Mit dem Unterschied, dass der Jungteam Aspekt aus Exp3 in jedem Film misslungen wär, egal welchem. Kein Mensch auf diesem Planeten wollte einen Rhonda Rhousey / Kellan Lutz Actionfilm. Niemand hätte das zum Laufen gekriegt, kein Spielberg, kein Cameron, keiner. Auch nicht John McTiernan vor 30 Jahren.
Leider gerade erst gesehen, dass du da nochmal darauf geantwortet hast.
Ich weiß nicht recht, worauf du hinaus willst. Wo ist da etwas in meinem Post, der das anzweifelt? Aber es ist doch wohl klar, dass so eine Herangehensweise in einem EXP 3, also in einem Franchise, das sich nachweislich auf ein älteres Publikum fokussiert, noch schlechter ankommt.
Aber. Jetzt pack mal Arnie, Willis und Co in einen Film wie Hobbs + Shaw... der würd dadurch nicht weniger einspielen wie vorher, dafür hätten die Jungs aber mal einen großen Erfolg und breite Werbung. Klar würd das nicht die alte Veteranenzielgruppe ansprechen, die auf Anhieb was mit Titeln wie Der City Hai oder Delta Force 2 anfangen können. Aber dann gäbs mal Erfolg.
Und? Ich weiß wirklich nicht, wo du hin möchtest. Deine grundsätzliche Aussage war, dass sie einen EXP 4 so aussehen lassen müssten wie HOBBS & SHAW, damit sie fett Kasse machen können. Jetzt geht es dir darum, einen der alten Recken - wobei man Russell durchaus dazu zählen kann - in so einen Film stecken müssten. Sorry, aber das sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe. Welchen Diskussionsweg willst du jetzt einschlagen: EXP 4 so aussehen lassen wie aktuelle Filme, oder Stallone und Co. in einen "modernen" Film stecken?
Das Problem liegt wie du schon sagst in den Erwartungen. DIe müssten bis ungefähr 20-30 Mio Budget haben und dann auf 100-150 Mio Einspiel Welt schielen.
Auf was ist das jetzt bezogen? Auf EXP, auf Rambo oder auf was?
Dann könnte man noch Filme wie Timecop, Stirb Langsam, Delta Force, Rambo etc machen. Aber da entscheidet man sich lieber für <10 Mio DVD Ostblockaustauschware wie Seagals letzten 20 Titel oder man spart gleich auf nen 100, 150 Mio Blockbuster, der dann aber an allen Ecken abgeschliffen, PG-13 angepasst und bloß ohne Aufreger kommt. Sorry, da waren The Last Stand, Death Wish 2018, Sabotage und Bullet to the Head als Versuche, daran nochmal anzuknüpfen, auch einfach zu schwach.
Boah, jetzt wirfst du aber alles zusammen.
Also erst einmal sind die erwähnten Filme mindestens 30 Jahre alt und mit den damaligen Budgets schlicht nicht mehr umsetzbar, auch nicht annähernd. Die wären heute aus den unterschiedlichsten Gründen massiv teurer und hätten dann ebenfalls genau die Probleme, die du später skizzierst.
Andererseits sind es doch vorrangig nicht die Herstellungskosten eines Films, die das Problem sind, sondern die Marketingkosten. Es ist einfach mittlerweile unfassbar teuer geworden, einen Film überhaupt am Markt zu platzieren, den Leuten schmackhaft zu machen, daher ist die Situation ja auch wie sie ist. Und du wirst der Hauptzielgruppe von 17-30 Jährigen nur schwerlich einen Film von Stallone und Co. anpreisen können, die nach dem alten Prinzip und einem Budget von ca. 50 Mio. Dollar gemacht wurden. Da gehen die einfach in der Regel nicht hinein, weil es sie nicht interessiert. Also musst du vorrangig die Kerngruppe ansprechen, und die bekommst du eben nicht mit einem EXP 3 und einem PG 13.
Ich verweise da noch einmal auf die Analysen bzgl. der EXP-Reihe.
In der Kombination schrecken die Studios vor Filmen mit Stallone und Co. und einem großen Budget zurück, weil klar ist, dass die Einnahmen einfach begrenzt sind und die Kosten, um das zumindest teilweise zu ändern, einfach zu groß sind. Und das hat auch nur bedingt mit den Schwächen der von dir genannten Filme zu tun. Dann wäre zumindest der Start einfach besser und negative Mund-zu-Mund-Propaganda würde für einen negativen Verlauf sorgen. Das ist aber nicht der Fall. Das war eine Kombination von falschem Zeitpunkt, falschem Produkt, katastrophalem Marketing und dann zusätzlich (teilweise) fehlender Qualität.
