Ich brauche keinen 40jährigen Weißen, der mir erzählt, was an A WRINKLE IN TIME nicht gut war. Für ihn war er nicht gemacht. Ich will wissen, was es farbigen Frauen, Männern und Teenagern bedeutet."
Da könnte man fragen warum sie das wissen will, denn für sie war der Film wohl auch nicht gemacht. Ich habe den Film nicht gesehen und weiß nicht warum er für weiße Männer nicht gemacht oder nicht interessant ist, finde eine solche Aussage aber generell mal einfach dämlich. Warum ist er nicht für weiße Männer gemacht? Weil Farbige und Frauen mitspielen? Disney-Meisterwerke sind sicher auch nicht für weiße Männer, sondern für Kinder gemacht, trotzdem liebe ich die meisten der Filme noch heute und maße mir auch eine eigene Meinung dazu an.
Ich schrieb ja schon in meinem vorigen post, dass die Aussage wohl aus dem Kontext gerissen wurde, aber so wie sie ist ist sie rassistisch und sexistisch. Das sieht natürlich im Kontext anders aus, aber offenbar scheint die Aussage ausreichend zu sein um einige vermutlich weiße Männer(wir wissen es nicht!) gegen den Film aufzubringen. Und ganz ehrlich sooo viel besser macht das ihre Grundaussage aber auch nicht, die Aussage ist immer noch dämlich, allerdings nicht mehr sexistisch oder rassistisch, denke ich...
Im Grunde sehe ich es so wie Deathrider. Jeder sollte wohl offen seine Kritik zu JEDEM Film äußern dürfen. Klar verstehe ich das Problem auf das sie hinweist, mir ist es aber ehrlich gesagt wurst welche Hautfarbe und welches Geschlecht hinter der Kritik steht. Ich weiß doch bis heute nicht sicher, ob Jay, Joel, Diego, Clive farbige oder gar FRAUEN OH MEIN GOTT!! sind, trotzdem lese ich ihre Beiträge völlig wertfrei, weil es mir wumpe ist wer hinter der Meinung steht, nur die Meinung ist mir wichtig. Werfen wir mal einen kleinen Blick auf die professionellen Kritiken zu Black Panther, die ja dann zum größten Teil von weißen Männern geschrieben wurde. Obwohl der Film(meiner Meinung nach) eher bei den mittelmäßigen bis schlechten MCU-Verfilmungen anzusiedeln ist, wurde er von den Kritiken in den Himmel gelobt er wurde sogar wegen der oscarssowhite-Kampagne als BESTER FILM nominiert, was ehrlich gesagt eine absolute Lachnummer war. Die Oscars die er gewonnen hat waren wohl verdient, aber bester Film das war einfach nur politische Anbiederung. Das er das nicht wird war klar, sonst hätten die Oscars wohl ihren letzten Funken Glaubwürdigkeit (wenn es den noch gibt) auch noch verloren.
