Clive77
Serial Watcher
Mit der Folge "Lost and Found" startet die nunmehr 13. Staffel der US-Serie Supernatural und setzt genau dort an, wo die zwölfte Staffel endete. Jack entkommt den Winchesters mit Leichtigkeit und sammelt erste Erfahrungen in der Welt.
Lucifer und Mary
Der Spalt zur Parallelwelt ist geschlossen und nur der frischgeborene Nephilim Jack (Alexander Calvert) könnte ihn wieder öffnen - falls er sich denn wieder erinnert, wie das geht. Bezüglich Mary (Samantha Smith) hat Dean (Jensen Ackles) bereits alle Hoffnung fahren lassen. Er geht fest davon aus, dass Lucifer (Mark Pellegrino) sie bereits umgebracht hat. Sam (Jared Padalecki) hingegen ist da - wie im gesamten Auftakt - zuversichtlicher.
Mit den letzten Szenen haben wir den Brüdern etwas voraus. Denn wir erhalten die Bestätigung, dass Mary noch lebt und Lucifer sie aus irgendeinem (uns unbekanntem) Grund noch braucht. Welcher das sein könnte? Keine Ahnung. Das wird davon abhängen, was die Macher mit dieser Parallelwelt vorhaben. Möglichkeiten gibt es da sicher viele. Zu viele, um schon jetzt zu spekulieren.
Das Potenzial, damit verstorbene Personen zurückzuholen - wie Bobby (Jim Beaver), der sich bereits letzte Staffel dort blicken ließ - lässt sich doch eher skeptisch betrachten. Denn selbst wenn man sich über bekannte Gesichter freuen kann, werden es nicht mehr die gleichen Figuren sein. Sie werden andere Persönlichkeiten und Charaktereigenschaften mitbringen. Das kann durchaus spannend und interessant sein, aber andererseits schnell nach hinten losgehen. Ach, warten wir es einfach ab.
Jack, der Nephilim
Nachdem uns zu Beginn der Episode und mit Metallicas „Nothing Else Matters“ (sehr gute Wahl!) noch einmal in Kurzform gezeigt wurde, was letzte Staffel geschah, geht es genau dort weiter, wo wir in "All Along the Watchtower" aufgehört hatten.
Sam steht Jack gegenüber, während Dean über Castiels (Misha Collins) Leiche kniet. Im Fokus des Staffelauftakts steht anschließend auch der Nephilim, der innerhalb kürzester Zeit zum Teenager herangewachsen ist (weshalb, wird sogar im Folgenverlauf erklärt). Während Sam anfangs den Dialog mit Jack sucht, stürmt Dean ins Zimmer und feuert auf Jack - was unseren beiden Brüdern ein K.O. beschert.
Was anschließend folgt, ist eine kurze Erkundung der Umgebung seitens Jack, der schließlich (nackt) vor einem Fast Food Laden steht und dort die Aufmerksamkeit von Clark (Rob Raco) und dessen Kollegen (Brett Kelly) erregt, womit Jack schließlich auf dem Polizeirevier von Sheriff Christine Baker (Andrea Menard) landet.
Jack erinnert von seinem Verhalten her sehr stark an Castiel, was mit Sicherheit kein Zufall ist. Seine Schwierigkeiten mit der Umgangssprache, eine Begeisterung für Schokoladenriegel, generell neugieriges wie auch „komisches“ Verhalten - Jack entdeckt seine neue Umgebung, ähnlich wie es Castiel anfänglich machte (und bis zuletzt Schwierigkeiten damit hatte, „normal“ zu wirken). Calvert scheint sogar die Gesichtsmimik von Collins zu kopieren.
Was uns hier sehr deutlich vermittelt wird: Jack ist nicht von Grund auf böse. Übernatürliche Reaktionen gegen Personen dienen dem Selbstschutz oder werden durch den Engelsfunk hervorgerufen, der ihm Kopfschmerzen bereitet. Lucifer mag sein Vater sein, aber das bedeutet noch lange nicht, dass Jack als Teufelssohn keine andere Wahl hat, als ein böses Schicksal zu erfüllen. Im Gegenteil, seine Frage danach, wo sich sein Vater befindet, gibt eine überraschende Enthüllung. Er sucht Castiel und sieht in ihm seinen Vater - nicht in Lucifer. Und das passt dann auch wieder zu seiner an den Tag gelegten Verhaltensweise. Er hat im Mutterleib bereits sehr viel mitbekommen und ist bereit, sich von Castiel erziehen zu lassen. Wobei diese Aufgabe nun vorerst den Winchesters zufallen wird und die sind sich nicht einig, was Jack betrifft.
