Clive77
Serial Watcher
In der Folge "The Architect" der US-Serie The Blacklist macht das FBI Jagd auf ein kriminelles Mastermind, wobei Aram einen Feldeinsatz bekommt. Red sucht derweil noch immer nach der Person, die seine Geschäfte ruinieren will und Tom macht kleine Fortschritte in Sachen Familiengeschichte.
Tom Keen
Es ist nur ein kleines Puzzlestück, welches Tom Keen (Ryan Eggold) diese Woche ausfindig machen kann. Durch Lucy Game (Lois Smith), der Mutter des vermeintlichen Mörders von Christopher Hargrave, erfährt er, dass sie von einer unbekannten Person überredet wurde, auf ihren Sohn einzureden, so dass der sich als Christophers Killer ausgibt. Lucy hat sogar noch die Anleitung, die ihr damals mit dem Geld übergeben wurde.
Immerhin weiß Tom jetzt, dass sein Tod damals inszeniert wurde und Teil einer größeren Verschwörung ist – so gesehen zwar nichts Neues, aber der Weg zum Spin-off und somit zu Scottie Hargrave (Famke Janssen) wird weiter geebnet. Denn für weitere Antworten bleibt Tom nichts Anderes übrig, als sich an seine Mutter zu wenden. Alle anderen Anhaltspunkte enden in einer Sackgasse, zumal die ganzen Ereignisse auch schon lange zurückliegen.
Toms Interesse an der eigenen Vergangenheit ist jedenfalls größer als je zuvor und Lizzie (Megan Boone) unterstützt sein Vorgehen weiterhin. Somit ist bei den Keens noch alles in Ordnung. Für The Blacklist sind Toms Nachforschungen an sich weniger interessant und ab nächste Woche dürfen wir dann sehen, ob sich The Blacklist: Redemption tatsächlich lohnt und genug Material für eine eigenständige Serie bietet. Da Tom aber nach wie vor eine gute Figur abgibt, kann man sicherlich gespannt auf das Spin-off sein.
Raymond Reddington
Es macht nach wie vor großen Spaß, Raymond (James Spader) zuzuschauen und seinen Worten zu lauschen. Die Interaktionen mit David Levine (Brian Stokes Mitchell) und dem Maler Caio (Jon Freda) kamen jedenfalls wieder in der üblichen Reddington-Manier daher, die eines der Kernstücke der Serie darstellt.
Storytechnisch enden Reds Ermittlungen diese Woche aber genau wie die von Tom bloß in einer Sackgasse. Durch Isabella Stone (Melora Hardin) erhält er Informationen über ein Bankschließfach, welches David Levine trotz harten Widerstands am Ende doch unter die Lupe nimmt und dabei zu Tage fördert, dass dieses Schließfach Red gehört. Ein witziger Twist und gleichzeitig die Bestätigung, dass Reds Gegner aus seinen engsten Kreisen stammt.
Der Rezensent ist sich mittlerweile ziemlich sicher, dass Mr. Kaplan (Susan Blommaert) hinter allem steckt. Die lange Abwesenheit von Kate, die ja durchaus Motive hat, gegen Red vorzugehen, spricht auch dafür – denn weshalb sollte man sie uns so lange vorenthalten, wenn man sie nicht überraschend als Nemesis zurückbringen will? Leider ist dieser Zug aber sehr vorhersehbar und das trübt die Vorfreude. Aber vielleicht entpuppt sich ja doch jemand anderes als Hintermann beziehungsweise Hinterfrau in Sachen Zerstörung von Reds Geschäften. Wer käme denn noch in Frage? Dembe (Hisham Tawfiq) vielleicht? Oder gar jemand wie Baz (Bazzel Baz)? Erscheint alles abwegig, obwohl Dembe in letzter Zeit öfter mal seinem Chef widerspricht oder zumindest leichte Kritik an dessen Vorgehensweise übt. Aber die Hand beißen, die ihn füttert? Wohl kaum.
In jedem Fall wird Reds Gegenspieler aber sicher bald zum nächsten Schlag ausholen und vielleicht erfahren wir ja dann, um wen es sich handelt. Zu lange sollten die Macher dieses Katz- und Mausspiel auch nicht strecken, sonst geht der Reiz des Ganzen flöten (zumal die große Überraschung für den Fall, dass es Kate sein sollte, schon jetzt keine mehr ist).
