Clive77
Serial Watcher
Mit der Folge "Endgame" beendet die US-Serie The Last Ship ihre vierte Staffel. Vellek will seine Errungenschaft per Flugzeug in der Welt verteilen und die USS Nathan James erhält eine letzte Gelegenheit, ihn zu stoppen.
Endgame
Nachdem in "Detect, Deceive, Destroy" die griechische Navy stark dezimiert wurde, gilt es nun zu verhindern, dass Vellek (Peter Weller) seinen Plan zu Ende bringt. Gleich drei Flugzeuge stehen auf Malta bereit und müssen aufgehalten werden, während die Samen weiterhin auf dem verbliebenen griechischen Schiff gelagert werden, welches erstmal gefunden werden muss.
Ähnlich wie die Vorfolge hält auch das Finale die Spannung bis zum Ende hoch. Auffällig ist, dass auch Figuren zum Einsatz kommen, die in der letzten Episode (oder generell) kaum in Erscheinung traten, womit die Szenen des doch recht großen Darsteller-Ensembles gut ausgeglichen wirken. Leider verpasst man es dabei aber, auf diverse Vorgeschichten einzugehen. Beispielsweise Burk (Jocko Sims), der die Gruppe am Flugfeld begleitet und unter PTSD leidet, zeigt hier (erneut) normales und kontrolliertes Verhalten. Ferner hat Wolf (Bren Foster) sich im Handumdrehen von seiner Kopfverletzung erholt und Jeters (Charles Parnell) punktierte Lunge scheint auch vergessen.
Bei der Pärchenbildung werden allerdings Fortschritte gezeigt, was vor allem bei Wolf und Azima (Jodie Turner-Smith) sowie Diaz (Adam Irigoyen) und Nolan (Jade Chynoweth) der Fall ist. Und kann es sein, dass es am Ende auch bei Tom (Eric Dane) und Sasha (Bridget Regan) wieder funkt?
Während unsere Crew mit ein paar Verletzungen davonkommt, geht auf der Gegnerseite (erwartungsgemäß) alles den Bach runter. Die Gefechte sind zwar erneut besser inszeniert als in anderen Folgen, aber unsere Besatzung gewinnt hauptsächlich deshalb, weil der Gegner - in diesem Falle Stavros (Christos Vasilopoulos) und Lucia (Sibylla Deen) - einige dumme Fehlentscheidungen treffen und Papa Vellek zwischenzeitlich vollkommen den Verstand verliert (da schaut selbst die Wache im Labor dumm aus der Wäsche).
Flugplatz
Vulture Team erhält die Aufgabe, die Flugzeuge zu stoppen und was zunächst nach einem typischen Gefecht ausschaut, wo unsere Jungs und Mädels leichte Hand haben, ändert sich durch einen Scharfschützen schlagartig. Miller (Kevin Michael Martin) und Green (Travis Van Winkle) werden getroffen und da im Finale durchaus Figuren sterben können, dürfen wir kurz bangen, ob einer von beiden vielleicht den Löffel abgibt. Allerdings handelt es sich beim Scharfschützen nicht um Bob Lee Swagger aus Shooter und auch die anderen griechischen Soldaten haben in Sachen Treffsicherheit das Nachsehen - auch wenn sie etwas länger durchhalten als üblich.
Am Ende gibt es eine schöne Überleitung, denn um das dritte und letzte Flugzeug zu erwischen, ist der Einsatz der James nötig, die damit ihren Standort preisgibt. Außerdem können Chandler, Slattery (Adam Baldwin) und Meylan (Emerson Brooks) anschließend nicht mehr auf Vulture Team zurückgreifen, womit später eine neue Einsatztruppe gebildet werden muss.
Stavros und Lucia
Nachdem der Standort der James bekannt ist, begeht Stavros den folgenreichen Fehler, direkten Kurs auf den Feind zu nehmen und das Feuer zu eröffnen. Zeigte er in der letzten Episode noch eine geschickte Vorgehensweise im Kampf zur See, wird die hier leider über Bord geworfen. Wenn er sich stattdessen an die James herangepirscht hätte, wäre ein Überraschungsangriff vielleicht von Erfolg gekrönt gewesen, weil die Reaktionszeit von Chandler & Co. womöglich nicht ausgereicht hätte.
Der eigentliche Facepalm geht aber an Lucia. Hätte Stavros seinen Angriff konsequent durchgezogen - schließlich darf die James wegen der Samen nicht zurückfeuern, sondern nur abwehren - hätte er den Gegner trotzdem versenken können. Aber nein, für Lucia muss die letzte Auseinandersetzung natürlich persönlich geschehen. Also Feuer einstellen und unseren Helden damit die Gelegenheit für Gegenmaßnahmen bieten. Dumm.