Winchesters
Sam stellt von den beiden Brüdern mit ziemlicher Sicherheit die Stimme der Vernunft dar. Born bad? Gibt es nicht. Im Verlauf der Episode (und vor allem durch die Enthüllung, welchen Vater Jack da sucht) stellt sich heraus, dass Sam damit - zumindest vorerst - richtig liegt. Erziehung ist bekanntlich alles und auch wenn eine gewisse Vorsicht im Umgang mit Jack geboten ist, bleibt Sam zuversichtlich, dass der Apfel hier doch sehr weit vom Stamm gefallen ist. Außerdem erhofft er sich natürlich durch Jack eine Möglichkeit, Mary zurückzuholen. Sams Optimismus wirkt jedenfalls ansteckend.
Dean sieht die Sache anders, was ebenfalls direkt am Anfang der Episode gezeigt wird und sich im Verlauf auch nicht ändert. Zwar willigt er später ein, Jack mit zum Bunker zu nehmen, aber halt nur, weil ihm noch keine Möglichkeit bekannt ist, wie er den Nephilim ausschalten kann (kleine Kuriosität am Rande: Engelstöter zeigen bei Jack keine Wirkung, während ein Taser ihn aus den Socken hauen kann). Ob Dean noch umgestimmt werden kann, ist nicht sicher. Genau so unsicher ist aber auch, welcher der beiden Brüder am Ende Recht behalten wird. Denn auch wenn die Waage in Richtung Sam zeigt, sollten wir eine gewisse Skepsis behalten.
Dem doch relativ hohen Tempo der Folge ist es geschuldet, dass ruhigere Momente bei den Brüdern vorerst kaum auftreten. Das mutet etwas merkwürdig an, mussten sie doch gerade erst eine ganze Reihe Verluste verbuchen und schieben die Aufarbeitung während der Episode vor sich hin. Jedenfalls scheint es so, bis wir in einem Rückblick zu sehen bekommen, woher Dean seine blutige Hand hat. Eine sehr emotionale Szene, wie er sein Gebet an Chuck/Gott (Rob Benedict) losschickt und darum bittet, Castiel, Mary und sogar Crowley (Mark Sheppard) zurückzubringen - aber falls Chuck zuhört, reagiert er nicht. Ähnlich emotional ist danach der Abschied von Cas, der ein Jägerbegräbnis bekommt.
Apropos Cas. Sein Tod wirkt in der Tat sehr endgültig und drückt auf die Tränendrüse. Ob die Macher da konsequent bleiben, ist zwar fraglich (mit der Parallelwelt gibt es mindestens eine Möglichkeit, ihn - in anderer charakterlicher Form - zurückzuholen), aber Jack vermag es nicht, Cas wiederzubeleben - und Jack ist gerade die mächtigste Figur in der Serie.
Engel
In den himmlischen Büroräumen haben die Engel derweil mitbekommen, dass Jack geboren wurde und ergreifen Gegenmaßnahmen. Mit Conrad (Ish Morris) und Lily (Erika Walter) werden uns auch gleich zwei Vertreter vorgestellt, die noch eine größere Rolle spielen könnten. Miriam (Carlena Britch) überlebt den Staffelauftakt hingegen nicht.
Interessanterweise herrschen bei Conrad und Lily unterschiedliche Ansichten, was Cas betrifft. Also sind sich die Engel vielleicht nicht so ganz einig, was mit Jack angestellt werden soll? Und überhaupt, wenn Engelstöter ihm nichts anhaben können, was wollen sie dann gegen ihn unternehmen? Lebenslänglichen Knast im Himmel?
Diese Woche sorgen sie für etwas Action und stehen auf der Gegnerseite der Brüder. Das muss selbstverständlich nicht so bleiben, aber Conrad und Lily gehen ähnlich „einfühlsam“ ins Geschehen wie die britischen Men of Letters zu Beginn der zwölften Staffel. Hoffentlich nimmt diese Geschichte nicht ähnliche Ausmaße an.
Fazit: Ein ganz solider Auftakt, der recht gut an das letzte Staffelfinale anknüpft, auch wenn er sich seine Emotionen für das Ende aufspart. Jacks Werdegang könnte interessant werden und die Winchesters haben unterschiedliche Vorstellungen davon, was mit ihm geschehen sollte, wodurch wieder Konflikte vorprogrammiert sind. In der Parallelwelt darf Mary derweil weiteratmen, was zwar verwundert, aber auch wieder darauf hindeutet, dass Lucifer einen Plan hat.
