Clive77
Serial Watcher
In der Folge "The Apothecary" der US-Serie The Blacklist wird Red vergiftet. Während er versucht, seine letzten Schritte nachzuvollziehen, um den Missetäter ausfindig zu machen, ist das FBI damit beschäftigt, den Giftmischer zu fassen, der die tödlichen Cocktails entwickelt.
Ermittlungen
Nachdem Red (James Spader) vergiftet wurde, setzt er das Team um Harold Cooper (Harry Lennix) davon in Kenntnis und gibt ihnen einen Hinweis, dem sie nachgehen sollen, um den Giftmischer zu fassen - denn ohne Gegenmittel hat Raymond nicht mehr lange zu leben. Der Fall um Helen Dahle (Eunice Viggers) ist nichts, was besonders hervorsticht. Es gibt zunächst die übliche falsche Fährte, die aber schnell als solche aufgedeckt wird. Liz (Megan Boone) kommt anschließend dahinter, dass Helens Mann Robert (Daniel Eric Gold) eine Affäre hat, womit sich das Blatt wendet und der Bösewicht dieser Nebenhandlung ausfindig gemacht wird.
Bei unserem Team tut sich diese Woche nicht viel. Alle erledigen ihren Job recht routiniert und professionell, wobei aber auch kaum Zeit dafür bleibt, in dieser Episode verstärkt auf einen unserer Charaktere einzugehen. Denn der Fokus liegt auf Red, der nachvollziehen muss, was er die letzten Stunden gemacht hat. Es ist aber nicht weiter schlimm, dass die Ermittlungen relativ geradlinig verlaufen und die Motive von Robert eher banal wirken. Die Besonderheiten der Folge sind an anderer Stelle zu finden. Eine davon ist die titelgebende Figur, die dank Aram (Amir Arison) lokalisiert werden kann.
The Apothecary
Asa Hightower (Jamie Harrold) ist eine der widerlichsten Figuren, die die Serie jemals hervorgebracht hat. Und das hat nichts damit zu tun, dass er als „Apothecary“ andere Leute mit speziell auf die Opfer abgestimmten Giften versorgt. Es sind vielmehr die Szenen mit seiner Frau Ruby (Stacie Morgan Lewis), die dem Zuschauer hier an die Nieren gehen. Glücklicherweise wird dabei auf explizite Darstellungen verzichtet, aber alleine die Implikationen gepaart mit Asas Verhalten reichen aus, um uns den Magen umzudrehen.
Jamie Harrold weiß jedenfalls jede Sekunde als Widerling zu überzeugen. Sein Asa Hightower kommt erschreckend authentisch bei uns an, insofern gelingt es hier, einen glaubhaften Bösewicht abzuliefern, der sich selbst auch noch für einen guten Menschen hält. Da ist es am Ende dann etwas schade, dass wir nicht erfahren, ob die Todesstrafe wirklich vom Tisch ist. Nach allem, was er Ruby angetan hat (und natürlich mit Blick darauf, dass es sich hier um eine fiktive Serie handelt), würde man ihm jedenfalls etwas von seiner eigenen Medizin in Form einer Giftspritze gönnen.
Reds Todesmarsch
Es ist natürlich unwahrscheinlich, dass Red diese Episode nicht überlebt. Wie zuvor schon bei Liz, können wir auch hier davon ausgehen, dass Raymond Reddington am Ende gerettet wird. Aber stellenweise steht es nicht gut um ihn und während der Folge kommen des Öfteren Zweifel auf, ob er tatsächlich überleben wird. Insofern lässt sich ein gewisser Spannungsfaktor nicht bestreiten.
Eine große Hilfe ist ihm hierbei Lou Lou McLellan (Afton Williamson), die - warum auch immer - ihm bei seiner Suche nach Erinnerungen und den letzten Ereignissen zur Seite steht. Eine der Figuren übrigens, die sich leider weniger nachvollziehen lässt. Reds Zustand hin oder her. Er hat sie in den Kofferraum verfrachtet und quasi als Geisel genommen. Jeder normale Mensch würde da nach seiner Befreiung das Weite suchen, während Lou Lou hier nach einigem Zögern ihrem Geiselnehmer helfend zur Seite steht.
Aber das ist nur ein kleines Manko in einer sonst durchgehend spannenden Schnitzeljagd nach dem Verräter ins Reds Reihen. Als aufmerksamer Zuschauer bekommt man auch die Gelegenheit, den wahren Missetäter ausfindig zu machen. Nicht nur, dass Dembe (Hisham Tawfiq) direkt zu Beginn unserem Red den tödlichen Drink verabreicht. Er ist auch während der Folge verschwunden, was durchaus verdächtig wirkt. Andererseits können wir uns aber kaum vorstellen (wie bereits im letzten Review angesprochen), dass Dembe derjenige ist, der Red zu Fall bringen will. Da ist es wahrscheinlicher, dass ihm etwas zugestoßen ist - was ja auch Reds Vermutung in der Episode ist.