The Architect
Da Harold Cooper (Harry Lennix) unserem Raymond diese Woche mit aller Deutlichkeit klarmacht, dass das FBI nicht Reds persönliche Einsatztruppe ist, gibt es einen neuen Fall der Woche. The Architect (Brent Spiner) ist ein kriminelles Mastermind, dessen neuester Plan die Befreiung von Lonnie Perkins (Michael Markiewicz) aus dem Todestrakt eines Hochsicherheitsgefängnisses beinhaltet – aber bis unsere Truppe um Ressler (Diego Klattenhoff) dem Plan erstmal auf die Schliche kommt, gilt es, einige Nachforschungen anzustellen und an einer Schnitzeljagd teilzunehmen, die Aram (Amir Arison) sichtlich Freude bereitet – jedenfalls, bis er plötzlich mitten im Geschehen und von den anderen abgeschnitten ist.
Elizabeth Keen tritt während des Abenteuers nur wenig in Erscheinung. Der Fokus liegt hier eindeutig auf Aram, wobei Arison in seiner Rolle erneut überzeugende Arbeit leistet. Es ist auch in der Tat genau der richtige Job für ihn, obwohl ihm der Außeneinsatz eigentlich widerstrebt. Aber wie er selbst ausführt, ist er der einzige, der das nötige Knowhow für die Mission hat. Alleine schon, ihm bei seiner Undercover-Mission zu folgen, sorgt für gelungene Unterhaltung und lädt zum Mitfiebern ein. Aber da hört die Folge nicht auf.
Eine größere Überraschung war das Wiedersehen mit Elise (Annie Heise), um die sich diverse Behörden aufgrund ihrer Fähigkeiten zu streiten scheinen. Aram während seiner Mission auf sie treffen zu lassen, war ein guter Schachzug und würzt die zuweilen brenzlige Lage mit kleineren persönlichen Auseinandersetzungen zwischen den beiden. Hier macht sich erneut vorteilhaft bemerkbar, wie gut viele der Charaktere ausgearbeitet wurden, die sonst oft nur am Rande tätig sind.
Angemerkt werden sollte außerdem, dass Aram den Architekten am Ende ins Jenseits befördert, als dieser die Flucht eingeschlagen hat. Im Gegensatz zu "Gaia", wo er sich weigerte, den Missetäter umzubringen, sieht er hier das größere Ganze und weiß, dass noch mehr Leute sterben werden, wenn er jetzt nicht handelt. Diese Entscheidung kann man natürlich sehr fragwürdig sehen (zumal der Architekt auch per Auto hätte verfolgt werden können), aber in Sachen Figurenentwicklung wird uns in aller Deutlichkeit aufgezeigt, dass die nicht stillsteht – und das ist sicherlich ein Pluspunkt.
Auf der Kehrseite der Medaille lässt sich allerdings auch wieder ein wenig meckern. So erscheint das gesamte Ausbruchszenario trotz der ganzen Kniffe, die der Architekt anwendet, nicht wirklich überzeugend. Man darf sich sogar fragen, wie der Mann so lange unter der Bildfläche verschwinden konnte, wenn er bei jedem Einsatz dermaßen viele Leichen hinterlässt. Auch dass der Erfolg – also, die Befreiung von Lonnie Perkins – von der Entscheidung des Gefängnisdirektors (Sal Rendino) abhängig gemacht wird, will nicht so ganz zu einem gut durchdachten Plan passen. Denn das hätte auch schiefgehen können. Zuletzt sei noch angemerkt, dass Spiner in seiner Rolle zwar einen soliden Job macht, aber man doch mehr von seiner Figur erwartet hätte. Es fehlte einfach das gewisse Etwas, um hier einen erinnerungswürdigen Gegner hervorzubringen.
Fazit: Im Prinzip passiert diese Woche nicht allzu viel. Tom und Red kommen bei ihren Ermittlungen nicht wirklich weiter, wobei es bei Herrn Keen recht offensichtlich ist, dass der Übergang zum Spin-off vorbereitet wird. Reds Gegenspieler sollte bald wieder zuschlagen, wobei sich bereits ausmalen lässt, um wen es sich dabei handelt. Am besten zu gefallen wusste der Undercover-Einsatz von Aram im Rahmen des Falls der Woche, wobei der Fall selbst und dessen Bösewicht aber noch Luft nach oben hatten.
