Netter Cliffhanger und das kurz bevor sich Charlies Schicksal erfüllen soll. Hoffentlich machen die beiden Mädels nicht so viel Ärger
Allgemein fand ich die Atmosphäre und Stimmung der Episode sehr gut. Es wurden sämtliche Losties noch mal mit einbezogen, sogar Rose und Bernard sind wieder mit dabei.
Das schon seit Staffel 1 vorhandene Kabel weist einen entscheidenden Weg und wir wissen nun auch, wohin Jack und Juliet verschwunden waren und wozu Rousseau das Dynamit geholt hat. Auch Jacks Bemerkung, sie hätten 90 Tage lang gewollt, dass er die Entscheidungen für die gesamte Mannschaft trifft, rückt Jacks zuletzt etwas zu groß erscheinendes Selbstbewusstsein wieder ins rechte Licht.
Es gibt auch ein Wiedersehen mit dem kleinen Other Karl. Er ist genau das, was man schon früher erwarte, das Informationsbindeglied, jemand, der (warum auch immer, aber das werden sicher noch erfahren) die Others hasst und prädestiniert ist, den Losties zu helfen. Und er hat das Boot, das gebraucht wird um zur Looking Glass heranzukommen.
Nur, dass sie noch besetzt ist nachdem die Kommunikation nach außen seit dem Zwischenfall mit dem Swan-Hatch nicht mehr funktioniert und auch die Submarine versenkt wurde, hätte man jetzt nicht unbedingt vermutet. Mal ganz zu schweigen davon, dass wir keine Ahnung haben von wem sie nun eigentlich besetzt ist. Was sie darüber hinaus nach Juliets Aussage auch eigentlich gar nicht sein kann. Hat Ben da nun etwas Falsches verbreitet - und warum? Dass Juliet lügt mag man ja allmählich doch eher ausschließen.
Charlie hat in dieser Episode wirklich noch einmal viel an Sympathie gewonnen. Sei geheimes Abschiednehmen konnte einen wirklich zu Tränen rühren. Und vor allem, der kleine Hobbit, der eigentlich immer nur hinterhergelaufen ist, fällt hier eine wirklich großartige Entscheidung - auch wenn er die Möglichkeit hätte, sich dem zu entziehen. Das ist schon eine sehr schöne Charakterentwicklung. Wobei ich den ausgezeichneten Charakterpart, der diese Serie u.a. auch zu etwas so Besonderem macht, noch einmal herausstellen möchte. Auch wenn (oder gerade weil) es diese Serie etwas žlangsamer macht. Aber all das, dieses Zusammenspiel zwischen Action und Charakter-Langsamkeit, ist ja gerade das Salz in der LOST-Suppe. btw, sehr schöne und gut gespielte Szenen zwischen Charlie und Des.
Sehr gut fand ich die Idee, mit den fünf Greatest Hits aus Charlies Leben. Keine andere Episode hat mich bis dato in den Emotionen so mitgenommen, wie diese. Bin es auch gar nicht gewohnt das ich mich selbst so hinreissen lasse, aber zum Schluss wurd es doch extrem.
Aber ich frag mich, was Ben veranlasst hat, den Angriff auf das Camp vorzuverlegen und die Frauen dann später zu aus zu sortieren. Das sieht stark danach aus, als sähe er die Möglichkeiten für seine Passion schwinden. Und man fragt sich natürlich, was mit Locke ist. Aber es war wohl klar, dass wir darüber erstmal im Unklaren gelassen werden. Ben hat einfach Angst. Das auch Locke Jacob hören kann, hat ihn auch dazu veranlasst, auf ihn zu schiessen. Aber wenn er Locke wirklich hätte tot sehen wollen, hätte er ihm wohl einen Headshot verpasst.
Gefallen hat mir auch Sayids Hinweis an Jack, dass er über sein Tun nachdenken und sich nun auch der Führerschaft würdig erweisen soll. Wieder ein schöner Charaktermoment, wie auch die Begegnung Charlie - Hurley vor dem Boot. Warum Desmond am Ende allerdings selbst in die Station tauchen wollte, ist mir nicht ganz klar. Traut er seinen eigenen Visionen nicht mehr, oder soll die Kurskorrektur des Universums einfach nicht bewahrheiten?
Jedenfalls freue ich mich auf das Finale, aber danach wird das große Warten ja wieder vor vorne anfangen