Da 5 Bloods ~ Spike Lee (Netflix) [Kritik]

TheRealNeo

Well-Known Member
BG Kritik: Da 5 Bloods (Joel)

Wenn es eine Oscar-Season geben wird, dann mag sie womöglich am 12. Juni von Spike Lee mit seinem neuen Film auf Netflix eröffnet werden.

Da eine Kinoauswertung geplant war, ist der Film als Oscar-Einreichung theoretisch gültig.

Der Cast besteht aus Chadwick Boseman, Jonathan Majors, Paul Walter Hauser, Delroy Lindo und Clarke Peters.
Es geht um vier afroamerikanische Vietnam-Veteranen, die nach Vietnam zurückkehren. Sie begeben sich auf die Suche nach Überbleibsel ihrer gefallenen Kameraden und dem Versprechen eines verborgenen Schatzes.

Ein Trailer dürfte wohl bald folgen.

 
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TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Bisschen chaotischer, aber interessanter Trailer. Da passiert ja sehr viel gleichzeitig und es wird interessant zu sehen, ob der Film einen ähnlich, ich nenne es mal essayistischen, Charakter hat, der Filmhandlung mit Rückblicken und dokumentarischem Archivmaterial mischt oder ob der Film etwas klassischer erzählt sein wird. Schau ich mir sicher an, und kommt ja auch bald.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ja den Beobachtungen/Hoffnungen kann ich nur zustimmen.
Die Oscar-Season scheint spätestens damit wohl auf eine Art eingeläutet zu werden. :smile:
 

Joel.Barish

dank AF
Das sieht ziemlich cool aus. Schon die Art des Trailers ist spannend und ungewöhlich, aber auch der Film macht einen guten Eindruck. So sehr ich Blackkklansman mochte, aber der war zweifellos der gewöhnlichste und geradlinigste Film, den ich von Lee bisher gesehen habe. Er hat es verdient, dass er seine Filme jetzt mit "Academy Awards Winner Spiker Lee" bewerben kann und darf, aber der herausragende Film in der Filmographie ist BKKKM sicherlich nicht. Es ist eine "Departed" Situation.
Aber deswegen umso spannender, was dieser Film kann, ist und soll. Selbst wenn am Ende vielleicht die Homogenität eines BKKKM fehlt, kann ich mir gut vorstellen, dass es die Bruchstücke immer noch interessanter als viele andere Filme sind. So ging es mir z.B. mit "Chi-raq".
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Am Freitag erscheint der Film und scheinbar ist das Embargo heute gefallen, denn bei Indiewire gibt es schon ein erste Kritik zum Film:

https://www.indiewire.com/2020/06/da-5-bloods-review-1202236512/
Unfolding across an unusual pace for two and a half hours, “Da 5 Bloods” feels like a pair of intriguing movies jammed together. For its first 90 minutes or so, the movie suggests what might happen if Hal Ashby plugged his wistful depictions of veteran grief into “The Treasure of Sierra Madre,” as Lee’s self-described “Bloods” reconvene in Ho Chi Minh to track down the fortune that eluded them decades ago. Then it speeds into a final hour that suggests a blaxploitation spin on “Rambo,” and at that point one either gives into Lee’s anything-goes rhythms or gives up on them outright. But the latter path is a lot more fun.

“Da 5 Bloods” is best appreciated on these experimental terms. Lee’s identity may be New York to the core, but he has a lot less in common with Sidney Lumet than Jean-Luc Godard, another director in constant search of new ways to create art that speaks to a complex and ever-changing society. “Da 5 Bloods” is the kind of movie less invested in making the symphony work together than what happens through the dissonance of sounds, which makes the end result timelier than even Lee himself could have planned: A loose, caustic look at the Vietnam war through the prism of black experiences, “Da 5 Bloods” wrestles with the specter of the past through the lens of a very confusing present, and settles into a fascinated jumble as messy and complicated as the world surrounding its release.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Soeben gesehen. Gefiel mir sehr gut. Am besten konnte Delroy Lindo hier zeigen, was er schauspielerisch so draufhat. Aber auch der restliche Cast war gut. Die knapp über 2 1/2 Stunden Laufzeit gingen durchaus schnell rum und die Handlung wusste zu überzeugen.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Schließe mich da Manny an und muss auch nochmal Delroy Lindo hevorheben. Sicher, es ist eine showy Performance, aber sowas muss man dann auch erstmal so umsetzen, wie er das tut. Der FIlm selbst ist dabei eine wunderbare Geschichte über die Sünden der Väter und einem Versprechen für die Zukunft. Spike Lee bringt hier die richtige Mischung aus angepisster Wut und ehrlicher Einfühlsamkeit und macht "Da 5 Blood" - in meinen Augen - zu einem Netlflix-Meisterwerk mit wenigen Schnitzern. Hätte ich gerne im Kino gesehen :crying:
 
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Revolvermann

Well-Known Member
Würde da mit Joels Kritik weitgehend konform gehen.
Eine echter Spike Lee. Hier mal unverholen predigend, dort fast schon das Feeling eines 80er Dschungel-Actioners. Asiatische Einflüsse treffen auf Black-Cinema (wobei der asiatische Film natürlich fast von jeher einen großen Einfluss auf das sogenannte schwarze amerikanische Kino hatte).Besonders imponiert hat mir die Performance von Delroy Lindo, welcher sicher keine typische Spike Lee Figur abgibt.
Die Einblendung echter Filmaufnahmen und Fotografien ist an ein/zwei Stellen echt nichts für schwacher Nerven.
Trotz so einigen Stil-Spielereien, trifft der Film de Zuschauer mehrmals, wo es weh tut.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Ich kenne von Spike Lee auch noch nicht so viel, aber Do the Right Thing sollte man so oder so unbedingt gesehen haben.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Hab auch noch nicht ausnahmslos alles von ihm gesehen. Unterschreibe aber die bisher genannten und würde auf jeden Fall aktuell noch Blackkklanman und Malcolm X empfehlen.
 

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Was sollte man von Spike Lee eigentlich mal gesehen haben? :check:
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber sehr empehlenswert:

- "Do the Right Thing"
- "25th Hour"
- "Malcolm X"
- "Chi-Raq"
- "Bamboozled"
- "Summer of Sam"
- "She's Gotta Have It"

Und natürlich noch ist auch "Blackkklansman" ein sehr sehenswerter Streifen.
 
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