Batman v. Superman: Dawn of Justice (DC EU) [Kritik]

<Rorschach>

Well-Known Member
Shins schrieb:
Hats jemals eigentlich einen ähnlich schrecklichen Fall von Verstümmelung der Kinoversion gegeben wie bei BvS?
Weiß nicht. Suicide Squad vielleicht?
Haha ok... Aber da liest man ja auch schon oft raus, dass es ein längerer Cut garnicht gerettet hätte, sondern nur ein anderer Film :biggrin: Bei BvS is es ja wirklich so das ganze Handlungsstränge die für das Verständnis des Plots wichtig waren weggelassen wurden und man somit echt schwer folgen bzw. nachvollziehen konnte was gerade geschah.

McKenzie schrieb:
Kingdom of Heaven.
Echt? Ich glaub da kenn ich eh nur die Extended DVD Fassung :biggrin: War die Kinoversion damals echt so mies?
 

McKenzie

Unchained
Sagen wir so - Aus dem Kino ging ich mit einem Gefühl von "Der hätte mir eigentlich besser gefallen müssen, aber irgendwie....meh...", und konnte aber nicht ganz festlegen woran's lag. Beim Director's Cut wurde dann klar dass u.a. komplette Charaktermotivationen und Tode von Charakteren rausgeschnitten wurden. Der Kino-Cut ist ein Okay-Schlachtenfilm, der aber wegen der fehlenden Storyelemente recht schnell wieder vergessen ist. Der Director's Cut ist meiner Ansicht nach richtig gut, weil einfach viel runder. 45min die dringend fehlen machen halt schon was aus...
 

Clive77

Serial Watcher
Soeben den Extended Cut / Ultimate Edition /whatever gesehen. Joa, war ein bisschen besser als die Kinoversion, wobei man sich da ernsthaft fragen darf, weshalb man da nicht gleich diese Version gezeigt hat. Da macht schon vieles mehr Sinn als in der Kinofassung.
Andererseits bleibt es im Grunde genommen aber beim alten. Meine Kritikpunkte fallen nicht weg, auch wenn vor allem bei Luthor da mehr Nachvollziehbarkeit im Bilde ist.
Verstehe somit nicht, weshalb das Vorgehen hier mutiger sein soll. Düsterer Ton o.k. - aber bei dem Murks, der dabei rumgekommen ist, sehe ich die 27% bei den Tomaten schon als gerechtfertigt an. :mellow:
 

nachoz

New Member
Es gibt wohl keinen Film in 2016 der mich gleichermaßen fasziniert wie erschreckt.
Fasziniert, weil kaum zu glauben wie viel Potenzial verschenkt wurde und erschreckt, weil kaum zu glauben wie viel Potenzial verschenkt wurde.

Die katastrophalste Luthor Darstellung aller Zeiten.
Ein Superman, der nicht mal de Chance bekommt sympathisch zu werden.
Ein Endgegner, der von den Proportionen weder mit den Comics übereinstimmt, noch in dem Film passend präsentiert wird.
Ein Badass Batman, der seiner größten Regel beraubt wurde.
Metawesen die man über Youtubefilmchen kennen lernt.

Was hätte es für ein Fest werden können. Danke Warner.
 

Argento

Well-Known Member
Der Martha-Moment - Versuch einer Deutung:
Diese Szene, m. E. zu Unrecht viel gescholten und mit großer Selbstverständlichkeit und Verve lächerlich gemacht, ist gelungen. So, jetzt ist's raus.

Der "Martha-Moment" führt zur Verbrüderung der beiden Titanen. Wenn es in einem Film dieser Art und mit dieser Prämisse denn unbedingt sein muss, dass sich die zwei Helden verbrüdern, dann hat Snyder diese Aufgabe mehr als gut gelöst. Schlüsseln wir den kontroversen Moment doch einmal auf:

Warum empfindet Bruce Wayne denn auf einmal Mitleid mit Superman? Er empfindet auf diese Weise, weil er sieht, dass Superman sich um seine Mutter sorgt. Und dies scheint eine untertreibende Beschreibung dessen zu sein, was Superman in jenem Moment fühlt.

Bruce Wayne, der selbst einst ein einschneidendes und ihn auf ewig wird prägendes und bestimmendes Trauma erlitten hat, als seine Mutter auf brutale Weise aus ihrem Leben schied und seinem Leben genommen wurde, fühlt in genau diesem Moment, in seinem eigenen Schmerz, den Schmerz des anderen, und kann ihn auf einmal akzeptieren, zumindest aber erstmals besser einordnen, Empathie entwickeln.

