Flight ~ Denzel Washington, Robert Zemeckis [Kritik]

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Statussymbol.
Gesehen. Ist gut, aber eben auch nur gut. Zemecki findet zum einen endlich wieder den Weg zum Realfilm und macht dabei vieles richtig. Der Film ist handwerklich von vorne bis hinten perfekt, die ersten fünfzehn minuten des Films, die fast komplett im Flugzeug spielen sind unfassbar intensiv. Obwohl man aus den Trailern weiß wie der Flug endet, ist das alles sehr geschickt in Szene gesetzt und reißt einen mit. Bis zur Mitte bleibt der Film auch danach noch interessant, danach wird er leider viel zu vorhersehbar. Alles passiert genauso, wie man es von einem Lupenreinen Hollywood Film erwartet, was leider auch dazu führt, dass der Film zu einem gigantischen Moralapostel verkommt.
Das Ende wird dadurch leider auch völlig versaut.
Schauspielerisch ist das ganze auch ganz große Klasse. Washington dominiert den Film zwar völlig und bringt eine absolute Topleistung, aber auch jeder Nebendarsteller ist hoch gradig besetzt. Leider bekommen Goodman ( herrlich schräg) und Cheadle zu wenig zu tun, um wirklich aus dem vollen schöpfen zu können. Insgesamt bleibt ein Unterhaltsamer Film, der handwerklich und schauspielerisch vollstens überzeugt. Die Story kann dabei leider nicht mithalten und verwirft jegliche bitter-böse Satire und Kritik, zu Gunsten von Glaubensbekenntnissen und einem weichgespühlten Moralapostel Ende. Zu vorhersehbar ab der zweiten Hälfte des Films bleiben gute 7 / 10.
Da ist man auf Nummer Sicher gegangen.
 

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Statussymbol.
Kein Problem, Würd ich im Nachhinein auch empfehlen. Ist schade, wenn man schon ein R-Rating hat, dann sollte msn auch auf der Inhaltsebene mutiger sein.
 

Woodstock

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@Jay

So hatte ich den Film erwartet. Aber ansehen werde ich ihn mir trotzdem nur auf DVD oder Blu-Ray.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Ich mag Denzel Washington einfach nicht. Ich verbinde mit ihm zu sehr das Bild eines erzkonservativen Amerikaners, ähnlich wie Mel Gibson. Zudem spielt Washington meiner Ansicht nach auch fast in jedem Film dieselbe Rolle. Egal, ob Drama oder Action. An Denzels Spiel ändert sich kaum je was.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Am Wochenende 2 mal im Lichtspielhaus gewesen.

Der Absturz zu Anfang ist wirklich intensiv. Man konnte im Kino förmlich das Entsetzen in den Gesichtern der Zuschauer sehen. Dabei geht es nicht brutal zu.
Nach diesem furiosen Start wird "Flight" zu einen Trinker-Drama. Das wusste ich vorher, weshalb es mich nicht sonderlich störte.
Ziemlich schnell nach dem Absturz kommt es zu meiner Lieblingsszene. Einer Unterhaltung im Treppenhaus der Klinik. Keine besonders spektakuläre Szene aber mit so witzigen, smarten Dialogen ausgestattet das ich mich auf einen überspitzten, intelligenten Rausch mit Potential zum Kultfilm einstellte. Leider ist es das nicht geworden. Dabei gibt es durchaus noch weitere tolle Szenen. Dafür sorgt allein schon John Goodman. Allerdings verweigert "Flight" den letzten Schritt zum Absurden. Zum Übertriebenen. Dabei hätte es so gut gepasst einen politisch absolut unkorrekten Film über einen Trinker zu machen der mit einem Flugzeugabsturz anfängt. Es gibt dieses Überspitzte im Film. In Ansätzen.
Der Film kann sich nicht entscheiden ob er cool sein will oder belehren soll. Sie hätten den Regler einfach 2 Stufen höher drehen sollen oder ein wirkliches Drama daraus machen.
Washington hätte am Ende total zugedröhnt und mit wehenden Fahnen die Anhörung für sich entscheiden sollen. Genauso betrunken und genauso souverän wie er das Flugzeug gelandet hat
.
Gerade wenn man denkt jetzt könnte die Party richtig losgehen gibts den finalen,moralischen Schwenk und anstatt eines genialen hat man halt nur einen guten Film gesehen.

