Storm Hunters [Kritik]

Shins

Well-Known Member
Ich muss gestehen, dass mir der Trailer sehr gut gefallen hat. Lange keinen Katastrophenfilm mehr gesehen, im Kino schon erst recht nicht. Wer wagt noch einen Blick?
 

Remix

Well-Known Member
Da Expendables nach all den Schnitten, PG-13 und dem Zerriss höchstwahrscheinlich nur auf BluRay (Uncut) gesichtet wird, denke ich aktuell drüber nach.
Sollte ich Ihn schauen, werde ich meine Meinung hier kurz zusammenschreiben.
 

Remix

Well-Known Member
Ich war dann also wirklich im Kino. Der Kinosaal war nicht sonderlich gefüllt und der Film auch recht kurz - Aber hat die kurze Spielzeit wenigstens viel geboten? Jain.

Das Thema "Wirbelstürme" bietet an sich eine vernünftige Vorlage für einen Found Footage-Film, aber teilweise musste ich mir wirklich an den Kopf fassen. Wenn man einen solchen Film schon einigermaßen ernst aufzieht und das Ganze wie eine Dokumentation wirken lassen will, dann ich will ich auch was von Gefühlen und logischer Physik sehen.

Die Einführung war langweilig. Mehrere Personen, die gesondert von Einander mit ihren Handkameras unterwegs waren - Der Schüler, der eine Doku zum Thema "Wie seht ihr euch in der Zukunft?" dreht, die verrückten Dummköpfe, die unbedingt YouTube-Legenden werden wollen und das Semi-Professionelle Tornado-Hunter-Hobby-Meteorologen. Belanglose Videos und Unterhaltungen gepaart mit Kitsch und Stereo-Typen.

Da reicht schon der Basketballer, der zu Beginn des Films in die Kamera an sein eigenes Ich in (ich glaube) 25 Jahren richtet, dass er dort großer NBA-Spieler ist und am Ende nochmal unnötig den Gefühlsduseligen raushängen lässt, dass er jetzt nur froh ist, zu Leben.

Als es dann wirklich losgeht, verhalten sich ein paar der Charaktere so dämlich und nervtötend, dass man eigentlich nur darauf wartet, wann Sie endlich von einem Tornado erfasst werden. Einzig die Familie rund um Armitage war da noch ein kleiner Lichtblick, wobei auch dort viele Situationen einfach nur aufgesetzt und kitschig wirkten. Sarah Wayne Callies kriegt noch den alten Prison Break-Bonus von mir, der Rest war jedoch für die Tonne.

Beispiel wäre die Szene, in der Feuertornado (?) anrollt und derjenige, der vorher permanent den Angsthasen raushängen lassen hat urplötzlich doch merkt, dass er unbedingt die Aufnahmen retten muss und sich dafür in den Tod stürzt bzw. vom Tornado erfasst wird

Allgemein haben die Kontrahenten viel zu oft Situationen so gehandhabt, wie man es eigentl. niemals machen würde.

Nun ging das Effektgewitter los - Da muss man sagen, dass das durchaus ansprechend umgesetzt wurde. Umherfliegende Bäume, Häuser, Autos, Flugzeuge, etc. und auch die Wirbelstürme an sich sehen böse aus.

Aaaaber (und die Spoiler sollte man nur lesen, wenn man den Film kennt oder nicht schauen will)

