-Hacking), etc. Kaum verwunderlich, dass sie am Ende das Schwert mitgehen lässt und wohl auch in dem Buch schmökern wird, welches Dean ihr (zusammen mit dem Film „Caddyshack“) überlässt. Nicht gerade die besten Methoden, wenn man einen Teenager davon abhalten will, am Jägerleben teilzunehmen.
Fazit: Auch wenn es sich hier „nur“ um einen Fall der Woche handelt, war die Episode doch recht gelungen. Die Geschichte von Amelia und Jimmy Novak bekommt einen zufriedenstellenden Abschluss - einerseits tragisch, andererseits durch die Szene im Himmel doch irgendwie in Ordnung. Und die Winchester-Familie könnte um ein weiteres Mitglied angewachsen sein, was uns spätestens beim nächsten Gastauftritt von Kathryn Newton bestätigt werden wird. Es ist zwar etwas schade, dass die Story um Sam und Rowena dadurch eine Auszeit nimmt, aber es stehen jetzt noch drei Episoden aus und wir können uns sicher sein, dass nächste Woche der Endspurt zum Staffelfinale beginnt.
7/10 leckere Seelen