Schade war außerdem, dass aus ihrem Konflikt mit Papi nicht besonders viel herausgeholt wurde. Gute Ansätze waren zwar vorhanden, zwischenzeitlich eskalierte es sogar bei den beiden, aber ein großer Twist blieb aus.
Paul Vellek
So nett es auch war, Peter Weller dabei zuzuschauen, wie seine Figur vollends den Verstand verliert, kam diese Entwicklung zu plötzlich. Schon in der letzten Folge war sein Verhalten aufgrund der Entzugserscheinungen ein bisschen over the top. Aber hier ist nichts mehr von dem Vellek übrig, den wir im Staffelverlauf kennengelernt haben. Man darf sich sogar fragen, wie er überhaupt seine Forschungen durchführen konnte, ohne ständig "Christos, Christos, Christos, …" im Kopf zu haben.
Erst gegen Ende, als auch Lucia tot am Boden liegt, schimmert wieder ein bisschen von dem Vellek durch, der uns eingangs gezeigt wurde. Jedenfalls ist er wieder in der Lage, einen Dialog zu führen. Einsicht zeigt er aber keine, obwohl Tom da durchaus ein paar gute Argumente liefert. Also lieber den Freitod wählen (Christos wartet ja auf der anderen Seite), statt die Ansicht zu ändern. Somit wäre das Kapitel Vellek endgültig abgeschlossen.
Und seine Forschung und die Samen? Nun, alles geht beim Laborbrand nicht verloren. Am Ende hält unsere Crew sogar eine der Pflanzen in Händen, die nicht mit den Drogen versehen wurde, womit es einen guten Ansatzpunkt zum Replizieren von Velleks Forschung gibt. Mission erfolgreich beendet, Welt (erneut) gerettet.
Tom und Sasha
Tom und Sasha dürfen im Finale direkt ins Kampfgeschehen eingreifen - persönliche Sache, versteht sich. Das gegnerische Schiff zu infiltrieren und lahmzulegen ist auch ein logischer Schritt, da Versenken nicht in Frage kommt. Trotzdem hätten sie vielleicht nicht alleine gehen sollen. Zwei Personen gegen eine ganze Schiffsbesatzung? Es hätte doch bloß einer der Gegner Alarm schlagen brauchen und es wäre vorbei gewesen. Zudem darf man sich fragen, wie sie größtenteils unbemerkt ins Herz des Schiffes vordringen konnten, um die Sabotageakte durchzuführen. Abgesehen von ein paar wenigen (leicht ausgeschalteten) Gegnern schien da kaum Betrieb gewesen zu sein. Unglaubwürdig.
Trotzdem natürlich spannend inszeniert und mit ein paar kleineren Highlights versehen. Denn während wir Tom als sicher erachten durften, war das bei Sasha nicht der Fall. Wir erinnern uns kurz an Dr. Rachel Scott (Rhona Mitra), die im zweiten Staffelfinale ihr Leben ließ. Sasha hätte ein ähnliches Schicksal erwarten können, was ihre Szenen im Maschinenraum oder im Labor doch sehr spannend gestaltete.
Slattery und das B-Team
Nachdem Tom und Sasha erfolgreich ihre Sabotage durchgeführt haben, setzt Slattery zu einem gewagten Entermanöver an, welches aus einem Piratenfilm stammen könnte. Nur halt mit modernen Schiffen, was den Unterhaltungsfaktor deutlich erhöht. Die Rammszene war großartig und das Geschützfeuer, welches Kara (Marissa Neitling) ein paar Auftritte verpasste, konnte sich ebenfalls sehenlassen. Bye, bye, Stavros.
Damit war der Spaß aber noch nicht vorbei. Mehrere Figuren, die sonst im Hintergrund agieren, durften Slattery begleiten und sich um die letzten Widerstände an Bord kümmern. Und wer hätte schon vermutet, dass jemand wie Gator (Michael Curran-Dorsano) dabei glänzen darf? Es war jedenfalls eine gute Idee, zur Abwechslung mal ein paar andere Leute im Vulture Team zu sehen.
Fazit: Ein guter Staffelabschluss, der im Vergleich zur vorherigen Episode aber ein wenig hinterherhinkt. Die Gegner sind nicht mehr so auf Zack und treffen ein paar dumme Entscheidungen, welche letzten Endes der James den Sieg bescheren. Spannung und Action gibt es aber genug und die vierte Staffel beendet ihre Geschichte ohne Cliffhanger. Offen bleibt höchstens, wohin die weitere Reise für Tom geht und natürlich, was die USS Nathan James in der fünften Staffel erwarten wird (mit dem Virus ist es jetzt hoffentlich vorbei - eine weitere Mutation wäre schlicht Unfug).