Obendrein wird uns mit Marvin Gerard (Fisher Stevens) ein möglicher Judas präsentiert. Ein Ablenkungsmanöver, was auch beinahe aufgeht. Seine Abwesenheit beim Dinner, die Flasche Wein, die er Red hat zukommen lassen - es gibt viele Indizien, die auf ihn deuten. Ironischerweise ist es gerade die Frage nach Dembe, die Red noch beantwortet haben will, bevor er den vermeintlichen Übeltäter ins Jenseits schickt. Und dann kommt der Anruf von Liz, der Marvins Unschuld bestätigt. Bämm.
Diese Enthüllung konnte sich jedenfalls sehen lassen. Auch Red kann kaum glauben, dass Dembe derjenige war, der ihm das Gift verabreicht hat. Aber das ist jetzt eindeutig. Dembe hat Reds Vorgehensweise seit dem (scheinbaren) Tod von Mr. Kaplan (Susan Blommaert) des Öfteren kritisiert, soviel steht fest. Aber dass er Red vergiften würde, damit ließ sich nicht rechnen. Stellt sich nun die Frage, ob er tatsächlich das Ende der Fahnenstange ist und alleine gehandelt hat. Denn Kate hat sich noch immer nicht blicken lassen und es wäre gut möglich, dass sie mittlerweile mit Dembe in Verbindung steht und die beiden ein Team darstellen - ein Team, welches sich jetzt vorsehen muss, aber vermutlich schon den nächsten Schachzug plant.
Auch stellt sich die Frage, ob Red sich noch von den ganzen Schlägen erholen kann. Seine Organisation hat bereits Federn gelassen und jetzt entpuppt sich auch noch sein engster Vertrauter und Leibwächter als Gegner. Wäre auch gut möglich, dass es Dembe gelingt, noch weitere Leute aus Reds Vertrauenskreis gegen ihren Chef aufzubringen. Womöglich könnte Red jetzt auch etwas paranoid werden, was sich ebenfalls negativ auf die Personen, die ihn umgeben, auswirken könnte. Warten wir mal ab, wie es nach der längeren Pause im April weitergeht.
Fazit: The Blacklist präsentiert uns diese Woche ein Highlight. Die Aufdeckung des Verräters ist eine echte Überraschung, mit der sich trotz einiger Hinweise nicht rechnen ließ. Obendrein gab es mit Asa Hightower einen anderen Bösewicht, der erschreckend authentisch wirkte. Ein paar kleinere Mankos und der eher gewöhnliche Fall um Helen Dahle können jedenfalls nicht darüber hinwegtäuschen, dass es diese Woche eine der besten Folgen der Staffel gab.
9/10
Ermittlungen
Nachdem Red (James Spader) vergiftet wurde, setzt er das Team um Harold Cooper (Harry Lennix) davon in Kenntnis und gibt ihnen einen Hinweis, dem sie nachgehen sollen, um den Giftmischer zu fassen - denn ohne Gegenmittel hat Raymond nicht mehr lange zu leben. Der Fall um Helen Dahle (Eunice Viggers) ist nichts, was besonders hervorsticht. Es gibt zunächst die übliche falsche Fährte, die aber schnell als solche aufgedeckt wird. Liz (Megan Boone) kommt anschließend dahinter, dass Helens Mann Robert (Daniel Eric Gold) eine Affäre hat, womit sich das Blatt wendet und der Bösewicht dieser Nebenhandlung ausfindig gemacht wird.
Bei unserem Team tut sich diese Woche nicht viel. Alle erledigen ihren Job recht routiniert und professionell, wobei aber auch kaum Zeit dafür bleibt, in dieser Episode verstärkt auf einen unserer Charaktere einzugehen. Denn der Fokus liegt auf Red, der nachvollziehen muss, was er die letzten Stunden gemacht hat. Es ist aber nicht weiter schlimm, dass die Ermittlungen relativ geradlinig verlaufen und die Motive von Robert eher banal wirken. Die Besonderheiten der Folge sind an anderer Stelle zu finden. Eine davon ist die titelgebende Figur, die dank Aram (Amir Arison) lokalisiert werden kann.
The Apothecary
Asa Hightower (Jamie Harrold) ist eine der widerlichsten Figuren, die die Serie jemals hervorgebracht hat. Und das hat nichts damit zu tun, dass er als „Apothecary“ andere Leute mit speziell auf die Opfer abgestimmten Giften versorgt. Es sind vielmehr die Szenen mit seiner Frau Ruby (Stacie Morgan Lewis), die dem Zuschauer hier an die Nieren gehen. Glücklicherweise wird dabei auf explizite Darstellungen verzichtet, aber alleine die Implikationen gepaart mit Asas Verhalten reichen aus, um uns den Magen umzudrehen.