Bruce Wayne kann Superman von nun an akzeptieren als einen "Menschen". Er sieht ihn nicht mehr als den Fremden, den Entrückten, den es zu bekämpfen gilt, weil er einem so fremd und unberechenbar zu sein scheint. Ein Wesen, welches fühlen kann wie er selbst, wird plötzlich für ihn sichtbar. Ein Wesen,
welches zu menschlichen Gefühlen imstande ist, offenbart sich ihm. Noch ein paar Minuten vorher schrie Bruce Wayne ihm vorwurfsvoll und voller Verachtung entgegen, dass Superman nicht mutig sei, es gar nicht sein könnte, da Mut etwas zutiefst menschliches ist und er eben kein Mensch sei.

Doch in diesem Moment, in welchem Superman sich um seine Mutter sorgt, fängt Bruce Wayne an, den Menschen in Superman zu
entdecken. Wie sagte doch Lex Luthor? "Für einen Jungen ist die Mutter die wichtigste Frau in seinem Leben."

Diese kurze, aber zentrale, "Martha-Sequenz" ist schon ziemlich mitreißend. Selten habe ich eine so intensive Szene in einem Blockbuster neueren Datums erlebt, die mir zumeist doch eher leer und distanziert erscheinen.
Der Wayne'sche Ausschrei "WARUM SAGST DU DIESEN NAMEN?", der einen von Gefühlen Übermannten präsentiert, in dem die Vergangenheit noch sehr lebendig zu sein scheint, ist in seiner Kraft ohne weiteres mit dem wichtigen Moment aus THE DARK KNIGHT vergleichbar, in welcher ein die Kontrolle verlierender Bruce Wayne dem Joker die Hand auf einem Tisch zu zerbersten scheint und vor Verzweiflung "WHERE ARE THEY?" brüllt.

Hat BATMAN V SUPERMAN Schwächen? Aber natürlich! Aber er hat auch viele reizvolle Ansätze, von denen so mancher gut umgesetzt wurde. Mein eigenes Urteil über ihn hat sich im Laufe des letzten Jahres beispielsweise mehrmals gewandelt. Noch bin ich nicht in der Lage mich festzulegen. Was ich aber sagen kann: So schlecht, wie er hier und dort gemacht wird, ist er ganz sicher nicht.

Vielleicht, ich sage das ganz zaghaft, ist der Film sogar seiner Zeit voraus und wir werden ihn in ein paar Jahren oder Dekaden ganz anders bewerten. Ein Zeichen dafür ist, filmhistorisch betrachtet, nämlich oft die verwunderte Ablehnung eines Werkes gewesen, die überschnell zu einem (temporären) Konsens wird.

Oft hat man dergleichen erlebt: DAWN OF THE DEAD, BLADE RUNNER, DER PATE II, APOCALYPSE NOW, HEAVEN'S GATE, ANGEL HEART, CRUISING...

Herrje, mit Romero, Cimino, Coppola und Friedkin greife ich zu den Sternen, ich weiß. In diese Reihe wird Snyder sicher niemals gehören. Aber ernster wird man ihn im Laufe der Zeit nehmen. Dessen bin ich mir ziemlich sicher.
 

Shins

Well-Known Member
Eine gute Deutung der Matha Szene. Und ja, so in etwa sehe ich auch die Intention dahinter.

Problem ist aber die in meinen Augen misslungene Ausführung. Für mich kam das zu plötzlich, zu plump. Ein in meinen Augen meisterhaftes Beispiel für "viel gewollt, wenig geschafft".
 

Dr. Akula

Well-Known Member
Was mit Martha bezweckt wird und was dieser moment aussagt steht denke ich außer Frage.
Mir gehts da wie Shins, ich mag den Film, anders als viele hier. Ich verstehe auch den Gedanken hinter der Szene und was sie bezweckt, nur ist die Ausführung viel zu plump und zu schnell abgehandelt.

Wenn ich an Supermans Stelle gewesen wäre hätte ich einfach "Rette meine Mutter" gesagt, und nicht den tatsächlichen Namen meiner Mutter benutzt. (Tut er ja sonst auch nicht in dem Film)
Deshalb finde ich es mehr als unbeholfen hier jetzt mit einmal Martha zu sagen und dem Zuschauer mit dem Hammer darauf hinzuweisen wo die beiden Gemeinsamkeiten haben.
 

Clive77

Serial Watcher
Zumal man das alles auch vorher hätte haben können, wenn ein gewisser Bruce sich erstmal angehört hätte, was Supes zu sagen hat - ohne direkt auf Angriff zu schalten. Der ganze Kampf wäre da unnötig gewesen.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
Argento ich kann dir in keinem Punkt zustimmen.