7/10
Endgame
Nachdem in "Detect, Deceive, Destroy" die griechische Navy stark dezimiert wurde, gilt es nun zu verhindern, dass Vellek (Peter Weller) seinen Plan zu Ende bringt. Gleich drei Flugzeuge stehen auf Malta bereit und müssen aufgehalten werden, während die Samen weiterhin auf dem verbliebenen griechischen Schiff gelagert werden, welches erstmal gefunden werden muss.
Ähnlich wie die Vorfolge hält auch das Finale die Spannung bis zum Ende hoch. Auffällig ist, dass auch Figuren zum Einsatz kommen, die in der letzten Episode (oder generell) kaum in Erscheinung traten, womit die Szenen des doch recht großen Darsteller-Ensembles gut ausgeglichen wirken. Leider verpasst man es dabei aber, auf diverse Vorgeschichten einzugehen. Beispielsweise Burk (Jocko Sims), der die Gruppe am Flugfeld begleitet und unter PTSD leidet, zeigt hier (erneut) normales und kontrolliertes Verhalten. Ferner hat Wolf (Bren Foster) sich im Handumdrehen von seiner Kopfverletzung erholt und Jeters (Charles Parnell) punktierte Lunge scheint auch vergessen.
Bei der Pärchenbildung werden allerdings Fortschritte gezeigt, was vor allem bei Wolf und Azima (Jodie Turner-Smith) sowie Diaz (Adam Irigoyen) und Nolan (Jade Chynoweth) der Fall ist. Und kann es sein, dass es am Ende auch bei Tom (Eric Dane) und Sasha (Bridget Regan) wieder funkt?
Während unsere Crew mit ein paar Verletzungen davonkommt, geht auf der Gegnerseite (erwartungsgemäß) alles den Bach runter. Die Gefechte sind zwar erneut besser inszeniert als in anderen Folgen, aber unsere Besatzung gewinnt hauptsächlich deshalb, weil der Gegner - in diesem Falle Stavros (Christos Vasilopoulos) und Lucia (Sibylla Deen) - einige dumme Fehlentscheidungen treffen und Papa Vellek zwischenzeitlich vollkommen den Verstand verliert (da schaut selbst die Wache im Labor dumm aus der Wäsche).
Flugplatz
Vulture Team erhält die Aufgabe, die Flugzeuge zu stoppen und was zunächst nach einem typischen Gefecht ausschaut, wo unsere Jungs und Mädels leichte Hand haben, ändert sich durch einen Scharfschützen schlagartig. Miller (Kevin Michael Martin) und Green (Travis Van Winkle) werden getroffen und da im Finale durchaus Figuren sterben können, dürfen wir kurz bangen, ob einer von beiden vielleicht den Löffel abgibt. Allerdings handelt es sich beim Scharfschützen nicht um Bob Lee Swagger aus Shooter und auch die anderen griechischen Soldaten haben in Sachen Treffsicherheit das Nachsehen - auch wenn sie etwas länger durchhalten als üblich.
Am Ende gibt es eine schöne Überleitung, denn um das dritte und letzte Flugzeug zu erwischen, ist der Einsatz der James nötig, die damit ihren Standort preisgibt. Außerdem können Chandler, Slattery (Adam Baldwin) und Meylan (Emerson Brooks) anschließend nicht mehr auf Vulture Team zurückgreifen, womit später eine neue Einsatztruppe gebildet werden muss.
Stavros und Lucia
Nachdem der Standort der James bekannt ist, begeht Stavros den folgenreichen Fehler, direkten Kurs auf den Feind zu nehmen und das Feuer zu eröffnen. Zeigte er in der letzten Episode noch eine geschickte Vorgehensweise im Kampf zur See, wird die hier leider über Bord geworfen. Wenn er sich stattdessen an die James herangepirscht hätte, wäre ein Überraschungsangriff vielleicht von Erfolg gekrönt gewesen, weil die Reaktionszeit von Chandler & Co. womöglich nicht ausgereicht hätte.
Der eigentliche Facepalm geht aber an Lucia. Hätte Stavros seinen Angriff konsequent durchgezogen - schließlich darf die James wegen der Samen nicht zurückfeuern, sondern nur abwehren - hätte er den Gegner trotzdem versenken können. Aber nein, für Lucia muss die letzte Auseinandersetzung natürlich persönlich geschehen. Also Feuer einstellen und unseren Helden damit die Gelegenheit für Gegenmaßnahmen bieten. Dumm.