* Wieso ist der Sohn auf einmal selbst Hurricane-Junkie und rennt fröhlich mit der Kamera hinterher, wo Ihm der Stift doch eigentl. schon in der Buchse herummalen sollte
* Wieso hören die Zwei in der alten Lagerhalle/ Papierfabrik den Hurricane erst, wenn er denn auch das Dach einreißt? So eine Entwurzelung des Baumes und den Wind selbst bei entsprechender Geschwindigkeit dürfte man eigentl. schon etwas früher wahrnehmen.
* Die Flugzeuge am Ende - Waren das besetzte Passagiermaschinen oder sind Sie vom Boden geholt worden? Denn wenn da noch Flugzeuge geflogen sind, wäre das Ganze selten dämlich. Schließlich wurde via Nachrichten bereits gewarnt.
* Das Telefonnetz ist ausgefallen, weil die Masten, etc. ausgerissen wurden. Wieso kriegt der Vater kurz danach die Nachricht auf seine Mailbox?
* Das Mädel und der Sohn sind unter Trümmern im Wasser gefangen. Erstmal Respekt für eine entsprechende Unterwasserkamera. Kann schließlich nicht jedes Modell. Aber wo genau stand Diese, als man sich mit verschiedenen Klischees nochmal von den Familien verabschiedet hat?
* Und wieso kam das Wasser zu Beginn, wie aus Eimern, als der Pegel dann den Kopf erreicht hat, ist es so gut wie gar nicht mehr gestiegen, danach aber wieder rasant?
* Zum Ende hin sitzen Sie in der Kanalisation/ dem Schacht fest. Der Wirbelsturm kommt, durch die Luftzirkulation werden die ersten Charaktere ans lose Gitter geschleudert. Nun fährt ein Auto vor, welches überall noch massig Platz für entsprechende Winde lässt. Plötzlich ist erstmal Ruhe?
* War völlig abzusehen, dass er sich mit seinem super Hurricane-Auto opfert, nachdem er vorher das Arschloch vom Dienst war. Hätte allerdings gedacht, dass er die Luke oben dicht macht.
* Auch das der Sohn kurz keinen Herzschlag hatte, nachdem er aus dem Wasser gezogen wurde, war sowas von vorhersehbar. Gott sei Dank hatte Papa das Messer dabei und hat Ihn kurz vom Stahlträger losgeschnitten.
etc.

Somit hab ich quasi alle Negativ-Aspekte und Ungereimtheiten, die hängen geblieben sind, kurz zusammengefasst. Neben all dem Kitsch, den logischen Löchern, der teilweise wirklich schlechten schauspielerischen Leistung hat der Film in der zweiten Hälfte trotzdem Spaß gemacht. Denn abgesehen von den Facepalm-Momenten, die größtenteils in den Spoilern sind, gab es ordentlich Action, die micht zusammen mit dem Mega-Tornado im Kinosaal gehalten haben. Es kracht, es knallt, es reißt Gebäude weg, es ist das, was ich von einem solchen Film erwarte.

Twister bleibt für mich zwar der bessere Film, aber wer Found Footage mag, auf Katastrophen-Filme steht und von den genannten Schwächen absehen kann, der kann sich das Ganze ruhig mal auf BluRay anschauen. In Kino würde ich dafür nicht unbedingt gehen.

05/10 Multifunktionsmesser
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
So ein Wirbel um Storm Hunters, schade drum. Ein richtig stürmischer Tornadofilm wäre mal wieder wünschenswert gewesen, aber der ist dann wohl echt bloß Windstille.

Wie störend ist das Found Footage Zeugs?
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Das Found Footage Zeug stört nicht mal so sehr aber sie halten sich nicht immer dran. Wäre es wirklich Found Footage, dann müsste die Hälfte vom Film nicht zu sehen sein... Würde ihn aber dann auch nicht schlechter machen.

Normalerweise bin ich ein großer Freund von Found Footage Zeug.
 

j.@.c.K

Liza Saturday
5 Sekunden aus dem Trailer haben mir gereicht, um zu wissen was das für eine Gülle ist.

Twister ist von 1996. Daraus folgt 18(!) Jahre alt und sieht um so viel besser aus als der Schwachsinn hier.
 

Envincar

der mecKercheF
wie konnte der bei Filmstarts 3.5/5 Sterne bekommen??? :confused:
ich fand den Trailer schon so unsäglich schlecht und deine Kritik Woodstock ist so ziemlich dass was ich erwartet habe.
 

Remix

Well-Known Member
Woodstock schrieb:
Das Found Footage Zeug stört nicht mal so sehr aber sie halten sich nicht immer dran. Wäre es wirklich Found Footage, dann müsste die Hälfte vom Film nicht zu sehen sein... Würde ihn aber dann auch nicht schlechter machen.

Normalerweise bin ich ein großer Freund von Found Footage Zeug.
Das ist aber falsch. Denn der Film ist komplett Found Footage. Teilweise kommt es nur nicht so rüber, weil die Kameraeinstellung für eine "Handkamera" so dämlich gewählt wurde, dass man sich fragen muss, wer das Ganze denn aktuell halten soll :ugly:

Auch bzgl. der CGI-Effekte finde ich das Ganze nicht so schlimm. Denn
Die Tornados an sich und die herumfliegenden Trümmer, Gebäudeteile und Autos kamen in meinen Augen schon recht gut und realistisch rüber. Die Effekte und die Action ab der Hälfte haben den Film für mich eigentl. gerettet. Sonst hätte ich den Kinosaal nach 30 Minuten verlassen. :biggrin:

Bei den Charakteren hast du sicher recht. Denn oft genug hab ich 'ne Wand gesucht, an die ich meinen Kopf hauen kann. Im Gesamtbild hat die zweite Hälfte den FIlm für mich aber "gerettet", wobei es dort immernoch kein Meisterwerk wurde. Aber das war Twister auch nicht.