BvS wird in der Zukunft sicherlich anders bewertet aber er wird bestimmt nicht nicht als Meisterwerk oder genre definierendes Werk gehandelt werden. Indem du Dawn of the Dead und Blade Runner nennst, implizierst du das auf gewisse Weise. Snyder könnte in der Zukunft höchstens für 300 und Watchmen gefeiert werden aber dann nur für Inszenierung und Erzählung. Beide Filme altern nämlich gut.

Mal ganz abgesehen von den ganzen vielen Fehlern die der Film hat, und welche man schon zur Genüge erörtert hat, reden wir mal wieder über die Martha Szene:
Was Snyder mit dieser Szene bezweckt hat ist, denke ich, allen klar aber das sie gut umgesetzt ist, kann man nun wirklich nicht behaupten. Die ganze Szene, in welcher er plötzlich "Martha, rette Martha!" ruft, wirkt schlichtweg fehlplaziert und unglaubwürdig.

Superman dachte er würde sterben. Das sind seine letzten Worte! Was hat er dabei gedacht? Er wusste nicht das Martha auch der Name von Bruces Mutter war. Er wollte das man seine Mutter rettet aber schreit: "Rette Martha!" Alternativ und glaubwürdiger, hätte Batman einfach zustechen können und sich danach fragen: "Wer ist Martha?" Batman kannte keine Martha in Kombination mit Superman. Wenn er geschrieen hätte: "Rette meine Mutter!", hätte Batman damit wenigstens was anfangen können.

"WARUM SAGST DU DIESEN NAMEN?"
Passt hier voll und ganz. Das ist der Knackpunkt der ganzen Szene.

Soldaten die im Feld liegen oder normale Menschen welche Angst haben, in Panik und am sterben sind rufen nicht den Namen ihrer Mutter, sie rufen "Mutter, Mama oder Mom!" Vielleicht zudem noch ein "Tut mir leid Mama". Das wäre glaubwürdig gewesen und hätte vollkommen ausgereicht. Das wäre Panik und trotzdem hätte Superman an seine Mutter gedacht. Beide haben Mütter, es wäre ein Zeichen für Menschlichkeit. Für Batman hätte das reichen können und danach hätten sie die Namen austauschen können, was Batman noch mehr motiviert hätte.

Warum hat Martha also funktioniert? Nicht weil es gut geschrieben oder logisch war, sondern weil es im Drehbuch stand und das ist kein akzeptabler Grund, das ist schlichtweg nicht gut geschrieben.

@Clive77
Nicht unbedingt, Batman wollte den Überraschungsmoment nutzen aber stellte sich dafür einfach auf die Straße... Die ganze Kampfszene war unterwältigend und schlecht aufgesetzt.
 

McKenzie

Unchained
@Clive
Der Film zeigt einen Batman der verbittert ist und sich selbst fanatisch einredet, das Alien töten zu müssen. Je unsicherer und/oder verletzter manche Leute sind, desto mehr schalten sie auf Scheuklappen. Finde das hat BvS deutlich genug gezeigt, vor allem mittels der Gespräche mit einem leicht verzweifelten Alfred, der diese Fixierung korrekt diagnostiziert. Würde er in diesem Zustand auf einmal Diskussionen zulassen, wäre das auf den Charakter bezogen sehr inkonsistent und würde insgesamt keinen Sinn mehr ergeben.

Edit (weil jetzt Laptop statt Handy):
Batman will Superman ja nicht aus Spaß an der Freud töten. Er sagt selbst, dass er mit 99% Wahrscheinlichkeit gut sein könnte, und dass die 1% immer noch ein zu großes Restrisiko wären. Natürlich setzt er sich nicht mit dem hin und betratscht das bei einem Bier, die Gefahr wäre viel zu groß, die Entschlossenheit die er aufbringen muss (bzw. glaubt zu müssen) dabei zu unterwandern. Er redet sich ein dass er Superman gar nicht als menschliches Wesen sehen darf, nur als Feindbild - Man könnte ihn da im Grunde mit religiösen Fanatikern vergleichen, und das ist durchaus in Ordnung so.
 

Argento

Well-Known Member
Woodstock schrieb:
Argento ich kann dir in keinem Punkt zustimmen.

