@Woodstock ... steile Thesen.
Aber wahr. Es kommt halt immer darauf an, von welcher Seite man es betrachtet.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele Chinesen die Japaner sehr schlecht darstellen, genauso wie die Japaner die Chinesen schlecht darstellen. Beide Seiten tun sich da aber nicht sonderlich viel. Der Unterschied zwischen den beiden ist höchstens, dass Japan wohl aus seinen Fehlern der Vergangenheit gelernt hat
Würde ich nicht behaupten. Schließlich verehren sie diese Truppen noch immer und leugnen die Verbrechen gegenüber China und Südkorea. Der erst kürzlich verstorbene, ehemalige Staatschef Shinzō Abe war ebenfalls ein Verehrer der damaligen Soldaten und relativierte die Gräueltaten. Alle haben ihn verehrt und betrauert, bei uns wäre der Mann ins rechte Abseits katapultiert worden.
während in China eine ganze Bevölkerungsgruppe ausgemerzt wird. Kein Land ist derzeit so nah an dem Gebaren von Nazi-Deutschland als China und die fast ganze Welt ignoriert es. Willkommen in der heutigen Welt.
Die pure Wahrheit.
Und das ist nicht fein und okay und darüber echauffiere ich mich ebenfalls. Kenne aber auch keinen Film der dieses Thema behandelt oder einen Film in dem die Japaner sich wie die Befreier darstellen während die Realität teilweise komplett anders aussah. Vielleicht ist mein Filmhorizont einfach nicht weit genug. Ich bin auch nicht in einem Thread für so einen Film sondern hier geht es um The Woman King.
Kontext! Ich zeige nur auf, dass andauernd historischer Kontext verändert wird, wenn es dem gewünschten Plot dient.
Ich frage mich auch langsam wieso du dich hier immer als der große Relativierer aufführst. Hier gibt es absolut berechtigte Kritik und keine zwei Sätze später relativierst du diese Kritik weil sich ja alle nur darüber aufregen weil es um schwarze Frauen gehen würde. Damit unterstellst du allen Kritikern quasi Rassismus und das sollte dir mal zu denken geben.
Ich überdenke meine Standpunkte immer zu, aber ich blicke halt auch auf die Motivation hinter dem Argument. Erinnerst du dich an die South Park Folge, als sie versuchen die Stadtflagge zu ändern, welche aus vier Weißen besteht, die einen Schwarzen hängen wollen. Einer, welcher die Flagge aus historischen Gründen erhalten will, steht plötzlich in einer Reihe mit dem KKK, der die Flagge ebenfalls erhalten will, aber aus komplett anderen Gründen und das gleiche Argument des Geschichtserhalts benutzt.
Zu den tatsächlichen legitimen Kritikern, reihen sich halt auch immer die gleichen Stimmen aus den gleichen Reihen ein, und nur weil ihr Argument dieses Mal stimmt, heißt es nicht, dass ich ihre Meinung oder ihre Ansichten plötzlich als legitim einstufen muss.
Darum relativiere ich. Derjenige, dem die historische Korrektheit wichtig ist, würde diese anderen historischen Fehler und Falschdarstellungen anmerken und nicht nur, wenn es der eigenen politischen Meinung passt. Ganz oder gar nicht und nicht nur, wenn es bequem ist.
Ich habe übrigens nicht anmerken wollen, dass du zu der Gruppe mit der Agenda gehörst. Aber ich erkenne an, dass man meinen Standpunkt missverstehen kann.
Ich habe vorher nichts über diesen Stamm gewusst und fand den Trailer durchaus ansprechend. Habe dann online etwas aufgeschnappt und mich ein bisschen eingelesen und bin schockiert. Zu sehen, dass hier Geschichte dermaßen verfälscht wird um eine tolle Geschichte von starken schwarzen Frauen zu erzählen die den bösen Weißen Männern Paroli bieten passt einfach in die heutige Zeit und erhitzt verständlicherweise die Gemüter. Kein Thema ist teilweise so aktuell wie dieses, vor allem in Amerika, und dadurch wird so ein Film unmittelbar politisch.
Absolut ja! Jedes historisches Thema ist automatisch politisch.
Es sind aber auch nicht nur die alten weißen verbitterten Männer die ihr Patriachat in Gefahr sehen, sondern bei dem Thema kommt die Kritik teilweise direkt aus Afrika. Selbst die Afrikaner sagen, dass das größte Problem zu der Zeit nicht die Europäer waren sondern "wir wurden von den eigenen Brüdern und Schwestern verraten und verkauft". Ich verstehe einfach nicht wie man als Studio/Produzent/Darsteller so dumm sein kann solch ein Projekt auf diese Art und Weise zu realisieren.
Da kann ich nur spekulieren. Sie sehen die Zeichen der Zeit, nehmen sich, was sie brauchen und ignorieren den Rest. Dass der US-amerikanische Markt priorisiert wird und sie auf Kritiken usw. aus dem Ausland nichts geben, ist leider so. Ich teile den Unmut darüber sehr.
Ist ja nicht so als würde man ein kleines geschichtliches Detail weglassen...man stellt Tyrannen als Befreier dar
. Der Film wird ja auch nicht von diesem Stamm oder Nachfahren realisiert die quasi die Geschichte aus Sicht der "Gewinner" erzählen sondern von einer bekennenden Feministin, geboren in Amerika die scheinbar einen Film über starke schwarze Frauen realisieren möchte. Ich finde das bedenklich aber ich bin ja auch nur ein weißer Mann ... was weiß ich schon.
Ja, gut. Für die einen Helden, für die anderen Tyrannen. Ich würde es verstehen, wenn der Film von Nachfahren dieser Frauen stammt bzw. aus dem Land. Wäre zwar noch immer falsch, aber zu begründen. Aber dass der Film aus den USA kommt, zeigt halt eine Ignoranz sondergleichen auf. Entweder politisch motiviert oder nur aus kapitalistischen Gründen. Ich denke, hier hat man die Chance gesehen, mit den politischen Ambitionen und Wünschen nach Repräsentation anderer, Geld zu verdienen und hat sich, ohne sich groß einzulesen, etwas gegriffen, dass auf den ersten Blick gut aussah.