Woodstock schrieb:
Das mit der Symbolik kann bei Ghostbusters auch ausufern. Ich persönlich wollte einen Witz machen. Wenn man jetzt nämlich noch die Falle mit reinnimmt, dann hat man keinen umgekehrten Geburtsziklus, sondern einen sich auftuenden Höllenschlund.
Ich habe durchaus erkannt, dass du das nicht ernst bis ins Mark meintest, aber du hast es aufgeführt und da es nicht durch 300 Smileys entschärft wurde, scheint es zumindest eine kleine argumentative Relevanz zu haben. Und Höllenschlund ist ja kein Symbol. Du sagst "paranormales Guantanamo Bay" - das ist eher ein Symbol, ein interessantes noch dazu, aber ebenfalls nicht stichhaltig. Es wird zu keiner Zeit auf die Situation der Geister in der Falle eingegangen. Das ist eher etwas zufällig Unterschwelliges, was man entdecken kann, wenn man die Welt größer denkt als sie uns gezeigt wird. Das haben einige Fans neulich ja massiv unterschätzt, als sie Harold Raimis nach dessen Tod in einer Fan Zeichnung in die Falle verabschiedeten.
Deathrider schrieb:
Ganz ehrlich, eine komplette Frauenghostbustertruppe zu besetzen wirkt als feministischer Kontrast zum Original selbst unter den eh schon forcierten Hollywoodstudioentscheidungen überambitioniert. Kannst mich gerne wegen meiner Meinung einen Sexist nennen, Joel.
Ich habe doch extra betont das nicht machen zu wollen.
Ich frage mich halt, warum man keine geschlechtlich gemischte Truppe an den Start schicken kann und diese dann wenigstens vernünftig besetzt.
Klar, ein Mittelweg wäre sicherlich besser. Wie so oft. Den kriegen wir aber halt nicht. Selbst Polizei Buddy Movies gibts ja fast nie mit gemischten Geschlechtern. Im TV häufiger als Kino, würde ich mal sagen. Aber der Protest und der Widerspruch ist so gering, wenn es sich um Männer in Unterhaltungsfilmen dreht. Kaum jemand beschwert sich, wie Superheldenteams ihre Teammitglieder selektieren, wie die Filmstudios neun von zehn Franchises explizit für Jungs und Männer machen, aber der eine Franchise Reboot, der in dieser neuen, unabhängigen Version für Frauenfiguren (Männer dürfen ja weiterhin ins Kino) umgeschrieben wird, kriegt von allen Seiten Lack. Da stimmt doch was nicht. Ich wollte das hier zunächst auf männliche Faulheit und Unflexibilität schieben...
MadMax schrieb:
Persönlich Anmerkung zum Thema "Geschlechterrollen": Ich find´s dieser Tage belustigend, dass die Frauenwelt gerne als cool, stark, autark usw.. tituliert wird. Mitte Februar wird sich dann wieder zeigen, dass die alten Klischees halt doch nicht mit Gewalt "abzuwürgen" sind, wenn die Frauenwelt geschlossen das Kino zu "50 Shades of Grey" stürmen wird (im Schlepptau viele männliche Opfer
Das erschließt sich mir irgendwie nicht. Worauf willst du hinaus? Wenn Frauen ihre männlichen Begleiter zu einem Film überreden können, sind die Begleiter entweder nett bzw. die Frauen stark in ihrer Überredungskunst. Warum widerspricht einer der wenigen Frauen Tentpole-Titel des Jahres der Idee, Frauen könnten "stark und autark" sein? Sind Jungs nicht noch viel mehr Schäfchen, Lemmige und Heerdentiere, weil sie nicht einen, sondern siebenundvierzig mal mehr, mal weniger austauschbare Filme im Jahr haben, in die sie geschlossen reinstürmen? Weil Männer umgekehrt ihre Freundinnen zu diversen Filmen überreden, gerne Gruselfilme, um den Beschützer zu geben?
Joker1986 schrieb:
Weil der Cast schon einen großen Anteil hat. Man versucht doch Rollen passend zu besetzen. Du besetzt doch auch keine Rentner für die Rolle der Highschoolabsolventen in einer Teenie-Komödie. Ich kann mir einfach McCarthy um nichts in der Welt in dieser Rolle vorstellen. Schön, wenn du das kannst. Ich werde vielleicht auch eines besseren belehrt (wie schon erwähnt, werde ich ihn mir trotzdem anschauen). Aber stand jetzt, hier und heute sehe ich nicht, wie das Gut werden soll.
Das mit dem High School Rentner ist aber mal wieder so ein Extremvergleich. Die Ghostbusters sind Wissenschaftler, keine Ethan Hunt Actionstar-Geheimagenten. Und nein, auch keine Polizisten oder Feuerwehrleute. So, wie Murray, Aykroyd und Ramis diese Figuren etabliert haben - und darum geht's aktuell ja - waren die Kerle Schreibtisch- und Laborhengste, die mit selbst gebastelten Gadgets durch die Gegend marschierten und relativ hüftsteif ihre Apparaturen zum Einsatz brachten. Ernie Hudson war mit Abstand der fitteste der Jungs und mit Abstand der, der am wenigsten von Belang war.
Ich habe auch meine Zweifel, gerade bei McCarthy, deren letzte Rollen mir auch nicht gefallen haben. Aber wenn die Rollenbeschreibungen stimmen, ist sie ja nicht mal eine Wissenschaflerin, sondern eine U-Bahnangestellte, die zufällig mit in die Sache hineingerät. Wo ist das Problem?
Und generell liegt mir ja nur daran, ein wenig den Ball flach zu halten - oder zumindest von Endverurteilungen abzusehen - solange wir noch nichts Konkretes gesehen haben.