Godzilla gegen Megalon [/align]
Nr. 13[/align]
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Originaltitel: Gojira tai Megaro
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Jun Fukuda
Japanischer Trailer
Deutscher Trailer
Story:
Die Bewohner des sagenumwobenen unterseeischen Königreiches Seetopia fürchten um ihre Existenz: Sie werden durch die Atombombenversuche der Menschen bedroht. Ihr riesiges Insektenmonster Megalon und das Weltraummonster Gigan sollen nun die Menschheit vernichten. Doch Professor Ibukis Roboter King Kong und der menschenfreundliche Riesensaurier Godzilla stellen sich dem fürchterlichen Vernichtungswerk der Seetopianer entgegen. Es beginnt ein Kampf der Giganten.
Quelle: ofdb.de
Kritik:
Was hier auf dem Bildschirm flimmert ist derart abstrus und lächerlich. Lässt man sich darauf ein, ist der Film Trash-Unterhaltung der Superlative.
Anmerkung: In der Deutschen Fassung verpasste man Jet Jaguar den Namen King Kong! In der Folgenden Kritik wird nur sein originaler Name benutzt.
Der Film ähnelt dem Vorgänger žFrankensteins Höllenbrut sehr. Die Story bedient sich wieder von einem Invasionskonzept (wobei es hier keine Außerirdischen sind). Für die Kämpfe und den Soundtrack benutzte man bereits existierendes Material.
Obwohl hier die gleichen Fehler wiederholt werden wie bei žFrankensteins Höllenbrut, zieht man es viel Konsequenter durch. Von vorne bis hinten ist alles zum auslachen schlecht. Seien es Schauspieler, Requisiten, Sets, Soundtrack oder die Monsterkämpfe. Die hauchdünne Story bleibt nur in den ersten 20 Minuten im Vordergrund. Danach gibts nur noch Trashige Monster-Action.
Die Figuren kommen 08/15 Kinderfilm daher, sind platt und ohne jegliche Tiefe. Die beiden Hauptprotagonisten werden derart auf cool getrimmt damit sich die Kinder die wohl als Väter wünschen würden. Wer wollte als Kind denn nicht einen Erfinder als Vater haben, der einem andauern irgendwelche Superspielzeuge zusammenbaut?
Die Bösen sind hier auch das typische Klischee. Eigentlich wären sie kaum der Rede wert, doch ihr Anführer bleibt einem dann doch gerne in Erinnerung. Nicht dass wir hier eine gut gespielte oder geschriebene Person haben. Nein, sein Outfit ist einfach dermaßen lächerlich dass es sich einem ins Gehirn brennt. Dieser Versuch seine Kleidung an die Römische Tunika anzulehnen ist etwas nach hinten geschossen, lässt sie einen doch eher glauben dass er kurz vorher noch auf der Gay-Parade war.
Talent sucht man hier vergebens, dass die Schauspieler aber tatsächlich versuchen ernst zu wirken behält einen bei guter Laune.
Kurioserweise ist sogar der Soundtrack gar nicht mal so schlecht. Obwohl es sich lediglich um eine Variation des žFrankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster Soundtracks handelt, der damals grausam für die Ohren war. Das größere Tempo scheint dem wohl gut zu tun. Dennoch, an die großen Musikalischen Stücke von Akira Ifukube kommt er noch bei weitem nicht heran.
Die wirklich großen Momente des Films sind sämtliche Monsterszenen. Zwar wurde wieder vieles an Archivmaterial benutzt, jedoch derart unverschämt dass man die Szenerie nur belächeln kann. Bestes Beispiel dafür wäre die Szene wo Megalon sich mit Flugzeugen der Japanischen Luftwaffe anlegt. Sämtliche Szenen der Flugzeuge wurden aus žFrankensteins Höllenbrut entnommen wo es Gigan war der sich mit ihnen anlegte. Die Szenen wurden so geschnitten dass man zuerst Megalon sieht, und nach einem Schnitt das Flugzeug das gerammt wird und explodiert. Man braucht keine Adleraugen um zu merken dass es sich nicht um Megalons Bohrer handeln die die Flugzeuge zerschmettern, sondern Gigans Pranken. Megalon verpasste man dann klugerweise auch noch King Ghidorahs Strahl, welches dem Team ermöglichte alle seine Zerstörungsszenen aus den vorherigen Filmen wieder zu verwerten.
