Ich finde das auch beunruhigend, wobei es ja hier anscheinend wieder so ein Fall sein soll, wo ein Produzent (Herr Ellison) nicht im Klaren war, was für einen Stoff er da adaptiert bzw. adaptieren lässt. Dass Netflix eine so strenge Anti-Kino Haltung besitzt (in den USA ja nur wenige ausgewählte Kinos) ist bedauerlich, aber andererseits ... wenn sonst niemand einen Mudbound vertreibt oder wenn kein Filmstudio/kein Produzent mit Kinoambitionen bereit/in der Lage war, Martin Scorseses "Irishman" zu produzieren, dann sollte sich die Unzufriedenheit sicherlich nicht an die TV- und Streamingdienste richten, die immerhin dafür sorgen, dass wir den Film überhaupt sehen können. "Annihilation" wurde ja zunächst ohne Netflix produziert, daher ist das hier etwas anders. Ich will den Film auf jeden Fall so schnell wie möglich sehen.
Auf langfristige Sicht ist der Kampf eh verloren. Wir können es höchstens noch etwas hinauszögern, ehe öffentliches Vorführen gänzlich ausstirbt bzw. ausschließlich für glattglobalisierte Blockbuster- und Franchisetitel machbar ist.
Ich bin da auch ein wenig betrübt, hier einen Diego zu lesen, der schulterzuckend von "wollte eh nicht ins Kino" spricht und sich bei Alita über die "vielleicht mal im TV" Ablehnung beschwert. Bei diesem aktuell ja noch immer reichlich großen Angebot trifft natürlich jeder seine eigene Entscheidung, wofür man an der Kinokasse sein Geld liegen lässt. (Nimm diesen Vorwurf daher bitte nicht zu ernst, Diego.) Für mich persönlich schlägt das eben bedauerlicherweise in genau diese Kerbe, die diese für meine Begriffe falsche Ansicht, Kino sei nur für große Effekte und Spekatkel gut, noch mehr verstärkt.