Gestern UNHINGED im Autokino (!) gesehen. Unwahrscheinlich, dass ich dafür unter normalen Umständen ins Kino gerannt wäre, aber davon abgesehen rockt der Trailer und Russell Crowe als Psychopath im D-Fens-Modus des 21. Jahrhunderts? Why not?
Und was soll man sagen?
Im Grunde ein völlig simpler Reißer, der bei einer angenehmen Laufzeit von 90 Minuten spannend zu unterhalten weiß, wenn man ihn für das nimmt, was er im Kern ist: Ein B-Movie-Reißer der durch die grandiose Besetzung von Russell Crowe - der mittlerweile aussieht wie der verstoßene Bruder von Bud Spencer und Steven Seagal, aber aus der Klischee-Figur das absolute Maximum herausholt - und tollen, handgemachten Stunts heraussticht. Dazu kann Caren Pistorius sich auch durchaus gegen Crowe behaupten, und der Score von David Buckley ist auch gelungen.
Natürlich sollte man über die eine oder andere Ungereimtheit des Drehbuchs hinwegsehen können, denn ansonsten macht der Film keinen Spaß. Doch durch das hohe Tempo, die guten Darstellerleistungen, die Stunts und eine gewisse Härte kann man da durchaus drüber hinwegsehen.
Wie dieses Ding jedoch grundsätzlich einen Oscar-Preisträger an Bord ziehen konnte, das Budget erhielt und schlussendlich dadurch auch einen Kino-Release verpasst bekam, ist mir ein Rätsel. Nicht, dass er es nicht prinzipiell verdient gehabt hätte. Aber ich wurde den Eindruck nicht los, als wäre das Projekt ursprünglich mal viel kleiner gewesen, und Crow und die Stunts, die der Film eigentlich gar nicht gebraucht hätte und die teilweise, ungeachtet der Qualität, sogar deplatziert wirken, irgendwann da reingequetscht wurden.
Trotzdem: Es läuft ja kaum was Neues im Kino, und wenn man über die Mängel hinwegsehen kann, sind das spaßige und spannende 90 Minuten.
7/10