Regisseur Neil Marshall (THE DESCENT, DOG SOLDIERS) ist ein echtes Phänomen im Filmgeschäfft, weil er es bisher immer geschafft hat aus verhältnismäßig geringem Budget etwas (genretechnisch) wundervolles zu zaubern. Um den Stoff seines DOOMSDAY zu verfilmen hätten andere Regisseure sicherlich ~ 100 Millionen US Dollar benötigt, Marshall schaffe es mit ca. 30! So ist der Film allerdings als augenzwinkernde Hommage an richtig gute Filme der 80er und frühen 90er zu verstehen (z.B. DIE KLAPPERSCHLANGE, MAD MAX), mit einem Touch Infected-Horror àla 28 WEEKS LATER, aber leider auch einigen Logikfehlern.
Die Logikfehler werden durch die perfekt inszenierte Action, einem gewissen Grad an Humor und viel zu coolen Charakteren wieder wettgemacht!
Letztes Jahr noch (2007) hat Kultregisseur Robert Rodriguez das Grindhouse-Actionkino mit seinem Beitrag PLANET TERROR wieder salonfähig gemacht. Einem ähnlichen Genre ist auch DOOMSDAY zu zuordnen. Erwartet keine all zu intelligente Geschichte, erwartet stylisches Popcorn-Kino der Spitzenklasse!
Zermatsche Köpfe, Blutfontänen, Kannibalismus und bei lebendigem Leib vergammelnde Infizierte sind eine tragende Kraft in diesem Highspeed-Endzeit-Actionstreifen. Gorehounds dürfen sich auf ein wahres Schlachtfest freuen!
Regietechnisch (vor allem als Respektsbezollung gegenüber Genreklassikern) wurde hier eigentlich alles richtig gemacht. Es kommt ein astreines Oldschoolfeeling beim Betrachten der Kinoleinwand auf. Vor allem die Highspeed-Autoaction ist ähnlich gut wie in MAD MAX 2.
Lauthals lachen kann man gerne sobald die Ritter auf der Leinwand auftauchen. Der König des schottischen Schlosses - Kane (gespielt von B-Movie-Legende Malcom McDowell) - residiert im Andenkenlanden der Festung, die ehemals eine Touristenattraktion war (bevor die Mauer um Schottland gezogen wurde). Solche Kleinigkeiten zeigen deutlich, dass der Film über eine gewisse Selbstironie verfügt, die auf Grund des mangelnden Budget (was durchaus positiv gemeint ist) eingebaut wurde.
Die Schauspieler mimen klischeehafte und gewollt ultra coole Actionhelden. Von ihnen haben alle einen guten Job vor den Kameras geleistet. Nur Rhona Mitra (BOSTON LEGAL) ist als Eden Sinclair vielleicht eine Spur zu cool (und die Figur hätte durchaus besser besetzt werden können), aber hier drücken wir einfach mal ein Auge zu.
Fazit: Ein wilder Genremix und eine super actionreiche Hommage an Endzeit-Klassiker der 80er Jahre. 200% blutiges Highspeed-Popcornkino. Ein Männerfilm!
Meine Wertung: 8 von 10 Menschenschnitzeln