Meine Kritik war nicht gegen Bullock gerichtet, ich würde absolut ganz genau so handeln wie sie!!!
Ich weiß gar nicht ob ich es als Kritik formulieren darf, aber man sieht hier halt die bereits allseits bekannte Kehrseite des Kapitalismus. Einige rackern sich ihr Leben lang ab und können sich nicht einmal eine Wohnung kaufen, andere haben ein paar Wochen Spass an einem Set und verdienen ohne besondere Leistung 100 Millionen Dollar. Das finde ich verwerflich, wohlgemerkt nicht Bullock gegenüber, niemand würde das Geld abweisen, ich auch nicht.
Ich will mal eine andere Betrachtungsweise darstellen. Die marktwirtschaftliche Denkweise funktioniert unter der Premisse der Wettbewerbsgleichheit. Ist die nicht gegeben greift der Staat normalerweise ein.
Wenn nun auf Mainstream ausgelegte Hollywood Streifen hunderte von Millionen Dollar einspielen, weil sie alleine schon auf Grund der Machart ein Millionen Puplikum ansprechen, wieso sollte dann jemand noch Filme auf den Markt schmeissen, die ein alternatives Publikum ansprechen und häufig nicht einmal die Produktionskosten wieder einspielen?
Wo existiert hier eine Wettbewerbsgleichheit? Wie kann es sein, dass weitaus bessere Schauspieler in kleinen Nischenfilmen nicht das Geld erhalten um überleben zu können, während andere Schauspieler alleine schon wegen ihrer Anwesenheit mit Millionen an $$$ überhäuft werden?
Hier wird nicht die reale Leistung belohnt!
Ich gönne Bullock ihre 100 Millionen Gage für ein paar Wochen Spass mit Seilturnen, aber ich würde einen großen Teil davon vielen anderen Schauspielern weitaus mehr gönnen.
Wenn schon Kapitalismus, dann keine anarchische Vorgehensweise, sondern eine die geregelt ist und u.a. auch Nischen Produkte mit hohem küntlerischem Anspruch fördert.
Interessant dazu auch der weitere Gedankengang...
@Metroplex:
Das meinst Du nicht ganz so ernst mit dem Fussball, oder?
Ich habe den Eindruck, dass Du nicht den Fussball als solches beurteilest, sondern mit anderen Sportarten vergleichst, nach dem Motto, wieso ist beim Fussball so viel Geld im Spiel, während k.a. z.B. beim Volleyball keiner davon leben kann?
In dem Kontext verstehe ich deine Aussage etwas, denn wieso ist es fair, dass ein Fussballer Millionen verdient, ein Volleyball Spieler mit der gleichen Leistung davon aber nicht leben kann. Im Prinzip ist das vielleicht auch so, wie mit den Nischenfilmen, deren Genre einfach kein Massenpublikum anspricht.
Ob es nun gerecht ist, dass Fussballer Millionen verdienen sei mal dahingestellt, trotzdem sehe ich hier aber einen großen Unterschied. Von Beckham abgesehen werden die Spieler wirklich für ihre Klasse, ihr Talent bezahlt. Ein mittelmäßiger Fussballer wird keine Millionen verdienen, denn beim Fussball zählt letztlich das Siegen und das tut man nur mit den entsprechend qualifizierten Spielern.
Im Film behaupte ich einfach mal, dass die besten Schauspieler nicht unbeding die sind, die man in Blockbuster Filmen wiederfindet. Hier zählt häufig das Aussehen, ohne Aussehen kein Blockbuster Potential, ganz zu Schweigen von Vitamin B.
Im Fussball wird daher meiner Meinung nach durchaus Leistung belohnt, im Film dagegen häufig einfach nur Glück.
Ob die gebotene Leistung im Fussball allerdings gerechterweise Millionen an Gage wert ist, sei natürlich dahingestellt.