Jamie Harrold weiß jedenfalls jede Sekunde als Widerling zu überzeugen. Sein Asa Hightower kommt erschreckend authentisch bei uns an, insofern gelingt es hier, einen glaubhaften Bösewicht abzuliefern, der sich selbst auch noch für einen guten Menschen hält. Da ist es am Ende dann etwas schade, dass wir nicht erfahren, ob die Todesstrafe wirklich vom Tisch ist. Nach allem, was er Ruby angetan hat (und natürlich mit Blick darauf, dass es sich hier um eine fiktive Serie handelt), würde man ihm jedenfalls etwas von seiner eigenen Medizin in Form einer Giftspritze gönnen.
Reds Todesmarsch
Es ist natürlich unwahrscheinlich, dass Red diese Episode nicht überlebt. Wie zuvor schon bei Liz, können wir auch hier davon ausgehen, dass Raymond Reddington am Ende gerettet wird. Aber stellenweise steht es nicht gut um ihn und während der Folge kommen des Öfteren Zweifel auf, ob er tatsächlich überleben wird. Insofern lässt sich ein gewisser Spannungsfaktor nicht bestreiten.
Eine große Hilfe ist ihm hierbei Lou Lou McLellan (Afton Williamson), die - warum auch immer - ihm bei seiner Suche nach Erinnerungen und den letzten Ereignissen zur Seite steht. Eine der Figuren übrigens, die sich leider weniger nachvollziehen lässt. Reds Zustand hin oder her. Er hat sie in den Kofferraum verfrachtet und quasi als Geisel genommen. Jeder normale Mensch würde da nach seiner Befreiung das Weite suchen, während Lou Lou hier nach einigem Zögern ihrem Geiselnehmer helfend zur Seite steht.
Aber das ist nur ein kleines Manko in einer sonst durchgehend spannenden Schnitzeljagd nach dem Verräter ins Reds Reihen. Als aufmerksamer Zuschauer bekommt man auch die Gelegenheit, den wahren Missetäter ausfindig zu machen. Nicht nur, dass Dembe (Hisham Tawfiq) direkt zu Beginn unserem Red den tödlichen Drink verabreicht. Er ist auch während der Folge verschwunden, was durchaus verdächtig wirkt. Andererseits können wir uns aber kaum vorstellen (wie bereits im letzten Review angesprochen), dass Dembe derjenige ist, der Red zu Fall bringen will. Da ist es wahrscheinlicher, dass ihm etwas zugestoßen ist - was ja auch Reds Vermutung in der Episode ist.
Obendrein wird uns mit Marvin Gerard (Fisher Stevens) ein möglicher Judas präsentiert. Ein Ablenkungsmanöver, was auch beinahe aufgeht. Seine Abwesenheit beim Dinner, die Flasche Wein, die er Red hat zukommen lassen - es gibt viele Indizien, die auf ihn deuten. Ironischerweise ist es gerade die Frage nach Dembe, die Red noch beantwortet haben will, bevor er den vermeintlichen Übeltäter ins Jenseits schickt. Und dann kommt der Anruf von Liz, der Marvins Unschuld bestätigt. Bämm.
Diese Enthüllung konnte sich jedenfalls sehen lassen. Auch Red kann kaum glauben, dass Dembe derjenige war, der ihm das Gift verabreicht hat. Aber das ist jetzt eindeutig. Dembe hat Reds Vorgehensweise seit dem (scheinbaren) Tod von Mr. Kaplan (Susan Blommaert) des Öfteren kritisiert, soviel steht fest. Aber dass er Red vergiften würde, damit ließ sich nicht rechnen. Stellt sich nun die Frage, ob er tatsächlich das Ende der Fahnenstange ist und alleine gehandelt hat. Denn Kate hat sich noch immer nicht blicken lassen und es wäre gut möglich, dass sie mittlerweile mit Dembe in Verbindung steht und die beiden ein Team darstellen - ein Team, welches sich jetzt vorsehen muss, aber vermutlich schon den nächsten Schachzug plant.
Auch stellt sich die Frage, ob Red sich noch von den ganzen Schlägen erholen kann. Seine Organisation hat bereits Federn gelassen und jetzt entpuppt sich auch noch sein engster Vertrauter und Leibwächter als Gegner. Wäre auch gut möglich, dass es Dembe gelingt, noch weitere Leute aus Reds Vertrauenskreis gegen ihren Chef aufzubringen. Womöglich könnte Red jetzt auch etwas paranoid werden, was sich ebenfalls negativ auf die Personen, die ihn umgeben, auswirken könnte. Warten wir mal ab, wie es nach der längeren Pause im April weitergeht.
Fazit: The Blacklist präsentiert uns diese Woche ein Highlight. Die Aufdeckung des Verräters ist eine echte Überraschung, mit der sich trotz einiger Hinweise nicht rechnen ließ. Obendrein gab es mit Asa Hightower einen anderen Bösewicht, der erschreckend authentisch wirkte. Ein paar kleinere Mankos und der eher gewöhnliche Fall um Helen Dahle können jedenfalls nicht darüber hinwegtäuschen, dass es diese Woche eine der besten Folgen der Staffel gab.
9/10