Schade war außerdem, dass aus ihrem Konflikt mit Papi nicht besonders viel herausgeholt wurde. Gute Ansätze waren zwar vorhanden, zwischenzeitlich eskalierte es sogar bei den beiden, aber ein großer Twist blieb aus.
Paul Vellek
So nett es auch war, Peter Weller dabei zuzuschauen, wie seine Figur vollends den Verstand verliert, kam diese Entwicklung zu plötzlich. Schon in der letzten Folge war sein Verhalten aufgrund der Entzugserscheinungen ein bisschen over the top. Aber hier ist nichts mehr von dem Vellek übrig, den wir im Staffelverlauf kennengelernt haben. Man darf sich sogar fragen, wie er überhaupt seine Forschungen durchführen konnte, ohne ständig "Christos, Christos, Christos, …" im Kopf zu haben.
Erst gegen Ende, als auch Lucia tot am Boden liegt, schimmert wieder ein bisschen von dem Vellek durch, der uns eingangs gezeigt wurde. Jedenfalls ist er wieder in der Lage, einen Dialog zu führen. Einsicht zeigt er aber keine, obwohl Tom da durchaus ein paar gute Argumente liefert. Also lieber den Freitod wählen (Christos wartet ja auf der anderen Seite), statt die Ansicht zu ändern. Somit wäre das Kapitel Vellek endgültig abgeschlossen.
Und seine Forschung und die Samen? Nun, alles geht beim Laborbrand nicht verloren. Am Ende hält unsere Crew sogar eine der Pflanzen in Händen, die nicht mit den Drogen versehen wurde, womit es einen guten Ansatzpunkt zum Replizieren von Velleks Forschung gibt. Mission erfolgreich beendet, Welt (erneut) gerettet.
Tom und Sasha
Tom und Sasha dürfen im Finale direkt ins Kampfgeschehen eingreifen - persönliche Sache, versteht sich. Das gegnerische Schiff zu infiltrieren und lahmzulegen ist auch ein logischer Schritt, da Versenken nicht in Frage kommt. Trotzdem hätten sie vielleicht nicht alleine gehen sollen. Zwei Personen gegen eine ganze Schiffsbesatzung? Es hätte doch bloß einer der Gegner Alarm schlagen brauchen und es wäre vorbei gewesen. Zudem darf man sich fragen, wie sie größtenteils unbemerkt ins Herz des Schiffes vordringen konnten, um die Sabotageakte durchzuführen. Abgesehen von ein paar wenigen (leicht ausgeschalteten) Gegnern schien da kaum Betrieb gewesen zu sein. Unglaubwürdig.
Trotzdem natürlich spannend inszeniert und mit ein paar kleineren Highlights versehen. Denn während wir Tom als sicher erachten durften, war das bei Sasha nicht der Fall. Wir erinnern uns kurz an Dr. Rachel Scott (Rhona Mitra), die im zweiten Staffelfinale ihr Leben ließ. Sasha hätte ein ähnliches Schicksal erwarten können, was ihre Szenen im Maschinenraum oder im Labor doch sehr spannend gestaltete.
Slattery und das B-Team
Nachdem Tom und Sasha erfolgreich ihre Sabotage durchgeführt haben, setzt Slattery zu einem gewagten Entermanöver an, welches aus einem Piratenfilm stammen könnte. Nur halt mit modernen Schiffen, was den Unterhaltungsfaktor deutlich erhöht. Die Rammszene war großartig und das Geschützfeuer, welches Kara (Marissa Neitling) ein paar Auftritte verpasste, konnte sich ebenfalls sehenlassen. Bye, bye, Stavros.
Damit war der Spaß aber noch nicht vorbei. Mehrere Figuren, die sonst im Hintergrund agieren, durften Slattery begleiten und sich um die letzten Widerstände an Bord kümmern. Und wer hätte schon vermutet, dass jemand wie Gator (Michael Curran-Dorsano) dabei glänzen darf? Es war jedenfalls eine gute Idee, zur Abwechslung mal ein paar andere Leute im Vulture Team zu sehen.
Fazit: Ein guter Staffelabschluss, der im Vergleich zur vorherigen Episode aber ein wenig hinterherhinkt. Die Gegner sind nicht mehr so auf Zack und treffen ein paar dumme Entscheidungen, welche letzten Endes der James den Sieg bescheren. Spannung und Action gibt es aber genug und die vierte Staffel beendet ihre Geschichte ohne Cliffhanger. Offen bleibt höchstens, wohin die weitere Reise für Tom geht und natürlich, was die USS Nathan James in der fünften Staffel erwarten wird (mit dem Virus ist es jetzt hoffentlich vorbei - eine weitere Mutation wäre schlicht Unfug).
7/10