Hitchcock ~ Hopkins, Johansson [Kritik]

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Der erste Trailer zu Hitchcock, der mal den passenderen Titel Alfred Hitchcock and the Making of Psycho trug, wurde veröffentlicht. Im Film geht es, wie der Titel vor der Verkürzung verriet, um Alfred Hitchcock und seinen Weg, sein vielleicht bekanntestes Meisterwerk Psycho zu realisieren und seine Beziehung zu seiner Frau Alma in dieser Zeit.

Anthony Hopkins gibt den Meisterregisseur und scheint dabei optisch eine gute, stimmlich eine schlichtweg überragende Performance abzugeben. Helen Mirren ist als Hitchcocks Frau dabei, Scarlett Johansson und James D'Arcy spielen die Psycho-Stars Janeth Leigh und Anthony Perkins. Jessica Biel, Michael Stuhlbarg und Toni Collete sind ebenfalls dabei. Regie führte Sacha Gervasi (Anvil: The Story of Anvil).

Zum Trailer

Sieht super aus. Hopkins macht, wie gesagt, eine tolle Figur. Helen Mirren und Scarlet Johansson ebenfalls. Und wenn der Film diesen ernst-humorvollen-Stil des Trailers beibehält wird das sicher auf ganzer Linie überzeugen. Erinnert angesichts dieses Stils und der Tatsache, das das Ganze selbst an den Stil Hitchocks angelehnt zu sein scheint irgendwie an Ed Wood. Und sollte "Hitchcock" an den auch nur etwas rankommen, wird es schon ein kleines Meisterwerk.
Für mich ein neuer Most Wanted-Kandidat.

Startet in den USA diesen November. Einen deutschen Starttermin gibt es noch nicht. Man darf aber annehmen, dass er, wie schon in einigen anderen europäischen Ländern, nächstes Jahr bei uns anläuft.
 

Joel.Barish

dank AF
Bin noch nicht überzeugt davon. Mir gefällt die Optik, die knalligen Farben und dieser leicht künstliche Glanz. Mir gefällt der humoristische, leicht parodistische Ton, obwohl er auf Spielfilmlänge schnell auch den entscheidenden Schritt zu weit sein könnte. Könnte gerne auch noch etwas Hitch-typisch schwarzhumoriger sein. Und mir gefällt Helen Mirren und wie man sich hier scheinbar doch recht stark auf die Alma Reville Rolle konzentriert und ihre Bedeutung für Hitch und für seine Filme herausstellt.

An Hopkins muss ich mich noch gewöhnen und zwar komplett. Seine Maske, seine Stimme (dieser zischelnde Sprachfehler fehlt), sein Blick, seine Gesten - alles ähnlich haarscharf in Karikaturnähe, dass es gefährlich werden könnte. Gerade die Maske; in Bewegung wirkt es fast, als könnte man die Gummikanten sehen. Aber Scarlett Johansson - und ich sage das nicht gerne - macht im Trailer eine grauenhafte Figur. Sie wirkt wie Scarlett Johansson, spricht so, verhält sich so, aber nicht wie Janet Leigh. Fehlt nur noch, dass sie sich nervös am Ohr befummelt.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Gefällt mir bis auf Hopkins ziemlich gut; der Humor überrascht. Aber Hopkins ist so ikonisch in Aussehen und Stimme, es fällt ungemein schwer, nicht Hannibal im Fatsuit zu sehen. Aber gut, das hab ich über DiCaprio in J Edgar auch erst gesagt und da hat man sich auch während der Laufzeit dran gewöhnen können.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Ich finde Hopkins gerade stimmlich toll, nahezu perfekt. Gut, die Maske ist irgendwie merkwürdig, aber das stört mich zumindest nicht sonderlich.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Hmm, schade. Das Truffauts Buch mehr über Hitchcock sagt als dieser Film, dachte ich schon, aber ich habe zumindest auf einen halbwegs spannenden und unterhaltsamen Film zum Thema gehofft. Bin wahrscheinlich trotzdem am Dienstag noch drin, nachdem heute aus der O-Ton-Vorstellung doch nichts geworden ist.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
So, habe ihn nun endlich auch gesehen und fand ihn ganz in Ordnung. Als größtenteils fiktionalisierte Geschichte funktioniert das Ganze recht gut und Anthony Hopkins gibt einen halbwegs glaubwürdigen Alfred Hitchcock ab, aber als Film über die Entstehungsgeschichte von Psycho versagt der Film auf voller Linie. Bis auf ein bis zwei Szenen sehen wir nichts vom Genie Hitchcocks und darf man die Frage Francois Truffauts "Mr. Hitchcock wie haben Sie das gemacht?" auf diesen Film übertragen wäre die Antwort "Naja, so irgendwie halt." Hitchcock fliegt hier alles so ein bisschen zu, bei der Arbeit sehen wir den Mann sowieso recht selten bis gar nicht, was oftmals in recht unsinnigen für die Geschichte völlig irrelevanten und darüber hinaus sicher gänzlich aus den Fingern gesogenen Visionen über Serienmörder Ed Gein gipfelt, die wohl noch etwas Spannung hineinbringen soll. Als durchaus unterhaltsamer, humorvoller und, wie gesagt, fiktionalisierter Einblick in einen Lebensabschnitt Alfred Hitchcocks ist der Film aber recht gelungen. Wer jedoch tatsächlich etwas über Hitchcock und seine Filme erfahren möchte, sollte lieber Truffauts Buch lesen (Oder vielleicht auch die Buchvorlage dieses Films. Die habe ich zwar noch nicht gelesen, aber soll ja ganz gut sein).

5/10
 
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