BvS wird in der Zukunft sicherlich anders bewertet aber er wird bestimmt nicht nicht als Meisterwerk oder genre definierendes Werk gehandelt werden. Indem du Dawn of the Dead und Blade Runner nennst, implizierst du das auf gewisse Weise. Snyder könnte in der Zukunft höchstens für 300 und Watchmen gefeiert werden aber dann nur für Inszenierung und Erzählung. Beide Filme altern nämlich gut.
Ist doch völlig okay, dass du mir nicht zustimmen kannst. Mir ist schon bewusst, dass ich in diesem Falle wohl einer Minorität angehöre, da ich den Film nicht schlecht finde. Unentschlossen darüber, wie genau ich ihn finde, bin ich aber dennoch. Das wird ja aus meinen Zeilen deutlich.

Aber Woodstock, dergleichen impliziere ich doch nun wirklich nicht. Insbesondere deswegen nicht, weil ich doch schon in meinen nachfolgenden Zeilen stark relativiere und meinen Punkt so deutlich mache, wie es irgend geht:

"Herrje, mit Romero, Cimino, Coppola und Friedkin greife ich zu den Sternen, ich weiß. In diese Reihe wird Snyder sicher niemals gehören.
Aber ernster wird man ihn im Laufe der Zeit nehmen. Dessen bin ich mir ziemlich sicher."

Nachtrag:
Ich schätze Snyder einigermaßen, aber WATCHMEN halte ich für ein missratenes Werk von ihm, da Abpausungskino.

Nachtrag 2:
Zur Frage, warum er Martha sagt:
Ich kenne nicht wenige Menschen, die Fremden oder Arbeitskollegen gegenüber, wenn sie von Verwandten sprechen, auf den Namen zurückgreifen. Dergleichen scheint bei manchen eine Art Automatismus zu sein, da ich mich schon mehrmals mit einem Namen konfrontiert sah, den ich gar nicht kannte, ehe sich dann herausstellte, dass der Kollege seine Großmutter oder Mutter meinte. Das lässt sich also schon erklären und ist nicht unrealistisch oder realitätsfern. Unüblich vielleicht, dem würde ich zustimmen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich habe den Film vor zwei Tagen nochmals gesehen und bin weiterhin schwer begeistert. Die "Martha" Szene habe ich von Anfang an so wahrgenommen. Es gibt auch bereits einige Reviews, die den Moment ganz ähnlich wie Argento beschreiben. Was seine Analyse natürlich nicht schmälern soll.
Aber natürlich sagt Superman in dem Moment Martha. Batman ist voller Abneigung gegenüber dem Alien ("..kein Mensch!"). Hätte er Mutter gesagt, hätte Batman sicherlich gedacht er redet von seiner Alien Mutter. Superman geht sicher, dass Batman erkennt, das es sich um einen Menschen handelt. Ganz abgesehen von der Tatsache das Supie mit seinen letzten Worten nicht um sein eigenes Leben bettelt.
Zudem sagt Bruce zu Alfred kurz vorher noch das alles vorher (seine Taten als Batman) nichts zählen und es jetzt um alles ginge. Er hat als Kind seine Eltern an einen Wahnsinnigen verloren. Am Anfang (in der wohl besten Anfangssequenz eines Blockbusters seit Jahren mmn) hält er wieder ein Kind im Arm, welches seine Mutter verloren hat. In der Martha-Szene befindet er sich wieder in der Situation und realisiert (als Lois hinzukommt) das er auf der anderen Seite des Revolvers steht.

Ist die Szene perfekt? Nein. Aber um einiges einfallsreicher als "Hey, du hast auch ein Cape! Lass uns Freunde sein!".
 

McKenzie

Unchained
Revolvermann schrieb:
Ganz abgesehen von der Tatsache das Supie mit seinen letzten Worten nicht um sein eigenes Leben bettelt.
Durchaus auch ein guter Punkt. Selbstlosigkeit lässt einen eher selten zum Supervillain werden, das sollte Batman auch erkennen.

Zu Martha - Martha Kent ist ja nicht mal Supermans biologische Mutter. Klar nennt man auch Zieheltern meist Mutter und Vater, aber es hat in der Zwischenzeit ja doch eine gewisse Distanzierung stattgefunden, er wurde sich seines Alien-Seins bewusst. Und ehrlich gesagt nenne ich meine Eltern auch manchmal beim Vornamen, seh da jetzt nicht so ein Problem damit.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
@Argento
Also für mich ist das nicht nur unüblich sondern weltfremd. Wenn ich über meine Mutter rede und sie dabei mit Namen nenne, würde mich jeder für verrückt halten oder vermuten, dass ich eine schlechte Beziehung zu meiner Mutter habe.

