Puni
Well-Known Member
Der diskrete Charme der Bourgeoisie von Luis Bunuel
Leicht surreale Satire über sechs Personen der Upper Class, die eigentlich nicht viel tun außer sich ständig zu besuchen, Essen zu gehen oder Affären zu haben und dabei für allerlei Skurrilitäten sorgen. Gefiel mir wirklich gut, wie Bunuel die High Society Frankreichs auf den Arm nimmt. Mancher erzählerischer Twist ist vielleicht etwas in die Jahre gekommen, aber ich wurde wirklich sehr gut unterhalten und hab jetzt direkt wieder Lust bekommen, auch die anderen Bunuels mal wieder aufzufrischen.
Dann ist mir aufgefallen, dass ich zwar immer viel Abtrünniges, Düsteres lese, aber mich in Filmen wenn dann eher zufällig damit beschäftige, deshalb hatte ich Lust auf zwei eher nihilistische Filme, die ich zwar schon kannte, aber nicht mehr groß im Kopf hatte:
Nackt von Mike Leigh
Über mehrere Tage wird hier das Leben eines intellektuell ziemlich gut ausgestatteten, allerdings moralisch verwahrlosten End-20er begleitetet, der sich die Nächte mit Rumtreiberei und -hurerei um die Ohren schlägt, für den Frauen Objekte sind, die neben seiner missbräuchlichen Art auch noch seinem Geredete über Existenzialismus ertragen müssen.
Mike Leigh hat mit Another Year einen meiner absoluten Lieblingsfilme gedreht, aber auch Nackt von Anfang der 90er kann sich wirklich sehen lassen. Die nächtliche Atmosphäre, die Tristesse und Gewalt wird wirklich erstklassig, fast schon hypnotisch wie ein Taxi Driver eingefangen. Man ekelt sich zwar oft, aber gleichzeitig ist man auch fasziniert und fühlt sich dadurch sehr an Romane von Bukowski, aber mehr noch von Hubert Selby wie Der Dämon oder Last Exit Brooklyn erinnert. Richtig gut.
Bad Lieutenant (1992) von Abel Ferrara
Auch den fand ich echt Klasse. Keitel liefert hier eine sehr intensive Performance als korrupter Cop ab und ich hab zwar keine Ahnung von Baseball, aber mir gefiel sehr wie sich anhand der Spiele der World Series, auf die er gewettet hat, hier "entlanggehangelt" wird und der Zustand von Keitel sich immer weiter verschlimmert. Dazu gefiel mir auch die Inszenierung, die mit ihren Weitwinkeln, Tiefenschärfe und langen Einstellungen eher an Filme aus den 70ern erinnert. Einfach ein dreckiges, verdorbenes Stück Film in einer Welt in der es nur Verlierer gibt - genau mein Ding. Den Film von Herzog hole ich dann demnächst auch nochmal nach.
Leicht surreale Satire über sechs Personen der Upper Class, die eigentlich nicht viel tun außer sich ständig zu besuchen, Essen zu gehen oder Affären zu haben und dabei für allerlei Skurrilitäten sorgen. Gefiel mir wirklich gut, wie Bunuel die High Society Frankreichs auf den Arm nimmt. Mancher erzählerischer Twist ist vielleicht etwas in die Jahre gekommen, aber ich wurde wirklich sehr gut unterhalten und hab jetzt direkt wieder Lust bekommen, auch die anderen Bunuels mal wieder aufzufrischen.
Dann ist mir aufgefallen, dass ich zwar immer viel Abtrünniges, Düsteres lese, aber mich in Filmen wenn dann eher zufällig damit beschäftige, deshalb hatte ich Lust auf zwei eher nihilistische Filme, die ich zwar schon kannte, aber nicht mehr groß im Kopf hatte:
Nackt von Mike Leigh
Über mehrere Tage wird hier das Leben eines intellektuell ziemlich gut ausgestatteten, allerdings moralisch verwahrlosten End-20er begleitetet, der sich die Nächte mit Rumtreiberei und -hurerei um die Ohren schlägt, für den Frauen Objekte sind, die neben seiner missbräuchlichen Art auch noch seinem Geredete über Existenzialismus ertragen müssen.
Mike Leigh hat mit Another Year einen meiner absoluten Lieblingsfilme gedreht, aber auch Nackt von Anfang der 90er kann sich wirklich sehen lassen. Die nächtliche Atmosphäre, die Tristesse und Gewalt wird wirklich erstklassig, fast schon hypnotisch wie ein Taxi Driver eingefangen. Man ekelt sich zwar oft, aber gleichzeitig ist man auch fasziniert und fühlt sich dadurch sehr an Romane von Bukowski, aber mehr noch von Hubert Selby wie Der Dämon oder Last Exit Brooklyn erinnert. Richtig gut.
Bad Lieutenant (1992) von Abel Ferrara
Auch den fand ich echt Klasse. Keitel liefert hier eine sehr intensive Performance als korrupter Cop ab und ich hab zwar keine Ahnung von Baseball, aber mir gefiel sehr wie sich anhand der Spiele der World Series, auf die er gewettet hat, hier "entlanggehangelt" wird und der Zustand von Keitel sich immer weiter verschlimmert. Dazu gefiel mir auch die Inszenierung, die mit ihren Weitwinkeln, Tiefenschärfe und langen Einstellungen eher an Filme aus den 70ern erinnert. Einfach ein dreckiges, verdorbenes Stück Film in einer Welt in der es nur Verlierer gibt - genau mein Ding. Den Film von Herzog hole ich dann demnächst auch nochmal nach.