Trailer: Copenhagen Cowboy ~ Nicolas Winding Refn

Presko

Don Quijote des Forums
Nicolas Winding Refn schickt in seiner kommenden Netflix-Serie seine Heldin Miu in einem surrealen Thriller auf Rachetour durch die Unterwelt Kopenhagens. Der Trailer unterstreicht noch mal deutlich die surrealen Aspekte. Dazu gibts wohl auch noch einiges an Perversion, Gewalt und ne Prise Martial Arts. Stylish schauts aus und hörts sichs an. Aber nicht unbedingt mein Fall.

 

El Duderino

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Niemand hier gesichtet?

Hab die Mini jetzt auch vollendet und es hat mir, gerade gen Ende, sehr gut gefallen.
Erreicht zwar nicht die transzendentale Wirkung wie sein Vorgängerwerk und ist demgegenüber ja schon nahezu rasant in seiner Plotentwicklung und Laufzeit(bei TOTDY war ja zwischen 20 und 90 Minuten alles dabei an Lauflängen), aber selbst diese "Fingerübung" hat ungeheuer Spaß gemacht und auch hier zaubert Refn eine ganz besondere Atmosphäre auf die kleine Leinwand.

Auch wenn man ihn nach wie vor als "Style over Substance" kritisieren könnte, wenn man möchte, aber ich steh einfach auf seinen Stil. Wie hier schon erwähnt wurde, hat sich dieser noch nicht abgenutzt, zu speziell sind einfach div. Einschübe("oink! oink!") um einen nicht bei der Stange zu halten.
Und wie geil und stylish war der Einstieg in Episode 5? Hier stehen minutenlang div. Castmitglieder in Neonlicht rum, wie für ein Gemälde postierend, dazu wabern fetzig im Hinter bzw. Vordergrund die Beats von Martinez.
Sinn? Eigentlich Null, aber absolut wunderbar zum inhalieren.:love:

Das Ende war auch ein wunderbarer Ritt, bei dem alle paar Minuten alles auf den Kopf gestellt wird, dazu auch wieder unvergessliche, in Neon getränkte Bilder, die einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen.
Selbst wenn hier vieles Alibi halber für eine Fortsetzung vorbereitet wird, bräuchte ich das hier gar nicht. Hier reicht es die Welt nur zu streifen, mehr Episoden würden das womöglich nur verwässern.
Dann doch lieber zig Fragezeichen über dem Kopf, in dem Wissen 6 faszinierende Fernsehstunde genossen zu haben. Solche Serien wünsche ich mir mehr, die nicht dem herkömmlichen Erzählrythmus der moderne sklavisch verbunden sind bzw. dem Konstrukt, das die Sopranos nun auch schon vor knapp 25 Jahren etabliert haben.

Schon jetzt ein Serien Highlight 2023.

In diesem Sinne: AUF ZU DEN RIESEN!
 
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Puni

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Erste Folge gesehen und ich bleibe dran. NWRs Amazonserie war irgendwie so seltsam, weil es thematisch so realistisch war und dazu dann diese langsame Inszenierung, die schon in die Horrorrichtung geht, über so eine lange Spieldauer nicht wirklich gepasst hat. Hier empfinde ich das ganze bisher als deutlich gelungener und atmosphärisch dichter, weil es das Mysteriöse sehr gut unterstreicht. Wirkt bisher wie eine Mischung aus Pusher, Twin Peaks und dem Suspiria Remake, und die Thematik ist echt mehr als fies. Bin gespannt, wie es weiter geht.
 

Puni

Well-Known Member
Bin nun auch durch und sehr, sehr angetan. Das war wirklich eine Überraschung, konnte ich mit NWRs letzter Serie nur sehr wenig anfangen. Ich würde sogar sagen dass Copenhagen Cowboy (komischer Titel btw) das beste von Refn seit Drive ist, auch wenn CC sicherlich ein Spalter ist. Dabei strickt sich hier Refn aus seinen Anfängen wie der Faszination für die Unterwelt mit osteuropäischen (?) Legenden und der modernen Inszenierung, die teils an Lynch oder Aster erinnert, ein stylisches Ding, das audiovisuell einfach voll reinhaut.

Was mir besonders gut gefallen hat ist dass das Mystische hier von allen für ernst genommen wird. Ich steh auf so Folklore, und dazu passt dann auch der Inszenierungsstil von Refn richtig gut, der wieder mal sehr artsy ist, aber sich trotzdem nicht zu billigen Symbolen wie beispielsweise ein Anorofsky hinreißen lässt. Dazu ist die Hauptdarstellerin echt toll und "kämpft" sich durch eine Welt aus Ausbeutung und Gewalt. Die Hauptdarstellerin wird vermutlich auch die sein, die die Leute spalten wird. Ich fand sie toll und konnte mich auf alles 100%ig einlassen.

Für Fans der Pusherfilme gibt es gegen Ende übrigens ein tolles kleines Wiedersehen. :love:Das einzige was mich etwas ratlos zurück gelassen hat war das Ende, das so in der Form überhaupt nicht zum Rest passen wollte. War zwar nur eine Minute oder so, aber was das sollte weiß ich echt nicht. Trotzdem eine faszinierende, atmosphärisch unglaublich dichte Serie, die von Folge zu Folge mehr anzieht, auf die man sich aber auch sehr einlassen muss - ich hab wirklich jede Szene genossen.

E: Achja, die deutsche Synchro ist nicht so pralle, lieber auf dänisch gucken, wird eh nicht viel geredet. :smile:
 
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El Duderino

Well-Known Member
Der Titel bezieht sich wohl auf die unzähligen Namenlosen Cowboys in div. Western, die in eine Stadt reiten um dort die herrschenden Banden gegeneinander auszuspielen.
So ähnlich ist es ja hier auch.

Bzw. fand NWR den Titel einfach cool und deshalb heißt dat Ding so. :biggrin:

Bezüglich des Endes kann ich dieses Interview mit Refn empfehlen(SPOILER, wer die Serie noch nicht gesehen hat!), danach ist einiges klarer:
https://www.vulture.com/2023/01/nicolas-winding-refn-explains-how-copenhagen-cowboy-changed.html
 

Puni

Well-Known Member
Gutes Ding. :thumbup:

Und irgendwie hab ich mir beim Sehen schon gedacht, dass die Nummer mit der Alienentführung ein spontaner Einfall war. :biggrin:
 
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