Oscars 2024

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Hab mir die Verleihung früher ein paar Mal angeguckt. Allerdings auch schnell bemerkt, dass ich mich eigentlich am meisten für die "kleinen" Oscars interessiere. Zudem ist mir die Uhrzeit mittlerweile dann doch viel zu spät, das bringt nichts und selbst freinehmen würde nichts bringen, weil ich morgens eh wegen der Kinder raus muss.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Dass ausgerechnet "Oppenheimer" vom Hollywood-Blender #1 Nolan gewonnen hat, sowohl für Regie als auch für den besten Film, sagt alles über die "Oscars" aus.

Der Film ist dröge und zerfasert sich über eine 3h Laufzeit ungemein. Was will er sein? Bio-Pic? Anti-Atomwaffen-Statement? Justiz-Thriller? Komplett überfrachtet und in keinerlei Hinsicht ausformuliert. Wer einen Film gegen Atomwaffen sehen will, der mit aller Brutalität die Konsequenzen aufzeigt, sollte sich mal "Threads" anschauen. Aber für sowas fehlt Nolan entweder das Rückgrat oder schlicht die Vorstellungskraft.

Leider habe ich Poor Things und Zone of Interest noch nicht gesehen. Die haben aber wrsl deutlich mehr zu sagen, als Oppenheimer.

Und weil Zeit ja so eine wichtige Komponente für Nolan ist, springt er auch immerzu hin und her im Film. Wow. Ich meine W-O-W
 

Puni

Well-Known Member
Oppenheimer finde ich jetzt auch nicht soo spannend und hätte aus der Kategorie fast jeden anderen Film bevorzugt, aber so ist das nunmal.

Mich freut es sehr für Zone of Interest, der zwar sehr sperrig ist und mit einigen Sehgewohnheiten bricht, aber in seiner Themaik und der dokumentarischen Art ähnlich faszinierend wie beispielsweise die Filme von Uli Seidl ist. Drehbuch für Anatomie eines Falls geht auch klar. Und auch dass der tolle, schlaue und sehr unterhaltsame Film American Fiction (gibts bereits auf Prime) den Oscar für das adaptierte Drehbuch gewonnen hat finde ich super.
Insgesamt kann ich mit der Auswahl gut leben, auch wenn ich mir mehr Abwechslung gewünscht hätte.

Und Notiz an mich: Unbedingt mehr Animationsfilme gucken. Die Oscarauswahl in der Kategorie liest sich insgesamt schon sehr spannend.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
"Die Oscars" ist irgendwie auch so ne Sache. Da sitzt ja kein kleines 5-Mann/Frau-Gremium und wählt die Dinger. Irgendwie ist die Verleihung ohnehin auf einer teils oberflächlichen Ebene unterwegs und deshalb auch für den Casualgucker so zugänglich. Tiefer und gehaltvoller, bist du halt bei andern Filmfestspielen unterwegs. Empfinde ich alles als nicht sonderlich dramatisch, im Gegenteil.

Mich freut es für Göransson, Murphy und für das Godzilla Minus One Team. Kann mich auch mit Oppenheimer anfreunden. Mag kein "mutiger" Film sein, aber transportiert in meinen Augen trotzdem eine Message und ist eben für die breite einfach deutlich zugänglicher, als ein Threads. Der hätte gerne noch etwas stärker Position beziehen können. Aber Maestro ist es halt nicht geworden @Puni. :biggrin:
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
"Die Oscars" ist irgendwie auch so ne Sache. Da sitzt ja kein kleines 5-Mann/Frau-Gremium und wählt die Dinger. Irgendwie ist die Verleihung ohnehin auf einer teils oberflächlichen Ebene unterwegs und deshalb auch für den Casualgucker so zugänglich. Tiefer und gehaltvoller, bist du halt bei andern Filmfestspielen unterwegs. Empfinde ich alles als nicht sonderlich dramatisch, im Gegenteil.
Ja, es ist alles so 'inner circle' mäßig. Meinungen von Außerhalb werden kaum wahrgenommen und wenn, dann merkt man dass PR und Prestige bei Filmen die bei der Menge ankommen im Vordergrund stehen. Gutes Beispiel war Fury Road. Zig technische Oscars aber die Eier das Ding als besten Film auszuzeichnen hatte niemand. Da geht man immer auf Nummer sicher.

Gibt jedes Jahr so Beispiele bei den Oscars.
 

Envincar

der mecKercheF
Finde Oppenheimer hat durchaus den ein oder anderen Oscar zuviel. Persönlich freut es mich für Murphy und seinen Sieg kann ich durchaus noch nachvollziehen ... Robert Downey Jr. gönne ich auch jeden Preis, fand seine Performance in Oppenheimer jetzt nicht unbedingt oscarworthy. Emma Stone geht für mich vollkommen in Ordnung. Die hat schauspielerisch stark abgeliefert in Poor Things. So eine Rolle muss man sich erstmal trauen.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Downey Jr. hätte ich den Goldjungen jetzt auch nicht gegeben. Aber gerade bei den Nebenrollen habe ich das schon so oft gesagt, in Bezug auf die tatsächlich Gewinner.
 