Bleiben wir mal kurz bei dem in den letzten Jahren immer stärker werdenden Rassismus gegen weiß und als nichts anderes empfinde ich das als direkt betroffener. Ich bin das schlimmste Menschenexemplar das man sich vorstellen kann. Ich bin über 40, weiß, hetero, maße mir an Filme im Internet zu kritisieren die vielleicht nicht für mich gemacht wurden, bin Raucher und ich fahre einen Diesel! Hilfe, das schlimmste was man sich vorstellen kann kommt auf einem Haufen zusammen. Lassen wir mal das rauchen und den Diesel weg und bleiben bei männlich, weiß, hetero und über 40. Mit diesen Grundvoraussetzungen darf ich mir eigentlich gar keine eigene Meinung zu Filmen bilden, zumindest kann oder sollte ich sie nicht öffentlich machen. Ja, ich fand Ghostbusters doof, weils einfach ein schlechter Film mit miesen FX und üblesten PipiKaka-Witzchen war, also bin ich weil 40/m/w/h vom Film enttäuscht weil Frauen die Hauptrolle gespielt haben. Komisch dass die Frauen mich gar nicht so gestört haben, aber was weiß ich schon, ich bin ja nur 40/m/w/h. Ja, Black Panther fand ich ziemlich mittelmäßig und ehrlich die Ghettogangster-Karikatur die man da aufgefahren hat, die ja der ach so geniale Gegenspieler sein sollte, war doch einfach nur ein grottenpeinlicher Stereotyp und dann einer den man doch eigentlich heutzutage vermeiden sollte, oder? Black Panther und seine Garde fand ich cool. Das er in einem Faschistenstaat lebt, bei dem sich die Einwohner sogar ein Erkennungssymbol in die Lippen tätowieren lassen müssen, damit man Fremde schneller abschieben kann scheint auch kaum einen gestört zu haben. Mich schon, aber was weiß ich schon ich habe mit Sicherheit was gegen POC weil ich ja 40/m/w/h bin. Schade, jetzt fällt mir kein Film mit LGBT-Charakteren ein, den ich richtig scheiße fand aber ich mag Stamets und Culber aus Discovery und die Moclans von der Orville und Captain Jack Harkness war einfach nur saucool. Oh alles nur Männer, bin ich doch ein Frauenhasser, verdammt. Aber muss ja so sein, schließlich bin ich 40/m/w/h, ein Hater von Geburt, unausweichlich, unabwendbar! Vielleicht kann ja jemand nachvollziehen was ich hier schreibe. Hater ist ein Totschlagargument, Fanboy ist ein Totschlagargument. Beides Beispiele die von den meisten intelligenten Internetnutzern geächtet werden, weil sie wissen dass es sich dabei um Totschlagargumente handelt, die gerne eingesetzt werden, wenn dem Gegenüber keine echten Argumente mehr einfallen. Das neueste Totschlagargument ist halt weißer Hetero-Mann. Es kotzt mich einfach an. Sorry! Vor knapp vier Jahren habe ich im Fear the walking dead Thread zur ersten Staffel von (Woodstock glaube ich) gelesen, dass in einer Episode wieder mal die Farbigen zuerst daran glauben mussten. Das war mir gar nicht aufgefallen, weil ich da nie einen Unterschied gesehen habe. Klar ist mir die andere Hautfarbe aufgefallen, aber ich bin mit Eddy Murphy, Richard Pryor, Sidney Portier, Morgan Freeman, S.L. Jackson etc aufgewachsen und habe da nie einen Unterschied zu weißen gesehen. Mensch ist Mensch. Punkt. Durch das ständige Gejammer in den letzten Jahren im Internet und den "vielen" Gendertausch-Experimenten im Kino und in Serien hat es mich bis zu einem gewissen Zeitpunkt extrem genervt, sodass mir zwischenzeitlich negativ aufgefallen ist wenn wieder mal irgendwo stand all-female-lead oder black cinema oder ähnliches. Das ging soweit, dass ich mich sogar darüber geärgert habe, dass man Y-The Last Man in Serie schicken möchte, eine Serie die vor allem aus Frauen bestehen wird, obwohl es eine Comicserie ist die ich gerne gelesen habe und deren Verfilmung ich mir gewünscht habe! Paradox! Das war dann auch der Moment wo ich persönlich zurückgerudert bin und mir klar wurde dass ich mich von dem ganzen Gemurkse sehr negativ habe beeinflussen lassen. Und heute stehe ich wieder da wo ich damals bei der besagten FTWD-Episode stand. Aber eins ist neu. Vor vier fünf Jahren wurde im Internet keiner Mundtot gemacht, weil er weiß, männlich, hetero oder über 40 war. Zumindest ist mir das nie so krass aufgefallen. Es ist natürlich diskriminierend ohne Ende, aber zum Glück stört das ja keinen...