Doch wie ist denn nun das Herzstück des Films, die Monsterkämpfe? Einerseits sind sie etwas gewöhnungsbedürftig. Man hat die Monster derart vermenschlicht dass man sie einfach nicht ernst nehmen kann. Man hat nicht mehr das Gefühl einen Monsterfilm zu sehen, sondern einen Wrestling Kampf. Es ist unglaublich wie beweglich die Monster hier sind und welche Aktionen sie zustande bringen. So sieht man Gigan der Jet Jaguar als Schild benutzt und ihm dabei seine Pranke am Hals hält. Da würde nur noch ein Satz der Art žNoch ein Schritt Godzilla und ich schneide ihm die Kehle durch fehlen. Jun Fukuda versucht dann noch nicht mal etwaige Fäden zu verbergen (vor allem bei Megalon sieht man die verdammt oft). Andererseits sind es genau diese Absurden Szenen die den Film zu einer absoluten Trash-Granate machen.
Von Vorteil ist dass man nicht krampfartig versucht, einem eine schlechte Story zu forcieren. Die Monster erscheinen sehr früh und belegen einen großen Part des Films. Das Duell Godzilla und Jet Jaguar gegen Megalon und Gigan macht einfach irre Spaß. Man könnte dem Film lediglich vorwerfen dass auf Dauer die Kämpfe dann doch leicht langweilig werden. Megalon ist als neues Monster zwar solide, Jet Jaguar und Gigan stellen ihn aber in den Schatten. Letztere sind halt einfach interessanter. Vor allem Jet Jaguar, da er vom Styl her ganz neu in der Saga ist (Toho erschuf ihn lediglich um an den Erfolg der Tv-Serie žUltraman anknüpfen zu können).
Unser grünes Reptil bekommt dann den letzten Schliff für die Kindergruppe. Sein Gesicht passte man so an dass es nicht mehr monströs, sonder niedlich aussieht. Wirkt anfangs noch komisch, man gewöhnt sich aber schnell dran und gelungen ist es außerdem auch noch. Nur fühlt sich Godzilla lediglich wie ein Gaststar an, das Hauptaugenmerk liegt definitiv bei Jet Jaguar. Wenn jetzt einer befürchtet dass Godzilla zu kurz kommt, der kann sich beruhigen. Seine Auftritte sind allesamt gut, nur hat Jet Jaguar die größere Präsenz.
Fazit
Tja, wie soll man so was denn nun bewerten? Der Film mag zwar objektiv gesehen totaler Schrott sein, doch genau das macht den Film irre Unterhaltsam. Die Monsterkämpfe sind irre spaßig und halten einen bei guter Laune. Definitiv ein Film den man sich mit mehreren Freunden ansehen muss. Halt nur schade dass Godzilla so tief gesunken ist. Wer mit Trash nichts anfangen kann, der sollte vom Film weit weg bleiben.
7/10
Trivia:
Godzilla und Gigan wurden erst nachträglich ins Drehbuch reingeschrieben. Der eigentliche Film sollte Jet Jaguar vs Megalon heissen. Toho traute ihrem neu erfundenem Held nicht zu einen eigenen Film tragen zu können, weshalb man daraus einen Godzilla-Film machte.
Jet Jaguar entstand durch ein Zeichen-Wettbewerb das Toho organisierte. Ziel für die Teilnehmer war es lediglich ein Wunschmonster zu Zeichnen. Gewinner war ein junger Schüler der seine beiden lieblings Helden, Ultraman und Mazinger Z (beides sehr erfolgreiche Serien damals), kombinierte.
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Also ich hatte unerwartet viel Spaß am Film (wundert euch also nicht über die hohe Wertung
. Früher konnte ich ihm wenig abgewinnen.