Puni

Well-Known Member
Hey, Sandra Bullock hat für Blind Side auch einen Oscar bekommen. Da sollten wir jedes Mal dran denken wenn wir dem einen oder anderen Gewinner mal wieder nicht ganz so viel abgewinnen können. :clap:
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ich hoffe mal, dass Godzilla Minus One jetzt endlich mal einen Release-Termin fürs deutsche Heimkino bekommt. Schon nervig, dass sich da bislang nichts getan hat.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Wenn ich die Liste an Gewinner:innen durchlese, scheint sich nix Überraschendes ereignet zu haben, ausser wohl, ein etwas verwirrt wirkender Al Pacino bei der Verlesung des Gewinnerfilms. Oppenheimer, Murphy und Downey Jr. wurden, soweit ich das überblicken konnte, von vielen als Favoriten gehandelt. Ist halt klassisches Oscar-Material. Murphy ist jedenfalls sicher einer, dem man es gönnt - ein wahnsinnig sympathischer Mensch und seine Darstellung in Oppenheimer war wirklich echt stark. Aber eben. Oscars. Hatte für mich jetzt noch nie einen wirklich grossen Stellenwert als Auszeichnung, die etwas über die Qualität der Filme aussagen würde.
 

Puni

Well-Known Member
Am meisten wundert mich, dass All of us Strangers - schon jetzt einer meiner Favoriten des Jahres - so komplett übergangen
und nichtmal nominiert wurde. Aber gut, das hatten wir vor einem Jahr mit Aftersun auch. :crying:
 

Presko

Don Quijote des Forums
Am meisten wundert mich, dass All of us Strangers - schon jetzt einer meiner Favoriten des Jahres - so komplett übergangen
und nichtmal nominiert wurde. Aber gut, das hatten wir vor einem Jahr mit Aftersun auch. :crying:
Schreib mal was mehr dazu. Ich muss sagen, mich hat All of Us Strangers beim ersten Schauen nicht recht gekriegt. War ziemlich enttäuscht, auch einfach darum, weil ich eben darauf gehofft habe, ähnlich begeistert zu sein wie bei Aftersun, den ich ja regelrecht verehre (was für ein unglaublich schöner, sensibler, melancholischer Film🥰.)
 

Puni

Well-Known Member
@Presko

Aftersun ist auch einfach einer dieser „kleinen“ Filme die einen richtig treffen. :love:

AouS war nicht nur visuell und schauspielerisch der Wahnsinn, ich konnte auch richtig mitfühlen. Zwar stets knapp davor kitschig zu werden hat er mich mitleiden lassen wie ich es seit Jahren nicht mehr hatte. Und ist zwar sehr subjektiv aber thematisch hat mich das auch komplett gepackt - wahrscheinlich auch, weil ich das, was er mit den Geistern durchmacht, so ähnlich seit Jahren selber in meinen Träumen erlebe. Ist zwar recht persönlich aber ich träume sehr oft von verstorbenen Freunden und Familienmitgliedern und jedes Mal realisiere ich irgendwann, dass sie in Wahrheit tot sind und ich träume, und jedes Mal verabschiede ich mich dann mit diesem Wissen von ihnen. Macht mich jedes Mal echt richtig fertig.

Das Gesamtpaket war einfach toll und atmosphärisch wie sonst was und für mich hat wirklich alles gestimmt. Ich wusste überhaupt nicht was mich erwartet und war nur begeistert - ähnlich wie bei Aftersun.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Da verbindet ich wohl etwas ähnlich persönlich stark mit All of Us Strangers wie mich mit Aftersun.
Leider habe ich gerade bei Ersterem einfach den emtionalen Zugang nicht so hingekriegt. Aber eben, ich werde ihn mir dann bestimmt irgendwann nochmal ansehn. Vielleicht war es auch wirklich, dass ich zu sehr einen Film wollte, der mir auf eine bestimmte Art gefällt, und darum nicht offen genug war. Aber ich gebe Dir voll recht, es ist traurig, dass solche Filme bei den Oscars in der Regel wenig Chancen haben. Aber es ist eigentlich fast immer so, dass meine Highilights da keine oder nur ne untergeordnete Rolle spielen.
 

Puni

Well-Known Member
Ja, ich kenn das aber auch wenn man quasi will, dass einem ein Film gefällt weil er eigentlich alles hat was man an Filmen liebt; am Ende aber trotzdem irgendwas fehlt und man nicht ganz den emotionalen Zugang dazu findet.
 
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