Gerade im amerikanischen Kino und mit Superman, der im prüden, klassischen Kansas aufgewachsen ist, finde ich ein so distanziertes "Martha" unglaubwürdig. Entweder Panik oder überlegt, für mich ergibt die Nennung des Vornamens keinen Sinn. Gerade weil ich aber auch ein Dorfkind bin. :squint:
 

Clive77

Serial Watcher
Woodstock schrieb:
@Clive77
Nicht unbedingt, Batman wollte den Überraschungsmoment nutzen aber stellte sich dafür einfach auf die Straße... Die ganze Kampfszene war unterwältigend und schlecht aufgesetzt.
Überraschungsmoment?
Also, nachdem er für ein paar Stunden nachdem er das Bat-Signal ausgelöst hat, drauf gewartet hat, dass Superman aufkreuzt (wo er sich nicht wirklich sicher sein konnte), wollte er ein Überraschungsmoment nutzen? Joa, und dann kommen erstmal diese überraschenden Fallen, von denen er wissen müsste, dass sie Supes nix anhaben können und die einzige Waffe, von der er mit Sicherheit weiß, dass sie ihn verletzen kann, deponiert er dort, wo er vermutet, dass er landen wird, nachdem der Kampf angefangen hat. Dass das dann wirklich geschehen ist, war für mich die größte Überraschung... :plemplem:

McKenzie schrieb:
@Clive
Der Film zeigt einen Batman der verbittert ist und sich selbst fanatisch einredet, das Alien töten zu müssen. Je unsicherer und/oder verletzter manche Leute sind, desto mehr schalten sie auf Scheuklappen. Finde das hat BvS deutlich genug gezeigt, vor allem mittels der Gespräche mit einem leicht verzweifelten Alfred, der diese Fixierung korrekt diagnostiziert. Würde er in diesem Zustand auf einmal Diskussionen zulassen, wäre das auf den Charakter bezogen sehr inkonsistent und würde insgesamt keinen Sinn mehr ergeben.

Edit (weil jetzt Laptop statt Handy):
Batman will Superman ja nicht aus Spaß an der Freud töten. Er sagt selbst, dass er mit 99% Wahrscheinlichkeit gut sein könnte, und dass die 1% immer noch ein zu großes Restrisiko wären. Natürlich setzt er sich nicht mit dem hin und betratscht das bei einem Bier, die Gefahr wäre viel zu groß, die Entschlossenheit die er aufbringen muss (bzw. glaubt zu müssen) dabei zu unterwandern. Er redet sich ein dass er Superman gar nicht als menschliches Wesen sehen darf, nur als Feindbild - Man könnte ihn da im Grunde mit religiösen Fanatikern vergleichen, und das ist durchaus in Ordnung so.

Mal ganz abgesehen davon, dass mir der "Batman-Charakter" im Film überhaupt nicht gefällt (Afflecks Schauspiel aber schon!) und so ziemlich allem widerspricht, was die Figur für mich bisher ausmachte: Nein, da war sehr vieles nicht in Ordnung bei der Auseinandersetzung. Die 99% Wahrscheinlichkeit versucht er ja nie irgendwo bestätigt zu bekommen. Warum? Weil er verbittert ist? Oder vielleicht, weil er überhaupt keine Ambitionen mehr hat, sein detektivisches Gespür zu nutzen? Für mich sah es eher so aus, als wenn er wegen besagtem 1% direkt darauf aus ist, Supes den Garaus zu machen. Aber
warum dann nicht direkt den Speer mit Krytonit nutzen? Sollte er tatsächlich ein Überraschungsmoment haben und fanatisch sein, wäre das doch die beste Möglichkeit gewesen. Wie es aber dann ablief, deutet doch drauf hin, dass er Supes quasi erstmal vorführen wollte, ihm einiges zu sagen hatte, ohne aber wirklich zuhören zu wollen, was die Antworten sind. Und dann stellt er plötzlich bei "Martha" die Lauscher auf? Boah nee, das passt (trotz der nachvollziehbaren Argumente oben) überhaupt nicht ins Bild.
 

Woodstock

Verified Twitter Account ☑️
@Clive
Überraschungsmoment.

Ja aber genau das meine ich doch. Aus Batmans Sicht ist die Art des Angriffs eine Überraschung. Er lockt ihn in eine Falle aber es ist natürlich absoluter Blödsinn. Batman muss gegen so einen Gegner schnell die Oberhand gewinnen, sonst hat er keine Chance, das hat man verstanden aber die Umsetzung war nicht gut geschrieben. Batman greift viele Gegner von Hinten und aus dem Dunkeln an, warum dann nicht auch Superman? Der ganze Anfang des Kampfes ist schlichtweg nicht batmanartig.
 
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