Hatte ich auf dem Fantasy Film Fest gesehen und wenn das nicht der sinnloseste Film war, den ich seit langem gesehen habe, weiß ich auch nicht. Wer Inherent Vice schon nicht mochte, wird diesen Film hassen (@Jay!(?)), ein bis ins unerträglich Planlose gesteigerte Film, der fast platzt vor Skurrilitäten, Ideenreichtum und Referenzen, die wilde Haken durch 60 Jahre Popkultur schlagen (bis hin zur einer geradezu bizarren Szene, in der David Robert Mitchell sein eigenes Spielfilmdebut The Myth of the American Sleepover referenziert), aber nie eine klare, erzählerische Linie findet, oder finden will. Hier ist der Weg das Ziel, und der Weg ist eine paranoide Spurensuche, von deren vielen Fährten am Ende wenig aufgelöst wird, und das wenig Auflösung, das der Film einem bietet ist wieder so absurd, dass man es sich fast hätte sparen können. Damit steht der Film sicher auch on Tradition vieler anderen "Hard boiled"-Detektivgeschichten, ist hier aber oft noch mal besonders unbefriedigend. Was nicht heißt, dass ich den Film schlecht fand, eher sogar im Gegenteil. Wie schon bei seinen ersten zwei Filmen versteht David Robert Mitchell es ein erstklassiges Stimmungsstück zu inszenieren, das Atmosphäre zu hauf besitzt und voller Liebe für Hollywoodgeschichte steckt, bis hin zur wunderbaren, Bernard Herrmann-esken Filmmusik. Im Gegensatz zu Mitchells ersten beiden Filmen, hat dieser hier aber eine anstrengend unsympathische Hauptfigur, eine über weite Strecken etwas seltsame Abwesenheit von gelungenen weiblichen Figuren und zu viele Ideen, die am Ende nirgends hingeführt haben. Man könnte meinen, der im jetzigen Zustand bereits 2,5 Stunden lange Film, hätte noch eine Stunde mehr Material vertragen können - oder weniger, je nach dem. Wer, so wie ich, aber durchaus Spaß am irgendwie meditativen Spurensucheblödsinn ohne Auflösung hat, wird auch Under the Silver Lake etwas abgewinnen können, nicht zuletzt, weil Mitchells Stilirrsinn zumindest nie langweilig oder uninteressant wird, nur ein bisschen frustrierend. Aber das ist auch irgendwie okay. Ich bin trotzdem sehr gespannt, was der Mann als nächstes macht.