6/10
Lucifer und Mary
Der Spalt zur Parallelwelt ist geschlossen und nur der frischgeborene Nephilim Jack (Alexander Calvert) könnte ihn wieder öffnen - falls er sich denn wieder erinnert, wie das geht. Bezüglich Mary (Samantha Smith) hat Dean (Jensen Ackles) bereits alle Hoffnung fahren lassen. Er geht fest davon aus, dass Lucifer (Mark Pellegrino) sie bereits umgebracht hat. Sam (Jared Padalecki) hingegen ist da - wie im gesamten Auftakt - zuversichtlicher.
Mit den letzten Szenen haben wir den Brüdern etwas voraus. Denn wir erhalten die Bestätigung, dass Mary noch lebt und Lucifer sie aus irgendeinem (uns unbekanntem) Grund noch braucht. Welcher das sein könnte? Keine Ahnung. Das wird davon abhängen, was die Macher mit dieser Parallelwelt vorhaben. Möglichkeiten gibt es da sicher viele. Zu viele, um schon jetzt zu spekulieren.
Das Potenzial, damit verstorbene Personen zurückzuholen - wie Bobby (Jim Beaver), der sich bereits letzte Staffel dort blicken ließ - lässt sich doch eher skeptisch betrachten. Denn selbst wenn man sich über bekannte Gesichter freuen kann, werden es nicht mehr die gleichen Figuren sein. Sie werden andere Persönlichkeiten und Charaktereigenschaften mitbringen. Das kann durchaus spannend und interessant sein, aber andererseits schnell nach hinten losgehen. Ach, warten wir es einfach ab.
Jack, der Nephilim
Nachdem uns zu Beginn der Episode und mit Metallicas „Nothing Else Matters“ (sehr gute Wahl!) noch einmal in Kurzform gezeigt wurde, was letzte Staffel geschah, geht es genau dort weiter, wo wir in "All Along the Watchtower" aufgehört hatten.
Sam steht Jack gegenüber, während Dean über Castiels (Misha Collins) Leiche kniet. Im Fokus des Staffelauftakts steht anschließend auch der Nephilim, der innerhalb kürzester Zeit zum Teenager herangewachsen ist (weshalb, wird sogar im Folgenverlauf erklärt). Während Sam anfangs den Dialog mit Jack sucht, stürmt Dean ins Zimmer und feuert auf Jack - was unseren beiden Brüdern ein K.O. beschert.
Was anschließend folgt, ist eine kurze Erkundung der Umgebung seitens Jack, der schließlich (nackt) vor einem Fast Food Laden steht und dort die Aufmerksamkeit von Clark (Rob Raco) und dessen Kollegen (Brett Kelly) erregt, womit Jack schließlich auf dem Polizeirevier von Sheriff Christine Baker (Andrea Menard) landet.
Jack erinnert von seinem Verhalten her sehr stark an Castiel, was mit Sicherheit kein Zufall ist. Seine Schwierigkeiten mit der Umgangssprache, eine Begeisterung für Schokoladenriegel, generell neugieriges wie auch „komisches“ Verhalten - Jack entdeckt seine neue Umgebung, ähnlich wie es Castiel anfänglich machte (und bis zuletzt Schwierigkeiten damit hatte, „normal“ zu wirken). Calvert scheint sogar die Gesichtsmimik von Collins zu kopieren.
Was uns hier sehr deutlich vermittelt wird: Jack ist nicht von Grund auf böse. Übernatürliche Reaktionen gegen Personen dienen dem Selbstschutz oder werden durch den Engelsfunk hervorgerufen, der ihm Kopfschmerzen bereitet. Lucifer mag sein Vater sein, aber das bedeutet noch lange nicht, dass Jack als Teufelssohn keine andere Wahl hat, als ein böses Schicksal zu erfüllen. Im Gegenteil, seine Frage danach, wo sich sein Vater befindet, gibt eine überraschende Enthüllung. Er sucht Castiel und sieht in ihm seinen Vater - nicht in Lucifer. Und das passt dann auch wieder zu seiner an den Tag gelegten Verhaltensweise. Er hat im Mutterleib bereits sehr viel mitbekommen und ist bereit, sich von Castiel erziehen zu lassen. Wobei diese Aufgabe nun vorerst den Winchesters zufallen wird und die sind sich nicht einig, was Jack betrifft.
