Staffel 7 und 8 habe ich nun auch durch. Die restlichen Abenteuer der 7. Staffel blieben auf konstantem Niveau, ohne dass sich eines davon richtig hervorheben konnte. Es waren im Grunde spannende Konzepte, deren Schwäche einfach daran lag, dass über lange Zeitintervalle einfach zu wenig geschah. Sowohl "Ambassors of Death" und "The Inferno" bauen die Story nur langsam auf und gewinnen erst ab der dritten Folge an Fahrt. Inferno ist aber die deutlich interessantere Geschichte, da der Doctor in ein Parallel-Universum „geschoben“ wird und in einem totalitären Großbritannien landet (inkl. Brigade-Leader Stewart mit böser Augenklappe und Narbe) Ähnlich wie in „The Silurians“ befindet sich der Doctor am Ende einem Dilemma gegenüber, welches ihn ziemlich markieren wird. Was einem ansonsten in der Serie auffällt ist, dass U.N.I.T scheinbar aus einem Haufen inkompetenter Soldaten besteht und die Autoren nicht wussten was sie mit dem Charakter von Elizabeth Shaw anfangen sollten. Wie ich schon in einem früheren Post verriet, unterscheidet sie sich deutlich von vorherigen Begleiterinnen und ist nicht mehr die kleine naive Lady, die ständig gerettet werden muss, sondern bietet dem Doctor die Stirn und weiss sich auch ansonsten durchzusetzen. Leider wird davon aber kaum gebrauch gemacht, so dass sie wenig zu tun bekommt und eine recht vergessliche Begleiterin des Who-Franchise ist.
Den Produzenten scheint das auch aufgefallen zu sein, denn „The Inferno“ war ihr Letzter auftritt und im Debüt der 8. Staffel wurde Sie von der Begleiterin Josephine Grant ersetzt und erfahren vom Brigadier, das Liz das Team verlassen hat. Jo Grant ist charakterlich leider ein großer Rücktritt Gegenüber Shaw und reiht sich damit wieder zu den früheren „Damsels in distress“. Staffel 8 ist aber recht besonders, denn nicht nur wird in „Terror of the Autons“ des Doctors persönlicher Erzfeind der Master eingeführt, er ist auch in sämtlichen folgenden Abenteuern der Staffel ein wichtiger Teil der Geschichte. So hätten wir hier erstmals eine Art Storyfaden der sich durchzieht. In den fünf Abenteuern aus denen die Staffel besteht, macht der Master dem Doctor das Leben schwer und versucht jedesmal die Kontrolle über die Erde zu gewinen. Das hätte sicherlich zu einer gewissen Monotonie führen können, jedes mal den selben Gegenspieler zu haben (wenn auch stets in Begleitung anderer Alien/Kontrahenten), doch Staffel 8 hat einen großen Trumpf parat, nämlich Roger Delgados Inkarnation des Masters. Ab dem ersten Moment fühlt man sich sofort in seinen Bann gezogen. Charmant und Boshaft zugleich, Meister der Manipulation und Intrigen und schlichtweg die Beste Neuerung der Serie seit den Daleks. Delgado hat sich in der Reihenfolge der Master-Darsteller ganz nach oben katapultiert und ich kann mir kaum vorstellen, dass die anderen Darsteller aus der klassischen Ära das noch übertrumpfen könnten. Weiterhin besteht die Staffel zudem aus weniger Folgen, was jedem Abenteuer zugute kommt. Besonders hervorheben möchte ich „Terror of the Autons“ und „The Claws of Axos“. Letztere ist bisher zusammen mit „The Chase“ ein großer Favorit meinerseits was die klasssische Ära angeht, wobei „Terror of the Autons“ aber auch nicht weit davon weg ist. Sowohl „Terror...“ als auch „Claws...“ gestalteten sich als sehr unterhaltsame Folgen mit interessanten Designs. Der Trash-Faktor trägt auch einiges dazu bei, denn in beiden gibt es recht Skurile Momente. So hat das Budget in „Terror of the Autons“ wohl nicht ausgereicht um sich Sets wie z.B. eine Küche oder einen Kontrollraum zu leisten, weswegen man die Schauspieler dann einfach auf ein Hintergrundbild kopiert hat und dies deutlich zu erkennen ist. Aber auch die restlichen Abenteuer haben allesamt ihre guten Momente und bieten einige interessanten Geschichten. Besonders großartig ist jeder Moment, in welchem der Doctor Gebrauch von seinem venusianischem Karate macht. Das braucht die neue Serie auch unbedingt.
Momentan bin ich von der Serie richtig begeistert und kann es kaum abwarten die nächsten Folgen einzulegen.