Um es kurz zu machen: ein wesentlich besseres, versöhnlicheres und schöneres Finale als Teil 4. Die Idee im Finale mag vielen aufstoßen, mr jedoch gar nicht. Ich halte es gar für eine der Stärken des Films, weil es einfach im Kontext der Reihe Sinn macht und persönlicher ist als dieses schnöde Effektgewitter des Vorgängers.
Inhaltlich ist das darüber hinaus "Malen nach Zahlen", versprüht für mich aber trotzdem wesentlich mehr Indy-Spirit als der Kristallschädel. Ford hat einige tolle Szenen, die Patentochter ist zumindest erträglich und Mikkelsen ist wie immer gut.
Als der Abspann lief, hatte ich sogar ein kleines Tränchen im Auge, mag aber auch der Nostalgie geschuldet sei.
Aber: Das macht Teil 5 nicht zu einem wirklich guten Indy-Film. Einerseits ist er zu lang. Da können und gerne 20 Minuten raus. Andererseits, und das werde ich nie verstehen: er ist über weite Strecken visuell austauschbar. Der Look ist zu klar, CGI - und damit meine ich nicht die Verjüngerung von Ford, das war überraschend gut - klar zu erkennen. Das nimmt vor allem den Actionszenen die Wucht. Ein Indy-Film braucht dieses schwitzige, dreckige, man muss das fühlen. Und die Verantwortlichen wissen das. Mangold und Spielberg haben beide rausgehauen, dass sie weitestgehend auf CGI verzichten und es auf die alte Art drehen wollten - machen dann aber das Gegenteil. Das ist nicht akzeptabel und nachvollziehbar und raubt der Reihe eines ihrer Markenzeichen. Und es soll mir keiner mit Kosten kommen, das ist dabei nicht der Punkt. So gibt es trotz zahlreicher Actionsequenzen keine, die es auch nur annähernd mit denen aus 1-3 aufnehmen kann oder trotz guter Ansätze tatsächlich in Erinnerung bleibt.
Trotzdem: im Vergleich zu anderen Blockbustern dieser Tage ist das fast schon old school, und der Film absolut sehenswert. Nicht von den Verrissen irritieren lassen. Teil 5 macht mehr richtig als falsch, auch wenn er besser hätte sein können/müssen.
Machs gut, Indy. Du wirst mir fehlen.
7/10