1x09 & 1x10: Faszinierende erste Staffel! Definitiv auch eine Sichtung für Leute wert, die sich überhaupt nicht für Papst & Co. interessieren. Paolo Sorrentino, der bei jeder Folge auf dem Regiestuhl saß und auch an allen Drehbüchern beteiligt war (sogar den Großteil davon geschrieben hat), ist ein Meister seines Faches.
Wie in meinen vorherigen Kommentaren schon geschrieben, weiß man nie so recht, ob es sich jetzt um eine Satire oder um ein Drama handelt - aber genau das macht oft die Faszination aus. Und das ist vermutlich auch der Grund, weshalb die ganze Geschichte um Pius XIII. so unvorhersehbar wird. Man weiß nie, was jetzt als nächstes passiert oder wie der junge Papst auf bestimmte Situationen reagieren wird. Es gibt zahlreiche Momente, die zum Lachen einladen, aber auf der anderen Seite auch wieder viele, die aufgrund ihrer Ernsthaftigkeit zu Tränen rühren oder gar schocken. Und es gehört schon einiges an Kunst dazu, derartig viele Emotionen beim Zuschauer hervorzuholen, ohne sich dabei auf bestimmte Elemente festzulegen. Es ist wirklich das ganze Spektrum dabei.
Beispiel: Auf der einen Seite kommt der junge Papst als ein Heiliger rüber, der mit seinen Gebeten wahre Wunder vollbringt. Auf der anderen Seite drückt er in verschiedenen Gesprächen mit anderen Figuren aus, dass er nicht wirklich an Gott glaubt. Das wäre normalerweise ein unvereinbarer Zwiespalt, weil das Eine halt dem Anderen widerspricht. Aber in dieser Serie funktioniert sowas.
Würde mal annehmen, dass diese Reihe einen Platz in meinen Top Ten Neustarts 2016 finden wird.