Winchesters
Sam stellt von den beiden Brüdern mit ziemlicher Sicherheit die Stimme der Vernunft dar. Born bad? Gibt es nicht. Im Verlauf der Episode (und vor allem durch die Enthüllung, welchen Vater Jack da sucht) stellt sich heraus, dass Sam damit - zumindest vorerst - richtig liegt. Erziehung ist bekanntlich alles und auch wenn eine gewisse Vorsicht im Umgang mit Jack geboten ist, bleibt Sam zuversichtlich, dass der Apfel hier doch sehr weit vom Stamm gefallen ist. Außerdem erhofft er sich natürlich durch Jack eine Möglichkeit, Mary zurückzuholen. Sams Optimismus wirkt jedenfalls ansteckend.
Dean sieht die Sache anders, was ebenfalls direkt am Anfang der Episode gezeigt wird und sich im Verlauf auch nicht ändert. Zwar willigt er später ein, Jack mit zum Bunker zu nehmen, aber halt nur, weil ihm noch keine Möglichkeit bekannt ist, wie er den Nephilim ausschalten kann (kleine Kuriosität am Rande: Engelstöter zeigen bei Jack keine Wirkung, während ein Taser ihn aus den Socken hauen kann). Ob Dean noch umgestimmt werden kann, ist nicht sicher. Genau so unsicher ist aber auch, welcher der beiden Brüder am Ende Recht behalten wird. Denn auch wenn die Waage in Richtung Sam zeigt, sollten wir eine gewisse Skepsis behalten.
Dem doch relativ hohen Tempo der Folge ist es geschuldet, dass ruhigere Momente bei den Brüdern vorerst kaum auftreten. Das mutet etwas merkwürdig an, mussten sie doch gerade erst eine ganze Reihe Verluste verbuchen und schieben die Aufarbeitung während der Episode vor sich hin. Jedenfalls scheint es so, bis wir in einem Rückblick zu sehen bekommen, woher Dean seine blutige Hand hat. Eine sehr emotionale Szene, wie er sein Gebet an Chuck/Gott (Rob Benedict) losschickt und darum bittet, Castiel, Mary und sogar Crowley (Mark Sheppard) zurückzubringen - aber falls Chuck zuhört, reagiert er nicht. Ähnlich emotional ist danach der Abschied von Cas, der ein Jägerbegräbnis bekommt.
Apropos Cas. Sein Tod wirkt in der Tat sehr endgültig und drückt auf die Tränendrüse. Ob die Macher da konsequent bleiben, ist zwar fraglich (mit der Parallelwelt gibt es mindestens eine Möglichkeit, ihn - in anderer charakterlicher Form - zurückzuholen), aber Jack vermag es nicht, Cas wiederzubeleben - und Jack ist gerade die mächtigste Figur in der Serie.
Engel
In den himmlischen Büroräumen haben die Engel derweil mitbekommen, dass Jack geboren wurde und ergreifen Gegenmaßnahmen. Mit Conrad (Ish Morris) und Lily (Erika Walter) werden uns auch gleich zwei Vertreter vorgestellt, die noch eine größere Rolle spielen könnten. Miriam (Carlena Britch) überlebt den Staffelauftakt hingegen nicht.
Interessanterweise herrschen bei Conrad und Lily unterschiedliche Ansichten, was Cas betrifft. Also sind sich die Engel vielleicht nicht so ganz einig, was mit Jack angestellt werden soll? Und überhaupt, wenn Engelstöter ihm nichts anhaben können, was wollen sie dann gegen ihn unternehmen? Lebenslänglichen Knast im Himmel?
Diese Woche sorgen sie für etwas Action und stehen auf der Gegnerseite der Brüder. Das muss selbstverständlich nicht so bleiben, aber Conrad und Lily gehen ähnlich „einfühlsam“ ins Geschehen wie die britischen Men of Letters zu Beginn der zwölften Staffel. Hoffentlich nimmt diese Geschichte nicht ähnliche Ausmaße an.
Fazit: Ein ganz solider Auftakt, der recht gut an das letzte Staffelfinale anknüpft, auch wenn er sich seine Emotionen für das Ende aufspart. Jacks Werdegang könnte interessant werden und die Winchesters haben unterschiedliche Vorstellungen davon, was mit ihm geschehen sollte, wodurch wieder Konflikte vorprogrammiert sind. In der Parallelwelt darf Mary derweil weiteratmen, was zwar verwundert, aber auch wieder darauf hindeutet, dass Lucifer einen Plan hat.
6/10