Rambo IV geht ja sogar in die gegensätzliche Richtung. John sagt und zeigt, dass man derartiger Gewalt nur mit noch krasserer Gewalt beikommen kann. Gewalt, der man zujubeln soll, während man der Gewalt der anderen kritisch begegnet. Schon sehr fragwürdig. Ich find es macht auch noch einen Unterschied, ob die Leute so bloody zerfetzt werden wie bei R IV - im Vergleich zu Phantom Commando. Beide Filmen zielen dasselbe Publikum an, allerdings versucht PC kein einziges Mal, authentisches, echtes Grauen der Welt zu präsentieren. Der weiß von Anfang bis Ende, dass er goofy ist. Ist ein Rambo dann falsch, wenn er sich die Authentizität aufs Ruder schreibt und dann doch gen Blödsinn paddelt? Oder kann man sich distanzieren und sagen, egal, ist nur ein Film, hauptsache Rambo erschießt viele Leute weil das generell unterhaltsam ist? Hm.
Was Antichrist betrifft, muss man denke ich von Anfang an eine Ader für "solche" Filme aufbringen. Wer mit Sachen wie Pi generell nichts anfangen kann, für den ist das nur düsterer Schlechte-Laune Kram mit Skandalszenen. Ich würde schon sagen, dass der ein spezielles, tieferes Interesse in Filme fordert, mehr als bloße Unterhaltung.
Gefahr und Begierde werd ich mir auch ansehen, aber nicht der Sexszenen wegen. Lee und Leung sind Grund genug, sich das anzusehen, egal ob Leung jetzt seinen Leung in seine Filmpartnerin steckt oder nicht. Kann man ja vl auch als spezielle Hingabe sehen. Die meisten Schauspieler (Menschen?) sehen Sex ja als was sehr Intimes, Privates. Etwas, das man nicht unbedingt mit der Welt teilen muss. Gut, nun gibt's Pornographie, die im Grunde extra als Entertainment präsentiert wird, aber fällt echter Sex von Schauspielern in einem Film auch unter Entertainment? Ist es für Publikum im Kino oder daheim aufwertend, interessant, prickelnd, zu wissen, dass die Darsteller es wirklich getan haben? Intensiviert das das Erlebnis? Gegenfrage: schwächt es einen Filmeindruck zu wissen, dass jemand Nacktes oder gar gedoublet wird?