Solider Katastrophenfilm mit viel zu dämlichen Charakteren und zu spät eingesetzter Action inkl. Möchtegern "Sturm Jägern". Aber 2.5/10 ist für mich ein wenig zu hart nach unten gegriffen.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Remix schrieb:
Das ist aber falsch. Denn der Film ist komplett Found Footage. Teilweise kommt es nur nicht so rüber, weil die Kameraeinstellung für eine "Handkamera" so dämlich gewählt wurde, dass man sich fragen muss, wer das Ganze denn aktuell halten soll :ugly:

Was ich so ziemlich gemeint habe. Die Bildqualität bleibt aber es hält niemand die Kamera. Alle sind im Bild oder es ist abzusehen wo sie gerade stehen.

Remix schrieb:
Auch bzgl. der CGI-Effekte finde ich das Ganze nicht so schlimm. Denn
Die Tornados an sich und die herumfliegenden Trümmer, Gebäudeteile und Autos kamen in meinen Augen schon recht gut und realistisch rüber. Die Effekte und die Action ab der Hälfte haben den Film für mich eigentl. gerettet. Sonst hätte ich den Kinosaal nach 30 Minuten verlassen. :biggrin:
Jedem das seine, ich fand es zu übertrieben.
Remix schrieb:
Bei den Charakteren hast du sicher recht. Denn oft genug hab ich 'ne Wand gesucht, an die ich meinen Kopf hauen kann. Im Gesamtbild hat die zweite Hälfte den FIlm für mich aber "gerettet", wobei es dort immernoch kein Meisterwerk wurde. Aber das war Twister auch nicht.
Twister war kein Meisterwerk aber insgesamt besser als dieser Film. Die zweite vom Film war ja nur noch Zerstörungsporno, unkonsequent und absehbar.

Ich rechne es ihnen hoch an, dass der Schwarze nicht zuerst gestorben ist aber das wars dann auch schon an Innovation. :biggrin:
 

Revolvermann

Well-Known Member
"Into the Storm" hat man also in "Storm Hunters" umbenannt. Warum auch immer.
Der Found Footage Look tut dem Film meiner Meinung nach nicht gut. Der Look trägt dazu bei das der Film eher wirkt wie ein billiger TV-Movie anstatt wie ein Hollywood Blockbuster. Die Protagonisten handeln unglaubwürdig und dumm. Macht aber nichts, da sie einem sowiso ziemlich egal sind. Figurenzeichnung findet nicht statt. Alle sind viel zu glatt. Ohne Profil.
Sind die Sturmszenen im Hintergrund oder aus dem Auto raus, sind die Effekte zu gebrauchen. Direkt in den Actionszenen sieht es aber sehr unecht aus.
"Storm Hunters" unterscheidet sich gar nicht so sehr von den unzählgen, billigen "Twister" Kopien die mal eine Zeit lang Wochentags auf RTL 2 liefen. Nur mit einen viel höheren Budget.
Zumindest gibt es ein paar nette Sturmszenen und das Sound-Design ist stark.

4/10
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Diego de la Vega schrieb:
Ok, die Kritik klingt hart. Werde aber trotzdem im Heimkino einen Blick riskieren, denn der Trailer gefiel mit Abstrichen.

Gesagt getan, und ich fand den (wie erwartet) ganz brauchbar, denn auch wenn die Figuren 08/15 Leute ohne besonders viel Profil sind, denen dann auch noch flache bis unrealistisch hohle Dialoge in den Mund gelegt wurden, konnte mich Into the Storm zeitweise packen und durchschütteln, da recht ordentlich inszeniert und wuchtig die Kräfte der Natur übertragend. Eben ein ok Katastrophen-Streifen mit vielen brauchbaren Effekten und annehmbarer Spannungskurve. Found Footage passte rein, auch wenn in so mancher Szene sicher NIEMAND mehr die Kamera drauf gehalten hätte, und vom Winkel auch nicht hat. Darüber konnte ich aber hinweg sehen, da wie gesagt ziemlich spannend inszeniert.
4,5 bis 5/10
 
Oben