Gestern abend in der OmU gewesen.
Visuell ist der Streifen eine Wucht, reißt den Zuschauer direkt aus den Startlöchern mit und lässt ihn bis zur letzten Minute nicht wieder los. Es hilft sicherlich, wenn der Zuschauer ein Faible für schräge Situationskomik hat, denn davon lässt Anderson eine Menge auf ihn los.
Aber auch abseits davon weiß die Bildsprache zu gefallen: Ob es nun der Bildformatwechsel mit der jeweiligen Erzählperspektive, oder die beeindruckend ungewöhnlichen Kamerfahrten sind, die mit der Erwartungshaltung des Zuschauers spielen (ein Beispiel: Die Kamera vorne am Auto, man sieht die Scheinwerfer-Lichtkegel, die sich über eine Hausaufahrt einer Treppe nähern. Kurz vor der Treppe bleibt die Perspektive erhalten, aber die Lichtkegel verschwinden nach rechts - der Wagen ist abgebogen.), jeder Augenblick des FIlms ist durchdacht, wird zelebriert und ist voller tiefer führender Motive.
Andersons Darsteller Garde ist in Nebenrollen größtenteils bereits aus seinen anderen Filmen bekannt und ebenfalls eine Bank. Als Hauptdarsteller kann Ralph Fiennes ohne Probleme den FIlm tragen und zeichnet einen faszinierenden Charakter. Mir persönlich war Bill Murray aber zuviel beworben und dann letztendlich zu wenig im Film. Das war wirklich nur eine winzige Rolle, noch kleiner als in Moonrise Kingdom, in dem er wenigsten noch einiges an Charakter in seine Szenen bringen konnte. Alle anderen Neberollen sind top! Allen voran Harvey Keitel und Edward Norton.
Meiner Ansicht nach ist die einzige Schwäche des Films seine Handlung. Die ist nicht schlecht, weiß aber nicht so sehr zu begeistern wie die Optik. Da war Moonrise Kingdom besser. Sie hat nicht gestört, oder war unübersichtlich, aber der Aufbau war deutlich besser als das antiklimatische Ende. Die Motive und Themen der Handlung sind immer interessant, aber übergreifend konnte die Handlung im Vorgänger mich mehr überzeugen.
Abschließende Eindrücke: Interessanterweise gucken wir
- kein Spoiler an sich, aber wer so wenig über den Film wissen will wie möglich, guckt halt nicht rein. Bester Abspann ohne Nach-Credit-Szene; es lohnt sitzen zu bleiben.
Locker 8/10 Punkte mit der Option auf 9/10 - je nachdem wie die Optik beim wieder gucken hält und wie die Story beim zweiten mal gucken mit anderer Erwartungshaltung wirkt. Oder halt 4/5.
Visuell ist der Streifen eine Wucht, reißt den Zuschauer direkt aus den Startlöchern mit und lässt ihn bis zur letzten Minute nicht wieder los. Es hilft sicherlich, wenn der Zuschauer ein Faible für schräge Situationskomik hat, denn davon lässt Anderson eine Menge auf ihn los.
Aber auch abseits davon weiß die Bildsprache zu gefallen: Ob es nun der Bildformatwechsel mit der jeweiligen Erzählperspektive, oder die beeindruckend ungewöhnlichen Kamerfahrten sind, die mit der Erwartungshaltung des Zuschauers spielen (ein Beispiel: Die Kamera vorne am Auto, man sieht die Scheinwerfer-Lichtkegel, die sich über eine Hausaufahrt einer Treppe nähern. Kurz vor der Treppe bleibt die Perspektive erhalten, aber die Lichtkegel verschwinden nach rechts - der Wagen ist abgebogen.), jeder Augenblick des FIlms ist durchdacht, wird zelebriert und ist voller tiefer führender Motive.
Andersons Darsteller Garde ist in Nebenrollen größtenteils bereits aus seinen anderen Filmen bekannt und ebenfalls eine Bank. Als Hauptdarsteller kann Ralph Fiennes ohne Probleme den FIlm tragen und zeichnet einen faszinierenden Charakter. Mir persönlich war Bill Murray aber zuviel beworben und dann letztendlich zu wenig im Film. Das war wirklich nur eine winzige Rolle, noch kleiner als in Moonrise Kingdom, in dem er wenigsten noch einiges an Charakter in seine Szenen bringen konnte. Alle anderen Neberollen sind top! Allen voran Harvey Keitel und Edward Norton.
Meiner Ansicht nach ist die einzige Schwäche des Films seine Handlung. Die ist nicht schlecht, weiß aber nicht so sehr zu begeistern wie die Optik. Da war Moonrise Kingdom besser. Sie hat nicht gestört, oder war unübersichtlich, aber der Aufbau war deutlich besser als das antiklimatische Ende. Die Motive und Themen der Handlung sind immer interessant, aber übergreifend konnte die Handlung im Vorgänger mich mehr überzeugen.
Abschließende Eindrücke: Interessanterweise gucken wir
eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte in einem Buch.
Locker 8/10 Punkte mit der Option auf 9/10 - je nachdem wie die Optik beim wieder gucken hält und wie die Story beim zweiten mal gucken mit anderer Erwartungshaltung wirkt. Oder halt 4/5.