Und die Zeiten das die DtD-Klopper von Seagal und Co. auch nur annähernd 10 Mio. kosteten sind lange, sehr lange vorbei und das sieht man den Filmen an. Ich denke, die Gründe dafür sind bekannt. Die sind aber schlicht profitabel, weil du keinerlei Marketing betreiben musst, da die Zielgruppe - und an niemand anderen richten sich die Dinger, ohnehin zugreift.
Das war die Chance, sie haben sie nicht genutzt, obwohl es mit Ayer, Hill, Jeewon, Roth echt fähige Leute am Steuer gab.
Das "fähig" lasse ich einerseits stehen, andererseits: Wenn sie sich die passenden Leute gesucht haben, warum hat es dann nicht funktioniert? Ich sehe es anders, gerade bei Schwarzenegger, weil ich ihn aus unterschiedlichen Gründen für limitierter als z.B. Stallone halte. Die Studios und scheinbar auch du habt da die rosarote Brille auf. Es ist doch nicht so, dass Schwarzenegger auf dem Höhepunkt seiner Karriere in die Politik gegangen ist, dann wieder kam und plötzlich funktionierte es nicht mehr.
Schauen wir uns das doch einmal an. indem wir an TRUE LIES von 1994 (!) anknüpfen:
JUNIOR
ERASER
SCHÖNE BESCHERUNG
BATMAN & ROBIN
END OF DAYS
THE SIXTH DAY
COLLATERAL DAMAGE
TERMINATOR 3
Dann kam, von Mini-Auftritten mal abgesehen die Politik-Pause, bevor EXP 1+2 und schließlich THE LAST STAND kam. Die Wahrheit ist doch, dass er da schon in einem Karrieretief steckte, weil sich die Zeiten geändert haben und er falsche Filme zur falschen Zeit wählte, und zwar seit Jahren. Das ist doch keine Überraschung und auch kein Zeichen von verschenkten Chancen, sondern nur eine Entwicklung gewesen, die sich mit Filmen wie SABBOTAGE zuspitzte.
Die hätten wie John Wick ankommen müssen und nicht wie altersschwache Griepen.
Vom Box Office oder von der Optik her?
Diese Filme hätten alle gut sein müssen. Rau, mit kultigen Szenen, großen Onelinern, denkwürdigen Momenten.
Sind aber alles belanglose B Ware, dies versehentlich ins Kino geschafft hat. Die Leute haben Filme wie Predator, Rambo und Co erwartet, aber dafür Kram wie Raw Deal, Universal Soldier 2 oder Get Carter bekommen. Das enttäuschte doch.
Da bin ich ja größtenteils bei dir, was wiederum aber nicht erklärt, warum EXP 1+2 - und gerade Teil 2 hat teilweise herausragende Actionsequenzen und diese Momente - gut ankamen und der dritte nicht. Ganz einfach: Man produzierte an der ohnehin überschaubaren Zielgruppe vorbei. Und damit würde ich auch gerne wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen, von dem du ja ein wenig abgewichen bist. Einen etwaigen EXP 4, und ich bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, dass der nach RAMBO 5 und T: DF noch kommt, zu modernisieren und wie HOBBS & SHAW aussehen zu lassen, ist in meinen Augen das dämlichste, was sie machen können, weil du damit deine Basis verschreckst und schlussendlich nur bedingt neue Zuschauer anlockst, die Differenz aber nicht ausgeglichen wird.
Verkauft die Leute nicht für blöd mit falschen Budget-Angaben, produziert mit maximal (!) 70 Millionen Dollar, holt einen versierten Regisseur, arbeitet mit einem Autor, der das Genre versteht und kennt, holt Chan für den asiatischen Markt und fahrt das Marketing-Budget signifikant zurück. Das braucht es nicht. Mit dem All-Star-Cast und einem guten Trailer hat man die Zielgruppe eh an Bord und die Kosten, um ein jüngeres Publikum anzulocken, sind zu groß, falls es überhaupt funktioniert. Dann reicht ein US-Einspiel von 80 Mio. - und das ist das, was der erste Zweite hatte - in den Staaten gut aus, sofern er in Asien und Europa gut läuft, um das Ganze profitabel zu machen.
Passiert das nicht, wird es ein böses Erwachen wie bei T: DF geben, wo man auch nicht erkannte, wo die Probleme liegen.