The Stunt Double: iPhone Kurzfilm vom La La Land Macher

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Dass das iPhone durchaus dazu imstande ist, filmreifes Videomaterial aufzunehmen ist nicht unbedingt etwas neues. So benutzte schon der Filmemacher Sean Baker das Smartphone um 2015 seinen Film "Tangerine L.A." zu drehen: Der immer experimentierfreudige Steven Soderbergh tat es ihm mit zwei Filmen gleich: "Unsane" von 2018 und "High Flying Bird" von 2019. Nun ist seit letztem Jahr ein neues iPhone auf dem Markt, das noch mehr tolle Kamerafeatures hat. Als Werbung dafür, hat nun Damien Chazelle, der oscarprämierte Regisseur von "Whiplash", "La La Land" und "First Man" einen Kurzfilm auf dem iPhone gedreht, den man sich jetzt anschauen kann.

In "The Stunt Double" geht es um einen Stuntman, dessen letzter großer Stunt schief geht und in seinen vermeintlich letzten Minuten all seine großen Filmmomente nochmal vor seinen Augen ablaufen. Der große Unterschied zu bisher auf Handys gedrehten Filmen: Statt dem klassischen Breitbildformat, wurde dieser im eher handytpischen, vertikalen Modus aufgenommen.


Apple veröffentlichte außerdem direkt ein Making of hinterher:


Natürlich ist der Film auch ein bisschen eine Mogelpackung. Während die Features des neuen iPhones mit dem Film angepriesen werden und im Making of davon gesprochen wird, dass damit praktisch jeder einen Film drehen kann (zumindest diejenigen, die sich das neuste iPhone, teurer als viele gute Kameras, leisten können), ist der Film offensichtlich sehr aufwändig produziert. Natürlich ist er auch nicht mit dem iPhone allein, sondern mithilfe allerlei professioneller Filmtechnik gedreht und mit visuellen Effekten gespickt. Interessanter gewesen wäre sicher, wie ein Filmemacher wie Chazelle, der vor einigen Jahren noch No Budget-Indies auf 16mm-Film gedreht hat, komplett ohne nennenswertes Budget und Crew gearbeitet hätte. Trotzdem ist der knapp 10-minütige Film eine recht sehenswerte Angelegenheit geworden, und das sonst als sehr unfilmisch wahrgenommene vertikale Format funktioniert meistens überraschend gut.

Könntet ihr euch an vertikale Filme gewöhnen? Oder reicht euch das jetzt schon?
 

Ormau

Well-Known Member
Könntet ihr euch an vertikale Filme gewöhnen? Oder reicht euch das jetzt schon?

Wenn eins meiner Augen unter das andere Rutscht, würde das gewöhnen sicherlich recht schnell gehen. Zum Glück gibt es einen Anatomischen Grund warum das Bild mit der Zeit immer etwas Breiter wurde. Von daher hoffe ich, das dieser "Spaß" nur für solch Kurzprojekte als tolle Gadgets genutzt wird.
 

McKenzie

Unchained
wurde dieser im eher handytpischen, vertikalen Modus aufgenommen
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Einen Spielfilm in diesem Format stelle ich mir auch irgendwie anstrengend vor, aber das liegt wahrscheinlich eher an der Gewohnheit, als daran, dass es unnatürlich ist. Fotografie funktioniert auch sowohl vertikal als auch horizontal, wieso also nicht auch ein Film? Finde dieser Kurzfilm setzt das zum größten Teil sehr gut um und das "Framing" find ich meistens ziemlich gelungen. Aufgrund der Gegebenheiten ist die beste Art sowas anzuschauen aber wahrscheinlich echt das Handy.
 
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