7/10 riesen Wodkaflaschen im Auto
 

.adversus

Well-Known Member
Presko schrieb:
Ich mag Denzel Washington einfach nicht. Ich verbinde mit ihm zu sehr das Bild eines erzkonservativen Amerikaners, ähnlich wie Mel Gibson. Zudem spielt Washington meiner Ansicht nach auch fast in jedem Film dieselbe Rolle. Egal, ob Drama oder Action. An Denzels Spiel ändert sich kaum je was.
Genau so geht es mir auch. Als ich den Trailer im Kino gesehen habe, dachte ich, ich kenn den Film schon.
 

OpaMuff

New Member
Muss auch sagen, das Washington zuletzt doch sehr eindimensional gespielt hat. Ich mochte ihn in den 90ern lieber (vom schauspiel her). Damit will ich aber nicht sagen, dass die meisten seiner Filme mich nicht noch immer unterhalten können.
 

James

New Member
Der Absturz ist dufte, aber der Rest irgendwie nur Alkoholiker Drama. Hochwertig gespielt, ja. Einfach nicht nach meinem Geschmack.
 

Rebell

Well-Known Member
Ich war ganz erstaunt:
Eine recht große Gruppe von 13/14 Jähriger ist in den Film gegangen als ich Lincoln geguckt habe.
 

Butch

Well-Known Member
Teilweise etwas Langatmig aber Denzel Washington ist klasse und die Geschichte ist auch interessant genug das man nicht das Interesse verliert, kann aber nicht so fesseln wie z.b. Cast Away trotztdem ist Zemeckis ein ganz gutes Comeback gelungen.

7/10
 

Kinobesucherin

New Member
Habe mir den Film gerade angeguckt und ich muss sagen, dass ich ihn gar nicht so schlecht finde. Aber ob es für einen DVD-Tipp reicht, bin ich mir nicht so sicher. Da doch ein jeder einer recht individuellen Filmgeschmack hat und ich diesen Film zwar positiv bewerte, aber wahrscheinlich nicht als DVD in meine Sammlung aufnehme....
Aber auf jedenfall zeigt der Film eine tragische, mitfühlende Geschichte, die ihren Ursprung in der Wahrheit hat. Ein gelungener Film, der auf von euch eine Chance kriegen bzw. gesehen und bewertet werden sollte :wink:

 

Phyrrax

stole your Ice Tea
Ich muss sagen das er mir ganz gut gefallen hat, bis...ja bis diese unglaublich eklige Moralkeule am Ende kam! Bäh auf sowas stehe ich ja gar nicht. Ansonsten ordentlich gespielt, mit nen paar netten Szenen. Pacing hätte etwas höher sein können, aber naja ist halt auch nen Drama. Achja, John Goodman war der Knaller! :thumbsup:
5/10 kleine Wodkapullen
 

Woodstock

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Guter Film mit guter Musik und guten Effekten. Denzel Washington und Kelly Reilly haben gut gespielt und insgesamt hat vieles gepasst. Im eigentlichen kann man den gesamten Flugzeugaspekt aus der Geschichte nehmen, denn alles handelt nur von seinem Kampf gegen den Alkoholismus. Der Flug symbolisiert dabei seinen Höhenflug und den Gedanken, dass es immer so weitergeht. Der Crash hingegen, steht für den Absturz den jeder Alkoholiker irgendwann erlebt. Manche lernen daraus, manche nicht. Das Ende hat dazu sehr gut gepasst und war ein verständlicher Kompromiss.
Das amerikanischen Antisuchtprogramm. Vertraue auf Gott, sei ehrlich, verurteile dich nicht bei einem Rückfall und stehe zudem was du getan hast. Finde Vergebung und gelobe Besserung. Man kann darüber streiten aber es gibt sehr viele Fälle wo es funktioniert. Der Film war Werbung dafür. Das er am Ende aufgehört hat zu Lügen und seine Scharade aufrechtzuerhalten war für die Geschichte notwendig und auch für seinen Fortschritt als Person. Natürlich bedeutet das Gefängnis für ihn aber sein Endsatz "I have never felt that free", zeigt das seine "Freiheit", ein noch viel schlimmeres Gefängnis aus Lügen und Täuschung war.

Hat mir gefallen. War aber gegen Ende sehr langatmig. 7/10
 
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