7/10
Tom Keen
Es ist nur ein kleines Puzzlestück, welches Tom Keen (Ryan Eggold) diese Woche ausfindig machen kann. Durch Lucy Game (Lois Smith), der Mutter des vermeintlichen Mörders von Christopher Hargrave, erfährt er, dass sie von einer unbekannten Person überredet wurde, auf ihren Sohn einzureden, so dass der sich als Christophers Killer ausgibt. Lucy hat sogar noch die Anleitung, die ihr damals mit dem Geld übergeben wurde.
Immerhin weiß Tom jetzt, dass sein Tod damals inszeniert wurde und Teil einer größeren Verschwörung ist – so gesehen zwar nichts Neues, aber der Weg zum Spin-off und somit zu Scottie Hargrave (Famke Janssen) wird weiter geebnet. Denn für weitere Antworten bleibt Tom nichts Anderes übrig, als sich an seine Mutter zu wenden. Alle anderen Anhaltspunkte enden in einer Sackgasse, zumal die ganzen Ereignisse auch schon lange zurückliegen.
Toms Interesse an der eigenen Vergangenheit ist jedenfalls größer als je zuvor und Lizzie (Megan Boone) unterstützt sein Vorgehen weiterhin. Somit ist bei den Keens noch alles in Ordnung. Für The Blacklist sind Toms Nachforschungen an sich weniger interessant und ab nächste Woche dürfen wir dann sehen, ob sich The Blacklist: Redemption tatsächlich lohnt und genug Material für eine eigenständige Serie bietet. Da Tom aber nach wie vor eine gute Figur abgibt, kann man sicherlich gespannt auf das Spin-off sein.
Raymond Reddington
Es macht nach wie vor großen Spaß, Raymond (James Spader) zuzuschauen und seinen Worten zu lauschen. Die Interaktionen mit David Levine (Brian Stokes Mitchell) und dem Maler Caio (Jon Freda) kamen jedenfalls wieder in der üblichen Reddington-Manier daher, die eines der Kernstücke der Serie darstellt.
Storytechnisch enden Reds Ermittlungen diese Woche aber genau wie die von Tom bloß in einer Sackgasse. Durch Isabella Stone (Melora Hardin) erhält er Informationen über ein Bankschließfach, welches David Levine trotz harten Widerstands am Ende doch unter die Lupe nimmt und dabei zu Tage fördert, dass dieses Schließfach Red gehört. Ein witziger Twist und gleichzeitig die Bestätigung, dass Reds Gegner aus seinen engsten Kreisen stammt.
Der Rezensent ist sich mittlerweile ziemlich sicher, dass Mr. Kaplan (Susan Blommaert) hinter allem steckt. Die lange Abwesenheit von Kate, die ja durchaus Motive hat, gegen Red vorzugehen, spricht auch dafür – denn weshalb sollte man sie uns so lange vorenthalten, wenn man sie nicht überraschend als Nemesis zurückbringen will? Leider ist dieser Zug aber sehr vorhersehbar und das trübt die Vorfreude. Aber vielleicht entpuppt sich ja doch jemand anderes als Hintermann beziehungsweise Hinterfrau in Sachen Zerstörung von Reds Geschäften. Wer käme denn noch in Frage? Dembe (Hisham Tawfiq) vielleicht? Oder gar jemand wie Baz (Bazzel Baz)? Erscheint alles abwegig, obwohl Dembe in letzter Zeit öfter mal seinem Chef widerspricht oder zumindest leichte Kritik an dessen Vorgehensweise übt. Aber die Hand beißen, die ihn füttert? Wohl kaum.
In jedem Fall wird Reds Gegenspieler aber sicher bald zum nächsten Schlag ausholen und vielleicht erfahren wir ja dann, um wen es sich handelt. Zu lange sollten die Macher dieses Katz- und Mausspiel auch nicht strecken, sonst geht der Reiz des Ganzen flöten (zumal die große Überraschung für den Fall, dass es Kate sein sollte, schon jetzt keine mehr ist).
