Presko schrieb:
Argento schrieb:
Presko schrieb:
Aber trotzdem, obwohl ich eigentlich kein Bondfreund bin, finde so Killer tendenziell extrem unsympathisch, aber Mendez hat mich überzeugt. Werde im Kino sitzen.
Müssen dir die in einem Kunstwerk präsentierten Hauptcharaktere tatsächlich notwendigerweise symphatisch sein, um dazu befähigt zu sein, dich auf es einzulassen?
Falls dem so ist, würde dir in der Welt der Kunst so einiges entgehen, was durchaus von Bedeutung ist.
Zum Trailer:
Trotz der vielen Impressionen, habe ich nicht den Eindruck jetzt schon zu viel über das Werk zu wissen.
Die Besetzung ist mit Christoph Waltz, der allem Anschein nach perfekt in den Bondkosmos zu passen scheint, und Monica Bellucci prächtig gelungen. Ich bin insbesondere gespannt darauf, ob SPECTRE die inhaltlich noch losen Fäden aus CASINO ROYALE und QUANTUM OF SOLACE zusammenführen wird. Es wäre wünschenswert!
Na ja, nimms mir nicht übel. Aber James Bond - Filme sind für mich Unterhaltung und nicht Kunst, wobei man das natürlich nicht unbedingt immer strikt trennen kann. Aber tendenzielle Blockbuster sind für mich keine Kunst. Das mit dem sympathischen Charakter hat mehr mit dem Einlassen auf den Filmhelden zu tun, da man ja durchaus für Bond fiebern soll, es geht ja nicht um eine Charakterstudie.
Diese oft versuchte Trennung zwischen Unterhaltung und Kunst ist ein Phänomen, welches speziell im deutschsprachigen Raum vermehrt auftritt, welches ich aber noch nie wirklich nachvollziehen konnte.
Gerade im Feuilleton wird diese Trennung ja äußerst gerne und oft auch mit Rekurs auf Literatur durchgeführt. Werk X ist bedeutend, Werk Y hingegen ist doch bloß Unterhaltungs- oder Trivialliteratur und dementsprechend minderwärtiger. Galant übersehend, dass auch einer der großen und bedeutenden Romanciers - nämlich Dostojewski - im Grunde genommen Unterhaltungsliteratur ablieferte, wenn man sich dieser "Zuweisung" schon bedienen möchte.
Kunst ist das Produkt eines kreativen Schaffensprozesses. Emmerichs Werke scheinen mir ebenso Kunst zu sein, wie INTOLERANCE von D. W. Griffith.
Das worauf viele hinaus möchten, lässt sich m. E. viel eher mit einer Diskussion darüber klären, ob Werk X bedeutende oder unbedeutendere Kunst darstellt. Aber auch das ist ein schwieriges Unterfangen.
Was meinst du genau mit "tendenzielle Blockbuster"?
Sofern du meinst, dass Blockbuster tendenziell keine Kunst darstellen (wobei man dann fragen müsste, mit welcher Begründung gewissen sog. Blockbustern dieses Prädikat verwehrt werden sollte und anderen nicht) wäre es interessant zu sehen, wo du die Grenze ziehst und was per definitionem für dich überhaupt ein Blockbuster ist.
LAWRENCE VON ARABIEN ist genau so ein Blockbuster wie DER WEISSE HAI oder KRIEG DER STERNE. Wie verhält es sich aber beispielsweise mit GRAVITY, THE DARK KNIGHT oder DJANGO UNCHAINED? Blockbuster: ja, nein / Falls ja: Kunst oder nicht?
Du gestehst ja selber zu, dass eine strikte Trennung schwierig zu sein scheint. Aber ich frage mich gerade, ob der Versuch einer strikten oder auch weniger strikten Trennung überhaupt sinnvoll ist.