@Tyler
Ich glaube er bezieht sich nur auf die Juden, weil das Christentum, sowie der Islam aus dem Judentum entstammen und er ja schon das Sklaventum in Agypten angesprochen hat.
@Mad ei Pape
Also die Christliche Moral, so wie sie eigentlich gelehrt und gelebt werden sollte, ist das, was Jesus uns vorlebte. Und an dieser Moral gibt es ja wohl absolut nichts auszusetzen, da sie universell gültig ist, so wie wir sie auch so versuchen sollten zu leben. (Siehe Humanismus). Alles andere ist verfälscht und missbraucht worden, deshalb hat das Christentum so sehr an Ansehen eingebüßt.
Der Humanismus, auf dem unsere Grundrechte basieren, ist sozusagen deckungsgleich damit. Ich kann es nicht nachvollziehen, wenn man die Moral dabei in irgendwelchen geschichtlichen Zusammenhängen mit Sklaverei in Verbindung bringen möchte.
Jesus hat sich nicht als Sklave gegen die Herren erhoben, so wurde es nur von seinen Gegnern dargestellt, damit er von den Römern aus Angst vor Aufruhr hingerichtet wird. Deshalb auch die höhnische Inschrift INRI->"Jesus Nazarenus Rex Judaeorum"="Jesus von Nazareth, König der Juden". In Wirklichkeit war Jesus ein moralische Revolutionär, der zum Einen den frommen Juden den Spiegel vorhielt, also passiven Widerstand gegen inhumanes Handeln leistete, indem er sich genau mit den Menschen abgegeben hat, die von frommen Gläubigen geächtet wurden und zum Anderen mit so wichtigen Aussagen wie "Alle Menschen sind Gottes Kinder und vor Gott gleich" oder "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst", also auch die Bettler, Dirnen etc. allen religiösen Fanatikern einen Schlag ins Gesicht verpasste.
Die Christliche Moral bezieht sich auf die Lehren Jesu, und Jesu war kein Sklave, der den Aufstand probte, sondern jemand, der eigentlich alle moralischen, ethischen und gewissenhaften Tugenden, die meiner Meinung nach jeder Mensch besitzt, vorlebte. Damit war natürlich auch sein Schicksal besiegelt, so wie das mancher mutiger Menschen unter religiösen Fanatikern.
Für Kant, als großer Religionskritiker, der sich mit sämtlichen Gottesbeweisen auseinandersetzte, war der moralische Gottesbeweis der ausschlaggebende. Denn die Natur sieht das Vorhandensein von Empathie in logischer Konsequenz nicht vor. Doch Jesus kann man sich, natürlich nicht leiblich, sondern im übertragenen Sinne als Gottes Sohn vorstellen, da er uns genau das Ideal vorlebte und aufzeigt, so wie es möglich wäre, miteinander auszukommen. Und in Jesus Augen sind alle Menschen Gottes Kinder und deswegen alle in der Lage gleich moralisch zu handeln. Er hat uns ein Ideal und eine Richtlinie gezeigt und wir als mündige Menschen mit Geist und Verstand sind nun in der Situation, selbst zu entscheiden, wie wir damit umgehen.
Strenge Christen, die meinen sie sind was Besseres und nur sie kommen in den žHimmel, gleichzeitig aber das Kreuz, und somit das Symbol Jesu benutzen, widersprechen eigentlich genau seiner moralischen Lehre.
Also mit dem Begriff "Christliche Moral" darf man nicht so einfach umgehen. Die christliche Kirche hat in den letzten 1600 Jahren sicherlich nicht die Lehre Jesu gelebt, sondern nur sein Symbol missbraucht, wobei man da auch immer etwas differenzieren sollte und die Entwicklungen in der Aufklärung und Moderne auf jeden Fall berücksichtigen muss. Es ist aber absolut nicht richtig, wenn man immer alles über einen Kamm schert und damit dann etwas endgültig abstempeln möchte.
PS: Ich zähl mich nicht als Christ, aber die Lehre Jesu interessiert mich sehr und genauso auch Religionsphilosophie. Wenn das Christentum sich mehr der Wissenschaft, der Lehre Jesu und der Religionsphilosphie öffnen würde, dann würde mir der Schritt leichter fallen. So bleib ich halt ein Freidenker, der für die Gottesfrage keine Religion braucht.
Übrigens gibt es noch andere Religionen mit so etwas in der Art einer Hölle. Zum Beispiel im Islam gibt es auch ein letztes Gericht, bei dem man vor Allah Rechenschaft ablegen muss.