The Architect
Da Harold Cooper (Harry Lennix) unserem Raymond diese Woche mit aller Deutlichkeit klarmacht, dass das FBI nicht Reds persönliche Einsatztruppe ist, gibt es einen neuen Fall der Woche. The Architect (Brent Spiner) ist ein kriminelles Mastermind, dessen neuester Plan die Befreiung von Lonnie Perkins (Michael Markiewicz) aus dem Todestrakt eines Hochsicherheitsgefängnisses beinhaltet – aber bis unsere Truppe um Ressler (Diego Klattenhoff) dem Plan erstmal auf die Schliche kommt, gilt es, einige Nachforschungen anzustellen und an einer Schnitzeljagd teilzunehmen, die Aram (Amir Arison) sichtlich Freude bereitet – jedenfalls, bis er plötzlich mitten im Geschehen und von den anderen abgeschnitten ist.
Elizabeth Keen tritt während des Abenteuers nur wenig in Erscheinung. Der Fokus liegt hier eindeutig auf Aram, wobei Arison in seiner Rolle erneut überzeugende Arbeit leistet. Es ist auch in der Tat genau der richtige Job für ihn, obwohl ihm der Außeneinsatz eigentlich widerstrebt. Aber wie er selbst ausführt, ist er der einzige, der das nötige Knowhow für die Mission hat. Alleine schon, ihm bei seiner Undercover-Mission zu folgen, sorgt für gelungene Unterhaltung und lädt zum Mitfiebern ein. Aber da hört die Folge nicht auf.
Eine größere Überraschung war das Wiedersehen mit Elise (Annie Heise), um die sich diverse Behörden aufgrund ihrer Fähigkeiten zu streiten scheinen. Aram während seiner Mission auf sie treffen zu lassen, war ein guter Schachzug und würzt die zuweilen brenzlige Lage mit kleineren persönlichen Auseinandersetzungen zwischen den beiden. Hier macht sich erneut vorteilhaft bemerkbar, wie gut viele der Charaktere ausgearbeitet wurden, die sonst oft nur am Rande tätig sind.
Angemerkt werden sollte außerdem, dass Aram den Architekten am Ende ins Jenseits befördert, als dieser die Flucht eingeschlagen hat. Im Gegensatz zu "Gaia", wo er sich weigerte, den Missetäter umzubringen, sieht er hier das größere Ganze und weiß, dass noch mehr Leute sterben werden, wenn er jetzt nicht handelt. Diese Entscheidung kann man natürlich sehr fragwürdig sehen (zumal der Architekt auch per Auto hätte verfolgt werden können), aber in Sachen Figurenentwicklung wird uns in aller Deutlichkeit aufgezeigt, dass die nicht stillsteht – und das ist sicherlich ein Pluspunkt.
Auf der Kehrseite der Medaille lässt sich allerdings auch wieder ein wenig meckern. So erscheint das gesamte Ausbruchszenario trotz der ganzen Kniffe, die der Architekt anwendet, nicht wirklich überzeugend. Man darf sich sogar fragen, wie der Mann so lange unter der Bildfläche verschwinden konnte, wenn er bei jedem Einsatz dermaßen viele Leichen hinterlässt. Auch dass der Erfolg – also, die Befreiung von Lonnie Perkins – von der Entscheidung des Gefängnisdirektors (Sal Rendino) abhängig gemacht wird, will nicht so ganz zu einem gut durchdachten Plan passen. Denn das hätte auch schiefgehen können. Zuletzt sei noch angemerkt, dass Spiner in seiner Rolle zwar einen soliden Job macht, aber man doch mehr von seiner Figur erwartet hätte. Es fehlte einfach das gewisse Etwas, um hier einen erinnerungswürdigen Gegner hervorzubringen.
Fazit: Im Prinzip passiert diese Woche nicht allzu viel. Tom und Red kommen bei ihren Ermittlungen nicht wirklich weiter, wobei es bei Herrn Keen recht offensichtlich ist, dass der Übergang zum Spin-off vorbereitet wird. Reds Gegenspieler sollte bald wieder zuschlagen, wobei sich bereits ausmalen lässt, um wen es sich dabei handelt. Am besten zu gefallen wusste der Undercover-Einsatz von Aram im Rahmen des Falls der Woche, wobei der Fall selbst und dessen Bösewicht aber noch Luft nach oben hatten.
7/10